IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/1999, Seite 54 f.
AUSSTELLUNG
Besucherrekord
Fachmesse Solar ’99
Hochzufriedene Aussteller und Veranstalter am Ende der dreitägigen Spezialmesse rund ums Thema Solarenergie: der Solar ’99. Die Schau von aktuellen Produkten und Dienstleistungen fand statt in der Stadthalle von Pforzheim.
Die fünfte Solarmesse, die alle zwei Jahre stattfindet, hat eine breitgefächerte und gute Leistungsschau gezeigt. 140 Aussteller hatten auf über 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen eindrucksvollen Beweis für den Aufwärtstrend der Solarbranche geliefert. Zum Informationsaustausch kamen rund 8000 Besucher, 18% mehr als zwei Jahre zuvor.
Der diesjährigen Veranstaltung kamen die jüngsten politischen Änderungen zugute. Fachhändler- und verbände zogen eine direkte Verbindung zu den Programmen der neuen Bundesregierung, die finanzielle Anreize für den Bau von Solarstromanlagen und Solarwärmeanlagen bieten.
Bei den derzeitigen Initiativen nimmt die bundesweite Kampagne "Solar - na klar!" einen sehr hohen Stellenwert ein. Auf der Messe zogen die Träger, darunter auch alle relevanten Organisationen der Solarbranche, eine positive Bilanz der ersten drei Monate. Bereits über 5000 Handwerker haben sich registrieren lassen. Die Betriebe erhalten nun spezielle Informationsmaterialien für den Einstieg ins Solarzeitalter, vom Musterbrief für Kunden, über die Planung von Marketingaktionen bis hin zur Weiterbildung.
In Pforzheim wurde die zweite Zielgruppe der Kampagne, die Endverbraucher, zum ersten Mal direkt angesprochen. Und diese zeigten sich sehr aufgeschlossen. "Die Resonanz war enorm", betonte die Vertreterin des Bundesdeutschen Arbeitskreis für umweltbewußtes Management (B.A.U.M.). Die Imagekampagne steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Umweltminister Jürgen Trittin. Ziel ist, die Akzeptanz und das Image der Solarenergie zu verbessern und damit auch die Kauf- und Investitionsbereitschaft der Verbraucher zu fördern.
Wie stark die junge Branche mittlerweile in andere Bereiche hineinragt, etwa moderne Heiztechnik oder Architektur, zeigte sich an den Einsendungen zum diesjährigen Wettbewerb "Beispielhafte Solaranlagen" der DGS. Das Spektrum reichte von Anwendungen in denkmalgeschützten Gebäuden, über futuristisch anmutende Solarhäuser bis hin zum Einsatz in Firmengebäuden.
Zum ersten Mal präsentierten sich auf der Solar ’99 mehrere Bildungseinrichtungen aus Baden-Württemberg, die eine Weiterbildung zum Solartechniker anbieten. An ihrem Gemeinschaftsstand nutzen zahlreiche Schüler, Lehrer und Firmenvertreter die Gelegenheit, sich zu informieren. "Wir hinken leider hinter dem rasanten Wachstum der Branche hinterher", stellte Wolfgang Mitternacht vom Berufsbildungswerk Heidelberg dennoch mit Bedauern fest. Die einheitliche und koordinierte Ausbildung für die aufstrebende Branche samt Handwerk sei ein zäher Prozeß. Um so wichtiger schätzte er die Informationsarbeit ein, für die auf der Solar ’99 ein optimaler Rahmen geschaffen war.
Motivation auf der Solar ’99: Schauen, sich informieren, beraten lassen.
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