IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 18/1998, Seite 40



Konzept für die Zukunft

Mit der SHKG '98 verändert sich die deutsche Messelandschaft in der SHK-Branche. Ein neues Konzept kennzeichnet die Ausstellung, die - einmalig in Deutschland - neben Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik auch die Gebäudeautomation integriert. Über die mit dieser Veranstaltung verknüpften Hintergründe und Erwartungen sprach die IKZ-Haustechnik-Redaktion mit dem Kuratoriumsvorsitzenden Bruno Schliefke.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die deutsche SHK-Messelandschaft wird mit der SHKG Leipzig '98 um eine Variante reicher. Welche Überlegungen führten zu dieser neuen Ausrichtung?

Schliefke: Festzustellen ist, daß wir uns auf dem Messeplatz Leipzig befinden und wir können und wollen nicht darüber hinwegsehen, daß es vor dieser ersten SHKG-Messe eine TGA-Messe gab. Ich gebe zu, daß die TGA-Messe nicht 100%ig die Thematik behandelt hat, die das ostdeutsche SHK-Handwerk betrifft. Die Meinung, daß die Gebäudeautomation hauptsächlich ein Arbeitsbereich der industriellen Verarbeiter sei, wie man schon mal hört, ist weit gefehlt! Wir stehen auf dem Standpunkt, daß gerade dieses Bearbeitungsfeld ebensogut im SHK-Handwerk wie auch bei den industriellen Verarbeitern aufgehoben ist. Hinzu kommt, das sollte man in Zukunft stärker beachten, daß sich die Verarbeiter "industriell und handwerklich" weiter annähern.

IKZ-HAUSTECHNIK: Gebäudeautomation als Zukunftssicherung?

Schliefke: Wir brauchen nicht in die Zukunft schauen, sondern wir sollten die Gegenwart ganz intensiv betrachten, denn die Zukunft hat schon begonnen. Die vorhandene Technik liefert uns bereits die Grundlage, wie etliche Beispiele zeigen. In einer Zeit, da ich die Möglichkeit habe, von meinem PKW aus über hunderte von Kilometern meinen Heizkessel über Funk zu beeinflussen, wollen wir doch nicht mehr über Gebäudeautomation als Zukunftssicherung sprechen. Klar ist für mich, daß sich auf diesem Gebiet in Anlehnung an die Computerbranche eine Revolution anbahnt. Wohl dem, der gut vorbereitet und gewappnet ist und dieser Entwicklung folgen kann.

IKZ-HAUSTECHNIK: Die SHKG Leipzig unterscheidet sich damit von den regional orientierten SHK-Ausstellungen in Essen, Hamburg und Nürnberg. Wie sehen Sie sich in diesem Umfeld?

Schliefke: Sie ist eine Regionalmesse und wie wir alle wissen, ein Teil der Regionalmesse Ost. Hier verwende ich den Begriff Ost nicht als trennendes Element, sondern Leipzig-Berlin wird für den Markt in Ostdeutschland eine Einheit bilden. Natürlich hebt sich die SHKG durch den bereits erwähnten Teil Gebäudeautomation in dieser Form ab. Eine Unterscheidung zu den drei vorgenannten Regionalmessen sehe ich nicht. Diese Messe ist eine Fachmesse, wird aber genausogut Endverbraucher in einer konsequenten Form ansprechen.

IKZ-HAUSTECHNIK: Gleichzeitig mit der SHKG findet die efa statt. Können sich diese Veranstaltungen gegenseitig "befruchten"?

Schliefke: Ganz sicher werden sich diese beiden Messen gegenseitig ergänzen, wenngleich zu verzeichnen ist, daß vom verarbeitenden Handwerk diese Möglichkeit noch nicht sehr stark in Anspruch genommen wird. Um diese Schwelle herabzusetzen wird es u.a. Gemeinschaftseintrittskarten geben, so daß die Möglichkeit besteht, beide Messen auf kurzen Wegen zu besuchen. Der Besucher der Messe sollte sich entsprechend vorbereiten um das gesamte Angebot des Messeplatzes Leipzig zu nutzen. Er sollte sich genaue Vorstellungen im Vorfeld machen, welche Industrieunternehmen er besuchen möchte und welche Innovationen für ihn wichtig sind.

IKZ-HAUSTECHNIK: Welche Erwartungen verknüpfen Sie mit der SHKG '98?

Schliefke: Ich erwarte eine ausgewogene und gut besuchte SHK-Messe, die als Träger handwerkliche und industrielle Verarbeiter hat. Sicherlich werden wir diese Messe nicht nur an den Besucherzahlen bewerten können. Wir sollten in Zeiten einer starken Stagnation der Branche nicht anfangen Erbsen zu zählen, sondern uns auf die Qualität der Produkte, der Fachbesucher und der Endverbraucher fixieren. Ich erwarte weiterhin, daß sich die SHKG Leipzig im Reigen der Regionalmessen gut plaziert und von der ausstellenden Industrie angenommen wird. Letzten Endes haben wir, Industrie, Verarbeiter und Messegesellschaft am Konzept dieser Messe über zwei Jahre gefeilt und erwarten deshalb einen gemeinsamen Erfolg. Spätestens am 3. Oktober 1998, so hoffen wir, werden wir dies mit genaueren Angaben belegen können.

 


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