IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/1999, Seite 73
REPORT
25 Jahre BImSchV
Schornsteinfeger empfehlen sich als Partner
Vor einem Vierteljahrhundert, am 1. Oktober 1974, trat die 1. BImSchV in Kraft und bildet seitdem die Grundlage zur jährlichen Überprüfungstätigkeit an über 6,4 Mio. Öl- und mehr als 8 Mio. Gasheizungen.
Das deutsche Schornsteinfegerhandwerk mit seinen 8041 Betrieben betreut und bearbeitet jährlich die Feuerungsanlagen in mehr als 14 Millionen Gebäuden.
Dabei hat die Statistik der Schornsteinfeger im Jahr 1998 ausgewiesen, daß immerhin 4,7 % der Gas- und 5,5 % der Ölheizungen die zulässigen Grenzwerte für den Abgasverlust überschritten. Darüber hinaus konnte bei über 4 % der ölbetriebenen Feuerstätten ein zu hoher Rußausstoß festgestellt werden.
Seit nunmehr 25 Jahren prüft das Schornsteinfegerhandwerk als Kontrollinstanz, welche Schadstoffemissionen in Heizungs- und Lüftungsanlagen anfallen. |
Diese Prozentsätze sind relativ gesehen gering gegenüber den "Dreckschleudern" in den 70er Jahren und davor. Damals entstand zunächst das 1. Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und kurz darauf als erste Verordnung zu diesem Gesetz die Verordnung über Kleinfeuerungsanlagen, um der spürbar zunehmenden Umweltbelastung Einhalt zu gebieten. Inzwischen gibt es 28 Bundes-Immissionsschutz-Verordnungen, die die verschiedensten Bereiche abdecken, wie z.B. die Verordnung über genehmigungsbedürftige Anlagen (4. BImSchV).
Heute sind die Erfolge der 1. BImSchV deutlich erkennbar. In der Bevölkerung wird Umweltverschmutzung mit Kleinfeuerungsanlagen kaum noch in Verbindung gebracht und "der schwarze Himmel über der Ruhr" - einst Ausgangsbasis für den Immissionsschutz - spielt nur noch in Anekdoten eine Rolle.
Die Schornsteinfeger als Meßinstanz lassen aber auch heute nicht locker darauf hinzuweisen, daß die Luft zwar deutlich besser geworden ist, doch immer noch viel getan werden könnte, um weitere Verbesserungen zu erzielen. Die aktuelle Auswertung der 98er Erhebungen ergab ein bundesweites Einsparpotential von ca. 3 Mrd. Liter/Kubikmeter an Heizöl/Erdgas pro Jahr, die weniger verbraucht würden, wenn die Heizungsanlagen gemäß der Verordnung nachgerüstet oder erneuert werden.
Auf die Frage an die Schornsteinfeger, was man sich denn für die Zukunft wünsche, hatte Bundesinnungsmeister Eugen Steichele anläßlich des Jubiläums klare Vorstellungen parat: "Wir stellen uns eine Aufgabenteilung für notwendige Maßnahmen in der Art vor, daß der Schornsteinfeger kontrolliert und systemübergreifend berät und Denkanstöße gibt, die Industrie modernste Technik produziert, der Fachhandwerker installiert und der Kunde sowie die Umwelt letztendlich davon profitiert."
[Zurück] [Übersicht] [www.ikz.de]