IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 5/1999, Seite 11 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Zentralverband
Kurz und bündig
Sachverständige
Musterordnung liegt vor
Kommt es zwischen einem Handwerker und seinem Kunden zum Streit über die sachgemäße Ausführung einer Leistung, so orientiert sich ein Richter in der Regel am Gutachten eines Sachverständigen. Der westdeutsche Handwerkskammertag (WHKT) hat nun eine neu erarbeitete Muster-Sachverständigenordnung vorgelegt. Tragender Gedanke dieser Ausarbeitung war, daß der öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige im heutigen gesellschaftlichen Rechts- und Wirtschaftsleben unverzichtbare Aufgaben übernimmt. Dies erfordert eine Sachverständigenordnung, die den modernen Anforderungen der Wirtschaft und der fachlichen Qualifikation von Bewerbern um das Sachverständigenamt gerecht wird.
Die neue Muster-Sachverständigenordnung des WHKT wurde - bis auf unwesentliche Abweichungen - von allen nordrhein-westfälischen Handwerkskammern übernommen. Sie wird vervollständigt durch die Richtlinien der nordrhein-westfälischen Handwerkskammern zur Auslegung und Anwendung der Sachverständigenordnung. Diese Richtlinien beschreiben in ausführlicher Form, wie die einzelnen Vorschriften der Sachverständigenordnung auszulegen und anzuwenden sind. Außerdem konkretisieren sie insbesondere die Rechte und Pflichten der Sachverständigen.
Auch vom Deutschen Handwerkskammertag liegt jetzt - nach mehrjähriger Vorarbeit - eine Muster-Sachverständigenordnung vor. Sie weicht von der Ordnung des WHKT nur geringfügig ab und wird allen Handwerkskammern zur Anwendung empfohlen.
Werbemittel
Neuer Katalog erschienen
Ab Beginn dieses Jahres hat der ZVSHK einen neuen Partner für SHK-Werbemittel, die Firma Schäfer Shop. Der alte Werbemittelkatalog verliert damit seine Gültigkeit. Mit der Werbedirektaussendung Ende Januar erfolgte der Versand des neuen Kataloges an die Mitgliedsbetriebe. Er enthält eine Fülle von Artikeln, die den SHK-Unternehmen helfen sollen, sich bei Stammkunden zu bedanken und sich in Erinnerung zu bringen sowie neue Kunden anzusprechen und zu gewinnen.
Fachinformation
Zirkulation und Begleitheizung
Zur Verminderung des Legionellenwachstums in Trinkwasseranlagen erforderliche technische Maßnahmen haben zu den Festlegungen in den DVGW-Arbeitsblättern W 551 und W 552 geführt, daß innerhalb des Warmwassersystems keine Abkühlung von mehr als 5 K erfolgen darf. Aus diesem Grund war es notwendig, das Berechnungsverfahren der DIN 1998-3 zur Zirkulationsauslegung auf diese Anforderung hin zu überarbeiten. Dies wurde in dem DVGW-Arbeitsblatt W 553 "Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen" geleistet. Eine ZVSHK-Fachinformation erklärt und kommentiert die Anforderungen des W 553 zu Zirkulationssystemen ausführlich mit zahlreichen Tabellen, Skizzen und Hinweisen.
Erstmalig wurde vom ZVSHK und Experten für Begleitheizsysteme eine technische Regel für die Planung und Ausführung von Begleitheizungen erarbeitet. Sie ist Teil der neuen Fachinformation. Zu allen Zirkulations- und Begleitheizsystemen sind Beispielrechnungen enthalten. Außerdem liegt der Fachinformation eine CD-ROM bei, auf der der gesamte Kommentar sowie eine multimedia-aufbereitete Darstellung der Berechnungsvorgänge enthalten ist. In 185 Bildsequenzen erfolgt eine computeranimierte und interaktive Präsentation des Kommentars. Die neue Fachinformation und die Multimedia-Version werden auf der ISH ’99 vom 23. bis 27. März in Frankfurt auf dem Stand des ZVSHK der Fachöffentlichkeit vorgestellt.
Handwerkspartner
Oventrop mit SHK-ZERT-Zertifikat
F.W. Oventrop-Geschäftsführer Georg Rump mit der Zertifizierungsurkunde. Es gratulieren ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach und Markus Strottmann von der SHK-ZERT. |
Seit Januar dieses Jahres ist die Firma F.W. Oventrop, Olsberg, ein führender Hersteller von Armaturen, Reglern und Systemen für die Haustechnik (Heizung, Klima, Öl, Gas und Sanitär), berechtigt, das SHK-ZERT-Zeichen zu führen. Die unabhängige Zertifizierungsstelle beim ZVSHK bestätigte dem Olsberger Unternehmen, daß es die hohen Anforderungen des SHK-Handwerks in vollem Maße erfüllt. Geprüft wurden unter anderem die Konformität der Produkte, die innovativen Produktleistungen, das gesamte Dienstleistungsspektrum sowie die Kundenorientierung des Unternehmens. Bereits im Januar 1998 hatte Oventrop eine Gewährleistungsvereinbarung mit dem ZVSHK abgeschlossen. Diese und die nun erfolgte Zertifizierung durch die SHK-ZERT dokumentieren, daß Oventrop sich zum bevorzugten Marktpartner des SHK-Handwerks qualifiziert hat.
Wärmelieferung
Information im Internet
Die über die Internet-Homepage des ZVSHK -http://www.Zentralverband-SHK.de - erreichbare Rubrik "Wärmelieferung" wurde erweitert. So sind jetzt auch die Broschüren des ZVSHK zum Thema Wärmelieferung durch das SHK-Handwerk enthalten, nachdem der Versand der beiden Publikationen an die Landesinnungs- und Fachverbände zu einer erheblichen Nachfrage geführt hat.
Die Information "Wärmelieferung durch das SHK-Handwerk" wurde für die Mitgliedsbetriebe erstellt und zeigt, was Wärmelieferung ist und wie sie helfen kann, die Auftragslage der Betriebe in der Zukunft zu sichern. Sie beschreibt den möglichen Umfang dieser Dienstleistung und veranschaulicht den Ablauf eines Wärmelieferungsprojektes anhand einer Grafik.
Die Broschüre "Wärmelieferung - Ein interessantes Angebot des Installateur- und Heizungsbauerhandwerks" steht den Mitgliedsbetrieben zur Verteilung an potentielle Kunden zur Verfügung. Sie macht den möglichen Wärmeabnehmer neugierig auf das Angebot des SHK-Fachhandwerkes und informiert über einzelne Facetten und Vorteile der Dienstleistung "Wärmelieferung". Sie soll die Mitgliedsbetriebe dabei unterstützen, die Wärmelieferung in ihr Leistungsspektrum aufzunehmen und kann als Beratungs- und Aquisitionshilfe im Kundengespräch genutzt werden.
ZVSHK-Terminkalender 1999/2000 | |
Datum | Veranstaltung |
23. bis 27. März 1999 | ISH, Frankfurt |
6. Mai 1999 | Gemeinschaftsveranstaltung Gebäude- und Grundstücksentwässerung, Hannover |
2. Juni 1999 | 50-Jahr-Feier des ZVSHK, Bonn |
3. bis 4. Februar 2000 | 10. Deutscher Klempnertag mit Verleihung des Architekturpreises des Deutschen Klempnerhandwerks, Würzburg |
22. bis 23. Juni 2000 | 12. Erdgasforum, Hamburg |
ZVSHK Termine - Fakten - Informationen
Telefon: 02241/29056
Telefax: 02241/21351
eMail: Zentralverband-SHK@t-online.de
Internet: http://www.Zentralverband-SHK.de
Erfolgreiche Betriebsführung ist keine Zauberei
Integriertes Management: Alle Probleme fest im Griff
Der Meisterbrief allein macht noch keinen erfolgreichen Unternehmer. Ein eigener Betrieb erfordert weit mehr als nur solides Handwerk: Vom Angebots- und Rechnungswesen, Personal- und Vertragsrecht, der Materialwirtschaft bis hin zum Gesundheits- und Umweltschutz reichen die Aufgaben, für deren Erledigung ein Unternehmer verantwortlich ist.
Allzu oft werden die lästigen - weil unproduktiven - Nebenarbeiten spontan erledigt, dann also, wenn es sich nicht mehr vermeiden oder auf die lange Bank schieben läßt. Und das ist dann nicht selten der ungünstigste Moment. Management by Chaos nennen Fachleute diese Methode: Irgendwie funktioniert alles - nur leider stehen dabei der Aufwand und die Kosten in keinem Verhältnis zum Ergebnis.
Zusammenhänge erkennen
Tatsächlich können die meisten der oben genannten Herausforderungen zu einem komplexen Paket zusammengeschnürt und systematisch als Einheit bearbeitet werden. Denn viele dieser scheinbaren Einzelprobleme stehen in unmittelbarem Zusammenhang. So lassen sich die Gebiete Weiterbildung, Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz durchaus unter einen Hut bringen und durch integrierte Mitarbeiterschulung bearbeiten. Gleiches gilt für den Komplex Angebote, Zeitplanung, Materialwirtschaft und Rechnungswesen. Auch diese Bereiche sollten bereits im Vorfeld der Bearbeitung als Einheit gesehen und entsprechend geplant werden.
Den Beweis dafür liefert die systematische Nachkalkulation eines erledigten Auftrags. Schnell wird dabei ersichtlich, daß viele einzelne und getrennt voneinander durchgeführte Arbeitsschritte durchaus nennenswerte Überschneidungen aufzeigen. Unter dem Strich heißt das: unnötige Doppel- oder gar Dreifacharbeit wurde geleistet - mit erheblichen betriebswirtschaftlichen Verlusten.
Netzplanung erstellen
Was in Industrieunternehmen, die über entsprechende Planungsabteilungen verfügen, schon längst selbstverständlich ist, sollte auch für den Mittelstand und speziell für Handwerksbetriebe kein Ding der Unmöglichkeit sein: Die Erstellung eines minutiös durchdachten Netzplanes für den gesamten Auftrag. Der Unterschied im Handwerk besteht allerdings darin, daß hier in der Regel der Meister diese Arbeit bewältigen muß.
Der ZVSHK hat deshalb, gemeinsam mit der Gesellschaft für Innovation, Köln und der Fachhochschule Frankfurt einen praxisnahen Leitfaden "Integrierte Managementsysteme für SHK-Handwerksbetriebe" entwickelt. Entsprechend den Bedingungen eines Handwerksbetriebs ermöglicht er die schrittweise Einführung, je nach den individuellen Anforderungen. Die erste Maßnahme kann also da erfolgen wo es erkennbar dringend erforderlich ist. Darauf aufbauend wird der gesamte betriebliche Ablauf an diese Keimzelle angebunden und integriert. Falls gewünscht - oder erforderlich - ist eine nachfolgende Auditierung und Zertifizierung dann nur noch ein abschließender Schritt.
Zukunftsperspektiven
Nicht nur nationale Gesetze und Verordnungen wie beispielsweise das Umweltschutz-, das Kreislaufwirtschafts- und das Arbeitsschutzgesetz üben zunehmend Handlungsdruck auf das Handwerk aus. Dies gilt auch für die Harmonisierung auf europäischer Ebene, die das Handwerk unter Zugzwang setzt. Die Einführung eines integrierten Managementsystems im Handwerksbetrieb ist demnach nicht nur ein Instrument zur Stärkung der betriebswirtschaftlichen Situation, also der Ertragsfähigkeit, sondern auch eine "Versicherung" gegen den in Zukunft zweifellos zunehmenden Wettbewerbsdruck durch industrielle Anbieter handwerklicher Leistungen, die in der Regel über zertifizierte Qualitätssicherungssysteme verfügen.
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