Sachsen-Anhalt

Erdgastagung des Fachverbandes SHK Sachsen-Anhalt

Mit einer gemeinsamen Veranstaltung am 9. Juli dieses Jahres in Magdeburg von Fachverband Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Sachsen-Anhalt, der VNG - Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft und den Gasversorgungsunternehmen und Stadtwerken aus Sachsen-Anhalt wurde die gute, partnerschaftliche Zusammenarbeit von Fachhandwerk und Gaswirtschaft unterstrichen.

Der Energieträger Erdgas deckt derzeit mehr als 40% des Heizungsmarktes von Sachsen-Anhalt ab. Über 60% aller Wohnungen werden direkt oder indirekt über die Fernwärme mit Erdgas beheizt. "Der Erdgasverbrauch wird auch in Zukunft steigen", so das Resümee von Manfred Scheibe, Verbundnetz Gas AG, Leipzig. In Erwartung der weiteren Öffnung der Märkte sei mit einer deutlichen Zunahme des Wettbewerbs zu rechnen. Laut Scheibe wünsche der Gesetzgeber noch eine Senkung der Strom- und Gaspreise von 20 bis 30%. Der dramatische Rückgang bei den betriebswirtschaftlichen Margen könne manchem Versorger zukünftig zu einem ernsthaften Problem erwachsen. "Die Verschärfung des Wettbewerbs trifft für die Energieversorger genauso zu, wie für die Unternehmen des Fachhandwerkes", so das Resümee.

In seinen "Perspektiven der verbandspolitischen Arbeit" rügte Geschäftsführer Dr. Hans-Michael Dimanski (re.) das Vordringen der örtlichen Handwerkskammern in die Aufgabenbereiche seines Verbandes. Die Kammern seien keine Vertreter der Unternehmerschaft. Landesinnungsmeister Dr. Joachim Eulenstein (li.) begrüßte die Teilnehmer zur gemeinsamen Erdgastagung in Magdeburg.

Fachprogramm

Die gemeinsame, aktive Kundenpflege und Kundenberatung durch die Marktpartner verbessern die Marktchancen für beide Seiten. Die Fachtagung "Erdgas und Handwerk in Sachsen-Anhalt" bot zu diesen Themen ein umfangreiches Programm.

In seinem Auftaktreferat ging der Geschäftsführer des Fachverbandes SHK Sachsen-Anhalt, Dr. Hans-Michael

Wehrte sich gegen die aus dem Publikum vorgetragene Kritik gegen das Vordringen der Versorger in handwerkliche Tätigkeitsbereiche. Die Verbundnetz Gas AG werde dem Handwerk beim Endkunden keine Konkurrenz machen, so Manfred Scheibe, VNG, Leipzig.

Dimanski, auf die Perspektiven der verbandspolitischen Arbeit ein. Er machte keinen Hehl daraus, daß es zur Zeit sehr schwierig sei, die Fachbetriebe zur verbandlichen Mitarbeit zu überzeugen oder im Verband zu halten. Dimanski verwies auf die vorteilhaften Dienstleistungen seines Verbandes wie Bürgschaftsversicherungen, Versicherungsberatung, Haftungsübernahmevereinbarungen des ZVSHK mit den Herstellern, Ausarbeitung von Rahmenverträgen, die individuelle Beratung der Betriebe, das Angebot von Weiterbildungsveranstaltungen und Seminaren sowie den Formular- und Literaturservice — und nicht zuletzt die Marktpartnerschaften mit den Energieversorgern. Seine Ausführungen beendete Dimanski mit dem Aufruf, das Handwerk in seiner organisierten Form müsse verstärkt in die Politik eingreifen und hierzu brauche das Handwerk ein aktives Ehrenamt.

Aufmerksamer Zuhörer als auch Referent: Prof. Dr.-Ing. Helmut Burger, Viessmann-Werke, Allendorf, zum Thema "Solarsysteme und Gas-Brennwerttechnik".

Weitere Referate des Tages waren "Die Energiesparverordnung 2000 und ihre Konsequenzen für die Haustechnik" vermittelt von Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff, Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel, "Gebäudeenergieberatung durch das SHK-Handwerk", vorgetragen von Stefan Neugebauer, ZVSHK, St. Augustin, sowie "Die Kosten in den Griff bekommen — Auswirkungen der wichtigsten Kostentreiber im SHK-Handwerk", referiert von Thomas Wienforth, ZVSHK, Potsdam.

Rege Diskussionsbeiträge und Fragen kamen aus der interessierten Zuhörerschaft.

Rahmenprogramm

In einer begleitenden Ausstellung gab es Gelegenheit, sich über Erdgas, moderne Heizungssysteme und aktuelle Fachliteratur zu informieren. Für die Damen wurde ein interessantes Begleitprogramm auf der nahegelegenen 25. Bundesgartenschau angeboten.

Eine abendliche Festveranstaltung für alle Teilnehmer bei Musik und Tanz rundete die Fachtagung ab.

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