IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/1998, Seite 60 f.
Drehscheibe des Nordens
Interview der IKZ-HAUSTECHNIK mit dem Landesinnungsmeister Wilfried Sander des Fachverbandes Klempner- und Sanitärtechnik Hamburg e.V.
IKZ-HAUSTECHNIK: Die Messe Hamburg wird am 18. November ihre Tore für das Fachpublikum öffnen, welche Impulse versprechen Sie sich von dieser Fachausstellung?
Sander: Wir werden zur 11. Nordeuropäischen Fachausstellung Sanitär - Heizung - Klempner - Klima vom 18. bis 21. November nach Hamburg einladen. Durch die rund 600 Aussteller sehen wir uns voll bestätigt, daß dieser Messeplatz mit seinem qualifizierten Angebot einen festen Stellenwert in der Messelandschaft besitzt. Die letzten 20 Jahre haben gezeigt, daß im Vorfeld zur ISH die Hansestadt bereits mit innovativen Produkten aufwarten kann und dies wird uns auch in diesem Jahr zu besonderen Anstrengungen veranlassen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie sehen Sie den Messestandort Hamburg im Umfeld der anderen Regionalmessen, wo liegen die Besonderheiten?
Sander: Hamburg als Hansestadt und Tor zur Welt, vermittelt ohnehin ein besonderes Flair. Dies drückt sich auch auf der Anbieterseite aus, denn immerhin sind Aussteller aus 20 Ländern auf dieser Messe vertreten. Die shk Hamburg ist für mich die Drehscheibe des Nordens, da wir nicht nur zahlreiche Besucher aus den Ländern Niedersachsen, Schleswig Holstein und den Hansestädten Bremen und Hamburg erwarten, sondern es werden wieder zahlreiche Gäste aus den nordeuropäischen Ländern Dänemark, Norwegen und Schweden unsere Gäste sein. Partnerschaften in den Niederlanden und Polen sorgen zusätzlich für Aufmerksamkeit und daher erwarten wir auch aus diesen Ländern verstärktes Interesse an dieser Ausstellung. Von diesem Messeplatz geht eine gewisse Dynamik aus, denn Produzenten nutzen diesen Auftritt auch als Generalprobe oder besser noch als Kür für Frankfurt, dies ehrt uns sehr, da es verdeutlicht, welche Kompetenz dem Norden zugestanden wird.
IKZ-HAUSTECHNIK: Das hört sich alles sehr positiv an, aber die Zahlen der shk '96 waren rückläufig. Wo liegen nach Ihrer Meinung die Ursachen und was gedenken Sie dagegen zu unternehmen?
Sander: Für uns war dies unverkennbar, da die Besucherzahl von über 50.000 auf 47.000 gefallen war. Ursache ist für uns eindeutig der entfallene Feiertag Buß- und Bettag. Dieser Tag war traditionell der Messebesuchstag für die Handwerker, das drückt sich auch deutlich in der Statistik aus. Für uns bedeutet dies eine Herausforderung, die wir gerne annehmen, denn wir streben wieder steigende Besucherzahlen an und hoffen die 50.000 zu erreichen. Als neue Initiative wollen wir einen langen Donnerstag einführen, um den Endverbrauchern die Gelegenheit für einen Besuch der Messe zu geben. Außerdem werden die Sonderschauen für Kachelofenbau, Klempnertechnik und Kupferschmiede auch in diesem Jahr für ein besonderes Angebot sorgen. Wir werden im Vorfeld der Messe Werbung über Regionalsender und Printmedien verstärkt einsetzen und auch dieses Special der IKZ-HAUSTECHNIK einige tausend Mal über die Innungen verteilen und so gezielte Vorinformationen verbreiten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Hamburg war in der Vergangenheit oftmals Vorbildfunktion für die Branche, was haben Sie in diesem Jahr zu bieten?
Sander: Natürlich können wir auch in diesem Jahr Besonderheiten bieten. Erstens haben wir in Hamburg eine Regelung für Fachbetriebe zur Druckprobe von Grundleitungen im Abwasserbereich vereinbart und zweitens ist eine Aktiengesellschaft zur Gebäudebewirtschaftung von Hamburger Handwerkern aus vier Innungsbereichen gegründet worden, die Hamburger Facility Management AG, die sicherlich bundesweit von großem Interesse sein dürfte. Drittens werden wir einen Gas-Check zur Prüfung von Gasinnenleitungen anbieten, der von besonderem Interesse für die Hausbesitzer sein wird. Zu allen Initiativen wird es umfassende Informationen auf der Messe geben. Außerdem werden die vier norddeutschen Landesinnungsverbände des SHK-Handwerks die shk '98 nutzen um ihre Mitglieder und die Endverbraucher umfassend über die Chancen der Solarenergie zu informieren. Grundstein hierzu sind die Solar-Aktionswochen, bei denen sich in diesem Jahr dreimal soviele Handwerker beteiligten wie 1997.
IKZ-HAUSTECHNIK: Halten Sie es für möglich, daß die shk Hamburg konjunkturelle Impulse setzen kann?
Sander: Die Messe wird auch aus den eben genannten Initiativen und von den neu entwickelten Produkten mit Sicherheit Impulse für die Branche bringen. Diese Impulse müssen aber durch Investitionsentscheidungen den richtigen Schub erhalten. Nach der Bundestagswahl Ende September hoffen wir natürlich auf eine schnelle Umsetzung dringender politischer Fragen, wie der Steuerreform. Gehen wir gut vorbereitet und mit der entsprechenden Dynamik ans Werk, denn dann wird es gelingen.
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