IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/2000, Seite 78
INTERVIEW
KLUDI
Zwei Gesichter
Nach 26 Jahren als Vertriebschef Deutschland im Nobelhaus Duravit trieb es Ernst Fuhrer ins Sauerland. Seit dem 1. Januar 2000 zeichnet der gelernte Betriebswirt als Vertriebs- und Marketingchef bei Deutschlands Marktführer in Sachen Küchenarmaturen verantwortlich.
Auf der Badarmaturenseite sieht die Situation etwas anders aus. Als Nr. 3 im deutschen Markt bezeichnet man sich selbst ganz gerne. Eine Position, die auch andere renommierte Hersteller beanspruchen. Fuhrer, der den bei Kludi altgedienten Verkaufsstrategen Wolfgang Semnet ablöste, stand IKZ-HAUSTECHNIK-Redakteur Günther Klauke für ein Interview zur Verfügung.
IKZ-HAUSTECHNIK: Der Ruf Ihres bisherigen Arbeitgebers Duravit unterscheidet sich erheblich vom Kludi-Image. Wie bewerten Sie diese Situation?
Fuhrer: Bei Kludi habe ich einen Hersteller mit zwei Gesichtern vorgefunden. Einerseits genießt man bei Küchenarmaturen eine hohe Marktakzeptanz, andererseits fertigt und vertreibt man bei Badarmaturen einen nicht unerheblichen Anteil von Handelsmarken. Dies ist für mich eine neue Erfahrung, die sich als Strategie jedoch gut unter einen Hut bringen lässt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Können Sie Ihre Ideen dazu genauer definieren?
Fuhrer: Bei Kludi gilt es für die Zukunft den Markennamen speziell im Sektor Badarmaturen zu stärken. Da im Haus mit dem Bereich Küchenarmaturen bereits ein bestens positioniertes Segment existiert, kann man auf den dortigen Erfahrungen exzellent aufbauen und die Brücke zum Bad schlagen. Soviel zu den Vorgaben. Um das Ziel erreichen zu können, werden wir in absehbarer Zeit einen Marketingleiter einstellen und die Möglichkeiten moderner Kommunikationsmittel zukünftig weit intensiver nutzen. Parallel dazu bietet aber auch der Hausmarkenbereich gute Chancen.
IKZ-HAUSTECHNIK: In der jüngeren Vergangenheit installierte Kludi mit dem Master Point einen der zahlreichen Hersteller-Clubs. Wie steht es um diese Institution?
Fuhrer: Master Point ist eine wichtige Maßnahme innerhalb des Kundenbindungsprozesses. Wir können rein von den Mitgliederzahlen zwar nicht mit den großen Branchen-Clubs mithalten, bieten aber dennoch den derzeit 150 Mitgliedern ein breites, inhaltlich ausgewogenes Forum. Klein aber fein ist die Devise; mit Garantie für die ständige Weiterentwicklung der Themen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wird man sich bei Kludi auch zukünftig intensiv um die Vermarktung barrierefreier Produkte kümmern?
Fuhrer: Ganz sicher. Wie Sie wissen hat Kludi als einer der ersten Sanitär-Produzenten die Entwicklung von Produkten forciert, die gerontotechnischen Ansprüchen gerecht werden. Diese Arbeit ist zukunftsträchtig und gilt es unter marketingtechnischen Gesichtspunkten zu forcieren. Das gilt umso mehr, betrachtet man die Altersstruktur der Bevölkerung.
IKZ-HAUSTECHNIK: Begriffe wie "altengerecht" oder "gerontotechnisch geprüft" sind aber sicher keine Marketing-Renner. Wie wollen Sie dieses Problem in Angriff nehmen?
Fuhrer: Leider sind die von Ihnen genannten Begriffe in Deutschland mit einem negativen Image behaftet. Dies gilt es zu ändern, ggf. müssen Begrifflichkeiten, die stärker den funktionalen Aspekt aufgreifen, geprägt werden, die diesen Eindruck verhindern. Die Produkte sind jedenfalls für alle Benutzer von Vorteil, weil Sie sich einfach besser bedienen lassen und sinnvoll für jeden Benutzer sind.
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