IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 9/1999, Seite 30 ff.
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Niedersachsen
Qualitätsmanagement im SHK-Handwerk
Unter dem Motto "Qualitätsmanagement im SHK-Handwerk" begrüßte Frank Neugebauer vom Fachverband Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Niedersachsen am 24. Februar 1999 die Teilnehmer im Niedersachsenhof in Verden.
Referent war Dr. H.-D. Jennissen, Jennissen & Partner Unternehmensberatung, der bereits zahlreiche Firmen der SHK-Branche erfolgreich zur Zertifizierung begleitet hat. Qualitätsmanagement (QM) ist heute auch in SHK-Betrieben ein viel diskutiertes Thema. "Hierbei geht es nicht darum, die Qualität der Leistung zu schaffen, vielmehr geht es darum, die Qualität der eigenen Leistung für den Kunden erkennbar und nachvollziehbar zu machen," so Jennissen.
Nur wer schlüssig dokumentieren könne, daß er nach bestimmten Regeln seinen Betrieb organisiere und überwache, werde als Leistungserbringer für große Unternehmen und als Anbieter bei öffentlichen Aufträgen auf Dauer im Wettbewerb bestehen können.
Ein solches Regelwerk stelle die DIN EN ISO 9000 ff. dar. Der Referent erläuterte das Regelwerk mit praktischen Beispielen für das SHK-Handwerk. "Es besteht derzeit noch aus sogenannten 20 Elementen, die bei der nächsten Normrevision im Jahr 2000 in eine anlauforientierte Darstellung übergehen," erläuterte der Referent. Anschließend wurde ein praxisbezogener Weg der Dokumentation aufgezeigt.
Den Kernpunkt stellen die betriebsbezogenen Anläufe, sogenannte Verfahrensanweisungen dar, angefangen von der Angebotsabfrage, Beschaffung, Montageplanung und -ausführung bis zur Wartung. Diese müssen für jeden Betrieb individuell erarbeitet werden. Erst dadurch sind nachhaltige Verbesserungen im Betrieb erreichbar, und es ergeben sich weitere Rationalisierungsschritte durch eine verstärkte Nutzung der heutigen EDV Möglichkeiten. Die Verfahren werden im betrieblichen Alltag durch entsprechende Checklisten und Formulare umgesetzt, die auch von den Monteuren akzeptiert würden, wenn sie eine echte Hilfestellung für die tägliche Arbeit darstellten. Weitere wichtige Themenbereiche wie Prüfung, Reklamationsabwicklung, Fehlerbehebung und vor allem künftige Fehlervermeidung wurden anschließend behandelt.
Die Probleme in der Büroorganisation, die sich aus hohen Zahlen von Kundenanrufen am Tag ergeben können, die auch in unserer Branche typisch sind, wurden in einem Film mit dem Titel "Kundenkiller" aufgezeigt.
Am Nachmittag wurden die verschiedenen Wege der Einführung eines QM-Systems in den Unternehmen aufgezeigt. Zwei verschiedene Ansätze sind prinzipiell möglich. Das Unternehmen geht den Weg entweder alleine oder im Verbund mit mehreren anderen zusammen. Die jeweiligen Vor- und Nachteile im Hinblick auf Zeit, Kosten und sonstigen Aufwänden wurden diskutiert.
Es wurde deutlich, daß Fehler in allen Formen, nicht nur Montagefehler, heute eine sehr teure Angelegenheit für die Betriebe sind, die häufig in der Größenordnung der Unternehmensgewinne liegen. Nur wenn die Fehler Schritt für Schritt nachhaltig abgestellt würden, sei die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe auf Dauer gewährleistet und die Investition in ein QM-System eine Zukunftssicherung, die sich schnell rechne.
In der Abschlußdiskussion wurden alle offenen Fragen erörtert. Die Teilnehmer empfanden das Seminar als eine wertvolle Anregung, welche Maßnahmen konkret zur Verbesserung der SHK-Betriebe sinnvoll und wirksam sind und in welcher Reihenfolge diese umgesetzt werden.
Gerhard Liedtke Ehrenobermeister
Manfred Blume neuer Obermeister
Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung und Freisprechung der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik Hildesheim erschien Oberbürgermeister Kurt Machens, Hildesheim, galt es doch, nach 15jähriger Tätigkeit Obermeister Gerhard Liedtke und Helmut Römer nach 15 Jahren als Lehrlingswart zu verabschieden. Er stellte in seiner Ansprache besonders das große Engagement für die erfolgreiche Förderung und Ausbildung des Berufsnachwuchses durch die beiden langjährigen Vorstands-Mitglieder heraus.
So war Obermeister Liedtke bereits ab 1961, nachdem er 1954 seine Klempner- und Installations-Meisterprüfung abgelegt hatte, an der Meisterschule der Handwerkskammer Hildesheim zehn Jahre lang tätig.
Ab Frühjahr 1968 zeichnete er für die Planung des Berufsbildungszentrums Hildesheim in seiner Berufssparte mitverantwortlich und wurde nach langjähriger Tätigkeit als Lehrlingswart und in der Meisterprüfungs-Kommission 1973 Landesfachgruppenleiter-Sanitärtechnik und 1978 stellvertretender Bundesfachgruppenleiter.
Im Frühjahr 1984 übernahm Liedtke von Ehrenobermeister Wolfgang Jung den Vorsitz der Hildesheimer Innung, 1986 wurde er Bezirksvorsitzender und Sachverständiger der Handwerkskammer.
Obermeister Manfred Blume, links, überreicht Ehrenobermeister Gerhard Liedtke ein Präsent. |
Auch Helmut Römer war lange Jahre im Innungsvorstand als Lehrlingswart tätig und hat die Innung in Ausschüssen und bei Tagungen vertreten.
Nach ehrenden Worten wurden Präsente und Urkunden durch den Geschäftsführer des Landesverbandes Niedersachsen RA Peter Neteler, den Präsidenten der Handwerkskammer Theodor Striegahn und Hauptgeschäftsführerin Schwarzer sowie Kreishandwerksmeister Elolf überreicht.
Oberstudiendirektor i.R. Horst Busse ließ die vergangenen Jahre, in denen er vor allem mit Obermeister Gerhard Liedtke ein freundschaftliches Verhältnis gepflegt hatte, Revue passieren. Als "Antiquität" überreichte er eine handwerklich gefertigte Blumengießkanne aus Zinkblech aus den 50er Jahren.
Alte und neue Vorstandsmitglieder. Mitte, Ehrenobermeister Liedtke und Obermeister Blume sowie Lehrlingswart Römer, rechts. |
Auch die Bitterfelder Innung, mit der die Hildesheimer seit der Wende eine Partnerschaft unterhalten, war durch einige Kollegen vertreten. Ihr Sprecher erwähnte besonders die erfreuliche und gute Zusammenarbeit und Hilfestellung, die unter Gerhard Liedtke und Helmut Römer von der Hildesheimer Innung gewährt wurde.
Der neugewählte Obermeister Manfred Blume dankte anschließend seinem Vorgänger für die langjährige Vorstandsarbeit sowie dem ausgeschiedenen Lehrlingswart und ernannte Gerhard Liedtke nach einstimmiger Wahl der Innungsmitglieder mit Überreichung einer Urkunde zum Ehrenobermeister.
Die Jahresversammlung wurde fortgeführt mit der Freisprechung von 26 Lehrlingen, die ihre Gesellenprüfung erfolgreich abgelegt haben.
Das Gesamtergebnis der diesjährigen Gesellenprüfung fiel erfreulich gut aus, so daß der Obermeister auch die besten Prüflinge mit Ehrenpreisen auszeichnen konnte. Der verjüngte Hildesheimer Innungsvorstand mit Obermeister Manfred Blume, Stellvertreter Benno Gorgs, Schriftführer Hermann Ehrhardt, Kassenwart Christof Bullach und Lehrlingswart Waldemar Seidel stellen sich nunmehr der zukünftigen Innungsarbeit.
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