IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 05/2001, Seite 48 ff.
REPORT
Die von außen durch ein Wärmedämm-Verbundsystem sanierten Fassaden, wie hier an einem Haus in der Eckermannstraße, lassen erahnen, welche Aufwertung die dahinter liegenden Wohnungen und Badezimmer erfahren haben.
Das Brunckviertel in Ludwigshafen wird modernisiert
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Wohnungsbaugesellschaft setzt auf Komplettsystem
Mit einem Investitionsvolumen von etwa 100 Millionen DM saniert die LUWOGE, ein Wohnungsunternehmen der BASF GmbH, das in den dreißiger Jahren entstandene Brunckviertel im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim. Dabei hat sich das Wohnungsunternehmen zum Ziel gesetzt, die Arbeitersiedlung nicht nur vor dem Verfall zu retten, sondern sie mit vertretbaren Mitteln den heutigen Anforderungen anzupassen.
Mehr als karg: So sahen viele der Nasszellen vor der Modernisierung aus. |
Mit dem Konzept einer nachhaltigen Stadtentwicklung, das eine Synthese von Erhalt und Rekonstruktion bestehender Gebäude sowie Abriss und Neubau vorsieht, sollen die Wohnungen und das Wohnumfeld wieder attraktiv für junge Familien mit Kindern, Schichtarbeiter und ältere Menschen (barrierefreies Wohnen) werden. Nach Abschluss der Sanierung werden von den etwa 850, zum Teil viel zu kleinen Wohnungen, noch ungefähr 500 übrig bleiben.
Neben dem "Verpacken" der Häuser mit energiesparenden Wärmedämm-Verbundsystemen kommt der Verbesserung der Wohnqualität eine besondere Bedeutung zu. Die Wohnungen dokumentieren mit ihren großen Küchen, den im Verhältnis eher eng bemessenen Wohn- und Schlafbereichen sowie den karg ausgestatteten, kleinen "Nasszellen" noch heute die Lebensgewohnheiten der Aufbaujahre. Auch hat der Zahn der Zeit an der Bausubstanz genagt.
Ein wichtige Rolle bei der Sanierung/Modernisierung der Wohnungen im Brunckviertel spielen die Badezimmer und die dazugehörende Haustechnik. Teilweise entstehen in den Häusern neue Maisonette-Wohnungen, oder aus zwei kleinen Wohnungen wird eine Vier-Zimmer-Wohnung. Selbst wenn die Badezimmer in ihrer Größe nicht verändert, aber zumindest in ihren Grundrissen verändert werden, wird komplett entkernt, um die maroden Leitungssysteme (Trink- und Abwasser) gleich mit auszutauschen. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an ein Vorwand-Installationssystem und die komplette Haustechnik. Die LUWOGE entschied sich unter anderem für die Produkte der FRIATEC AG (Mannheim). Neben den gestalterischen Möglichkeiten des Montagesystems FRIAPLAN überzeugte den Vorsitzer der Geschäftsführung der LUWOGE, Dr. Wolfgang Schubert, "das Konzept eines Gesamtsystems, das alle für ein Badezimmer relevanten Anforderungen an Planung und Realisierung vereint, moderne und langlebige Leistungssysteme beinhaltet und gleichzeitig die Anforderungen an den Schall- und Brandschutz erfüllt sowie Umweltaspekte berücksichtigt."
Aus kleinen Bädern werden durch geschickte Grundrisslösungen große Badezimmer mit Dusche und Badewanne. |
Wohnkomfort rechnet sich
Modernisierung ist für Wohnungsunternehmen gleichbedeutend mit Wettbewerbsfähigkeit steigern. Ein Beispiel: Mehr Komfort im Badezimmer rechnet sich langfristig, denn 43 Prozent der Mieter sind bereit, für ein modernes, funktionales und optisch ansprechendes Bad mehr Miete zu zahlen. Auf der anderen Seite kann die Haushaltskasse beispielsweise eines Vier-Personen-Haushalts durch moderne WC-Spültechnik um knapp 160 DM pro Jahr entlastet werden. Ein nicht zu unterschätzender Faktor bei steigenden Nebenkosten.
Installationsbeispiele: In den bisher sanierten Badezimmern kam das FRIAPLAN Trockenbausystem mit Tragwerkskonstruktion zum Einsatz. Integriert sind die Trinkwasser- und Abwasserleitungssysteme des Herstellers. |
Ausstattung
In den Badezimmern der Wohnungen kommt das FRIAPLAN Trockenbau-System mit Tragwerk zum Einsatz. Nach dem Entkernen werden die Bäder von Grund auf neu gebaut. Das geschieht vor den planeben verschalten Wänden mit einer Tragwerkskonstruktion und den dazugehörenden Systemkomponenten. Das System passt sich der Baustellensituation und den gewünschten Grundrisslösungen an. Die Installation läuft dabei immer nach dem gleichen Schema ab:
- Stellen, ausrichten und befestigen des Tragwerks
- Einbringen der FRIAPLAN-Tragplatten für WC, Waschtisch, Badewanne und/oder Dusche
- Justieren und befestigen der Tragplatten
- Verlegen und anschließen der Trinkwasser- und Abwasserleitungen
- Beplanken
- Verfliesen
- Feininstallation - anbringen der Sanitärobjekte usw.
Für die Trink- und Abwasserinstallation werden die Rohrleitungssysteme FRIATHERM flexibel sowie FRIAPHON eingesetzt. Mit speziellen Formteilen und Verbindungselementen lassen sich beide Systeme schnell und sicher in das Vorwandsystem integrieren. Mit speziellen zum System gehörenden Manschetten werden zudem die Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz erfüllt, ohne die Schallschutzeigenschaften zu verschlechtern. Bisher wurden mehr als 80 Bäder und Leitungssysteme im Brunckviertel modernisiert, weitere werden folgen.
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