IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/1998, Seite 24 f.
VERBÄNDE AKTUELL |
Bayern
Vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit
SHK-Fachhandwerke stellen sich vor
Bei einem Pressegespräch gab der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern (FV SHK) am 7. Oktober 1998 in München der Fach-, Tages- und Wirtschaftspresse einen Lagebericht zur wirtschaftlichen Situation seiner Gewerke, zur Arbeit des Landesinnungsverbandes und zu Aktivitäten im Bereich des Umweltschutzes.
Tue Gutes und rede davon!
Welchen Nutzen ein Handwerksbetrieb aus der Mitgliedschaft in einer SHK-Innung hat, wird die Mehrheit unserer Leser wissen. Doch was weiß der potentielle Kunde, der sogenannte Endverbraucher, vom Nutzen der Tätigkeit der Innungen, der Landesinnungs- oder Fachverbände? Welchen Nutzen hat er vom Bestehen der SHK-Handwerksorganisation? Deren ihnen unbekanntem Wesen stehen nicht wenige Menschen vielleicht sogar mißtrauisch gegenüber: Handelt es sich dabei vielleicht gar um einen jener "Eine-Krähe-hackt-der-anderen-kein-Auge-aus"-Clubs, die im Konfliktfall stets einseitig agieren?
Dabei hat die demokratische Selbstorganisation von Firmen mit gleichen fachlichen und wirtschaftlichen Interessen durchaus gesellschaftlich stützenden Charakter. Und sie dient nicht nur den Interessen der Mitglieder. Um diesbezüglich aufzuklären, um die Arbeit der SHK-Handwerke via Presse zu verbreiten, lud der FV SHK die Medien ein.
Im "König-Otto-Saal" der Traditionsgaststätte Unions-Bräu in München-Haidhausen gab der FV SHK Bayern der Presse Fakten über die Tätigkeit der bayerischen haustechnischen Handwerke; die nun gut informierten Journalisten können ihre Leser über deren Leistungspalette besser aufklären. |
Gesprächspartner der Journalisten waren:
Landesinnungsmeister Werner Obermeier, Hauptgeschäftsführer Helmut Mahr, Dipl.-Ing. Jörg Schütz, Referatsleiter Technik, RA Rainer Blaschke, Referatsleiter für Recht und Information sowie Pressesprecher Dietrich von Gumppenberg. Auch wenn, neben volkswirtschaftlichen Branchendaten, der Umweltschutz und das Energiesparen im Vordergrund aller Aussagen beim Münch’ner Pressegespräch standen: Der bayerische Handwerksfachverband sei beileibe keine Umweltorganisation oder gar Ökopartei. Er biete aber der Öffentlichkeit sein Know-how und die hohe Fachkompetenz seiner Mitgliedsbetriebe an. Die SHK-Handwerke wollen damit den Regierenden helfen, um beispielsweise die hehren Ziele der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro (Juni 1992) über sparsamen Ressourcenverbrauch (hier: Trinkwasser) und Senkung der den Treibhauseffekt steigernden CO2-Emissionen aus Heizung und Brauchwassergewinnung zu verwirklichen. Dazu legte der FV SHK ein dreizehnseitiges Papier mit dem Titel "Leitgedanken: Aktiv im Umweltschutz" vor.
Gesetzliche Auflagen und Anforderungen an die Betreiber haustechnischer Anlagen unterstützen auf ambivalente Weise (also mit Wechselwirkung) die Verbandsbemühungen. Alle Regierungen nützen gerne das hohe Fachwissen und handwerkliche Können der SHK-Branche, um damit dem Ziel einer auch künftig noch menschenwürdigen Gesellschaft nahezukommen. Denn: Politiker können in Wort und Schrift Ziele verkünden und Forderungen aufstellen, aber die wenigsten der Wortkünstler wüßten sich beispielsweise selbst zu helfen, um den Wirkungsgrad einer Heizung den Anforderungen der Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung (1. BImSchV) anzupassen. Ohne das Fachhandwerk stünden die Politiker gewissermaßen als zahnlose "Papiertiger" da.
Das zu mehr Umweltschutz, Energie- und damit Kostenersparnis führende, breite Leistungsspektrum wird im vorgelegten Papier ausführlich vorgestellt.
Stichwort Klimaschutz: 5% der weltweiten CO2-Emissionen entstehen in Deutschland, hiervon produzieren Haushalte ca. 29%, und wiederum die Hälfte, etwa 15%, resultiert aus Raumheizung und Wassererwärmung. Die erwartete Energiesparverordnung verschärft die bestehende 1. BImSchV und die HeizAnlVO faßt sie zusammen und erfaßt erstmals auch den Altbaubestand. Die Einbeziehung qualifizierter SHK-Handwerke ist erforderlich. Der SHK-Meister berät gut, schon deshalb, weil er für seine Leistungen gerade zu stehen hat.
Von links die Herren v. Gumppenberg, Obermeier, Mahr und Schütz. |
Moderne Kessel- und Brennertechnik, eventuell im Verbund mit der Solartechnologie, schont aber nicht nur die Umwelt, sie spart auch unnötig hohe Brennstoffkosten und amortisiert sich somit großenteils selbst. Auch bei Heizungsanlagen, die nicht erheblich von den gesetzlichen Anforderungen abweichen, bewirkt eine regelmäßige Wartung Energie- und damit Geldersparnis. Das gilt auch für die Anschaffung einer neuen, stromsparenden Umwälzpumpe und bei regelmäßiger Wartung: Jeder Millimeter Rußschicht erfordert ca. 5% mehr Energieverbrauch. Eine bessere Wärmedämmung der Heizungsrohre, eine elektronische Regelung und richtiges Lüften sind weitere Maßnahmen, die die Umwelt schonen und den Haushaltsetat entlasten. Es folgten Hinweise zur kontrollierten Wohnraumlüftung (KWR), zum Wassersparen, zu Blockheizkraftwerken und zum Contracting (Wärmelieferung).
Daß gute Leistung qualifizierter Fachhandwerker - schon wegen der hohen Lohnzusatzkosten - nicht zum Nulltarif zu haben ist, aber immer noch preiswerter als beim Baumarkt, beim grenzüberschreitend Tätigen, beim Schwarzarbeiter oder in Eigenleistung, war zu erklären. Dazu wiesen die Verbandssprecher u.a. auf den Stand der Fortbildung, die Ausbildungsleistung des Handwerks und die Gewährleistungspflicht der Fachbetriebe hin.
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