IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/2001, Seite 60
UNTERNEHMEN
Viega
Rotguss für Messing
Bis zum 1. Mai 2001 hat Viega sein Messing-Hahnverlängerungs- und Gewindefitting-Sortiment auf Rotguss umgestellt. Das Attendorner Unternehmen möchte damit Richtlinien erfüllen, die sich nach Einschätzung der Sauerländer auf gesetzlicher sowie normativer Ebene abzeichnen.
Der Ausgangspunkt liegt in der Europäischen Trinkwasserrichtlinie mit ihrer Leitthese:
"Trinkwasser als unser wichtigstes Lebensmittel muss an der Entnahmestelle mikrobiologisch und chemisch so beschaffen sein, dass es bei lebenslangem Genuss und Gebrauch keine Schädigung der menschlichen Gesundheit verursachen kann."
Viega-Rotguss-Verlängerungen mit werkseitig gerändelten Außengewinden. Zusätzliches Aufrauen entfällt. |
Die novellierte deutsche Trinkwasserverordnung, die im Frühjahr 2001 veröffentlicht und per 1.1.2003 in Kraft treten wird, setzt diese These in nationales Recht um. Entsprechend ist in der Trinkwasserverordnung neu, dass durch die Anforderungen an Werkstoffeigenschaften, Wasserbeschaffenheit, Installationsanordnung und Betriebsbedingungen die geforderte Trinkwasserqualität an der Entnahmestelle gewährleistet sein muss.
Norm-Basis ist die ebenfalls im Frühjahr 2001 erscheinende neue DIN 50 930, Teil 6. Grundsätzlich nennt sie die Bedingungen, unter denen metallische Werkstoffe in Trinkwasserinstallationen eingesetzt werden dürfen. Ein besonderes Augenmerk wurde in diesem Zusammenhang auf die Festsetzung der Grenzwerte für Schwermetalle wie Nickel oder Blei gelegt. Sie sind in der neuen DIN deutlich reduziert.
Rotguss erfüllt sowohl die in der Trinkwasserverordnung als auch die in der DIN 50930, Teil 6, gesetzten Anforderungen. Er ist als Grundwerkstoff von Rohrverbindern und Armaturen uneingeschränkt für alle Trinkwasserqualitäten geeignet.
Rotguss-Verbinder und -Armaturen werden aufgrund der Werkstoffeigenschaften auch in Rohrleitungssystemen aus Kunststoff oder nicht rostendem Stahl eingesetzt. Sie werden, über die klassischen Bereiche Trinkwasser und Gas hinaus, z.B. auch in Heizungs-, Kaltwasser-, Pressluft-, Solar- oder Kühlwasseranlagen und weiteren Industrie- und Lüftungseinsatzbereichen angewendet.
Die nach Produkten und Nennweiten im Sortiment auf eine umfassende Breite ausgerichteten Rotguss-Verlängerungen und -Gewindefittings tragen das DVGW-Prüfzeichen und verfügen über eine konische Gewindepaarung R/Rp (konisches Außen-/zylindrisches Innengewinde) nach DIN ISO 7.2 und DIN 2999. Damit erlauben sie den Einsatz als Rohrverbinder in allen Bereichen der Trinkwasser- und Gasinstallation nach DVGW-Arbeitsblatt GW 393 E.
Das Viega-Sortiment Rotguss-Gewindefittings ist praxiskomplett von 3/8" bis 3". |
Durch den eingeschränkten Toleranzbereich des Gewindes ist außerdem eine Paarung mit dem Armaturengewinde nach DIN EN 228 möglich. Zusätzlich bietet die konische Gewindepaarung lt. Hersteller dem Fachhandwerker den Vorteil einer deutlichen Arbeitserleichterung mit wirtschaftlich positiven Konsequenzen. Sie gilt demnach als "theoretisch metallisch dichtend", das soll weniger Hanf und weniger Kraftaufwand bedeuten. Werkseitig sind Rändelungen aufgebracht.
Einem minimalen Mehrpreis für die Rotguss-Verlängerungen und -Gewindefittings gegenüber Messing steht lt. Viega der Hinzugewinn an Sicherheit gegenüber.
[Zurück] [Übersicht] [www.ikz.de]