IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 20/2000, Seite 82
REPORT
Grohe AG & Co. KG
Aus zwei mach eins
Grohe-Vertrieb neu strukturiert
Mit dem echten Milleniumswechsel geht am 1. Januar 2001 die Grohe Deutschland Vertriebs GmbH an den Start. Erhebliche Synergieeffekte verspricht sich der künftige Geschäftsführer Dr. Michael Pankow von der einschneidenden Maßnahme.
Einschneidend deshalb, weil mit diesem Schritt nicht nur die Vertriebs- und Marketingorganisation von Grohe und Dal zusammengeführt wird, sondern auch der Standort des bisherigen Grohe Vertriebs von Menden nach Porta Westfalica verlegt wird. "Logistisch und räumlich bietet der neue Standort erhebliche Vorteile" erklärte Dr. Michael Pankow gegenüber der IKZ-HAUSTECHNIK-Redaktion. "In Menden", so Dr. Pankow weiter, "haben wir einfach keinen Platz für die neue Gesellschaft."
Bei einem Umzug aus dem Sauerland Richtung Ostwestfalen lassen es die Wassertechnologen bei weitem nicht bewenden. Die neue Grohe-Tochter wird wie jede andere Vertriebsgesellschaft des Unternehmens z.B. in den Niederlanden oder Frankreich als eigenständiges Profit-Center geführt und völlig neu organisiert.
Ein Jahr Analyse-, Entwicklungs- und Vorbereitungsphase geht der Firmengründung voraus. Einem von der Unternehmensberatung Boston Consulting erarbeiteten Strategiepapier folgt zum Jahreswechsel die Umsetzung. Für Dr. Pankow eine zwingend erforderliche Maßnahme: "An der stagnierenden Entwicklung des inländischen Armaturenmarktes wird sich bei steigendem Kosten- und Wettbewerbsdruck in absehbarer Zeit nichts ändern. Umfassende Sanitärtechnik steht dagegen unter einem günstigeren Stern. Die Verzahnung des Vertriebs bei gleichzeitiger Neuordnung ist erforderlich, um das Grohe-Ziel "dynamisches Wachstum" zu erreichen."
Bei Grohe verspricht man sich von der Neuorganisation neben einer intensiveren und professionelleren Betreuung eine einfachere und schnellere Kommunikation, bessere technische Komplettberatung, leistungsfähigere Logistik und mehr Service.
Die Zusammenlegung der Vertriebs- und Marketingorganisation von Grohe Deutschland und Dal soll das neue Unternehmen schneller, schlagkräftiger und schlanker machen. Kundennähe steht im Focus des Führungsteams. |
Summierte Vorteile, die durch die praktische Arbeit erreicht werden sollen. Dr. Pankow: "Wir werden schlagkräftiger, schneller und schlanker! Es wird allerdings keine Entlassungen geben. Die neue Firma beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Das entspricht einer Addition der beiden bisherigen Teams. Diese Fakten machen deutlich, dass es uns nicht um Kostensenkung sondern um Effektivität geht."
Dem gemeinsamen Außendienst soll durch die Vermeidung von Doppelbesuchen bei gleichzeitig kleineren Gebieten eine intensivere Kundenbetreuung ermöglicht werden. Gleichzeitig entstehen aus den fünf regionalen Service-Stützpunkten aktive Verkaufsstandorte incl. Call-Center für die schnelle Unterstützung der Kunden. Natürlich fein säuberlich nach Programmmarken sowie Medien- und Zielgruppen gegliedert. Vervollständigt wird das Grohe-Vorhaben durch individuelle Weiterbildungsprogramme für Fach-Großhandel, Fach-Handwerk, Planer, Architekten und gewerbliche Investoren.
Hohe Erwartungshaltung
Dr. Pankow verbindet mit der neuen Organisation hohe Erwartungen: "Wir wollen nicht nur schnellere Auftragsabwicklung und "kürzere Wege" zu unseren Kunden, sondern vor allem eine zielgerichtete und individualisierte Betreuung speziell des Fach-Handwerks."
Offenbar ein Schärfen der Sinne auf Markt und Kunde bei den Wassertechnologen. Allzu oft standen die Sauerländer - ob zu Recht oder zu Unrecht bleibt hier dahingestellt - in den letzten Jahren in der Kritik. Ob Handwerkermarke oder Baumarkt, AGSI oder Messewesen - immer wieder sitzen die Grohe-Strategen bei branchenkritischen Themen "in der ersten Reihe". Das erwartet die Branche auch von einem marktführenden Unternehmen - nicht nur Kundennähe.
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