IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14/2001, Seite 16 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Nordrhein-Westfalen
Absatzsteigerung durch Synergie
Annähernd 200 Teilnehmer kamen am 22. Mai dieses Jahres zur Informationsveranstaltung des Fachverbandes SHK NRW zu den Themen "Förderungen/Finanzierungen im SHK-Kundenbereich - Euro-Einführung" nach Haltern. Gastgeberin für die von Manfred Hertle van Amen organisierte Veranstaltung war dort die Gelsenwasser AG.
Förderung und Finanzierung lassen sich von den SHK-Betrieben in aktive Absatzstrategien umsetzen, indem sie den Kostendruck für die Kunden verringern. Dennoch stellten die beiden ersten Referenten, Paul Goedde-Menke von der Gelsenwasser AG und Rolf Krüger von der Firma Westfa, unabhängig voneinander fest: "Die Fördermöglichkeiten werden nicht voll ausgeschöpft". Weil allein auf die Förderungsmöglichkeiten hinzuweisen nicht ausreicht, stellen beide Firmen den Handwerkern in ihren Häusern kundige Ansprechpartner zur Verfügung.
Die Gelsenwasser AG gewährt darüber hinaus auch noch Zuschüsse zu bestimmten Geräten. (Zur Zeit werden Gas-Wäschetrockner mit 250,- DM bezuschusst.)
Schon im Vorfeld der Veranstaltung war festzustellen, dass das besondere Interesse der Teilnehmer dem Thema Finanzierung galt. Hierzu stellte Walter Schreiber (CC-Bank Mönchengladbach) ein Konzept vor, das für die SHK-Branche neu ist. Demnach können die Handwerker, zusammen mit dem Dienstleistungszentrum Handel und Handwerk in Essen, ihren Kunden die Finanzierung von Bad- und Heizungsanlagen vermitteln. Für den Kunden soll damit einerseits höherer Komfort und/oder frühere Modernisierung erschwinglich werden. Andererseits soll der Handwerksbetrieb damit mehr Kunden gewinnen und langfristig an sich binden können.
Schreiber machte aber auch deutlich, dass die Finanzierungsvermittlung die bisherigen Verkaufsstrategien völlig umkrempelt. Die Dienstleistung gehört nicht mehr zum Produkt, sondern das Produkt, beispielsweise das moderne neue Bad, gehört nun zur Dienstleistung, der Finanzierungsvermittlung.
Das Aufsehen, das Walter Schreiber mit seinen Ausführungen erregte, zeigte sich in der anschließenden, lebhaft geführten Diskussion. Viele Teilnehmer fühlten sich für eine verkaufsorientierte Gesprächsführung unzureichend geschult. Andere glaubten nicht an den Erfolg einer solchen Strategie. Tatsächlich müssen sich die SHK-Betriebe den Vorteil der Kundengewinnung und Kundenbindung mit der Bank teilen. Dafür ist dann die Bezahlung ihrer Arbeit gesichert, die Außenstände werden verringert und die Liquidität erhöht.
Die mit Interesse geführte Diskussion machte deutlich, wie sehr moderne Betriebsführung in der sich wandelnden Gesellschaft ein Thema für die Handwerker ist. Sie zeigte aber auch, dass es wohl kein Patentrezept gibt, das mit 100%iger Sicherheit den Absatz steigert.
Karl-Heinz Liersch (Stadtsparkasse Recklinghausen) informierte die Teilnehmer abschließend noch über wichtige Einzelheiten zur Einführung des Euro und beantwortete deren konkrete Fragen. Wer hier noch Informationsbedarf hat, kann sich individuell bei seiner Hausbank erkundigen.
Stromlobby will Energieeinsparverordnung kippen
Sanitär- und Heizungshandwerk NRW befürchtet erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen
Als krasse Fehlentscheidung und schweren Rückschlag zur Energieeinsparung und Umweltbelastung bezeichnet der Fachverband SHK NRW, der Arbeitgeberverband des Sanitär- Heizungs- und Klimahandwerks NRW, die Absicht einiger Bundesländer, die Energieeinsparverordnung in der vom Bundestag verabschiedeten Form im Bundesrat abzulehnen.
Sollte sich der Bundesrat der Einflussnahme der Stromlobby beugen und die Verabschiedung der Regierungsvorlage verhindern, befürchtet der Verband, der 7400 Unternehmen mit 75000 Beschäftigten vertritt, bei ohnehin rezessiver Baukonjunktur einen weiteren Verlust von tausenden von Arbeitsplätzen.
Der Verband weist darauf hin, dass es fachlich-technisch nicht nachvollziehbar sei, wenn aus vordergründigen Stromabsatzinteressen elektrische Warmwassergeräte mit einem Bonus beaufschlagt werden, der dem erklärten Ziel der Energieeinsparung und CO2-Entlastung der Verordnung diametral entgegensteht. Vor allem die Länder Bayern und Niedersachsen haben sich für die Stromlobby stark gemacht und eine Änderung der Regierungsvorlage gefordert, die sich nachteilig auf umweltfreundliche Systeme mit Erdgas auswirkt. Eine Argumentation, die die primärenergetischen Verluste und Belastungen der Umwelt bei der Stromerzeugung verneinen, dürfe nicht zum Maßstab einer Verordnung gemacht werden, die genau das Gegenteil bezweckt.
Nach dem übereinstimmenden Urteil der Sachverständigen der deutschen Zentralheizungswirtschaft, die sich in einem Verbändearbeitskreis für eine Kompromisslösung ausgesprochen hatten, ist die vom Bundestag bereits verabschiedete Regierungsvorlage der Energieeinsparverordnung ausgewogen und geeignet, die gewünschte Zielsetzung der Energieeinsparung und CO2-Entlastung tatsächlich zu bewirken. Die von der Stromwirtschaft geforderte einseitige Besserstellung wird daher von den Fachleuten abgelehnt, so der Fachverband SHK NRW.
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