IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 10/2000, Seite 132 f.


REPORT


Hamburger Facility Management AG

Anlaufphase erfolgreich abgeschlossen

Ein Jahr nach der Aufnahme des operativen Geschäftes zieht die Hamburger Facility Management Aktiengesellschaft (HFM) eine erste Bilanz.

Mittlerweile haben sich 137 Handwerksbetriebe mit etwa 20000 Mitarbeitern dem Netzwerk HFM AG angeschlossen. Als Verbund bearbeiten sie den Wachstumsmarkt des Facility Management (FM), der integrierten Bewirtschaftung von Immobilien. Die HFM AG übernimmt dabei Gemeinschaftsaufgaben für alle, kümmert sich u.a. um das strategische Vorgehen, ist zuständig für den Vertrieb und die Koordination der Handwerksfirmen beim konkreten Projekt.

Die ersten Monate waren nach Unternehmensangaben geprägt vom kompletten Neuaufbau des Unternehmens. Dennoch wurde bereits im Anlaufjahr ein Umsatz erwirtschaftet; und das trotz schlanker Belegschaft. Lediglich acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der HFM AG beschäftigt.

Peter Meier, Sprecher des Vorstands der Hamburger Facility Management AG.

Nach Angaben von Vorstandssprecher Peter Meier wurden Aufträge bei ganz verschiedenartigen Kunden abgearbeitet, wobei ergänzend dazu die Marktfähigkeit des Unternehmenskonzepts jeweils vor dem Hintergrund spezieller Anforderungen erprobt werden konnte. Meier: "Wir konnten die in uns gesetzten Erwartungen unterschiedlicher Kunden erfüllen." Namhafte Geschäftspartner habe man gewinnen können, wie beispielsweise den Volkswagen und Audi Vertragshändler Köster-Altona. Doch auch Modifizierungen in der Unternehmensstrategie wurden notwendig, weil der Markt sie forderte: Regionale Angebote reichen nicht aus, ein bundesweiter Service ist gefragt. Meier dazu: "Die großen Immobilieneigner, Handel, Banken und Versicherungen wünschen überregionale Angebote. Unser Wettbewerb ist national, wenn nicht gar europäisch aufgestellt." Die Konsequenz daraus: Die HFM-Strategie wurde ergänzt.

Der Druck zur Ausweitung kommt dem Interesse entgegen, das Handwerker aus allen deutschen Regionen dem Hamburger Modell entgegenbringen. So wurden mittlerweile die Hessische, die Berliner, die Facility Managementgesellschaft Rhein/Ruhr in Duisburg sowie als jüngster Erfolg am 20. März dieses Jahres die Nordbayrische Facility Management AG in Nürnberg gegründet. Weitere Gründungen sind in Vorbereitung. Über gegenseitige Aktienbeteiligungen sollen die regionalen Gesellschaften vernetzt werden. Um bundesweit Synergien zu nutzen, wurde als Dachorganisation der Regionalgesellschaften der Verein Deutsche Facility Management gegründet. Hier sollen Erfahrungen der einzelnen Gesellschaften zusammenlaufen und jeweils wieder individuell abgerufen werden können. So müssen beispielsweise IT-Strukturen oder Entwicklungen aus dem Vertragswesen sowie Qualifizierungs-, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen nicht von jeder einzelnen Regionalgesellschaft selbst erarbeitet werden. Das senkt die Anlaufkosten in der Gründungsphase beträchtlich.

Vorgesehen ist, dass sich zum Ende des Jahres acht bis zehn regionale Aktiengesellschaften etabliert haben werden. Das Ziel der bundesweiten Flächendeckung soll Ende 2001 erreicht sein. Peter Meier beschreibt das anspruchsvolle Ziel: "Die maximale Reaktionszeit vom Schaden bis zum Eintreffen eines Technikers wird zwei Stunden nicht überschreiten."

Für die nähere Zukunft plant die HFM AG eine Intensivierung des Vertriebs. Vor allem ist daran gedacht, den öffentlichen Bereich stärker über die Vorteile einer ganzheitlichen Gebäudebewirtschaftung zu informieren. Bisher sei das Interesse aus diesem Bereich eher zurückhaltend gewesen. Meier: "Hier wurden unsere Erwartungen nicht erfüllt." Das verwundere umso mehr, da Hamburger Politiker aus allen Lagern und an der Spitze Bürgermeister Ortwin Runde dem Projekt in der Gründungsphase wohlwollend gegenüber gestanden und Unterstützung signalisiert hatten. Die HFM AG vertraut nun darauf, dass sie bei zukünftigen Entwicklungs- und Bauvorhaben wie beispielsweise der Hafen-City und der Ausgliederung stadteigener Immobilien an Betriebsgesellschaften frühzeitig in die Projektentwicklung mit eingebunden wird.

Insgesamt werde für das laufende Jahr ein Umsatz von rund 30 Mio. DM angepeilt. Hiervon befinden sich bereits 18 Mio. im Bestand, sechs Mio. sind zugesichert, und weitere Rahmenverträge im zweistelligen Millionenbereich, deren Abwicklung über das Jahr 2000 hinausgehen, sind vereinbart.


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