IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/2001, Seite 40 f.


AUSSTELLUNG


Nicht Bestandteil des Sanitärbereiches zur SHK Moskau; sondern Fliesenmalerei unbekannter Künstler auf einer Wand in der Fußgängerzone "Alter Arbat" im alten Teil Moskaus.

SHK Moskau:

Voller Erfolg für Aussteller und Besucher

Ein hohes Maß an Zufriedenheit bei Ausstellern und Besuchern kennzeichnete die Stimmung während der fünften SHK Moskau vom 28. bis 31. Mai dieses Jahres. Auf dem größten Messegelände Moskaus Kranaja Presnja präsentierten über 180 Aussteller aus 13 Nationen den Stand der Heizungs- und Klimatechnik. Sie trafen auf 26.000 Besucher (davon 20.000 Fachbesucher) aus allen Teilen Russlands sowie aus den anderen ehemaligen GUS-Staaten.

Neben den 121 russischen Ausstellern dominierten die deutschen Heizungshersteller, die sich auf einer vom Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V., BDH, beantragten und vom Bundeswirtschaftsministerium durchgeführten Gemeinschaftsausstellung der Bundesrepublik Deutschland präsentierten. Weitere westeuropäische Hersteller kamen aus Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Österreich.

EHI Geschäftsführer MA Andreas Lücke (re.) sowie Prof. Tabunschikov, ABOK, eröffnen die 5. SHK in Moskau mit über 180 Ausstellern.

Träger der Veranstaltung sind seit 1996 die Association of the European Heating Industry, EHI, der "Russische VDI" ABOK und seit zwei Jahren der russische Klimaverband APIK. Fachlich unterstützt wird die Messe seit Bestehen durch den Strobel-Verlag, Arnsberg. Im letzten Jahr konnte auch das russische Bauministerium Gosstroi für die politische Unterstützung der größten Ausrichtungs-Leistungsshow der SHK-Branche gewonnen werden. Die Messe wird veranstaltet von der Messe Düsseldorf GmbH, die seit mehreren Jahrzehnten in Moskau auf dem Messegelände Krasnaja Presnja mit einem eigenen Büro vertreten ist.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin (li.) besuchte mit einer Wirtschaftsdelegation die SHK Moskau: "Mit diesem Erfolg setzt die Messe Düsseldorf ein klares Zeichen im hart umkämpften russischen Messemarkt".

Schub für SHK-Produkte

Bei der Eröffnung der Fachmesse lobte der Präsident von ABOK, Prof. Juri A. Tabunschikov die gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Trägern auf der einen und der Messegesellschaft auf der anderen Seite. Tabunschikov hob besonders hervor, dass die SHK seit gut zwei Jahren deutlich an Internationalität gewonnen und insbesondere die Zahl der qualifizierten russischen Hersteller deutlich zugenommen habe. Der Generalsekretär von EHI, Andreas Lücke, zugleich Geschäftsführer des BDH, bezeichnete die SHK Moskau als mittlerweile bedeutendste Plattform für den Dialog zwischen russischen Experten der Gebäudetechnik und der westeuropäischen SHK-Industrie. Von politischer Seite erhielt die Veranstaltung Unterstützung durch den Abgeordneten der DUMA Wladimir Katrenko, der auch auf die wichtige Signalfunktion der SHK für die russische Energie- und Umweltpolitik hinwies und ankündigte, dass die russische Regierung ein 20 Mrd. Dollar-Programm zur energetischen Sanierung des Gebäudebestandes - laufend über neun Jahre - auflegen werde.

Besonders die Ankündigung eines anwesenden Regierungsvertreters der Präsident Putin zitierte, hob deutlich die Stimmung der Aussteller. Er stellte fest, dass sich der russische Markt für SHK-Produkte seit der katastrophalen Abwertung des Rubels 10:1 im Jahre 1998 einigermaßen stabilisiert habe und heute auch Wachstumsraten aufweise. Allerdings seien die Geschäftsvolumina, insbesondere der europäischen Anbieter nach wie vor gering. Hinzu komme, dass nach Aussagen vieler Hersteller nach wie vor erhebliche bürokratische Hemmnisse, schwierige Zollabwicklungen sowie schlechte Zahlungsmoral die Geschäfte deutlich erschwerten. Mit einem Einzelprogramm oben genannter Größenordnung, das Putin just zum Zeitpunkt der Messe ankündigen ließ, würde der russische Markt für moderne SHK-Produkte einen deutlichen Schub erhalten.

Das von den Trägerverbänden organisierte russisch-europäische Symposium zur Energieeinsparung im Gebäudebereich wurde von den Messebesuchern sehr interessiert aufgenommen.

Die Produktpalette der SHK umfasste wie in den Vorjahren Heizkessel, Heizkörper, Pumpen, Steuerungen, Fittings, Heizungsarmaturen und weiteres Zubehör sowie verstärkt mittlere und große Klimatechnik, diese vorrangig aus Korea und den USA. Die Exponate präsentierten den Stand der Technik, ein weiterer Indikator dafür, dass nicht nur die Qualität der Besucher, sondern auch die Qualität der gezeigten Produkte hohes Niveau erreichten. Die Beteiligung der Sanitärindustrie enttäuschte, obwohl der russische Markt für anspruchsvolle Produkte der Sanitärindustrie deutlich an Dynamik gewann.

Wie in den Vorjahren organisierte ABOK und EHI, diesmal gemeinsam mit APIK ein Russisch-Europäisches Symposium über Energieeinsparung im Gebäudebereich. Gut 250 Experten aus Russland und den anderen GUS-Ländern diskutierten zwei Tage über moderne Ansätze und Lösungen der Gebäudetechnik, sowohl im Bereich der Wärmeerzeugung als auch der Klimatechnik.

Beim Symposium ging es nicht nur um die Erschließung der enormen Energieeinsparpotenziale in den russischen Großstädten, deren Fernheizsysteme bis zu 70% Wärmeverluste aufweisen, sondern auch um Fragen der Sicherheit moderner Heizungstechnik und Produktnormen. Der Verband ABOK bemüht sich, hier westeuropäische Normen und Standards nach Russland zu übertragen und somit eine russische Insellösung der Gebäudetechnik abzuwenden, die sich immer wieder auf Grund von Abschottungstendenzen abzeichnet.

Zufriedene Gesichter bei Veranstaltern und Ausstellern. Elke Moebius, Messe Düsseldorf und Mikhail Shatov, Büro Moskau, auf dem Gemeinschaftsstand der deutschen Beteiligung. Allein die Fläche der geförderten Gemeinschaftsbeteiligung betrug rund 1200 m2.

Nach der Perspektive des russischen Marktes für SHK-Produkte gefragt, herrschte unter den russischen Experten einhellig Zuversicht und breiter Optimismus. Zitiert wird das Wachstum, insbesondere im Bereich Heizung und Klima seit 1999, das sich insbesondere im ersten Halbjahr 2001 erheblich beschleunigte. Für das Wachstum werden sowohl insgesamt günstigere wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen, als auch der Bauboom im Großraum Moskau verantwortlich gemacht. Als aussichtsreich betrachten die Experten vor Ort neue Geschäftskontakte mit den zahlreichen Besuchern aus den weit entfernten Regionen, z.B. Sibiriens.

Den Veranstaltern zollten sowohl Aussteller als auch Besucher Lob. Die Organisation, der Ablauf, das Besucherleitsystem, die Medienarbeit und der optische Auftritt insgesamt wurden von der Qualität her mit westeuropäischen SHK-Veranstaltungen verglichen und als gleichwertig befunden. Die für russische Verhältnisse noch ungewöhnliche elektronische Besucherregistrierung fand Zustimmung, insbesondere bei den Ausstellern.

Die nächste SHK Moskau findet vom 27.-30. Mai 2002, wieder auf dem Messegelände Krasnaja Presnja statt.


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]