IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/1999, Seite 24 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Sachsen
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung des Fachverbandes am 10.11.1999 in Döbeln (rund 60 km westlich von Dresden) eröffnete der langjährige Landesinnungsmeister Bruno Schliefke. Er zeigte sich erfreut, daß über 80 Teilnehmer, Delegierte, Obermeister oder deren Vertreter zur 2. Mitgliederversammlung in diesem Jahr gekommen waren.
Fachvortrag: Ganzheitliche Gebäudebewirtschaftung
Dipl.-Ing. Lothar Weinberg referierte über den Markt Facility Management. Seiner Meinung nach besteht ein großes finanzielles Volumen in diesem noch recht jungen Wirtschaftszweig. So läge der Bedarf im Jahr 2000 seiner Einschätzung nach bei rund 82 Mrd. DM.
Mindestens ein Teil im breitgefächerten Bereich des Facility Managements könne der SHK-Handwerker übernehmen: Das "technische Gebäudemanagement". Dazu gehören die technische Betriebsführung, der Stör- und Notfalldienst und das Energiemanagement, um nur die drei wesentlichsten Elemente zu nennen.
Die Führungsriege des Fachverbandes (v.l.): Herbert Reichl (stellv. Landesinnungsmeister), Lutz Bindler (Vorstand der Geschäftsführung), Bruno Schliefke (Landesinnungsmeister), Dr. Bernd Aris (Geschäftsführer), Dieter Straube (stellv. Landesinnungsmeister). |
Weinberg ist geschäftsführender Gesellschafter der "Know-how berlin gmbh". Dieses Unternehmen unterstützt jeden Interessierten, der in den Markt Facility Management einsteigen möchte. Weinberg räumt ein: "Facility Management wird erst für Betriebe interessant, die 10 und mehr Mitarbeiter beschäftigen."
Weinberg unterhält gute Kontakte zum Fachverband. Wer sich mit dem Facility-Management-Experten in Verbindung setzen möchte, sollte zunächst seinen Fachverband ansprechen. Denn der Innungsbetrieb erhält auch fachliche Unterstützung durch den sächsischen SHK-Verband.
Auszeichnung der Leistungssieger der Handwerksjugend
Am 25.9.1999 fand der Leistungswettbewerb der Handwerksjugend in den Berufen Klempner, Gas- und Wasserinstallateur, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und - erstmalig - Kachelofen- und Luftheizungsbau statt. Traditionsgemäß wurden die Sieger anläßlich der Mitgliederversammlung durch den Landesinnungsmeister (Bruno Schliefke), den Vorsitzenden der Kommission Berufsbildung (Andreas Reich) und dem Geschäftsführer des Verbandes (Dr. Bernd Aris) ausgezeichnet. Die Sieger und deren Ausbildungsbetriebe sind in dem separaten Kasten aufgeführt.
Sieger des Leistungswettbewerbs der Handwerksjugend
Gewerk | Sieger | Ausbildungsbetrieb |
Klempner | 1. Platz: Sven Birnbaum | Leider kein Innungsbetrieb |
2. Platz: Mirko Dietze | Gero Zenker, Dresden | |
Gas- und Wasserinstallateur | 1. Platz: Torsten Eger | Dietmar Eger, Rabenau |
2. Platz: Patrick Bergow | Hans-Georg Borrmann, Leipzig | |
Zentralheizungs- und Lüftungsbau | 1. Platz: Ronny Lorber | Michaelis GmbH, Plauen |
2. Platz: Mathias Polk | Anlage- und Montagegesellschaft Preusche & Skrotzki, Elstra | |
Kachelofen- und Luftheizungsbau | 1. Platz: Ronny Schellenberger | Dobler & Greif GmbH, Oschatz |
2. Platz: Thomas Liebschner | Franz Liebschner, Niesky |
Bericht des Vorstandes
Wirtschaftslage weiterhin kritisch
Wie auf jeder Mitgliederversammlung übernahm auch diesmal Bruno Schliefke die Aufgabe, die Delegierten über die Aktivitäten des Verbandes seit der letzten Mitgliederversammlung im April 1999 zu unterrichten. Schliefke: "Doch bevor ich zum Bericht komme, gebe ich wie auch vor einem halben Jahr die schlechte wirtschaftliche Lage der Gesamtwirtschaft im allgemeinen wie die der SHK-Branche in Sachsen im besonderen wieder…" Einige Beispiele:
- 38% Beschäftigungsrückgang seit 1997,
- Rückgang des Auftragsvolumens zwischen 10 und 25%,
- Anstieg der Insolvenzrate gegenüber 1997 um 18%,
- 30% weniger Ausbildungsverträge im Vergleich zu 1998,
- als Folge: 23% Rückgang der Mitglieder seit 1995 und
- gleichzeitige Zunahme der Rolleneintragungen um 3% seit 1998.
Prognosen sprechen von einem Aufwärtstrend im Baubereich erst für das Jahr 2002. Dementsprechend, so Schliefke, hinkt das Ausbaugewerbe und damit auch das SHK-Handwerk um weitere 2 Jahre hinterher.
Geschäftsführer Dr. Bernd Aris verliest die Resolution zur Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf 7% fürs Handwerk. |
SHK-Solarmeister Sachsen
Der Fachverband schuf den Wettbewerb "SHK-Solarmeister Sachsen" als öffentlichwirksame Marketingaktion, um die Marktposition und das Umweltimage der Innungsbetriebe zu verbessern. Während einer vielbeachteten Pressekonferenz wurde durch den Landesinnungsmeister der Wettbewerb gestartet (IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/99).
Ein bundeseinheitlicher Lehrgang zur SHK-Fachkraft für Solarthermie wird im Frühjahr 2000 in Sachsen diese Initiative unterstützen. Nähere Infos dazu erteilt der Fachverband.
Energieeinsparverordnung
Die Energiesparverordnung 2000, eine Zusammenfassung und Verschärfung der Wärmeschutzverordnung und Heizungsanlagenverordnung, wird die Weichen für die technischen Standards im Wohnungsbau stellen, da ist sich Schliefke sicher. Der sächsische Landesinnungsmeister ist der Meinung, daß der Einfluß der Strom- und Dämmstofflobby in mehreren Punkten des Entwurfes zu einseitigen Begünstigungen von elektrischem Strom und Dämmstandards geführt haben. Hochwertige Heizungstechnik und erneuerbare Energien werden dadurch benachteiligt. Diese Auffassung vertreten auch die Verbände der technischen Gebäudeausrüstung wie der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK), Bundesverband der deutschen Heizungsindustrie (BDH), Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft (VdZ) oder auch namhafte Kesselhersteller wie Buderus, Junkers, Viessmann, Vaillant. In einer Stellungnahme an das Sächsische Innenministerium kritisierte und verbesserte der Fachverband deutlich einige Punkte und stellte die Bedeutung des Systems Warmwasserzentralheizung in den Vordergrund. "So bestehen gute Chancen, daß die Interessen des SHK-Handwerks berücksichtigt werden", so Schliefke.
Einstimmig angenommen: Die Resolution. |
Internet-Auftritt
Wie auch in der Vergangenheit, so Schliefke, unterstützt der Fachverband die Bestrebungen von Innungen, einen eigenen Internet-Auftritt zu initiieren. Unter Ausnutzung von Fördermöglichkeiten erfolgen die Angebote zunächst kostenlos. Folgende Innungen sind bereits im Netz der Netze vertreten: Innung K & L Leipzig, Innung K & L Görlitz, Innung SHK Chemnitz und Umgebung, Innung SHK Zwickau und Innung K & L Zwickau.
Der Fachverband bietet allen Mitgliedsbetrieben eine Eintragung in die Branchendatenbank an. Damit kann der Endkunde seinen SHK-Betrieb in der Nähe erreichen. Inzwischen verfügt der Fachverband über drei Internetadressen: www.fvshk.de, www.installateur.net und www.kaminofenbau.net. Siehe auch IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/99.
Resolution zum reduzierten MwSt-Satz
Im Zuge der Mitgliederversammlung beschlossen die Delegierten, eine Resolution zur Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf 7% für arbeitsintensive Dienstleistungen zu unterzeichnen. Zu den "arbeitsintensiven Dienstleistungen" gehört bekanntlich auch das SHK-Handwerk. Die Vertreter der Innungen, in erster Linie deren Obermeister, und der Vorstand des Fachverbandes unterstützen den Vorschlag des Rates "Wirtschaft und Finanzen" in der Europäischen Union. Die sächsische SHK-Organisation sieht darin ein sinnvolles Instrument zur Wirtschaftsbelebung, die insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit kleinerer und mittelständischer Handwerksbetriebe fördert. Zugleich sieht sie darin einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Schwarzarbeit.
Einstimmig beschlossen die Delegierten ihr ausdrückliches Interesse an diesem Vorschlag und fordern die Bundesregierung mit ihrer Unterschrift unter der Resolution auf, ein Pilotprojekt in Deutschland auf den Wege zu bringen. Hinweis: Frankreich hat bereits im September 1999 den Mehrwertsteuersatz von 21% auf 5,5% auf Handwerksarbeiten gesenkt.
Jeder Obermeister oder dessen Vertreter unterstützt mit seiner Unterschrift das Vorhaben zum gesenkten Mehrwertsteuersatz. Hoffentlich wird sie Wirklichkeit. |
Wahlen
Stefan Fischer, Innung SHK Chemnitz und Umgebung sowie Siegfried Krenzel, Innung SHK Freiberg, wurden im Zuge einer Nachwahl in die Kommission Berufsbildung berufen. Volkmar Rother, Innung SHK Dresden, wurde zum Landesfachgruppenleiter Apparate- und Behälterbau (Kupferschmiede) gewählt. Außerdem folgten die Delegierten dem Vorschlag des Vorstandes, Jürgen Pfeifer, Innung SHK Chemnitz und Umgebung, in den Betriebswirtschaftlichen Ausschuß zu wählen.
Ehrung
Eberhard Kölbel, ehemaliger Obermeister der Innung SHK Aue, erhielt aus den Händen von Landesinnungsmeister Bruno Schliefke und Geschäftsführer Dr. Bernd Aris die Ehrennadel des Fachverbandes SHK Sachsen in Gold für seine Verdienste für das SHK-Handwerk.
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