IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 17/1998, Seite 52 f.
Heizkörper-Anbindung: Nur ein Detail?
Der Großteil aller neuen Heizungsanlagen mit konventionellen Heizkörpern wird als Ein- oder Zweirohrsystem ausgeführt. Als Rohrwerkstoffe kommen Kunststoff, Kupfer und Edelstahl zum Einsatz; dabei sind die Systemkomponenten aufeinander abgestimmt. Auch die Verbindungstechnik der Heizkörperanbindungen richtet sich nach diesem Grundprinzip.
Reduzierte Montagezeit
Hohe Produktqualität und kurze Montagezeiten sind bei der Installation einer Heizungsanlage besonders wichtig. Heizkörperanbindungen mögen dabei vielleicht nur ein Detail der gesamten Heizungsanlage sein, Art und Ausführung tragen jedoch wesentlich zur Funktionstüchtigkeit der Anlage bei. Sie sorgen dafür, daß den Heizkörpern ausreichend warmes Wasser zugeführt wird.
In punkto Zeit liegt das größte Einsparpotential bei der Herstellung des Heizkörperanschlusses. Neben diesem Aspekt sind die sichere Verarbeitung sowie ein störungsfreier Anlagenbetrieb die entscheidenden Kriterien bei der Wahl eines Rohrsystems. Und so werden heute in der Sanitär- und Heizungsinstallation zunehmend Kunststoffrohre aus vernetztem Polyethylen (PE-X) eingesetzt. Annähernd 30% aller Heizkörperanbindeleitungen sind aus Kunststoff, rund die Hälfte davon aus PE-X (Quelle: KWD). Dank Endlosverlegung von der Rolle kann schnell und verschnittarm installiert werden. Als zeitsparend und sicher erweist sich darüber hinaus die Technologie der Preßverbindung: Kleben, Löten oder Schweißen entfällt.
Bild 1: PE-Xc-Rohr als Rohr-im-Rohr-System. |
Oft kommt auch das PE-Xc-Rohr als Rohr-im-Rohr-System zum Einsatz (Bild 1). Das äußere Rohr schützt dabei das wasserführende vor mechanischer Beschädigung, und das Luftpolster zwischen beiden fungiert als zusätzliche Dämmung.
Die Merkmale der PE-Xc-Rohre sind Korrosions- und Inkrustationsfreiheit, gute Zeitstandfestigkeit sowie hohe Temperatur- und Druckbelastbarkeit. Bei den Verbundrohren, die aus einem Schichtenverbund aus vernetztem Polyethylen und verschweißtem Aluminium bestehen (Bild 2), kommen weitere hinzu: Formstabilität und geringe Längenausdehnung. Außerdem bietet die Oberfläche dieser Rohre bei Heizkörperanbindungen den Zusatznutzen, daß nachträgliches Streichen entfällt.
Bild 2: Schnitt durch das Metallverbundrohr "MultiTech". |
Handelsübliches Preßwerkzeug
Neben dem Rohrmaterial stellen die Anbieter das bereit, was zur Montage benötigt wird. Heizkreisverteiler, die gesamte Anschlußtechnik sowie diverse Einzelkomponenten gehören oft zum Angebot. Je nach Systemanbieter können alle Form- und Verbindungsteile mit nur einem handelsüblichen Werkzeug verpreßt werden. Der Installateur muß kein neues Werkzeug kaufen: Fittings und Preßbacken bzw. Preßzange sind kompatibel.
Bild 3: Heizkörperanbindung ("HKA") aus dem Boden und aus der Sockelleiste. |
Garnituren gibt es für Anschlüsse aus dem Boden, der Wand oder der Sockelleiste in Winkelform oder als T-Stück (Bild 3). Wechselseitige Anschlüsse sind ebenso realisierbar. Sie werden komplett mit Anschlußrohren und den passenden Preß-Verbindungshülsen geliefert. Auch die üblichen Anbindungsarten - konventionell, einzeln und reitend - erlaubt das System. Dem Verarbeiter werden aufgrund der variablen Elemente rationelle Lösungen geboten, die Zeit und Kosten einsparen helfen.
Bild 4: Das Wellrohr-Dämmsystem "Aquasi" mit einseitiger Dämmung. |
Flexible Dämmung
Speziell für Heizkörperanbindungen wurde ein neues Wellrohr-Dämmsystem auf den Markt gebracht (Bild 4). Charakteristisches Merkmal ist das dämmende Schaumprofil an der Unterseite, oben ist das Rohr frei. Daraus ergibt sich eine geringe Aufbauhöhe. Das Profil erfüllt die Auflagen der Heizungsanlagenverordnung und läßt sich in nahezu jeden Bodenaufbau integrieren. Aufgrund der Rechteckform wird das Anlegen an die Flächendämmung vereinfacht. Je nach Wärmeschutzanforderung und Aufbauhöhe erlaubt die Sollbruchstelle darüber hinaus ein Abtrennen des Dämmstreifens zur Hälfte. Wenn nötig, lassen sich Wellrohr und Dämmstoff auch voneinander trennen. Gerade im Anschlußbereich vor Verteilern oder Heizkörpern wirkt sich das günstig aus.
Hinsichtlich der komplexen Heizungstechnik stellt auch das Wellrohr-Dämmsystem wiederum nur ein Detail dar. Insgesamt unterstützen jedoch diese Systemlösungen den Installateur bei seiner zeitsparenden Verlegung.
T e x t u n d B i l d e r : Seppelfricke SystemTechnik, Wettringen
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