IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/1999, Seite 18 f.
VERBÄNDE AKTUELL |
Nordrhein-Westfalen
SHK-Verband tagte in Münster
Am 29. und 30. September führte der Zentralverband SHK seine Mitgliederversammlung in den Stadtwerken in Münster durch. Gastgeber der diesjährigen Bundestagung war der Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen. Etwa 60 Delegierte vertraten die Interessen der angeschlossenen 17 Landesverbände mit rund 30.000 Fachbetrieben. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen standen die Bildungspolitik, Themen des Vertriebsweges und verbandspolitische Entscheidungen.
Auf einer Pressekonferenz in der Halle Münsterland erläuterten Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK NRW, und RA Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, die derzeitige Lage der Betriebe und stellten die Initiativen des Verbands für die nächsten Jahre heraus.
So unterstrich Dr. Geißdörfer, daß durch die kompletten Leistungen "aus einer Hand" die Betriebe des SHK-Handwerks, die sich zur Zeit in einem "rauhen Konjunkturwind befinden, neue Marktchancen erschließen."
In NRW habe die Branche mit 7200 Betrieben und 80.000 Mitarbeitern im vergangenen Jahr einen Umsatz von 10,3 Mrd. Mark erzielt. Davon entfielen 60% auf Modernisierungs-, Reparatur- und Wartungsarbeiten und nur 30% auf das Neubaugeschäft, so der Geschäftsführer. Geißdörfer weiter: "In einer Vorschau auf das zweite Halbjahr 1999 rechnen 15% der Betriebe im Westen und 5% im Osten mit einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Knapp ein Viertel der Westbetriebe und die Hälfte der Ostbetriebe zeigen sich dagegen pessimistisch".
Dr. Geißdörfer: "SHK-Handwerk in rauhem Konjunkturwind." |
Wichtig zu verzeichnen sei aber auch, daß die Insolvenzquote bei Betrieben mit Meisterbrief aber nur halb so hoch sei, wie in anderen Bereichen.
Eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) habe eindeutig widerlegt, daß der große Befähigungsnachweis nicht zu einer Ausgrenzung unwillkommener Konkurrenz und zu einer Erstarrung der Strukturen im Handwerk geführt habe. "Das Handwerk hat im Gegenteil die vielfältigen Veränderungen der letzten Jahre gut überstanden und hat flexibel auf die Herausforderungen reagiert", führte Geißdörfer aus. Als ein Beispiel nannte er die Initiative "Badwelt", eine Aktion, bei der Fachhandwerksbetriebe und Fachgroßhändler einer Region gemeinsam in einer hochwertigen Verkaufsausstellung und den Verkauf von Sanitärartikeln an den Endanwender ermöglichen.
RA von Bock und Polach: "Die Münsteraner Beschlüsse werden von sich reden machen." |
RA von Bock und Polach stellte heraus, daß die "Münsteraner Beschlüsse" noch von sich Reden machen werden, denn es seien eine Reihe von zukunftsorientierten Beschlüssen in der Vorlage. Die Fachbetriebe müßten sich in den nächsten Jahren in Richtung Dienstleistungszentrum ausrichten. Es gehe darum, den Fachbetrieb "Haustechnik" als Vollbetreuer zu profilieren. Wichtige weitere Fachthemen, die in der Sitzung zur Diskussion gestellt würden, seien Initiativen wie "Gas ganz sicher !", "Öl ganz sicher!", Grundleitungsüberprüfung und Kooperationen beim Verkauf von Energie bzw. den "Basic needs", Wasser und Wärme. "Wir streben eine Kooperation mit großen Partnern an", sagte von Bock und Polach, und dies möglicherweise auf Provisionsbasis, um dem Handwerk eine risikolose Abwicklung zu ermöglichen.
Weiteres entscheidendes Thema sei aufgrund der Konjunkturlage die Umsetzung eines "reduzierten Umsatzsteuersatzes" für handwerkliche (arbeitsintensive) Leistungen. Hier sei die Politik gefordert, um so für eine Kostenentlastung und Ankurbelung der Konjunktur zu sorgen. Als Ergebnis könne zusätzlich die Schwarzarbeit eingedämmt werden.
Voll im Trend der Kundenwünsche liegen nach Aussagen des Verbandes weiterhin auch energiesparende Techniken bei Wasser und Heizung. Steigende Energiepreise und ein wachsendes Umweltbewußtsein größerer Bevölkerungskreise gäben diesem Markt Impulse. Die Nutzung der Solarenergie sei im Aufwind: Die installierte Kollektorfläche hat stark zugenommen und steige weiter - nicht zuletzt als Folge der vom Zentralverband mitgetragenen "Solar - na klar!"-Kampagne.
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