IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 2/2000, Seite 17 f.


VERBÄNDE AKTUELL 


Thüringen


2. Delegiertenversammlung 1999

Etwa 40 Delegierte nahmen an der zweiten Delegiertenversammlung des Fachverbandes SHK Thüringen 1999 teil. Veranstaltungsort waren die Räumlichkeiten des Fachgroßhändlers Richter & Frenzel in Erfurt

Ein straffes Programm stand auf der Tagungsordnung. Nach der Begrüßung durch den Landesinnungsmeister Dietrich Roese und den Gastgeber des Hauses Richter & Frenzel, Herr Wenzel, folgte der Bericht des Landesinnungsmeisters. Angesichts der weiterhin angespannten Marktsituation im SHK-Handwerk riet er den anwesenden Delegierten, den Markt weiterhin offensiv zu bearbeiten und neue Tätigkeitsfelder wie Solarthermie, Energiecontracting oder Regenwassernutzung zu erschließen. Vor dem Hintergrund des zu erwartenden Rückgangs von Bauinvestitionen in Ostdeutschland sei dieses zwingender denn je notwendig, führte er weiter aus. Die Politiker aller Fraktionen forderte er auf, das Gesetz zur Verbesserung von Forderungen der Bauhandwerker (das Gesetz hat die erste Lesung bereits passiert) endlich zu verabschieden.

Beim Abstimmen waren sich die Delegierten meist einig.

Im Anschluss an den Bericht des Landesinnungsmeisters folgten die Berichte der Fachgruppenleiter und Vorsitzenden der Ausschüsse. Ulrich Kössel verlas den Bericht für den bisherigen Fachausschuss Sanitärtechnik, da Bernd Otto, der neue Fachgruppenleiter des Fachausschusses "Installation und Heizungsbau" (der neuen Berufsbezeichnung nach der Zusammenlegung lt. Änderung der Handwerksordnung und der Satzung des Fachverbandes) in dieser Funktion an der Bundesfachtagung in Hamburg teilnahm. Danach gab Kössel den Bericht für den alten Fachausschuss Heizungs- und Klimatechnik ab. Es folgten die Berichte von Jörg Salzmer (Klempnertechnik), Klaus Pandorf (Ofen- und Luftheizungsbau), Andreas Oxfort (Bildungsausschuss) sowie Rainer Rudolph (tarifpolitischer Ausschuss).

Bericht der Geschäftsführung

Der Tätigkeitsbericht der Geschäftsführung wurde erfahrungsgemäß mit Spannung erwartet. Bereits im November 1998 wurde der Beschluss gefasst, der bestehenden Bürogemeinschaft beim VWT (Verband der Wirtschaft Thüringens e.V.) in Erfurt beizutreten. Ein richtiger Entschluss, kommentierte Geschäftsführer Heinz Bohnstädt die damalige Entscheidung, "denn dadurch ist es uns gelungen, mit den verfügbaren Mitteln allen Verpflichtungen nachzukommen."

Ab dem 1. Januar 2000 werde der Hauptsitz der Geschäftsführung einschließlich Postanschrift deshalb Erfurt sein. Gera werde zukünftig als Außenstelle fungieren, so der Geschäftsführer weiter.

Der zukünftige Geschäftsführer des Fachverbands Dr. Siegfried Hörnlein stellte sich den Delegierten vor.

Als problematisch erweise sich die bestehende Beitragsregelung, nach der die Innungen für alle Mitgliedsbetriebe den gleichen Betrag an den Fachverband zahlten. Eine Folge dieser Beitragsregelung sei, dass Innungen für Mitgliedsbetriebe mit weniger als drei bis fünf Beschäftigten draufzahlen müssten und deshalb kein Interesse bestehe, diese kleineren Betriebe für die Innungen zu gewinnen. Dadurch gehe die Zahl der organisierten Handwerksbetriebe und der Organisationsgrad ständig zurück. Geplant sei deshalb den Beitrag zum Fachverband in einen Grund- und einen Zusatzbeitrag aufzuspalten um den tatsächlichen Gegebenheiten der Innungen besser Rechnung zu tragen. Entsprechende Rechenmodelle zur neuen Beitragsordnung wurden bereits erarbeitet, konnte aber diesmal aufgrund rechtlicher Bedenken einzelner Innungsvertreter noch nicht zur Entscheidung gebracht werden. Beschlossen wurde aber, dass die Beitragszahlungen zukünftig als Abschlagszahlungen auf der Basis des Vorjahresbeitrags zu bestimmten Terminen erfolgen sollen. Ebenso wurde die Gründung einer "Badwelt" in Thüringen beschlossen. Der Vorstand und die Geschäftsführung wurden beauftragt, die notwendigen Schritte zur Gründung einer eigenständigen Gesellschaft vorzunehmen. Ein Konzept, so Landesinnungsmeister Roese, werde erarbeitet und auf einer der nächsten Versammlungen vorgestellt.

Standen den Anwesenden stets Rede und Antwort: Der Geschäftsführer des Fachverbands Thüringen, Heinz Bohnstädt (links) und Landesinnungsmeister Dietrich Roese.

Vorstandswahlen

Turnusmäßig standen auch Neuwahlen zum Vorstand für eine dreijährige Amtszeit auf der Tagesordnung. Diese erfolgten auf der Grundlage der geänderten Satzung, nach welcher der Vorstand nur noch aus sechs Personen besteht. Einstimmig wurde Dietrich Roese wieder zum Landesinnungsmeister gewählt. Als Stellvertreter wurde Olaf Zeibig — Obermeister der Innung Erfurt — wieder im Amt bestätigt. Zu den weiteren Vorstandsmitgliedern wurden, ebenfalls einstimmig, die Herren Ulrich Kössel, Detlev Marmuth, Frank Schönbrunn sowie Klaus Pandorf gewählt.

Ein weiterer wesentlicher Punkt auf der Tagesordnung waren die Personalangelegenheiten. Neben den Ehrungen verdienter Mitglieder stellte sich auch der zukünftige Geschäftsführer des Fachverbands, Dr. Siegfried Hörnlein, den Delegierten vor. Er wird zum 1. Januar 2000 das Amt von Heinz Bohnstädt übernehmen, der zum 1. April 2000 offiziell in den Ruhestand verabschiedet wird.


Dr. Siegfried Hörnlein

Der Jurist Siegfried Hörnlein wurde 1943 in Suhl, Thüringen, geboren. Nach der Grundschule erlernte er den Beruf des Werkzeugmachers. Das Abitur legte er in Jena ab und studierte von 1963 bis 1968 an der Martin-Luther-Universität Halle Rechtswissenschaft, Spezialrichtung Wirtschaftsrecht. Dort promovierte er auch 1975.

20 Jahre war er in der Betriebsleitung des Suhler Fahrzeug- und Jagdwaffenwerkes tätig. Im März 1990 stellte er seine Erfahrungen in der Thüringer Wirtschaft in den Dienst des Aufbaus des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektro-Industrie in Thüringen.

Seit zehn Jahren ist er verantwortlich für die Aufgaben der Verbandsorganisation im Verband der Wirtschaft Thüringens e.V., der Dachorganisation der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände im Freistaat, und der in der Bürogemeinschaft zusammengeschlossenen Verbände

Dr. Hörnlein ist ehrenamtlich Arbeitgebervertreter im Verwaltungsausschuss des Arbeitsamtes Suhl und wirkt in einem der Widerspruchsausschüsse nach dem Schwerbehindertengesetz beim Landesarbeitsamt Sachsen-Anhalt-Thüringen.


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