IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/1999, Seite 96 f.
REPORT
Schnelle Heizkörperanbindung in Dortmund
In Dortmund, der östlichsten Metropole des Ruhrgebietes, entsteht zur Zeit ein Bürogebäude, in dem 880 Heizkörper die Beheizung übernehmen. Sie alle werden mit einem Heizkörperanbindesystem angeschlossen, das Zeitvorteile in der Montage gebracht hat: Es handelt sich um das Concept/Roth PE-X/AL-Verbundrohr mit dem dazugehörigen Fittingprogramm. Die Redaktion der IKZ-HAUSTECHNIK war vor Ort und hat sich das System angesehen.
Anfang November 1998 richtete der Heizungsbaubetrieb Volmerhaus (Wetter a.d. Ruhr) die Baustelle ein und begann wenig später mit der Montage der Heizungsanlage. "Zunächst montierten wir die Steigleitungen von Geschoß zu Geschoß", erklärt Wolfgang Mutsch, Bauleiter Heizung, den Montageablauf. "Und schon bald verlegten wir die Heizkörperverteil- und Anschlußleitungen mit dem Verbundrohr auf die Rohbetondecke." Dieses von Roth entwickelte Rohr mit Namen "Concept/Roth PE-X/AL-Rohr" ist mehrschichtig aufgebaut und besteht aus dem wasserführenden, besonders dickwandigen Basisrohr (PEX), der stumpf lasergeschweißten Aluminiumschicht und der äußeren weißen Schutzschicht aus PE. Das Rohr ist werkseitig mit einem PE-Schutzmantel versehen, um es vor Beschädigungen zu schützen.
Anbindung der Heizkörper mit T-Stücken ...
... und mit Kreuzungsfittings
Das Concept/Roth PE-X/AL-Rohr verbindet die Materialeigenschaften des vernetzten Polyethylens mit denen des Aluminiums: es ist korrosionsbeständig, sauerstoffdicht, dehnt sich in der Länge nur gering aus, es ist nach der Verlegung von z.B. Biegeradien formstabil und dennoch flexibel. Insgesamt verlegte Volmerhaus über 4000 m in dem Dortmunder Objekt.
Nachdem der Estrich und der Bodenbelag eingebracht sind, sind nur noch die Hahnblöcke und die Rohrleitung zu sehen, die aus dem Boden kommen. |
"Wir haben das Rohr sehr schnell verlegen können", ergänzt Monteur Klaus Lahne von Volmerhaus. "Da die Heizkörperabstände auf allen Etagen im gesamten Bau gleich sind, konnten wir hier auf der Baustelle in einem Werkstattraum die Verlegearbeiten vorbereiten". Die Monteure haben das Verbundrohr als Heizkörperverteilleitung auf die Länge geschnitten, die sich aus dem Abstand zweier Heizkörper ergab. Als weitere Montagevorbereitung wurden die T-Stücke für den Abgang zum Heizkörper auf das eine Ende der Rohrleitung mit Hilfe eines Preßwerkzeugs gepreßt. Thomas Bader, Roth-Verkaufsbüro Rhein-Ruhr: "Die Anbindung kann anstelle eines T-Stücks auch mit unserem neuen Kreuzungsfitting hergestellt werden". Dabei handelt es sich um ein Preßfitting aus Rotguß, bei dem die sonst erforderliche Kreuzung der Leitungen entfällt. Die eine Leitung, z.B. der Rücklauf des Heizkörpers, muß also nicht über den Vorlauf der Verteilleitung geführt werden. Insgesamt hat Volmerhaus über 5000 Verpressungen hergestellt.
Sie wickelten den Bau organisatorisch ab (v.l.): Wolfgang Strohmeier (Fa. Zander), René Kolfhaus und Thomas Bader (beide Roth). |
Der Anschluß des Concept/Roth PE-X/AL-Rohres an die Ventil-Kompaktheizkörper wurde in Kombination mit Danfoss-Hahnblöcken hergestellt. Diese wurden auf eine Winkelplatte aus Stahl montiert, die wiederum an die Außenwand gesetzt wurde. Vor- und Rücklauf des Hahnblocks sind zunächst mit einem verchromten Kupferbogen miteinander verbunden, um die gesamte Anlage, noch bevor der erste Heizkörper montiert ist, abdrücken zu können. Dieser Bogen und auch der Stahlwinkel werden vor der Heizkörpermontage entfernt.
René Kolfhaus, technischer Gebietsleiter Rhein-Ruhr für Roth-Produkte: "Ich möchte einen weiteren, wichtigen Vorteil unseres Systems nennen: Das Concept/Roth PE-X/AL-Rohr und die dazugehörigen Rotgußfittings können auf Grund der DVGW-Zulassung auch in der Trinkwasserinstallation eingesetzt werden. Durch dieses universell einsetzbare System lassen sich Lagerbestände reduzieren, und Montageverwechselungen sind ausgeschlossen."
Zwei Monteure des Heizungsbaubetriebes G. Volmerhaus: Klaus Lahne (links) und Wolfgang Mutsch. |
Sämtliches Roth-Material wurde von dem Fachgroßhandel für Haustechnik, Zander GmbH & Co., geliefert, der das Roth-System unter seiner Hausmarke "Concept" vermarktet. Als Volmerhaus den Auftrag für den kompletten Bau der Heizungsanlage erhielt, war das Heizkörperanbindesystem eines anderen Herstellers ausgeschrieben. Wolfgang Strohmeier, Handlungsbevollmächtigter des Heizungs- und Sanitärgroßhändlers Zander: "Gerhard Volmerhaus, der Geschäftsführer des Heizungsbaubetriebes, wußte von den Zeitvorteilen bei der Montage des Verbundrohres. Wir konnten den Auftraggeber davon überzeugen, nachträglich das ausgeschriebene Fabrikat zu verändern." Auf Grund der erzielten Zeitersparnis konnte das Rohrnetz schon nach weniger als drei Monaten abgedrückt werden. Heute ist die gesamte Heizungsanlage in Betrieb.
Beteiligte Firmen und Personen | |
Planung der Heizungsanlage | Ing.-Büro Klaus Drüke, Dortmund |
Roth-Betreuung (Verkauf) | Thomas Bader, Wermelskirchen |
Roth-Betreuung (Technik) | René Kolfhaus, Solingen |
Bauausführung Heizungsanlage | G. Volmerhaus, Wetter |
Großhandel | Zander Haustechnik, Essen/Dortmund |
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