IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2001, Seite 44 ff.


REPORT


Wilo-Vertriebstagung 2001

Qualifizierung als Muss für Handwerk und Industrie

Mitte Februar dieses Jahres führte die Wilo GmbH ihre alljährliche Vertriebstagung durch. Besondere Aufmerksamkeit legten die gut 100 Außendienst-Mitarbeiter auf zwei Themenangebote, die den inhaltlichen Anspruch des Dortmunder Pumpenherstellers prägen.

Dabei handelte es sich zum einen um einen Vortrag von Stephan Kohler (Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur) zur rationellen Energienutzung als wichtigen Baustein für eine klimaverträgliche Energiepolitik, zum anderen um eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten aus der Branche zum Thema "Qualifizierung in Handwerk und Industrie, um Heizungsanlagen zu optimieren".

Kohler begann seinen Vortrag mit der Erläuterung über die Aufgaben und Struktur der Deutschen Energieagentur. Diese bündele ressortübergreifend die Absichten mehrerer Ministerien und sei als Programmträger u.a. für die Verfolgung der CO2-Reduktionsziele der Bundesregierung, die Durchsetzung der Nutzung regenerativer Energien, die Vergrößerung der Energieeffizienz in allen Bereichen sowie für die internationale Zusammenarbeit in allen Energiefragen zuständig.

Blick auf das Podium: (v.l.) Stephan Kohler (Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur), Prof. Dr. Manfred Hoppe (Leiter der Forschungsgruppe Praxisnahe Berufsbildung an der Universität Bremen), Dr. Klaus Hahne (Projektleiter für Medienentwicklung im Handwerk im Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn), Bruno Schliefke (Präsident des ZVSHK, St. Augustin), Norbert Kröschel (Technischer Geschäftsführer Fachverband NRW, Düsseldorf).

Im Verlauf seiner Ausführungen verdeutlichte Kohler, dass dem effizienten Energiemanagement in Gebäuden zukünftig eine bedeutendere Rolle zukommen werde. Um den dadurch gestiegenen Informationsbedarf Rechnung tragen zu können, plane die Energieagentur die Einrichtung eines (kostenlosen) Call-Centers mit qualifiziertem Personal, und zwar in Kooperation mit dem Handwerk.

Vor diesem Hintergrund schlussfolgerte er, dass in Zukunft der Handwerker nicht nur eine handwerkliche Leistung zu erbringen habe, sondern auch eine Kommunikationsleistung. Er müsse dem Betreiber erläutern, wie mit moderner Technik energieeffizient umgegangen werde. Dies setze natürlich eine entsprechende Qualifizierung oder möglicherweise sogar Zertifizierung der Betriebe voraus.

Das Resümee des Vortrages führte geradezu zum Thema der Podiumsdiskussion, an der neben Kohler teilnahmen:

- Bruno Schliefke, Präsident des ZVSHK

- Norbert Kröschel, Technischer Geschäftsführer SHK-Fachverband NRW, Düsseldorf

- Prof. Dr. Manfred Hoppe, Leiter der Forschungsgruppe Praxisnahe Berufsbildung an der Universität Bremen,

- Udo Kunz, WILO Dortmund, sowie als Moderator

- Dr. Klaus Hahne, Projektleiter für Medienentwicklung im Handwerk im Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn.

Wilo-Brain-Arbeitsmappe.

Fachkompetenz des Handwerks verbessern

Zu Beginn stellte Udo Kunz das im Rahmen des Partnerschaftsprogramms zum Fachhandwerk entwickelte Konzept WILO-Brain als einen Lösungsansatz vor, die Effizienz der Wärmeverteilung in Heizungsanlagen zu verbessern. Wesentlicher Baustein des Konzepts ist eine Arbeitsmappe* mit verschiedenen Systemchecklisten, Fachaufsätzen, Musterbriefen, Auslegungshilfen für Pumpen und vieles mehr. Mit den darin enthaltenen Auslegungshilfen sowie Tipps und Tricks für den täglichen Gebrauch könne die Wärmeverteilung richtig bemessen und effizient betrieben werden. "Die über 50-jährige Erfahrung des Unternehmens in der Pumpen-Warmwasserheizung wurden hier gebündelt und handwerkergerecht aufbereitet", beschreibt Kunz die neue Qualitätsoffensive des Pumpenspezialisten.

Die Qualitätsoffensive von Wilo geht weiter: Dazu werden regionale Zentren geschaffen, in denen speziell für das Fachhandwerk Seminare durchgeführt werden. Das Unternehmen strebt damit an, eine neue Form des Qualitätsmanagements zu praktizieren, wie es im Bild aufgezeigt wird.

Dr. Hahne schlug, die Podiumsdiskussion einleitend, eine Brücke zwischen der Wilo-Brain-Offensive und den Bemühungen der Bundesregierung um Energieeffizienz und CO2-Reduktion. Dabei stellte er die Qualifizierung der Fachkräfte als einen konkreten Baustein für Energieeffizienz durch Systemoptimierung dar. An den ZVSHK-Präsidenten Bruno Schliefke richtete er anschließend die Frage, wie denn angesichts der schwierigen Zusammenlegung der Ausbildungsberufe Gas- und Wasserinstallateur und Heizungs- und Lüftungsbauer solch neue Qualifikationsangebote der Hersteller bereits in der Ausbildung untergebracht werden können? Schliefke räumte zunächst das Missverständnis aus, dass die Inhalte der beiden bisher getrennten Ausbildungsberufe nun addiert werden müssten. Vielmehr seien eine Straffung und Konzentration auf wesentliche Bereiche angesagt. Der zukünftige Ausbildungsberuf des Installateur und Heizungsbauers mit einer notwendigen höheren Qualifikation sei sicherlich ein Spagat zwischen notwendigen einfachen Aktivitäten auf der Baustelle und intelligentem Energiemanagement mit hoch technischen Geräten. Dass eine solche Systemkompetenz grundsätzlich zu vermitteln sei, könne aber heute bereits als Allgemeingut bezeichnet werden. Die von Wilo entwickelte Arbeitsmappe zeige dies beispielhaft auf.

Der Verlauf der Podiumsdiskussion insgesamt war lebhaft und aufgelockert dadurch, dass sie zwischenzeitlich immer wieder für die Beteiligung aus dem Publikum geöffnet wurde. Die Außendienstmitarbeiter aus Vertrieb und Kundendienst mit Erfahrung in der Beratung von Planungsbüros und Fachhandwerksbetrieben machten davon rege Gebrauch.

Internetinformationen:
www.wilo.de
www.wilo-partner.net


*) Informationen zur Wilo-Brain-Arbeitsmappe sind unter Tel.: 01805/7839456 oder Fax: 01805/3299456 erhältlich.


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