IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2000, Seite 29 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Schleswig-Holstein


Jubiläum in Plön

75 Jahre Innung Plön und Innung Ostholstein

Am 15. April dieses Jahres feierte die Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klempnertechnik Kreis Plön und die Innung für Sanitär-, Heizungs- und Klempnertechnik Ostholstein ihr 75. Innungsjubiläum. In Bad Malente-Gremsmühle waren zur gemeinsamen Feier rund 80 Innungsvertreter, Politiker sowie Vertreter der örtlichen Vereinigungen und Institute gekommen.

Albert Vogler Landesinnungsmeister und OM der Innung SHK Ostholstein eröffnete die Feier und führte aus, dass immerhin noch neun Gründungsbetriebe der Innungen im Markt aktiv seien, und dies in der direkten Nachfolge innerhalb der Familien. Dies sei ein solider Grundstock für die Innung, die mit einem Organisationsgrad von über 60% einen wesentlichen regionalen Wirtschaftsfaktor darstelle.

Grußworte sprach die Bürgermeisterin der Gemeinde Malente Frau Hamann, die das Handwerk als stabilen und unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor benannte. Der Landrat des Kreises Ostholstein und Plön Dr. Gebel, eröffnete: "Macht die Innungen stark, dann ist mir ums Handwerk nicht bange." Er forderte die anwesenden Handwerker aber auch auf, mehr Auszubildende aufzunehmen. Als Vizepräsident der Handwerkskammer Lübeck sah Herr Danielsson das Problem von einer anderen Seite: "Schwarzarbeit ist die Boom-Branche unserer Zeit, hier muss die Politik tätig werden. Wir haben bereits gehandelt und Schwarzarbeitsermittler eingesetzt."

Momentan werde Politik auf dem Rücken des Mittelstandes gemacht, da gelte es zusammenzustehen und die Innungen durch junge Kräfte zu stärken, war die Botschaft des HGF Hugo Schütt in Malente.

Eine Überraschung brachte der Kreishandwerksmeister Ostholstein/Plön Herr Mietschke in die Festrunde, er beglückwünschte Albert Vogler für seine nunmehr 25-jährige Obermeistertätigkeit in der Innung. Vogler selbst sagte, dass er in der Innungsarbeit und in der Verbandstätigkeit Ende des Jahres in die zweite Reihe treten wolle und dankte allen Anwesenden für die Glückwünsche und die vertrauensvolle Zusammenarbeit der zurückliegenden Jahre.

Handwerk 2000

Hugo Schütt, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Sanitär-Heizung-Klima Schleswig-Holstein, hielt die Festrede im Intermar-Hotel.

An den Landrat gewandt sagte er, dass man den SHK-Betrieben nicht vorwerfen könne zu wenig auszubilden, ganz im Gegenteil habe man über Jahre bewiesen, dass dieses Handwerk ein verlässlicher Partner sei.

Diese Verlässlichkeit drücke sich entgegen dem Bundestrend auch in steigenden Mitgliedszahlen des Verbandes aus, der einen Organisationsgrad von durchschnittlich 75% erreiche. Schütt weiter, insbesondere kleinere Betriebe des Handwerks vermittelten unserer Demokratie die dringend benötigte Stabilisierung und Weiterentwicklung.

Überraschung für Albert Vogler: Ehrung durch Kreishandwerksmeister Mietschke und HGF Schütt für Voglers 25-jährige Tätigkeit als Obermeister in Eutin.
 

Das Ehrenamt sei ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft und zeige die Verantwortlichkeit des Einzelnen für die Gemeinschaft. In Amerika sei oftmals für den Job das Ehrenamt Voraussetzung: wer sich in der Freizeit engagiert, ist auch bei der Arbeit engagiert. Schütt stellte die Frage, ob der Hang zur Vereinzelung nicht auch die Flucht aus der namenlosen Masse sei.

Die Innungsarbeit müsse gestärkt und junge Ehrenamtsträger müssten schon früh mit in die Innungstätigkeit eingebunden werden. Das Motto sei: "Einen einzelnen Stab bricht man leicht, nicht aber ein Bündel." Zudem sieht er in der Lehrlingsausbildung eine entscheidende Bedeutung zur Eingliederung in die Gesellschaft.

Das Handwerk sehe sich neuen Herausforderungen gegenübergestellt, wie:

In dieser Situation erwarte es von der Politik unterstützende mittelstands- und handwerkspolitische Rahmenbedingungen. Schütt sieht aber gravierende Fehler bei der Umsetzung und hob besonders hevor:

Die Steuerreform ist nach seinen Worten ordnungspolitisch gefährlich, mittelstands- und handwerkspolitisch verfehlt und wachstums- und beschäftigungspolitisch fragwürdig. Zudem müsse eine Ungleichbehandlung von Personen- und Kapitalgesellschaften vermieden werden. Jetzt sei das Land Schleswig-Holstein und der Bundesrat gefragt.

Gründungsmitglieder der damaligen Zwangsinnung für Klempner und Installateure wurden durch Albert Vogler ausgezeichnet. Vertreter und Inhaber der Firmen Peter Volquardts GmbH, Plön, J.J. Schümann GmbH, Plön, Schmidt-Sanitär GmbH, Neustadt, Albert Vogler Sanitär, Eutin-Fissau, Paul Trechten GmbH, Oldenburg und Sanitär-Technik Günter Blanck GmbH, Timmendorfer Strand, nahmen die Urkunden entgegen. Weitere Gründungsmitglieder sind die Firmen Höft GmbH, Ahrensbök, Hans-Peter Kuhnke, Bad Malente-Gremsmühle und Hünike Sanitär, Neustadt.

Die Konjunkturdaten seien zwar erfreulich, der Binnenmarkt sei allerdings noch nicht aus dem Schneider und im Handwerk rechne man lediglich mit etwa 1,5% Wachstum.

Nach Meinung des Verbandsgeschäftsführers bringe nur ein Tarifabschluss unterhalb der Produktivität neue Arbeitsplätze.

25 Jahre Ehrenamtstätigkeit

Das SHK-Handwerk auf Landesebene und auch das gesamte Handwerk im Lande danken Albert Vogler für diesen 25-jährigen Einsatz im Handwerk und für das Handwerk, so Schütt.

Die SHK-Organisation danke auch den weiteren Ehrenamtsträgern beider Innungen, insbesondere dem OM Willi Fick, dem er Dank und Anerkennung für dieses Engagement im Kreis Plön ausspreche.


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