IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 17/1999, Seite 16 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Kurz und bündig


SHK-Zertifizierung

WERIT im Club der Zertifizierten

Die erfolgreiche Zertifizierung der WERIT-Kunststoffwerke GmbH & Co., Altenkirchen, im Mai dieses Jahres, fand am 28. Juli mit der Überreichung der Zertifizierungs-Urkunde an Jörg Schneider, Mitglied der Geschäftsführung des Unternehmens, und Heinz-Jürgen Mahl, Prokurist und Vertriebsleiter Heiztechnik bei Werit, durch ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach ihren abschließenden Höhepunkt. Mit seiner fast auf den Tag genau 50jährigen Tradition beim Einsatz von Kunststoffen im Bereich Elektro- und Tanktechnik hat das Altenkirchener Unternehmen unzweifelhaft Pionierarbeit geleistet und diesen Werkstoffen mit zu ihrer heutigen Bedeutung verholfen. Mit der nun erfolgten Zertifizierung bestätigt die SHK-ZERT der Firma WERIT die Konformität ihrer Produkte, ihre innovativen Produktleistungen, das gesamte Dienstleistungsspektrum sowie die Kundenorientierung des Unternehmens, das damit die hohen Anforderungen des SHK-Handwerks in vollem Maße erfüllt. Das Zertifikat dokumentiert weiterhin, daß sich WERIT zum bevorzugten Marktpartner des SHK-Handwerks qualifiziert hat.

Die Überreichung der SHK-ZERT-Urkunde an WERIT-Geschäftsführer Jörg Schneider durch Michael von Bock und Polach bildete den Abschluß des Zertifizierungsverfahrens. Mit im Bild Heinz-Jürgen Mahl (rechts) und Oliver Lüdtke vom ZVSHK.

Schallschutz-Norm

Vertragsschutz für das Handwerk gefordert

Die besonders vom Sanitärhandwerk kritisierte Verschärfung der in Überarbeitung befindlichen Schallschutznorm DIN 4109, Schallschutz im Hochbau, die eine Begrenzung von Geräuschen der Wasserversorgungs- und Abwasseranlagen auf weniger als 30 dB(A) fordert, wird auf Antrag des ZVSHK und des Bayerischen Landesfachverbandes präzisiert. Konkret sollen die verschärften Anforderungen von einer entsprechenden vertraglichen Einbindung aller am Hochbau beteiligten - Planer, Architekten, Gerätehersteller und Handwerker - begleitet werden. Im bisher vorliegenden Entwurf wären allein die ausführenden SHK-Handwerker für die Einhaltung der Norm verantwortlich. Vorschläge zur Umsetzung dieser Neuregelung will der ZVSHK spätestens bis zum Ende dieses Jahres dem zuständigen Normenausschuß vorlegen.

Öl-Brennwertanlagen

Alternative Überprüfung zulässig

Das bayerische Innenministerium hat dem SHK-Landesfachverband Bayern bestätigt, daß für die Prüfung von Abgasleitungen von Verbrennungsanlagen für flüssige Brennstoffe, gemeint sind damit Öl-Brennwertanlagen, unter bestimmten Umständen auch alternative Überprüfungsmethoden zulässig sind. Eine Einigung wurde mit dem Landesinnungsverband für das Bayerische Kaminkehrerhandwerk dahingehend erzielt, daß durch die zwischenzeitlich eingetretene technische Entwicklung bei Öl-Brennwertanlagen die gleichen Überprüfungsmethoden möglich sind, wie bei Abgasanlagen von Gasfeuerstätten. Die ausschließliche optische Überprüfung mit der Kamera oder ein Abspiegeln der Leitung sind daher nicht mehr generell unzulässig, sofern Länge und Konstruktion eine sichere Bewertung der Anlage ermöglichen. Die Reinigung der Abgasleitung erfolgt bei Anwendung optischer Methoden nur bei konkret festgestelltem Bedarf. Die Entscheidung, ob diese neue Variante zulässig ist, obliegt dem Bezirkskaminkehrermeister. Dabei muß auch in Zukunft die Betriebssicherheit der Anlagen im Vordergrund stehen.

ZVSHK-Termine-Daten-Informationen
(Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

29./30. September 1999

ZVSHK Mitgliederversammlung, Münster

3./4. Februar 2000

Internationales Fachsymposium "Blechverarbeitung an Dächern und Fassaden", Würzburg, Architekturpreis 2000 "Metalldächer und Fassaden"

4. bis 11. März 2000

9. Internationales Fortbildungsseminar für das SHK Handwerk, Teneriffa

19./23. März 2000

light & building - Internationale Fachmesse Licht und Elektrotechnik, Klimatechnik und Gebäudeautomation, Frankfurt

11./12. Mai 2000

ZVSHK-Mitgliederversammlung, Heidelberg

18./19. Mai 2000

Deutscher Kachelofenbauertag.

22./23. Juni 2000

12. Erdgasforum, Hamburg

27./31. März 2001

ISH 2001, Internationale Fachmesse Sanitär Heizung Klima

ZVSHK Direkt:

Achtung, neu! Telefon: 02241/9299-0

Telefax: 02241/21351

eMail: Zentralverband-SHK@t-online.de

Internet: http://www.Zentralverband-SHK.de

www.Zentralverband-SHK.de


9. Internationales SHK-Fortbildungsseminar auf Teneriffa

Großen Anklang fand diese Fortbildungsmöglichkeit schon in den letzten Jahren, so daß man auch im kommenden Frühjahr an die Tradition anknüpfen will. Der Kongreß, der wie immer in die Faschingszeit fällt, wird dann zum neunten Mal auf der Kanarischen Insel durchgeführt.

Am Vormittag wird man sich während des knapp einwöchigen Seminars mit interessanten und wichtigen Themen wie z.B. Corporate Identity, Unternehmensnachfolge, Haus- und Gebäude-Check, Kooperationsmöglichkeiten im Handwerk, Boden- und Gewässerschutz durch den Sanitär-Profi, Neue Insolvenzordnung, Energieeinsparverordnung, VOB und vieles mehr auseinandersetzen. Nachmittags warten EDV-Workshops sowie Workshops in Gruppenarbeit auf die Teilnehmer (siehe Programm).

Das im September 1999 eröffnete Grand Hotel "Anthelia Park" im Süden Teneriffas wird das komfortable Seminarhotel sein.

Die Veranstaltungen finden im neueröffneten 4-Sterne-Grand-Hotel "Anthelia Park" in Playa de las Americas statt, inmitten eines fast 6 ha großen Parks, umgeben von subtropischen Gartenanlagen mit einem herrlichen Blick über den Atlantischen Ozean (siehe Foto).

Sie haben die Möglichkeit, über den DER-Congress / Deutsches Reisebüro (Frankfurt) zu buchen.

Folgende Hotels werden angeboten:

**** Grand Hotel "Anthelia Park"

(gleichzeitig auch Seminarhotel). Die im September 1999 neueröffnete Anlage besteht aus sechs einzelnen, kleinen Hotelgebäuden, die so ausgerichtet sind, daß alle Zimmer Meerblick haben und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet sind. Hinzu kommen die vielfältigen Einrichtungen eines Komfort-Hotels.

**** Hotel "Torviscas Playa"

Das Hotel ist ein modernes Ferienhotel mit einer zwanglosen Atmosphäre, großer Gartenanlage mit zwei Swimmingpools, Tennis und Squash. Es liegt in der Nähe des Yachthafens und ist vom Seminarhotel zu Fuß in 15 Minuten zu erreichen. Alle Zimmer sind renoviert und modern eingerichtet mit Bad/Dusche/WC, SAT-TV, Telefon, Klimaanlage und Balkon, zum Teil mit seitlichem Meerblick.

Folgende Buchungsmöglichkeiten stehen zur Wahl:

Reise I (für Schnellentschlossene):

In Zusammenarbeit mit dem DER-Congress bieten wir Pauschalarrangements über verschiedene Reiseveranstalter an. Anmeldungen werden nach Eingang bearbeitet. Für die Teilnehmer kostet das Arrangement je nach Abflughafen im Grand Hotel Anthelia Park ab 1916,- DM (Flug/Übernachtung mit Frühstück), im Hotel Torviscas Playa ab 1349,- DM (Flug/Übernachtung mit Frühstück und Halbpension).

Bitte beachten Sie bei der Reise I, daß verschiedene Reiseanbieter nur die Flugtage Montag, Donnerstag, Freitag und Sonntag im Programm haben.

Reise II: DER-Congress kauft ein festes Flug- und Hotelkontingent ein und garantiert dadurch eine Reservierung bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Für die Teilnehmer kostet das Arrangement im Grand Hotel Anthelia Park ab 2316,- DM (Flug/Übernachtung mit Frühstück), im Hotel Torviscas Playa ab 1674,- DM (Flug/Übernachtung mit Frühstück und Halbpension).

Bitte fordern Sie unter dem Stichwort "SHK-Fortbildungsseminar Teneriffa 2000" unverbindlich die Unterlagen zur Reisebuchung (Flüge ab allen deutschen Flughäfen) an beim:

DER-Congress, Deutsches Reisebüro, Emil-von-Behring-Str. 6, 60439 Frankfurt am Main, Telefon 069/ 9588-3623, Telefax 069/ 9588-3608

Nutzen Sie das Angebot für Schnellentschlossene und buchen Sie frühzeitig!

Anmeldeschluß: 31. Dezember 1999.

Seminarprogramm

Samstag, 4.3.2000 - ANREISE

20.30 Uhr

Begrüßungs- und Empfangscocktail

22.00 Uhr

Hotel Anthelia Park

Sonntag, 5.3.2000

09.00 Uhr

Teilnehmerregistrierung im Tagungsbüro

10.00 Uhr

Eröffnung und Einführung

10.30 Uhr

SHK aktuell aus Bonn und Berlin
RA Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, St. Augustin

11.00 Uhr

Die starke Marke im professionellen Vertriebsweg
RA Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

11.30 Uhr

Unternehmensnachfolge im SHK Handwerksbetrieb

RAin Martina Koepp, Grundsatzreferat/Recht im ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

Workshop

15.00 Uhr

1. Praktische Übungen am PC
- CAD-Führerschein

18.00 Uhr

2. Check "Unternehmensnachfolge"

Montag, 6.3.2000

09.00 Uhr

Raumgestalterische Prinzipien für die Badplanung

Mieke de Bock, de Bock & Dekker B.V., Driebergen, Dipl.-Industrie Designerin/Innenarchitektin

10.30 Uhr

WORKSHOP

13.00 Uhr

Corporate Identity - Der richtige Auftritt gegenüber dem Kunden (Gruppenarbeit)

Dr. Sabine Dyas, Referentin Marketing im ZVSHK, St. Augustin

15.00 Uhr

Fortsetzung des Workshops mit Gruppenarbeit

18.00 Uhr

Planung und Realisation des Internet-Auftritts

Dienstag, 7.3.2000 - UNTERNEHMENSFÜHRUNG/MARKETING

09.00 Uhr

Förderkonzept Einzelhandel im SHK-Handwerk

Dr. Sabine Dyas, Referentin Marketing im ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

10.00 Uhr

Wettbewerbsvorteile durch Kooperationen

Dr. Sabine Dyas, Referentin Marketing im ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

12.00 Uhr

Haus- und Gebäudecheck durch den Fachbetrieb SHK

- Vorstellung des Bausteins "Gas ganz sicher" -

RA Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

Workshop

15.00 Uhr-18.00 Uhr

1. Heizungstechnische Berechnungen in Verbindung mit Bildpreisliste und einem Produktinformationssystem - Praktische Übungen am PC

2. Vertragsgestaltung Einzelhandelsförderung und Kooperationen

Mittwoch, 8.3.2000

09.00 Uhr-12.30 Uhr

TECHNIK I

Vom SHK-Handwerker zum Fachunternehmer für Energie- und Umwelttechnik

- Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung
- Sachstandsbericht -
- Praktische Auswirkungen der EnEV auf die Unternehmensführung, -organisation, -weiterbildung
Dipl.-Ing. Andreas Müller, Geschäftsführer

Technik im ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

Workshop

15.00 Uhr-18.00 Uhr

Energieberatungsprogramm im Vergleich

- Praktische Übungen am PC -

Donnerstag, 9.3.2000

09.00 Uhr-12.30 Uhr

VON DER PRAXIS - FÜR DIE PRAXIS

- PODIUMSDISKUSSION -

15.00 Uhr

Die neue Insolvenzordnung

RAin Martina Koepp, Grundsatzreferat/Recht im ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

16.30 Uhr

VOB - Verdingungsordnung für Bauleistungen

Der Pauschalvertrag im Baugewerbe

- Vom Abschluß bis zur Abrechnung -

RAin Martina Koepp, Grundsatzreferat/Recht im ZVSHK, St. Augustin

DISKUSSION

19.30 Uhr

FESTABEND im Hotel Anthelia Park

Verbindliche Anmeldung bis 7. 3. 2000 im Tagungsbüro.

Freitag, 10.3.2000

09.00 Uhr-12.30 Uhr

TECHNIK II:

SHK-Betriebe als Spezialisten für Boden- und Gewässerschutz

- Fachkompetenz für Planung, Ausführung und Betreuung

- Weiterbildung und Qualifikation

- Rechtsvorschriften und Technik

- Fallbeispiele für Kooperationsaktivitäten: Heizungshandwerk und Heizölhandel

Dipl.-Ing. Dirk Arne Kuhrt, Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen für die SHK-Handwerke e.V., St. Augustin

DISKUSSION

Workshop

15.00 Uhr-18.00 Uhr

Sanitärtechnische Berechnungen in Verbindung mit Bildpreisliste und einem Produktinformationssystem

- Praktische Übungen am PC -

Samstag, 11.3.2000 - Abreise

Die Seminargebühr beträgt 600 DM pro Person. Sofern eine Buchung in Eigenregie erfolgt, erhöht sich die Seminargebühr auf 800 DM pro Person.

Für die Teilnahme am Festabend werden zusätzlich 120 DM pro Person erhoben.

Buchungen nehmen Sie bitte über den DER-Congress, Frankfurt, vor. Teilnahmeberechtigt sind Mitglieder der SHK-Organisation.

Programmänderungen vorbehalten.


Den Wandel steuern und nicht der Entwicklung nachlaufen

Mit einem Grundsatzreferat über die Perspektiven der SHK-Branche war Prof. Dr.-Ing. Helmut Burger, Viessmann-Werke, Allendorf, Stargast bei der Jahrestagung der Technischen Referenten der SHK-Organisation am 30. Juni in St. Augustin. Sein Credo: Nur wer sich bemüht, den Wandel zu beeinflussen, kann auch einen Beitrag zu dessen Gestaltung leisten.

Neue Verordnungen und Richtlinien, die Energieeinsparverordnung 2000 und die zugehörige Norm 4701 T10 bzw. deren europäische Begleitnormen, werden die Entwicklung der SHK-Branche und aller am Bau beteiligten Gewerke auf Jahre hinaus nachhaltig prägen und bestimmen. Nur wer alle Einflußfaktoren verfolgt, analysiert und berücksichtigt, der ist auch in der Lage, Strategien für die eigene Zukunft zu entwickeln.

Methodisch vorgehen

Eine erste Forderung Burgers war deshalb die methodische Beurteilung möglicher Szenarien: Strukturierung des Untersuchungsfeldes mit Festlegung der Aufgabenstellung, Analyse der Einflußbereiche, ihrer Wirkungsbeziehungen, der Rahmenbedingungen und der Einflußfaktoren.

Der nächste Schritt ist dann die Entwicklung von Zukunftsprojektionen, mit möglichst kompletter Erfassung aller Voraussetzungen und deren Beschreibung sowie Einschätzung ihrer Ausprägungen. Sie bilden die Grundlage für Maßnahmenbündel zur Entwicklung konkreter Zukunftsbilder, wobei Störeinflüsse und deren Eintrittswahrscheinlichkeit sowie Chancen ihrer Vermeidung oder aber auch Risiken zu berücksichtigen sind. Dies alles sind die Grundlagen für zukunftsorientierte Handlungen und Maßnahmen.

Von der Theorie zur Praxis

Nach dieser - zugegebenermaßen sehr theoretischen - Einführung, listete Professor Burger die Merkmale der Chancen auf, die die Energieeinsparungsverordnung 2000 der SHK-Branche bieten könnte.

So eröffnet die Reduzierung der staatlichen Einflüsse auf die Festlegung von Zielen und Harmonisierungsbestrebungen der SHK-Branche ein Fenster für die Erstellung eigener technischer Regelwerke mit konkreten Zielvorgaben, deren Bearbeitungszeiten planbar sind und die den Marktbedürfnissen entsprechen.

Die Technischen Referenten des ZVSHK und der Landesfachverbände bei ihrem Jahrestreffen in St. Augustin.

Ermöglicht werden damit Entwicklungen und Innovationen, die dank einer effizienten Normungsarbeit umgehend durch das SHK-Handwerk umgesetzt werden können. Die Technischen Referenten der SHK-Organisation, die als Bindeglied zwischen technischer Theorie und handwerklicher Praxis die Hand am Puls des Marktes haben, sind hier gefordert, Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und Beiträge zu deren Vermeidung einerseits zu leisten, andererseits aber auch Anregungen und konkrete Vorgaben für technisch realisierbare Entwicklungen zu geben.

Die Energieberatung als Werkzeug nutzen

Als ein besonders effizientes Hilfsmittel bezeichnete Burger im praktischen Teil seines Vortrages die Energieberatung. Mit ihrer Hilfe sei es möglich, die der SHK-Branche zur Verfügung stehenden Energiesparsysteme auf dem Markt zu positionieren. Diese erfüllen nicht nur alle individuellen Ansprüche der Bauherren, sie sind auch hervorragend geeignet, die Effizienz moderner Wärmeerzeuger im wirtschaftlichen Kompensationsverfahren mit dem Wärmeschutz einzubringen, wie es in den Entwürfen der EnEV und DIN 4701 T10 vorgesehen ist.

Dies, so Burger, setze allerdings auch voraus, daß sich die SHK-Branche bei der Aufklärung aller am Bau beteiligten Gewerke sowie der Bauherren engagiert und tatsächlich eine hervorragende Energieberatung anbietet. Nachfolgende Abläufe für Neubauten, die auch Gültigkeit für Sanierungen mit vorgeschalteter Gebäudeanalyse haben können, sollten daher als SHK-Beratungspotentiale geprüft und umgesetzt werden.

Fehlentwicklungen korrigieren

Als ein besonders eklatantes Beispiel für bestehende Fehlentwicklungen bezeichnete Prof. Burger schließlich die im EnEV-Entwurf vorgesehene energetische Bilanzierung der Warmwasserbereitung mit elektrischer Energie. Tatsächlich benötigt ein solcher Wärmeerzeuger das 2,5fache der Primärenergie, die ein Gas-Brennwertkessel für die gleiche Leistung verbraucht. Im Vergleich zu einer Solaranlage sei es sogar das sechsfache - mit entsprechend höherem CO2-Ausstoß.

"Diese Verhältnisse werden im EnEV-Entwurf nicht deutlich", betonte Burger. "Er weist nur eine Limitierung des Primärenergiebedarfs für elektrische Durchlauferhitzer von maximal 37,5 kWh/(m2 · a) aus und hält ihn so von weiteren Berechnungen und Betrachtungsweisen fern, und zwar unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch." Allein schon diese eklatante Fehlentwicklung mache überdeutlich, wo die Herausforderungen liegen und welchen Stellenwert eine qualitativ hochwertige Energieberatung für die Zukunft des SHK-Handwerks habe.

Information und Erfahrungsaustausch

Dem nüchternen Alltag der Facharbeit war anschließend der zweite Teil der Referententagung gewidmet. Zunächst berichtete Andreas Müller, Geschäftsführer Technik im Zentralverband, über die aktuellen Programmschwerpunkte des ZVSHK: Ein erster ist die Einflußnahme auf die Neufassung der VOB, die wegen der vorgesehenen mittelstandsfeindlichen Änderung der Vergaberichtlinien eine massive Gefahr auch für Handwerksbetriebe darstellt. Normungsarbeit auf nationaler sowie auf europäischer Ebene ist ein weiteres Arbeitsgebiet. Außerdem berichtete Müller über den Stand der Solarkampagne, die angestrebte Verbesserung der Information und Kommunikation innerhalb der SHK-Organisation sowie über Fragen der Schadensabwicklung, der Gewährleistung und Haftung im SHK-Handwerk.

Berichte über aktuelle Aufgaben und ein vielseitiger Erfahrungsaustausch gehören zum jährlichen Treffen.

Mit der sachlichen und fachlichen Alltagsarbeit im Zentralverband und in den Landesfachverbänden beschäftigten sich dann die Berichte der Fachreferenten, zunächst der des ZVSHK: Franz-Josef Heinrichs, Referat Sanitärtechnik, informierte beispielsweise über die Problematik der Werkstoff- und Systembindung, Manfred Vohs, Kachelofen- und Luftheizungsbau, über Themen der Normung für Heizeinsätze, der Zertifizierung emissionsarmer Holzfeuerstätten sowie die Aktivitäten zum Deutschen Umweltpreis der DBU, um nur einige Stichworte zu nennen. Den Sachstand bei der Arbeitsgemeinschaft Wärmelieferung, den Leitfaden "Integriertes Management" sowie einen Bericht über die Arbeit des Fachausschusses "Energie und Umwelt" stellte Udo Wirges, Referat Technik, vor.

Das ganze Themenspektrum

Über die Heizungs- und Klimatechnik in ihrer gesamten Breite referierten Heribert Ackerschott und Stefan Neugebauer, aus dem Bereich Klempnertechnik sowie Behälter- und Apparatebau erläuterte Leonhard Knobloch den Stand der Dinge, und über die aktuelle Situation der SHK-ZERT sowie der Info-Stelle Umwelt beim Zentralverband informierten Markus Strottmann und Oliver Lüdtke. Den Abschluß der Berichte aus dem ZVSHK bildete schließlich der Bericht von Dirk Arne Kuhrt mit der ausgesprochen erfolgreichen Bilanz der Überwachungsgemeinschaft für das abgelaufene Jahr.

Der zweite Tag des Referententreffens gehörte dann traditionell den Referenten der Landesfachverbände. Auch hier können nur einige Stichworte zu aktuellen Problemen genannt werden: Dichtheitsprüfung von Entwässerungsleitungen, Bildung von Installateurausschüssen, Vermarktung von Gewährleistungs- und Haftungsübernahmevereinbarungen gegenüber den Mitgliedsbetrieben, die Problematik bestimmter Werkstoffe in der Trinkwasserinstallation und der Umgang mit Schadensfällen.

Dringend empfohlen wurde hier die Einrichtung eines zentralen Schadens-Informationssystems, das auf der Basis der bereits vorhandenen Schadensmeldebogen als Datenbank installiert werden könnte. Bedingung sei allerdings, daß sowohl die Betriebe als auch die Landesfachverbände aktiv daran mitarbeiten.

Eine Fülle von Anregungen

Zu den erklärten Zielen der SHK-Organisation gehört es, die Arbeit der Fachabteilungen des ZVSHK und der Landesfachverbände zu koordinieren, um überflüssige Doppelarbeit zu vermeiden und Synergieeffekte nutzen zu können. Dies sei, darüber waren sich die Teilnehmer der Tagung einig, auch im Interesse der Mitgliedsunternehmen, die von ihrer Organisation ganz praktische Hilfestellung bei der Lösung von Problemen im Alltagsgeschäft erwarten. Die Jahrestagung 1999 der Technischen Referenten, so das Fazit, war mit ihrem Erfahrungsaustausch und der daraus resultierenden Vielzahl von Anregungen die richtige Antwort auf die Herausforderung der Zukunft in den SHK-Handwerken. SRa

Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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