IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/16/2000, Seite 36


REPORT


Europäischer Installationsbus

Standard für die Gebäudeautomation

Ihr zehnjähriges Bestehen feierte im Mai dieses Jahres die European Installation Bus Association - kurz EIBA. Der Zusammenschluss führender europäischer Unternehmen der Elektroindustrie wurde am 8. Mai 1990 mit dem Ziel gegründet, einen international standardisierten Installationsbus als Basistechnologie für die Gebäudeautomation zu schaffen.

EIB-Technik kommt auch im Berliner Ludwig-Erhard-Haus - dem Sitz der Industrie- und Handelskammer sowie der Berliner Wertpapierbörse - zum Einsatz. Nicht nur die gesamte Beleuchtung im Gebäude, auch die Jalousien in den oberen Etagen sowie die Klimaregelung und die gesamte Vortragstechnik (Video/Audio) sind in die Gebäudeautomation mit eingebunden. Der Installationsumfang umfasst rund 2400 EIB-Teilnehmer.

Heute, zehn Jahre später, sieht man sich dem Ziel ein gutes Stück näher gekommen. Aus den anfangs 15 Mitgliedsunternehmen der Organisation mit Hauptsitz in Brüssel sind über 110 geworden. Zwar gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Bussystemen auf dem Markt, dennoch "hat sich der Europäische Installationsbus EIB als führendes Bussystem in Europa weitgehend durchgesetzt", meint Wouter van den Bos, EIBA Marketing & Communikations-Manager. Nicht zuletzt wohl aufgrund des Handwerksgerechten Handlings dieser Technologie: Denn Produkte unterschiedlicher Hersteller und Gewerke sind ohne Einschränkungen zueinander kompatibel, zudem wird die Konfiguration des gesamten Systems nur über eine Software (der EIB Tool Software ETS) realisiert. In über 70 zertifizierten Schulungszentren - davon alleine 36 in Deutschland - werden weltweit die Grundlagen dieses Systems unterrichtet. Doch nicht nur europaweit will die EIBA eine gewichtige Rolle in der Gebäudeautomation spielen. Auch in Nord- und Südamerika, im arabischen Raum, in Südostasien sowie Japan und Australien werden bereits Projekte ausgeführt oder sind in Planung. Vom Brüsseler Hauptsitz aus sind diese vielfältigen landesspezifischen Marketing-Aufgaben nicht mehr zu bewältigen. Deshalb wurden bisher in 16 Ländern nationale EIBA-Organisationen gegründet. In Deutschland nimmt diese Aufgabe der Zentralverband der Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) in enger Kooperation und Abstimmung mit dem Zentralverband des Elektrohandwerks (ZVEH) wahr.

Einen weiteren Schritt in Richtung Systemherrschaft verspricht man sich durch die Zusammenarbeit mit den Organisationen BatiBus Club und EHSA. Die unter dem Titel "Convergence Association" am 14. April 1999 gegründete Arbeitsgemeinschaft hat das Ziel, eine Zusammenführung der bestehenden Systeme zu einem gemeinsamen Standard auf Basis des EIB zu erreichen.


Hintergrund EIB

Der EIB-Technik liegt das Prinzip "Messen - Steuern - Regeln" zugrunde. Sensoren wie Bewegungsmelder oder Thermostat übertragen Signale an Aktoren, um angeschlossene Geräte und Anlagen (Heizung, Alarmanlage, Licht) bedarfsgerecht zu betätigen. Eine 2-Draht Busleitung dient dabei als Basis zur Kommunikation. Alternative Übertragungsmedien sind die vorhandene Netzleitung, Infrarot und Funk.

Die Durchgängigkeit des EIB in der Gebäudeautomation in die Automations- und Managementebene ist durch EIBnet gegeben. Hierbei wird auf eine international anerkannte Protokollstruktur (BACnet) aufgesetzt. In industriell genutzten Gebäuden zur Fertigungs- und Prozessautomation wird die Durchgängigkeit durch das Gateway Profibus / EIB erreicht.

Derzeit wird die Zahl der EIB-Installationen auf weltweit 70 000 beziffert, über 10 000 EIB Tool Software-Lizenzen in 50 Ländern und neun verschiedenen Sprachen wurden bereits ausgeliefert.


Internetinformationen: www.eiba.de - www.eiba.com


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