IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/1998, Seite 23 f.


VERBÄNDE AKTUELL 


Schleswig-Holstein


"Marktpartnerschaft sichert die Zukunft"

1. Ölfachtagung Schleswig-Holstein

"Mit der ersten gemeinsamen Ölfachtagung schaffen der Fachverband SHK Schleswig-Holstein und die IWO die Grundlagen für die Marktpartnerschaft zwischen Mineralöl-Handel und dem Heizungsbauer-Handwerk. Diese Partnerschaft kann und muß aber von den jeweiligen Betrieben vor Ort mit Leben erfüllt und wirksam gestaltet werden, damit die bestmögliche Zufriedenheit des gemeinsamen Kunden erreicht wird", so Reinhard Richter, stellv. Geschäftsführer des Fachverbandes SHK Schleswig-Holstein bei der Eröffnung der Veranstaltung.

Richter hob hervor, daß nur ein zufriedener Kunde ein treuer Kunde sein wird, und daß die Marktpartner mögliche Probleme des Kunden gemeinsam lösen sollten, um diesem ein Gefühl der Sicherheit und Rundum-Betreuung zu geben. Dieser Kunde wird auch bei der Anlagenerneuerung der Ölheizung treu bleiben.

In seiner Begrüßung hob der SHK-Vertreter die deutlich sichtbaren werblichen Aktivitäten der Öl-Seite hervor. Die Kampagne "Neue Ölheizung? - Öl!" mit einem attraktiven Gewinnspiel wurde flächendeckend in Schleswig-Holstein verteilt und stieß auf große Wirksamkeit, wie der umfangreiche Adressenrücklauf belegte. Für eine sachorientierte und zukunftsgerichtete Zusammenarbeit sei es gleichzeitig wichtig, Schwachstellen auch anzusprechen, damit beim nächsten Mal noch bessere Ergebnisse erreicht werden.

Genauso offen sprach Richter die erst vor wenigen Wochen zunächst mit der SCHLESWAG AG - dem größten Energieversorgungsunternehmen in Schleswig-Holstein - ins Leben gerufene Gas- und Wärme-Gemeinschaft an. Nach mehrjährigen Verhandlungen sei es gelungen, auch mit der Gas-Seite die Grundlage für eine vertiefte Zusammenarbeit zu legen. Er gab für die anwesenden Mineralölhändler zu bedenken, daß im Fachverband SHK zwei große Handwerke zusammengeschlossen sind, nämlich einerseits die Gas- und Wasserinstallateure mit der schwerpunktmäßigen Orientierung zur Gas-Versorgung bzw. Gas-Heizung sowie das Zentralheizungs- und Lüftungsbauer-Handwerk, im Kern für jede Art von Heizung, insbesondere Ölheizung, zuständig.

Diese offene Darstellung der Situation bei gleichzeitiger Herausarbeitung der guten Zukunftsperspektiven für eine regionale Zusammenarbeit mit dem in der Regel wie das Handwerk mittelständisch geprägten Mineralöl-Händler fand erkennbaren Anklang bei den Teilnehmern.

Stv. Geschäftsführer Reinhard Richter, FVSHK Schleswig-Holstein, eröffnete die Veranstaltung.

Der erste Fachvortrag zur Marktpartnerschaft zwischen Heizungsbauer-Handwerk und Mineralölhandel - Heizöl (EL) in leitungsgebundenen Energien - eröffnete IWO-Geschäftsführer Dr. Jürgen Schmidt. "Im Interesse der gemeinsamen Zukunftssicherung müsse die auch anderenorts bereits viel diskutierte Marktpartnerschaft so schnell wie möglich in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden." Er stellte den Wärmemarkt mit deutlichem Schwerpunkt auf den Gebäudebestand dar. "Bei einem Bestand von rund 6. Mio. Ölheizungen werden im Schnitt ca. 300.000 bis 400.000 Anlagen je Jahr zur Erneuerung anstehen. Von der Gas-Seite werde das Zerrbild: Gas = modern, Öl = altmodisch gepflegt". Dieses seit nicht nur überholt, sondern falsch, wie auch die folgenden Fachvorträge belegen würden.

Durch die neue DIN 51603, Teil I ist eine wesentliche Verbesserung der Betriebssicherheit der Anlagen zu erwarten. Geruchszusätze in Form von Geruchsmarkierern würden immer stärker eingesetzt.

Beide Marktpartner sollten verstärkt verdeutlichen, daß Heizöl einen deutlich belegbaren Kostenvorteil gegenüber anderen Energiequellen hat. Dieser Vorteil wirkt sich zwangsläufig bei größeren Objekten, bei Mehrfamilienhäusern, um so stärker aus.

Im Rahmen der engagierten und vielfältigen Diskussion wurde auch deutlich, daß hier der Mittelstand die Chance für ein eigenständiges, sehr wettbewerbsfähiges Wärmelieferungs-Konzept habe, das möglichst bald umgesetzt werden sollte. Mit Interesse wurde die Anregung des Vorsitzenden des Gesamtverbandes des Deutschen Brennstoff und Mineralöl-Handels Region Nord e.V., Herrn Peter Moser, aufgenommen, daß es bereits eine Interessengemeinschaft von vier Mineralöl-Händlern und vier Heizungsbauern in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro gebe; ein erfolgversprechendes Grundkonzept.

Über die speziellen Eigenschaften des Heizöl EL und dessen zukünftiger Entwicklung referierte Bruno Schulwitz. Neue Entwicklungen aus dem Bereich der Heizöl-, Lager- und Rohrleitungstechnik stellte Dirk A. Kurt, Geschäftsführer der Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke e.V., dar.

Claas Thedinga, Unternehmensberater, gab praxisgerechte Tips zur Kundenorientierung und zum Verkauf der Angebote von Heizungsbau und Mineralöl-Handel.

Abschließend skizzierte Christian Küchen, Geschäftsführer der IWO, neue Entwicklungen aus dem Bereich "Gemeinsames Heizen mit Sonne und Öl".

Für die mitangereisten Unternehmerfrauen war eine "Typ- und Farbberatung" vorbereitet worden, die viel Anklang fand.

Am zweiten Tag fand die mit über 30 Teilnehmern außerordentlich gut besuchte Fachbetriebsschulung der Überwachungsgemeinschaft technische Anlagen der SHK-Handwerke e.V., Landesgruppe Schleswig-Holstein statt.


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