IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/1999, Seite 224 ff.


REPORT


Mit Innovationskraft und Kundenorientierung

Am 1. August 1874 verkündete Johann Vaillant "den Bewohnern von Remscheid und Umgebung" in der Remscheider Zeitung, daß er sich "als Kupferschläger und Pumpenmacher etabliert habe". 125 Jahre später ist die Joh. Vaillant GmbH u. Co. einer der führenden Hersteller von Heizungs- und Warmwassergeräten in Deutschland sowie Europa. Rund 5600 Mitarbeiter, davon über 1000 in 15 ausländischen Tochtergesellschaften, erzielen heute bei einem Jahresabsatz von 1,45 Millionen Geräten einen Umsatz von 1,8 Milliarden Mark.

Wie vor 125 Jahren hat Vaillant seinen Sitz in Remscheid. Hier befinden sich die Zentrale der Firmengruppe und die größte von insgesamt sechs Produktionsstätten. Und noch heute orientiert sich das Unternehmen an den Grundsätzen des Firmengründers: Sei innovativ. Höre auf deine Kunden. Lerne immer dazu.

1894 erhielt Johann Vaillant das Patent auf seinen Gasbadeofen "geschlossenes System". Der Grundstein für erfolgreiche Jahre war gelegt.

Ideenfabrik Vaillant

Den Grundstein für den langjährigen Erfolg bildeten die Innovationen von Johann Vaillant. Am 21. Juli 1894 wurde unter der Nummer 18788 beim Deutschen Patentamt in Berlin die Erfindung eines Gasbadeofens "geschlossenes System" eingetragen. Johann Vaillant war es als erstem gelungen, Wasser indirekt zu beheizen, ohne daß es mit dem Heizgas in Berührung kam. Das hatte enorme Vorteile gegenüber dem alten, dem offenen System. Es war hygienisch, denn nun schlugen sich im Wasser nicht mehr die Verbrennungsgase nieder. Und endlich war es möglich, die Wassertemperatur zu regeln.

Die Innovationskraft bei Vaillant blieb ungebremst. Bald fand Johann Vaillant einen Weg, den Gasbadeofen an die Wand zu hängen. Unter dem 1905 geschützten Namen "Geyser" wurden diese Wand-Gasbadeöfen auf allen Erdteilen bekannt. Den Warmwassergeräten folgte ein Heizungssystem: 1924 entwickelt Vaillant seinen ersten Zentralheizungskessel. 1959 kamen die ersten Außenwand-Gasheizer auf den Markt. Mit diesem "Sine-Geyser" war es möglich, den Gas-Wasserheizer in jedem Raum zu installieren - ohne auf die Lage des Abgasschornsteins achten zu müssen. "Sine", lateinisch für ohne, weil die Geräte durch die Wand "atmeten" und deshalb keinen Schornsteinanschluß brauchten. Seit 1960 bot Vaillant mit dem "Circo-Geyser" die erste wandhängende Gas-Zentralheizung an. Und 1967 gelang es Vaillant mit dem "Combi-Geyser VCW 20" als erstem Anbieter, Heizung und Warmwasserbereitung in einem Wandgerät zu vereinen.

Geräteschilder mit Jugendstilmotiven und dem markanten "Hase im Ei" schmückten 1905 die Vaillant Gasbadeöfen.

Innovationen - Perspektiven für das nächste Jahrtausend

Natürlich arbeitet Vaillant auch heute an Zukunftsprojekten: An dem Vaillant MicroHeizkraftwerk beispielsweise, das aus dem Energieträger Gas neben Warmwasser und Wohnwärme auch noch Strom produzieren wird. Die Innovation basiert auf der Brennstoffzellen-Technologie, die erstmals in der Raumfahrt genutzt wurde und derzeit durch die Automobilindustrie weiterentwickelt wird. Für die stationäre Anwendung der Brennstoffzelle will Vaillant der erste Hersteller sein, der mit der umweltschonenden und energiesparenden Technik etwa ab Ende des Jahres 2001 einen marktreifen und bezahlbaren Energie- und Wärmelieferanten für Ein- und Mehrfamilienhäuser anbietet, und damit die Strom- und Wärmeversorgung revolutionieren wird.

Die neuen Gaszentralheizungen arbeiten mit Brennwerttechnik. Dadurch erreicht der "ecoTEC" von Vaillant 108% Normnutzungsgrad.

Kundenorientierung von Anfang an

Vor über 100 Jahren besaß Johann Vaillant zweierlei: Das Patent auf den Gasbadeofen "geschlossenes System", und das Wissen, daß Ideen der Kunden eine Firma weiterbringen. Deshalb nahm der Firmengründer die Wünsche seiner Kunden sehr ernst - und setzte sie zum beiderseitigen Nutzen um. So gab es den Standgasbadeofen bald auf einem Sockel, der als Gasheizung auch das Zimmer erwärmte oder in dem man die Wäsche vorwärmen konnte.

Heute hat sich die Joh. Vaillant GmbH u. Co. mit ihrem internen Qualitätsverbesserungsprozeß "Vaillant Exzellenz" konsequent auf ihre Kunden ausgerichtet. In der Produktentwicklung und bei der Einführung neuer Serviceleistungen werden die Kunden aktiv eingebunden, um auf ihre individuellen Vorstellungen und Erwartungen eingehen zu können. Mehr noch: In über 60.000 Schulungen gibt Vaillant technisches Know-how an seine Kunden, die Fachhandwerker, weiter.


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