IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 5/2000, Seite 70 ff.



Forschung und Technik

Mehrsparten-Hausanschluss senkt Kosten

Bisher verliefen die Versorgungsleitungen für Gas, Strom, Wasser und Telekommunikation getrennt voneinander zum Gebäude. Doch jetzt gibt es eine Lösung für die kombinierte Zuführung - den Mehrsparten-Hausanschluss.

Im Rahmen zweier Pilotprojekte der Gasanstalt Kaiserslautern AG und der Technischen Werke Kaiserslautern sind die neuen Systeme bereits im Einsatz. Das Vorhaben ist erfolgversprechend: Alle Beteiligten verlegen in einem Rohrleitungsgraben. Die Versorgungsleitungen können später unabhängig voneinander in die Leerrohrtrasse eingezogen werden.

Der Mehrsparten-Hausanschluss ist platzsparend und übersichtlich. Daraus ergeben sich für die Unternehmen und Kunden erhebliche Zeit- und Platzersparnisse. "Von dem Mehrsparten-Hausanschluss versprechen wir uns eine höhere Effizienz bei den Hausanschlusskosten und damit eine noch bessere Ausgangslage im Wettbewerb", so Reinhard Schüler, Vorstandsvorsitzender der Gasanstalt Kaiserslautern AG.


Info-Service

"Heizkostenvergleich" liefert Argumente

Als Entscheidungshilfe für die Auswahl der Wärmeversorgung gibt der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) regelmäßig einen Heizkostenvergleich heraus. Er untersucht in Fallbeispielen verschiedene Heizsysteme im Alt- und Neubau. Detailliert werden in Tabellen die jeweiligen Investitions- und Betriebskosten gegenübergestellt. Fazit: Erdgaslösungen sind, bezogen auf die jährlichen Gesamtkosten, günstiger als Systeme mit anderen Energieträgern. Außerdem verursachen sie den geringsten CO2-Ausstoß.

Der aktuelle Heizkostenvergleich (Juli 1999) kann angefordert werden bei:

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH,
Josef-Wirmer-Str. 3, 53123 Bonn,
Tel.: 0228/9191-40, Fax: 0228/9191-499,
E-Mail:info@wvgw.de,
Internet:http://www.wvgw.de.


Energie und Umwelt

Energieprojekt kombiniert Solarpufferspeicher mit Erdgasanlagen

Hoch über den Weinbergen des Neckartals entsteht das neue Wohngebiet "Burgholzhof". Es wird auf ca. 13,4 Hektar Fläche nach der Fertigstellung etwa 2.800 Menschen ein energiesparendes Wohnen ermöglichen. Die Neckarwerke Stuttgart (NWS) verwirklichen hier ein zukunftsweisendes Energiekonzept: Die Wärmeversorgung erfolgt über ein technisch optimiertes Nahwärmesystem unter Einsatz von Erdgas. Die in der Heizzentrale erzeugte Wärme gelangt durch ein fast 3.000 Meter langes Rohrleitungssystem zu den einzelnen Gebäuden.

Auf drei Dächern befinden sich Sonnenkollektoren mit einer Gesamtfläche von 1.640 Quadratmetern - eine der größten Solaranlagen Deutschlands. Die von den Kollektoren gewonnene Wärme wird zu einem Solarpufferspeicher mit einem Volumen von 90 Kubikmeter Wasser und von dort in das Heizungssystem transportiert. Die Planer gehen davon aus, dass sich mit der Anlage zur thermischen Nutzung der Sonnenenergie etwa 134.000 Kilogramm CO2 pro Jahr einsparen lassen. Die Kosten für das solare System übernahmen die NWS und das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie im Rahmen eines Pilotprojektes.


Die Marktpartner-Aktion

Neue Impulse für die lokale Marktpartner-Arbeit

Mit vereinten Kräften gehen in Moers die Stadtwerke und das Fachhandwerk den Umsteller- und Modernisierungsmarkt an. Das Interesse an der Zusammenarbeit ist auf beiden Seiten groß, wie bereits die Auftaktveranstaltung zeigte: Die Stadtwerke luden die örtlichen SHK-Betriebe ein, um gemeinsam Chancen und Probleme dieses wichtigen Marktsegments aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

Ein wichtiger Aspekt war dabei, wie potentiellen Umstellern die Vorteile der Heizungsmodernisierung am besten zu vermitteln sind. Eine informative Ausstellung ergänzte das Programm. Die gut besuchte Veranstaltung mit verschiedenen Fachvorträgen und die lebhafte Diskussion bewiesen, dass der Umstellermarkt eine gute Gelegenheit bietet, die Zusammenarbeit vor Ort zu aktivieren. Jetzt sind in Moers Stadtwerke und Fachhandwerk dabei, ihren Informationsaustausch zu intensivieren und so eine Basis für gemeinsame Marketing-Aktivitäten zu schaffen.


Veranstaltungen

Zweite Europäische Konferenz über Heiztechnik in Stuttgart (ECSBT 2)

Im September 1996 trafen in Zürich über 200 europäische Experten zusammen, um sich über Maßnahmen zur Emissionsreduzierung bei Kleinbrennern auszutauschen. Fachleute aus Industrie und Wissenschaft profitierten von der Konferenz. Jetzt, rund vier Jahre später, möchten sie den beträchtlichen technischen Fortschritten auf diesem Gebiet Rechnung tragen: Die zweite europäische Konferenz über Kleinbrenner und Heiztechnik, ECSBT 2, findet am 16. und 17. März 2000 in der Universität Stuttgart statt.

Auf der Tagesordnung stehen unter anderem praktische Lösungen für Niedrigemissionsbrenner, die Brennwerttechnik oder der Einsatz moderner Sensortechnik zur Emissionsreduzierung.

Informationen:
Sekretariat ECSBT 2, c/o Universität Stuttgart,
Lehrstuhl für Heiz- und Raumlufttechnik,
Tel.: 0711/6852090, Fax: 0711/6852096,
E-Mail: escbt2@po.uni-stuttgart.de,
http://www.lhr.ike.uni-stuttgart.de


IEU-Fachtagungen

Hier bietet der IEU demnächst Fachtagungen zum Thema "Haus - Energie - Umwelt" an:

22. 03 .00 in Juterbog, Info: Bernd Lehmann,
Erdgas Mark Brandenburg, Telefon 0331/7495-262

28. 03. 00 in Freiburg, Info: Claudia Wagner,
Freiburger Energie- und Wasserversorgung, Telefon 0761/279-2438

04. 04. 00 in München, Info: Norbert Liebeck,
Stadtwerke München, Telefon 089/2361-3630

11. 04. 00 in Bad Endbach, Info: Lothar Brübach,
egm Erdgas Mitteldeutschland, Telefon 0561/933-2142


Heizspiegel decken Energieverschwendung auf

Deutsche Haushalte verbrauchen im Durchschnitt doppelt so viel Heizenergie wie nach dem heutigen Standard nötig - in 10 Prozent der Fälle sogar das Dreifache. Zu diesen alarmierenden Ergebnissen kommt das Forschungsprojekt "Kommunaler Heizspiegel", das der Deutsche Mieterbund und die Arbeitsgruppe Energie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) durchführten.

Die Städte Kiel, Hamburg, Dortmund, Naumburg, Dresden, Wiesbaden und Esslingen standen dabei auf dem Prüfstand. Die Heizspiegel erfassen den Heizenergieverbrauch und die durchschnittlichen Kosten in der jeweiligen Stadt. Dabei erfolgt eine Aufschlüsselung nach Art der Heizung, Form der Warmwasserbereitung und Wohnfläche. Die anonymisierten Daten stellten zum einen mehrere Firmen zur Verfügung, die Heizkosten erfassen. Der andere Teil wurde aus vielen Heizkostenabrechnungen gewonnen, die Mieter und Hausbesitzer einreichten. Als Gegenleistung erhielten sie ein kostenloses Kurzgutachten über den energetischen Zustand ihres Wohnhauses.

Die Ergebnisse des Projektes "Kommunaler Heizspiegel" fasst ein Faltblatt zusammen, das kostenlos beim UBA zu bestellen ist:

Umweltbundesamt, ZAD,
Postfach 330022, 14191 Berlin,
Fax: 030/89032912.


Das aktuelle Stichwort

Das erdgasvollversorgte Haus

Früher meinte der Begriff der Erdgasvollversorgung in der Regel "nur" Heizung, Warmwasserbereitung und den Gasherd. Heute versteht man darunter die Ausweitung des Erdgaseinsatzes auf zusätzliche Anwendungsbereiche im Haushalt - bis hin zur gesamten Deckung des häuslichen Energiebedarfs, sogar den Pkw eingeschlossen.

Daraus ergeben sich auch für das Handwerk interessante Optionen. Schließlich erfordert jede zusätzliche Erdgasanwendung im Haushalt die entsprechende Installation. Auch für die Verbraucher ergeben sich Vorteile. So spart beispielsweise der gasbeheizte Haushalts-Wäschetrockner gegenüber dem vergleichbaren Stromgerät rund 40 Prozent Primärenergie. Dadurch sinken die Betriebskosten um etwa 60 Prozent. Der CO2-Ausstoß halbiert sich. Außerdem reduziert sich die Trocknungszeit um 40 Prozent.

Voraussetzung für das erdgasvollversorgte Haus sind einfache, preiswerte und sichere Installationstechniken. Flexible Innenleitungen und neuartige Erdgassteckdosen - in Japan, den USA und den Niederlanden bereits in Betrieb - befinden sich nun auch in Deutschland in der Erprobungsphase. Innovative Technologien wie Klein-BHKW und die Brennstoffzelle sind wichtige Bausteine für die Verwirklichung eines Konzeptes zur dezentralen Strom- und Wärmeerzeugung auf Erdgasbasis. Auch hier werden derzeit umfangreiche Praxiserfahrungen gesammelt, die die Basis für eine weitere Verbreitung dieser innovativen Lösungen sind.


Tipps für die Werbepraxis

Deko-Folien unterstützen Beratung

Im Beratungsgespräch mit dem Kunden zählen nicht nur die Fakten: Sie müssen auch entsprechend präsentiert werden. Die Deko-Folien des Initiativkreises Erdgas & Umwelt bieten hier eine gute Hilfe. Sie stellen Themen wie Klimaschutz, Energiesparen oder Brennwerttechnik anschaulich und leicht verständlich dar. Die Folien bieten sich vor allem für den Einsatz im Ausstellungsraum oder bei der Schaufenstergestaltung, aber auch bei Verbrauchermessen oder ähnlichen Anlässen an. Das Sortiment umfasst 22 verschiedene Motive im Format 95 x 95 Zentimeter. Die selbstklebenden Folien kosten jeweils 97,80 Mark zuzüglich Versandkosten und Mehrwertsteuer. Eine aktuelle Übersicht über das Folienprogramm ist kostenlos beim IEU erhältlich.

Initiativkreis Erdgas & Umwelt, Huttropstr. 60,
45138 Essen, Tel.: 0201/184-3693, Fax: 0201/184-3913,
E-Mail: info@ieu.de


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