IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 01/02/2001, Seite 22 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Sachsen


Mitgliederversammlung

Die zweite Mitgliederversammlung des Fachverbandes SHK Sachsen fand am 8. November, diesmal in Bad Lausick (Muldentalland) statt. Seit der Entdeckung der Heilquellen im Jahre 1820 werden hier Kuren durchgeführt. So bot denn auch das Kurhaus des Ortes den Rahmen der Verbandszusammenkunft. Etwa 80 Innungsdelegierte und Gäste nahmen daran teil.

Fachvortrag: Innungsmarketing

Die Mitgliederversammlung startete mit einem Vortrag zum Thema "Innungsmarketing - Möglichkeiten und Konzepte für den Fachverband SHK Sachsen". Dr. Jürgen Lohse von der Kommunikationsagentur Eybe, Lohse & Partner stellte ein Konzept vor, mit dem drei zentrale Punkte in der heutigen schwierigen Zeit positiv beeinflusst werden können:

Für Bruno Schliefke und für den gesamten Vorstand des Fachverbandes stellen die tiefen Ausführungen von Lohse ein wichtiges Fundament für zukünftiges agieren des Verbandes dar. Aus diesem Grund soll die Zusammenarbeit mit der Agentur geprüft und gegebenenfalls vertieft werden.

Landesinnungsmeister Bruno Schliefke berichtete über die Aktivitäten des Verbandes, der Innungen und der SHK-Branche.

Bericht des Vorstandes

Wie in den vorherigen Mitgliederversammlungen auch, berichtete Schliefke über die Verbandsarbeit. Leider ist eine Besserung der Wirtschaftslage nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Noch nie seit Beginn der Umfrage vor zehn Jahren wurde die Geschäftslage im Bauhandwerk in Ostdeutschland so negativ beurteilt wie Mitte 2000. Umsatz-, Mitarbeiter- und Lehrlingsrückgang kennzeichnen die Nöte der Unternehmen. Die Erwartungen für das nächste halbe Jahr bleiben pessimistisch, sodass der Fachverband weitere Preiszugeständnisse befürchtet.

Treibstoffpreise

Einige SHK-Großhändler in Sachsen haben SHK-Handwerksbetriebe schriftlich über die Weitergabe erhöhter Kosten aus Treibstoff und Logistik informiert. Dies war zentrales Thema, das in der Runde ausgiebig diskutiert wurde. Abschließend sprach man sich gegen eine Rasenmähermethode aus, nach der jeder Betrieb Frachtkosten zu tragen hat.

Zahlungsmoral

Bisher gibt es nur geringe Erfolge als Auswirkung des neuen Gesetzes zur Verbesserung der Zahlungsmoral. Und eher negativ wirkt sich die Regelung zur Erhöhung der Verzugszinsen aus, denn diese gilt auch für SHK-Betriebe. Bestellt zum Beispiel ein Handwerker Material und bezahlt die Lieferantenrechnung zu spät, so muss er gleichfalls die erhöhten Zinsen zahlen. Betreffs der Zinsen wird in Kürze eine Neuregelung erwartet, weil eine einheitliche Anpassung an das EG-Recht fällig ist.

Die Sieger des diesjährigen "praktischen Leistungswettbewerbes der Handwerksjugend" mit ihren Ausbildern und Vertretern aus dem Fachverband.

Ostmessen

Die Aussteller der diesjährigen Frühjahrsmesse "SHKG Berlin" klagten über ein viel zu geringes Besucherinteresse. Folge: Es wird die Frage in den Raum geworfen, ob eine Ostmesse (in Berlin und Leipzig) noch zeitgemäß sei. Viele Innungen und der Fachverband Sachsen fordern einen Erhalt des Konzeptes 1 + 4. Die "1" steht für die ISH, die "4" für die Regionalmessen in Hamburg, Essen, Nürnberg und Berlin/Leipzig.

Arbeit der Landesstelle der Überwachungsgemeinschaft SHK Sachsen

Neben dem Arbeitsbereich der Fachbetriebsbetreuung gemäß § 19 WHG l (Wasserhaushaltsgesetz) erlangte die ÜWG SHK zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres die Anerkennung als Sachverständigenorganisation gemäß § 22 VAwS (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit Wasser gefährdenden Stoffen). Dem sächsischen Verband gelang es als erstem SHK-Verband in Deutschland, die Sachverständigenüberprüfung von oberirdischen Tankanlagen bis 10000 l und die damit verbundene Fremdüberwachung gesetzlich abzuschaffen. Des Weiteren konnte die Fachbetriebspflicht durch die neue Bescheinigungslösung für die Inbetriebnahme der Tankanlagen entsprechend erweitert werden. So gelang es, die Eigenverantwortung und die unternehmerische Freiheit der SHK-Fachbetriebe weiter zu stärken.

Man war sich zwar nicht immer zu 100% einig, aber die Vorschläge, über die abgestimmt werden sollten, wurden angenommen (s. Text).

Schwerpunkte der Verbandsarbeit

Ein Schwerpunkt der Arbeit in der Geschäftsstelle Markkleeberg ist die Unterstützung der Innungsbetriebe. Dies zeigt sich in der telefonischen Beratung der Mitglieder und die Präsenz in Innungsversammlungen.

Der Fachverband bietet allen Innungsbetrieben kapazitätsorientierte Arbeitszeitmodelle zur Einführung an. Der Grundgedanke ist, die Arbeitszeit so zu gestalten, dass der SHK-Unternehmer auf eine schwankende und unsichere Auftragslage regieren kann. In auftragsschwachen Zeiten hat man so die Möglichkeit, die Arbeitszeit zu verkürzen und in Zeiten eines erhöhten Arbeitsanfalls die Arbeitszeit zu verlängern.

Im Rahmen der gemeinsamen Arbeit in der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft (VSW) vertiefen der Fachverband SHK Sachsen und der Landesinnungsverband Elektro ihre Zusammenarbeit. Ziel ist die Förderung der regionalen Zusammenarbeit der SHK- und Elektroinnungen durch gemeinsame Veranstaltungen zu haustechnischen Themen.

Der ZVSHK-Wartungsaufkleber für Öl- und Gasheizungen führte bei Kunden in Sachsen zu Unklarheiten und deshalb zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Schornsteinfegern und dem SHK-Handwerk. Der neue verbandseigene Wartungsaufkleber hat diese Mängel nicht mehr. Ein Vorteil gegenüber seinem Vorgänger besteht darin, dass der Aufkleber nun die Messergebnisse von zwei Wartungen aufnehmen kann. Dies bedeutet für Sie eine Kostenersparnis von 50 %.

Der Ausbau des Kommunikationssystems und des Internets soll auch im nächsten Jahr weiter fortgesetzt werden. Beispiel Homepage: Der Fachverband hilft den Innungen, eine eigene Homepage zu gestalten, und zwar kostenlos. So stellen bereits etliche Innungen ihre Leistungen via online vor. Unter der Domain "Installateur.net" stehen zehn Innungen im Internet, unter der Domain "Kaminofenbau.net" sind es acht Innungen.

Abstimmungen

Im Zuge der Mitgliederversammlung standen einige Abstimmungen auf der Tagesordnung, die beschlossen wurden:

- Harald Nedo (Löbau),

- Hannelore Maultzsch (Chemnitz),

- Matthias David (Leipzig),

- Steffen Hoidis (Leipzig),

- Jan Anders (Teicha).

Ergebnisse des Praktischen Leistungswettbewerbs der Handwerksjugend

In diesem Jahr beteiligten sich zwölf Junghandwerker an der Ausscheidung in den vier SHK-Berufen. Traditionell wurden auf der Mitgliederversammlung die ersten und zweiten Sieger sowie die Ausbildungsbetriebe (sofern Innungsmitglied) geehrt. Im einzelnen sind dies:

Beruf

Sieger

Ausbildungsbetrieb

Kachelofen- und Luftheizungsbau

1. Sieger: Holger Herrmann

Harald Herrmann, Weinböhla

Klempner

1. Sieger: Patrick Bagehorn
2. Sieger: Axel Ehrlicher

Claus-Peter Schneider, Kirchbach
Stube & Johannes, Leipzig

Gas- und Wasserinstallateur

1. Sieger: Maik Thömel
2. Sieger: Andre Lange

./. (kein Innungsmitglied)
Klaus Peter, Leipzig

Zentralheizungs- und Lüftungsbauer

1. Sieger: Thomas Heinrich
2. Sieger: Martin Seidel

Mager & Hübner, Oberlichtenau
./. (kein Innungsmitglied)


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