IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 9/1999, Seite 35 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Brandenburg
Ostdeutsches Ländertreffen des Klempnerhandwerks
Zum erstenmal alle Verbände beteiligt
Probleme aufzeigen, mit den Kollegen diskutieren und sich weiterbilden. Das waren einige Ziele der 85 Teilnehmer, die sich am 12. März dieses Jahres zum "ostdeutschen Ländertreffen des Klempnerhandwerks" in Netzeband trafen.
Bereits zum vierten Mal fand diese Veranstaltung im schönen Ruppiner Land statt, diesmal unter Beteiligung aller ostdeutschen Verbände, denn Sachsen und Thüringen beteiligten sich ebenfalls an diesem Treffen.
Eine Reihe interessanter Fachreferate erwartete die Teilnehmer nach der Begrüßung durch Hubert Minter, Obermeister der Innung Berlin, und der Fachgruppenleiter Klempnertechnik der Fachverbände SHK Mecklenburg-Vorpommern und Land Brandenburg, Rüdiger Erben und Hans Kahle. Sie alle wiesen in ihren Ansprachen auf die Notwendigkeit einer qualifizierten Ausbildung hin. "Stirbt die Ausbildung, stirbt auch das Klempnerhandwerk", so Erben. Das Problem, so Erben weiter, ist jedoch, daß "immer mehr Kollegen Schwierigkeiten haben, ihre zum Teil traditionsreichen Betriebe zu halten. Die Überlebensstrategie kann also nur in der Erschließung neuer Tätigkeitsfelder liegen".
Einige dieser Fachgebiete wurden im Verlauf dieser Veranstaltung aufgezeigt.
Einige Exponate handwerklicher Klempnerkunst wurden auf der begleitenden Fachausstellung ausgestellt. |
Fachprogramm
Aufbau und Konstruktion von Fassaden in Klempnertechnik war Thema des Vortrages von Peter Knubel, Leiter der Anwendungstechnik Fassade der Firma Rheinzink in Baden-Dättwil /Schweiz (siehe IKZ-HAUSTECHNIK 5/99, Seite 15 ff).
Karl-Heinz Brandenburg, Fachberater der Firma Geberit, erläuterte das Druckentwässerungssystem Pluvia. Bei diesem Dachentwässerungssystem (vorwiegend für große Hallen) wird gezielt die Vollfüllung der Rohrleitungen und damit eine Selbstabsaugung durch Unterdruckbildung angestrebt. Die Vorteile des Systems:
- Weniger Grundleitungen und Kanalanschlüsse,
- kleinere Rohrdimensionen,
- kein Leitungsgefälle,
- bessere Hallenausnutzung durch weniger Falleitungen.
Notwendig sei bei diesem Entwässerungssystem jedoch eine genaue hydraulische Berechnung sowie eine gewissenhafte Befestigung der Rohrleitungen, da es durch den ständigen Wechsel von Voll- auf Teilfüllung bei mäßiger Regenbelastung zu starken Pulsationen und damit Druckstößen im Rohrnetz kommen kann (siehe Artikel "Volles Rohr" in IKZ-HAUSTECHNIK, Seite 56 f.).
Blick in die Teilnehmerrunde der Veranstaltung. |
Eine Produktübersicht über verschiedene Solarsysteme und deren Montagemöglichkeiten präsentierten Nicolas Köhler, Alligator Sunshine Technologies GmbH, Thorsten Schiffer, Ufe Solar, und Veikko Dölz, Alternative Energietechnik. Einige Kollektoren wurden auf der begleitenden Fachausstellung präsentiert und konnten von den Teilnehmern ausgiebig begutachtet werden. Als kompetente Ansprechpartner standen Berater der Unternehmen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung.
Dachablaufwasser von Metalldächern - eine Gefahr für die Umwelt? Diese Frage versuchte Dipl.-Ing. Peter Arens vom Deutschen Kupferinstitut (DKI) den Teilnehmern zu beantworten. Das Thema birgt eine gewisse Brisanz, wird doch die Versickerung von Regenwasser in letzter Zeit häufig der Ableitung im Kanal vorgezogen. Seiner Meinung nach, und das würden Untersuchungen von unabhängigen Institutionen belegen, gehe von diesem Regenablaufwasser keine Gefahr für das Grundwasser aus, da die Metalle bereits in den oberen Bodenschichten, z.B. von den Wurzeln der Pflanzen und Bäume, aufgenommen würden und so die Konzentration mit der Bodentiefe stark abnehme. Außerdem entsprächen die in der einschlägigen Literatur genannten Werte über die Schwermetallkonzentration im Dachablaufwasser von Metalldächern häufig nicht den Tatsachen. Als Grund für seine Behauptung nannte er die ungeeignete Methode, mit der diese Werte ermittelt worden seien. So würden die Wasserproben häufig bereits unmittelbar nach Beginn eines Regenereignisses genommen. Die Schwermetall-Konzentrationen nähmen aber im zeitlichen Verlauf derart ab, daß eine Interpretation der Ergebnisse dieser Proben zwangsläufig zu falschen Werten führe.
Auch das Thema Solartechnik wurde auf dem Klempnertag behandelt. Das Bild zeigt einen in die Dachhaut integrierten Solarkollektor. |
Die einzige Einschränkung bestünde in der Notwendigkeit, "bei sandigen Böden und hochstehenden Grundwässern die Muldenversickerung der Schachtversickerung vorzuziehen", so Arens in seinem Resümee.
Das Schwermetalle wie Kupfer oder Zink lebensnotwendige Spurenelemente sind, deren Fehlen zu Mangelerscheinungen führt, machte Arens in seinem Vortrag ebenfalls deutlich.
Eine Fachausstellung zu den Themen dieser Veranstaltung sowie einige Kurzreferate ergänzten diese Weiterbildungsveranstaltung.
Seminar
Gebäudeenergieberater im Handwerk
Als berufsbegleitendes Seminar veranstaltet die Handwerkskammer Potsdam gemeinsam mit dem Fachverband SHK Land Brandenburg ab dem 28. Mai 1999 den Lehrgang "Gebäudeenergieberater im Handwerk". Neben Bauphysik, Bauwerk und Baukonstruktion sowie Technischen Anlagen steht die Modernisierungsplanung im Themenplan der über insgesamt 200 Unterrichtsstunden währenden Weiterbildungsmaßnahme. Jeweils am Freitag von 16.00 Uhr bis 20.00 Uhr und am Samstag von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr findet die Schulung im Zentrum für Gewerbeförderung in Götz statt.
Der Lehrgang richtet sich insbesondere an Betriebsinhaber/innen sowie an leitende Mitarbeiter/innen und qualifizierte Führungskräfte des Bau-, SHK- und Elektrogewerbes. Zur Abschlußprüfung vor der Prüfungskommission wird zugelassen, wer
- die Meisterprüfung in einem der genannten Handwerksberufe bestanden hat, oder
- den Nachweis von gleichberechtigten Kenntnissen und Erfahrungen erbringt (vgl. § 2 der besonderen Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung zur/zum "Gebäudeenergieberater/in im Handwerk").
Die Gesamtgebühr beträgt 2500,- DM zzgl. Prüfungsgebühr 400,- DM. Anmeldungen nimmt entgegen: Fachverband SHK Land Brandenburg, Wattstraße 5, 14482 Potsdam, Tel.: 0331-747050, Fax: 0331-7470499.
Die Planung steht
2. Deutscher SHK-Renntag - ein Wochenendvergnügen aus Sport und Show
Nach dem sehr erfolgreich verlaufenen 1. Deutschen SHK-Renntag am 14. Juni auf der Trabrennbahn Mariendorf, der über 27000 begeisterte Zuschauer auf das von der Branche eroberte Terrain lockte, laufen die Vorbereitungen für das sportlich-kulturelle Branchen-Highlight des nächsten Jahres auf vollen Touren. Unter der Federführung der SHK-Innung Berlin und Brandenburg sowie des Trabrennvereins Mariendorf ist mittlerweile das Projekt "2. Deutscher SHK-Renntag"! in Angriff genommen.
Wann wird’s sein?
Der 2. Deutsche SHK-Renntag stellt sich in den Planungen 1999 als Wochenend-Veranstaltung dar. Am 6. Juni werden die Brandenburger und Berliner - gemeinsam mit den Vertretern der Industrie und des Handels sowie den wieder zahlreich erscheinenden Meisterbetrieben - mit Kind und Kegel nach Mariendorf pilgern, um eine attraktive Mischung aus Show, Sport und Spiel zu erleben.
Durch den gemeinsamen Auftritt von Industrie, Handel und Handwerk soll dem Endverbraucher deutlich gemacht werden, welche Kraft dieser Verbund besitzt. Symbolisiert wird diese Kraft u.a. auch durch den Eckring der SHK, der bei der Neugestaltung des Veranstaltungslogos eine wesentliche Rolle spielt. Obermeister Hubert Minter formuliert es so: "Wir wollen eine Top-Veranstaltung durchführen, die nicht nur in Berlin und Brandenburg einmalig ist."
Was wird anders?
Sportlich wird am Sonntag, dem 6. Juni 1999, das "Adbell Toddington-Rennen" den hochwertigen Mittelpunkt bilden. Allein dieser Zuchtrennen-Klassiker für dreijährige Pferde ist mit 60000 DM dotiert, besitzt bundesweit im Trabrennsport große Bedeutung und stellt den ersten wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Deutschen Traber-Derby dar.
Die unter Denkmalschutz stehende Endell’sche Tribüne wird als "Meister-Treff" hergerichtet. Hier können die Meister Kontakte pflegen, neue herstellen und wichtige Geschäftspartner in einem ganz besonderen Ambiente wiedertreffen.
Wer macht mit?
Ausführliche Unterlagen und Informationen erhalten Sie über:
Fachverband Sanitär Heizung Klempner Klima Land Brandenburg, Wattstraße 5, 14482 Potsdam Tel: 0331/74704-0, Fax: 0331/7470499, Herr Pfeil, Geschäftsführer (0172/3810511), Frau Mattiesson, ASS-Geschäftsleitung (0172/3851526), Trabrennbahn-Verein Mariendorf e.V., Mariendorfer Damm 222-298, 12107 Berlin, Tel: 030/7401212, Fax: 030/7401211, Herr Vergos, Geschäftsführer (0172/3202187), Herr John, Marketing (0172/3130901).
[Zurück] [Übersicht] [www.ikz.de]