IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/1998, Seite 65 f.



Revolutionäres Konzept

Hamburger Handwerk bietet komplette Gebäudebewirtschaftung

Mit einem revolutionären Konzept will das Hamburger Handwerk in den Markt des Gebäudemanagements vordringen. Mehrere Handwerksinnungen und die Handwerkskammer Hamburg haben gemeinsam die Gründung der "Facility Management Hamburg Aktiengesellschaft" unterstützt und vorbereitet, damit kleine und mittlere Handwerksbetriebe künftig mit großen Anbietern konkurrieren können. Über das Konzept und die angebotenen Dienstleistungen informieren die Verbände auf der "shk ’98", Halle 1 Obergeschoß.

Peter Meier, Sprecher des Vorstandes der Hamburger Facility Management Aktiengesellschaft.

Immer mehr Großunternehmen entdecken das "Facility Management", das ist die ganzheitliche Gebäudebetreuung, als lukratives Geschäftsfeld. Weil die traditionell in fachspezifischen Innungen zusammengeschlossenen Handwerksbetriebe bislang jeweils nur Teile der benötigten Dienstleistungen anbieten können, droht ihnen auf Dauer das Aus in diesem wachsenden Marktsegment.

Hier greift, wie auf der "shk ’98" gezeigt wird, die neue Hamburger Idee, einen fachübergreifenden Zusammenschluß auf der Basis einer Aktiengesellschaft zu initiieren. Zu den Mitgliedern des Vorläufervereins, der die Gründung der Aktiengesellschaft vorantreiben soll, gehören - gemeinsam mit der Handwerkskammer Hamburg - die Innungen des Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Gebäudereiniger-Handwerks. Die Aktiengesellschaft wird in diesen Wochen aus der Taufe gehoben. Die Anteilscheine sollen (vorerst) nicht öffentlich gehandelt werden. Im Idealfall stellen Handwerksbetriebe und Einzelpersonen aus dem Bereich des Handwerks die Aktionäre.

"Der Vorteil dieses völlig neuartigen Zusammenschlusses besteht darin, daß diese Gesellschaft komplette Leistungen im Bereich des Gebäudemanagements anbieten kann", erklärt Harald Koch, Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes für Sanitär- und Heizungstechnik Hamburg.

Das Angebot könnte von der Gebäudeerrichtung über den Betrieb bis zum Abriß praktisch alles umfassen, beispielsweise Wartungsarbeiten an Heizungen, Elektro- oder Klimaanlagen, Reinigungs- und Hausmeisterdienste aller Art, aber auch Sicherheitsdienste, Catering oder den Betrieb einer Telefonzentrale. Koch: "Für den Kunden können Gesamtpakete geschnürt werden. Dadurch ergibt sich für ihn der Vorteil von planbaren fixen Kosten bei der Gebäudebewirtschaftung."

Genau das ist es, was heutzutage beispielsweise Betreiber großer Bürokomplexe wollen - nämlich, sich mit kleiner eigener Mannschaft auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Monatelang wurden zwischen den Experten der Innungen auf "top-secret"- Ebene die entsprechenden Handbücher erstellt. Koch: "Was hier erarbeitet wurde, ist eine geballte Ladung von Know-how und Erfahrung aus dem Handwerk." Die tolle Idee aus dem Hamburger Handwerk könnte schon bald Nachahmer in anderen Bundesländern finden.

Und natürlich wollen sich zahlreiche Handwerksbetriebe über das Konzept der "Facility Management Hamburg AG" informieren. Dazu gibt die "shk ’98" reichlich Gelegenheit.

Informationen erhält man in der Gemeinschaftsbeteiligung der Innungsverbände für das Sanitär-, Heizungs-, Klempner- und Klima-Handwerk von Schleswig-Holstein, Bremen, Niedersachsen und Hamburg in der Halle 12.


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