IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/2000, Seite 14 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Installateur-Verzeichnis

Kontinuität erwünscht

Seit der Liberalisierung der Energiemärkte wurde vieles von dem in Frage gestellt, was sich über lange Zeit in der Praxis bewährt hatte. Die Zusammenarbeit von Versorgungsunternehmen und installierendem Handwerk war davon nicht ausgenommen. Ein ganz wichtiger Punkt war und ist dabei, was in Zukunft mit den Installateurverzeichnissen geschehen soll, die traditionell von den örtlichen Gasversorgern geführt werden. Am 24. Mai dieses Jahres gab es dazu ein Abstimmungsgespräch zwischen dem Bundesverband der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. (BGW) und dem ZVSHK im St. Augustiner Verbandsgebäude.

Durch die Veränderungen im Energiemarkt können sowohl Endverbraucher als auch SHK-Unternehmen je nach Region mit neuen Rahmenbedingungen konfrontiert werden. So kann sich angesichts der möglichen Trennung von Netz und Versorgung ergeben, dass die Haushalte nicht mehr nur den Gasversorger als Vertragspartner haben, sondern in Zukunft einen Netzbetreiber und einen Gaslieferanten. Unter solchen Umständen ist natürlich für den SHK-Unternehmer von Bedeutung, welche Konsequenzen sich ergeben im Hinblick auf

Dass dies möglich wäre, wenn es zu einer regionalen Aufsplittung zwischen Netzbetreiber und örtlichen Versorgungsunternehmen kommen würde, zeigten weitere Punkte in der Übereinstimmung zwischen den entscheidenden Dachorganisationen ZVSHK und BGW. Im Detail:

BGW und ZVSHK stimmten ebenfalls darin überein, dass derzeit eine Änderung bzw. Anpassung der AVBGas nicht erforderlich ist, allenfalls soll in Form von Erläuterungen eine Kommentierung der Richtlinien im Hinblick auf die veränderten Rahmenbedingungen erfolgen.

Handwerkermarke

EMCO mit dabei

Die Firmen-Familie rund um die Handwerkermarke wächst. Als jüngstes Mitglied ist der Badausstatter Emco aus Lingen/Ems hinzu gekommen. Anfang Mai, während der Messe SHK Berlin, unterzeichneten ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach sowie Heinz J. Pieper, Vertriebsleiter Badausstattung bei Emco, die entsprechenden Dokumente. Somit ist ein weiterer Hersteller für Bad-Accessoires in die Firmengemeinschaft rund um die Handwerkermarke aufgenommen worden. Außerdem gehören derzeit bereits die Unternehmen Duravit, D+S Duscholux, Hansa, Hoesch, Hüppe, Oras, Oventrop, Reflex, Roth und Sanipa dazu. Auf den diesjährigen Messen SHK Essen, SHK Berlin und IFH/Intherm in Nürnberg wurde dies bereits plakativ deutlich gemacht und wird sich auch auf der noch ausstehenden Messe SHK Hamburg (22. - 25. 11. 2000) wiederholen. Eine lange Reihe weiterer Unternehmen wartet darauf, in den Kreis aufgenommen zu werden und steht dahingehend mit dem ZVSHK in Verhandlung.

Zur Handwerkermarke hier nochmals das Wichtigste zusammengefasst: Das Logo "Handwerkermarke" zeichnet einen SHK-Artikel dahingehend aus, dass das Produkt aus dem dreistufigen Vertriebsweg mit einem Leistungspaket verbunden ist, zu dem z.B. Gewährleistungsvereinbarung, Nachkaufgarantie und bundesweiter Kundendienst gehört. Allemal sind dies Argumente, die den beratenden Fachunternehmer unterstützen können in einem Umfeld, in dem sein Einzelhandelsgeschäft bzw. sein Installationsbetrieb als Dienstleistungsunternehmen verstanden werden soll und nicht als Warenlager, in dem Produkte oftmals nur über den Preis definiert werden.

Neues Mitglied bei der Handwerkermarke (v.l.): ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach und Heinz J. Pieper, Vertriebsleiter Badausstattung bei Emco, dokumentieren den Schulterschluss für diese Marketing-Initiative im professionellen Vertriebsweg.
 

Ein wichtiges Kriterium bei diesen Artikeln ist es, dass sie nicht im Baumarkt, sondern ausschließlich über qualifizierte Handwerksunternehmen angeboten werden.

Die eigene Markenauszeichnung eines Herstellers verschwindet keineswegs auf den Produkten der Handwerkermarke. Vielmehr soll der Handwerker bzw. Nutzer anhand des zusätzlichen Logos, das auf der Ware bzw. Verpackung zu finden ist, sofort erkennen können, dass es sich um ein geprüftes Qualitätsprodukt des professionellen Vertriebsweges handelt.

Betriebsberatung

Fürs Handwerk unentbehrlich

Die Wellen der Empörung schwappten hoch, als im Frühjahr erste Äußerungen von Seiten des Bundes laut wurden, die Fördergelder für die Betriebsberatungen im Handwerk neu festzulegen oder gar ganz zu streichen. Immerhin geht es dabei um einen Anteil von 15% am Gesamtaufwand für eine unentbehrliche Dienstleistung, die den Innungsbetrieben kostenlos angeboten wird.

Zur Historie: Vor über 50 Jahren begannen die Handwerksorganisationen mit dem systematischen Aufbau eines Beratungsangebotes für ihre Unternehmen. Inzwischen steht den Betrieben ein Netzwerk mit mehr als 800 Experten zur Verfügung, und der Beratungsservice trägt wesentlich zur Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks in Deutschland bei. Unzählige Existenzgründungen werden mit Hilfe der Berater realisiert, Hunderttausende von Handwerkern können durch den Rat der Experten ihre Existenz sichern oder ihr Unternehmen ausweiten.

Derzeit fördern das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie sowie die Bundesländer insgesamt 545 Beratungsstellen. Dabei handelt es sich um betriebswirtschaftliche und technische Beratungsstellen bei den Fachverbänden sowie Handwerkskammern und um 64 sogenannte Informationsstellen bei Zentralverbänden — so auch beim ZVSHK. Um die fachlichen und unternehmerischen Anforderungen zuverlässig und mit hoher Qualität erfüllen zu können, benötigt der Handwerker für seine teilweise speziellen und komplexen Fragestellungen den (schnell verfügbaren) Rat ausgewiesener Fachexperten. Viele Betriebe haben auf Grund der Beratungshilfe und durch ein Umsetzen fachlicher Ratschläge den Turn-around geschafft. Damit das auch in Zukunft so bleiben kann, setzt der ZVSHK derzeit im Schulterschluss mit den anderen Handwerksverbänden alles daran, dass es hier nicht zu einer kurzsichtigen Beschneidung von sinnvollen und effektiv eingesetzten Förderungen kommt.

Steuerreform

Mittelständler äußern Kritik

Im Handwerk hatte man sich viel versprochen von einer Steuerreform — wenn sie denn so umgesetzt werden würde, wie sie einmal angedacht war. Im Gespräch waren tiefgreifende Reformen, um die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken, die Selbstständigkeit zu fördern und nicht zuletzt, um einen sozialen Konsens zu erhalten.

Zum Jahreswechsel zeigten sich erste Ansätze, wie z.B. die Unternehmenssteuerreform, die grundsätzlich — von der Idee her — den Interessen im Handwerk nicht entgegen stand. Wie sich aber mittlerweile im Detail herausgestellt hat, würde sie im derzeitigen Entwurf tatsächlich nur den Kapitalgesellschaften eine Verbesserung bringen. Prompt hat es von Seiten des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) nicht an Kritik gemangelt, die auch an entsprechender Stelle geäußert wurde. Darauf hin hat sich die Bundesregierung zwar unlängst auf Korrekturmaßnahmen verständigt — wie die Tatsache, dass der Freibetrag bei der Veräußerung eines Unternehmens ab dem 1. 1. 2001 von 60000 DM auf 100000 DM angehoben werden soll und auch der ZDH begrüßt diese notwendige Korrektur — Begeisterungswellen löst es aber nicht aus. Was die Handwerksorganisation vermisst, sind vergleichbare Regelungen wie sie für Kapitalgesellschaften vorgesehen sind.

Sowohl die führenden Forschungsinstitute als auch der wissenschaftliche Beirat im Bundesfinanzministerium halten die Steuerreformpläne der Bundesregierung für unzureichend (insbesondere im Hinblick auf die Entlastungswirkungen für den Mittelstand). Die Korrekturvorschläge der Institute sind mit den Forderungen des Handwerks nahezu deckungsgleich (insbesondere die notwendige stärkere Abflachung des Steuertarifs). Die Kritik im Detail: Die beabsichtigte Differenzierung der Steuersätze für Handwerksunternehmen von 25% und für persönliche Einkommen im Handwerk von 48,5% sei kein geeigneter Weg, Beschäftigung und Wachstum zu fördern, so die verbreitete ZDH-Meinung. Hinzu komme, dass eine derartige Spreizung als verfassungsrechtlich äußerst bedenklich angesehen werde. Obendrein würde sich die ausstehende Rentenreform negativ auswirken, weil sie hinsichtlich der notwendigen Entlastung bei den Sozialversicherungsbeiträgen noch konjunkturelle Risiken in sich berge. Deshalb sei nach Ansicht der Handwerksorganisation auch die günstige Prognose für das Jahr 2001, die von den führenden Forschungsinstituten abgegeben wurde, noch mit erheblichen Fragezeichen verbunden.

Weitere Punkte, in denen sich die mittelständischen Unternehmer im Handwerk gegenüber den Kapitalgesellschaften benachteiligt fühlen: Umstrukturierungen und Betriebsübergaben bei Personengesellschaften und Einzelunternehmen seien derzeit noch zu kompliziert und müssten erleichtert werden. Wieder eingeführt werden müsste der Mitunternehmererlass sowie konkrete Nachbesserungen bei der Besteuerung von Betriebsaufgabegewinnen.

Da diese genannten Punkte für den Mittelstand unbefriedigend verfolgt werden, wächst dort die Kritik an der Unternehmenssteuerreform, bei der offensichtlich die großen Kapitalgesellschaften in den Mittelpunkt gerückt worden seien. Eine Meinung, die durchweg von den selbstbewussten Mittelständlern getragen wird: "Indem man sich ausschließlich an den Kapitalgesellschaften orientiert, diskriminiert man uns — und das sind insgesamt 90% der Unternehmen in unserem Lande, die zwei Drittel aller Arbeitsplätze schaffen!"

Personalien

Zwei Neue im ZVSHK

Seit dem 1. November ist das Referat für Betriebswirtschaft durch Michael Zacher (32) neu besetzt. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre (mit juristischem Schwerpunkt) schloss er mit seiner Diplom-Arbeit zum Thema "Ökologieorientiertes Personalmanagement als Herausforderung für die Unternehmen, am Beispiel der Mercedes Benz AG, Werk Bremen" ab. Nach seinem Studium war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Betriebswirtschaftlichen Institut der Bauindustrie in Düsseldorf federführend für die juristische Fortbildung von technischen und kaufmännischen Angestellten zuständig.

Michael Zacher
 

Zu seinen zahlreichen Projekten in den nächsten Monaten zählt die umfassende Überarbeitung der ZVSHK-Arbeitsmappe Betriebswirtschaft sowie der Formularmustermappe und die Betreuung von EU-Förderprogrammen.

Netzwerktechnik, Datenbanken, E-Mail, Internet-Auftritt — allesamt Fachbegriffe rund um zeitgemäße Kommunikation, die natürlich auch beim ZVSHK tagtäglich geübte Praxis sind, um als Dienstleister Schritt zu halten mit einer rasant fortschreitenden Datentechnik. Kein Wunder also, dass man sich im St. Augustiner Verbandsgebäude nach einem Spezialisten umgesehen und ihn in Thomas Klinger (33) gefunden hat.

Seit Jahresbeginn kümmert sich der gelernte Datenverarbeitungskaufmann auf immerhin fünf Etagen um alle Belange, die mit Hard- und Software zu tun haben. Zudem ist er verantwortlich für die Internet-Präsenzen des Zentralverbands. Erfahrungen sammelte er zuvor neun Jahre in der Industrie – eine kleine Ewigkeit in der Entwicklung moderner EDV- und Kommunikationsgeräte.

Thomas Klinger

Wärmepumpen

Neue Druckschrift

Alternative Energiequellen stehen seit Jahren hoch im Kurs. Auch den Wärmepumpenanlagen mit ihren unterschiedlichen Systemen wird mittlerweile wieder mehr Beachtung geschenkt.

Daher hat der ZVSHK jetzt die Fachinformation "Wärmepumpen" herausgebracht, die als Hilfe bei Akquisition, Planung und Ausführung gedacht ist. Sie richtet sich an Entscheidungsträger in SHK-Fachbetrieben und beinhaltet wichtige Eckdaten für diese Technik, denn Voraussetzung für den rationellen und sicheren Einsatz einer Wärmepumpenanlage ist die genaue Abstimmung der Wärmequelle und des Wärmeverteilsystems auf den eigentlichen Wärmepumpenbetrieb.

Man erinnere sich: Lange Zeit hatten Wärmepumpen unter einem schlechten Ruf zu leiden, denn zahlreiche Anlagen wurden in den 70er-Jahren in einen boomenden Markt gedrückt, doch nicht ausreichende Erfahrungen sowie technische Unzulänglichkeiten verhinderten, dass sie sich über längere Zeit in der Praxis bewährten.

Heute werden fast ausschließlich hochwertige Produkte auf dem Markt angeboten, die in Verbindung mit gut ausgearbeiteten Installationsanweisungen einen sicheren Betrieb gewährleisten. In den Nachbarländern ist die Akzeptanz übrigens bedeutend höher als hierzulande — sicher mit ein Grund für den engagierten Heizungsbauer, sich mit diesem zeitgemäßen Thema zu beschäftigen.

Die 30-seitige Fachinformation "Wärmepumpen" kann von Innungsmitgliedern zum Preis von 22 DM plus Nebenkosten über den ZVSHK oder den jeweiligen Landesverband bezogen werden.

 ZVSHK-Termine-Daten-Informationen
(Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

7. September 2000

VdS-Fachtagung "Verhütung von Leitungswasserschäden", Köln

6./7. Oktober 2000

24. Deutscher Kupferschmiedetag, Mönchengladbach-Rheydt

24. Feb. - 3. März 2001

10. Internationales Fortbildungsseminar für das SHK-Handwerk, Teneriffa

27. - 31. März 2001

ISH - Internationale Fachmesse Sanitär Heizung Klima, Frankfurt/Main

24./25. April 2001

Gemeinschaftstagung Abwassertechnische Vereinigung/ZVSHK, Nürnberg

31. Jan. - 1. Febr. 2002

Deutscher Klempnertag, Würzburg

14. - 18.. April 2002

light & building — Intern. Fachmesse für Gebäudetechnik, Frankfurt/Main

22. - 25. Mai 2002

World Plumbing Conference, ICC Berlin

ZVSHK Direkt:
Telefon: 02241/9299-0
Telefax: 02241/21351
E-Mail: info@zentralverband-shk.de
Internet: http://www.Zentralverband-SHK.de


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