IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/1998, Seite 11 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Zentralverband
Kurz und bündig
Vertriebsweg
Kooperationsrichtlinien überarbeitet
Vor knapp 12 Jahren präsentierte der ZVSHK erstmals Leitlinien für Kooperationsmodelle zwischen Handwerk und Großhandel. Aufgrund der sich verändernden Rahmenbedingungen wurde es notwendig, diese Leitlinien zu überarbeiten. Der ZVSHK-Arbeitskreis "Kooperationsmodelle" hat nun diese aktualisierten Leitlinien vorgelegt, in denen der Gedanke der marktpartnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Fachgroßhandel präzisiert und mit konkreten Inhalten dargestellt wird. Mitgliedsbetriebe der SHK-Organisation erhalten die überarbeiteten Leitlinien bei ihrem Landesfachverband oder dem ZVSHK in St. Augustin.
Systembindung
Prüfzeichen bestätigt Regel der Technik
Hersteller von Rohrsystemen für die Trinkwasserinstallation behaupten immer wieder, daß die anerkannten Regeln der Technik verletzt würden, sobald Fremdrohre oder Fremdverbinder mit ihren Systemen verarbeitet werden. Die hierbei verwendete Argumentation mit Bezug auf die AVB Wasser V und DIN 1988 ist absolut falsch, wie der DVGW-Zertifizierungsausschuß "Wasser" dem ZVSHK bestätigte. Tatsache ist, daß bei der Verwendung eines Fremdproduktes innerhalb eines Systems das DVGW-Systemprüfzeichen für Rohre und Verbinder eines Herstellers außer Kraft gesetzt wird. Gleichwohl handelt es sich um eine Leistung nach der anerkannten Regel der Technik, wenn ausschließlich DVGW-gekennzeichnete und -geprüfte Rohre und Verbinder unterschiedlicher Hersteller innerhalb des gleichen Werkstoffes miteinander verbunden werden. Ebenfalls zulässig und den anerkannten Regeln der Technik entsprechend ist die Installation von Herstellersystemen mit "TS"-Zeichen mit Rohren und Verbindern anderer Hersteller.
Der DVGW erteilt Prüfzeichen nach den DVGW-Arbeitsblättern getrennt für Rohre, Verbinder oder Systeme (Rohre und Verbinder eines Herstellers), so daß einheitliche Qualitätsvorgaben für diese Produkte bestehen. Durch diese Qualitätsanforderungen des DVGW erfüllen diese Produkte die Anforderungen einer anerkannten Regel der Technik, wie es in der AVB Wasser V beziehungsweise der DIN 1988 TRWI verlangt wird. Weitere herstellerbezogene Vorgaben an ein Rohr oder einen Verbinder sind zwar möglich und können werbewirksam eingesetzt werden, besagen jedoch nichts über Verwendungsbeschränkungen innerhalb der Trinkwasserinstallation, wofür diese Bauteile ein DVGW-Prüfzeichen besitzen.
Es wird darauf hingewiesen, daß Hersteller, die eine Haftungsübernahmevereinbarung mit dem ZVSHK abgeschlossen haben, für von ihnen gelieferte mangelhafte Bauteile auch dann gewährleisten, wenn Fremdbauteile mit Prüfzeichen eingesetzt werden.
SHK-ZERT
ORAS-Armaturen zertifiziert
ZVSHK-Präsident Heinz-Dieter Heidemann übergibt die Zertifizierungsurkunde an ORAS-Geschäftsführer Klaus Hager. |
Im Rahmen des 11. Erdgas-Forums in Berlin überreichte ZVSHK-Präsident Heinz Dieter Heidemann das SHK-ZERT-Herstellerzertifikat an Klaus Hager, Geschäftsführer der ORAS GmbH u. Co. KG, Iserlohn. Damit hat sich ein weiteres Unternehmen als hervorragender Partner des SHK-Handwerks qualifiziert. ORAS ist der viertgrößte Armaturenhersteller Europas und präsentiert sich, so Heidemann in Berlin, durch beispielhafte Leistungen wie Haftungsübernahme im Schadensfall, umfassende Produktinformation und Nachkaufgarantie als zuverlässiger und erstrangiger Partner des Handwerks. Die Zertifizierung von Herstellerfirmen durch die SHK-ZERT sei aber nicht nur ein Vorteil für das Handwerk, sie habe erfahrungsgemäß auch Vorteile für den jeweiligen Hersteller, der das Zertifikat als ein schlagkräftiges Marketinginstrument einsetzen könne.
Fußbodenheizungen
Gelbdruck Rohre auf Decken
Der Aufbau von Fußbodenkonstruktionen und die Integration von Rohrleitungen für Fußbodenheizungen darin ist Thema eines nun vorliegenden Entwurfes (Gelbdruck) einer zukünftigen ZVSHK-Richtlinie. Der Gelbdruck steht den mit diesem Geschäftsfeld befaßten Fachleuten auf Anforderung beim ZVSHK zur Verfügung. Die Frist für Änderungswünsche läuft bis Ende September.
ZVSHK-Terminkalender | |
1998/99 | |
Datum | Veranstaltung |
25./26. September 1998 | 8. Brandenburger Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow |
2./3. Oktober 1998 | 23. Deutscher Kupferschmiedetag, Karlstadt |
12./13. November 1998 | 9. Deutscher Klempnertag, mit Verleihung des Architekturpreises des Klempnerhandwerks, Kassel |
13. bis 20. Februar 1999 | Internationales Fortbildungsseminar für das SHK-Handwerk, Teneriffa |
23. bis 27. März 1999 | ISH, Frankfurt |
Betriebswirtschafts-Lehrgang als deutsch-deutsches Erlebnis
Miteinander lernen - voneinander lernen
Unter diesem Motto stand für 20 SHK-Handwerkerinnen und -Handwerker der kürzlich in Potsdam beendete Lehrgang zum "Betriebswirt des SHK-Handwerks". Eigentlich wollten die Teilnehmer "nur" ihre Fachkenntnisse erweitern. Die gelungene Mischung der Gruppe brachte es jedoch mit sich, daß am Ende ganz unverhofft auch einige Lektionen in jüngerer deutsch-deutscher Geschichte dazu kamen. Und das ganz entspannt und natürlich ohne Benotung.
Grund dafür war das erste gemeinsame Seminar für ost- und westdeutsche SHK-Branchenkollegen. Zwanzig von ihnen - aus Niedersachsen, Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt - begannen den gemeinsamen Lehrgang am 7. März 1997. Nach einer kurzen "Schnupperphase" weckte nicht mehr allein der Unterricht das Interesse der Handwerker; rege Diskussionen über Lebensentwürfe, die eigenen Biografien und die Politik in der jeweiligen Heimat gestalteten fortan den Kursverlauf entscheidend mit. Und das durchaus nicht im negativen Sinne. Alle Beteiligten fanden es vielmehr besonders spannend, die Probleme und Ansichten der Kollegen im persönlichen Gespräch kennenzulernen. Sie öffneten sich daher viel schneller, als in derartigen Schulungen sonst üblich. Kurzum, die Mischung erwies sich als voller Erfolg.
Gruppenbild mit Damen: Die Teilnehmer des Potsdamer Lehrgangs zum "Betriebswirt des Handwerks". |
Das ausgezeichnete Gruppenklima strahlte auch auf die Lernmotivation ab. Sowohl die "Zöglinge" als auch die Dozenten freuten sich auf ihre insgesammt 24 Blockseminare und verstanden das vereinte Büffeln von Betriebs-, Personal- und Volkswirtschaftslehre sowie Recht nicht mehr als notwendige, aber irgendwie doch lästige Pflicht - es machte ihnen richtig Spaß. Zur intensiven Vorbereitung auf ihre Teilprüfungen gründeten sie in eigener Initiative sogar Arbeitsgruppen.
Kein Wunder, daß den Dozenten die Testergebnisse imponierten. Sie bescheinigten der Klasse ein "hohes Niveau". Obwohl der immerhin 15 Monate dauernde Kurs für die gestreßten Handwerker eine harte zusätzliche Belastung darstellte, konnten am Ende neunzehn stolze Absolventen ihre Abschlußurkunden entgegennehmen. Die Übergabe der Zeugnisse durch das Berufsförderungswerk des SHK-Handwerks und die Handwerkskammer Potsdam am 5. Juni 1998 wurde dann auch gebührend gefeiert. Heike Liere, Geschäftsführerin der Handwerkskammer und Vorsitzende des Prüfungsausschusses, beglückwünschte die Teilnehmer und unterstrich nochmals den hohen Stellenwert betriebswirtschaftlicher Kenntnisse unter den gegenwärtigen krisen- und konkurrenzbestimmten Marktbedingungen.
Die sichtbar gelösten Kursanten bedankten sich besonders bei Bärbel Gerstenberger-Zange vom ZVSHK für die tolle Organisation und liebenswürdige Betreuung während des Lehrgangs. Anekdoten, Geschichten und die Rückblende auf Erfahrungen aus der Zeit der gemeinsamen Mühen rundeten die Abschlußfeier ab, und so wurden aus manchen Kollegen inzwischen gute Freunde.
Der schöne Erfolg dieser Schulung beflügelte auch die Veranstalter. Für Thomas Wienforth, Geschäftsführer des Berufsförderungswerkes, sind zufriedene und "schlauere" Seminarteilnehmer das wichtigste Ziel seiner Arbeit. Ratschläge und Tips nimmt er deshalb gern an, und so manche in Potsdam entwickelte neue Idee wird schon jetzt in Gotha umgesetzt, wo bereits Mitte Mai ein neuer Kurs begann. Das Konzept deutsch-deutscher gemischter Teilnehmergruppen kann indes nur zur Nachahmung empfohlen werden. Übrings, der nächste Lehrgang beginnt am 18. September in Stuttgart!
Nähere Informationen erteilt und Anmeldungen nimmt das Berufsförderungswerk des
SHK-Handwerks e.V.
Rosa-Luxemburg-Str. 1
14482 Potsdam
Tel.: (03 31) 7 43 81 60
Fax: (03 31) 7 43 81 69
an.
Bundesbildungsminister Dr. Jürgen Rüttgers*:
Neue Techniken sind Chance für SHK-Berufe
Die Zukunft des Standortes Deutschland ist untrennbar mit einem modernen Handwerk verbunden. In einem Gastbeitrag für den ZVSHK nimmt Dr. Jürgen Rüttgers, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Stellung zur Bedeutung der SHK-Handwerke für den Schutz der Umwelt und für die Berufsausbildung.
Mit über 600.000 laufenden Lehrverträgen ist das Handwerk einer der ausbildungsintensivsten Bereiche der Wirtschaft in Deutschland. Handwerksbetriebe und Kammern engagieren sich vorbildlich in der beruflichen Erstausbildung. Diese Bereitschaft trägt erheblich dazu bei, den jungen Menschen in Deutschland durch eine qualifizierte Ausbildung Zukunftsperspektiven zu eröffnen. Die Betriebe bilden auf hohem Niveau und vielfach über eigenen Bedarf hinausgehend aus. Die Kammern beschränken sich nicht auf Ausbildungsberatung und Überwachung der Berufsausbildung.
Neue Techniken - Chance für das Handwerk
Internationale Arbeitsteilung und Spezialisierung nehmen ständig zu. Dadurch gewinnt die Entwicklung neuer Techniken, Produkte und Verfahren für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks immer mehr an Bedeutung. Neue Technologien sind auch im Handwerk ein bestimmender Faktor für den Erfolg. Die Handwerksbetriebe befinden sich dabei in einer schwierigen Rolle des Mittlers zwischen den Herstellern neuer Techniken auf der einen und den Verbrauchern auf der anderen Seite, zum Beispiel bei der Installation oder Wartung. Die Bandbreite der für das Handwerk relevanter Technologien reicht von Informations- und Kommunikationstechnik über die Datenverarbeitung, die Meß- und Prüftechnik und die Umwelttechnik, bis hin zu mikroelektronischer Fertigung. Die Bundesregierung fördert daher die Forschung und Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen und gibt Anreize für die Entwicklung neuer Produkte und die Nutzung von Informations- und Datendiensten.
Die zunehmende Regelungsdichte in den Bereichen Energie und Umwelt fordert der Sanitär- und Heizungsbranche eine hohe Anpassungsfähigkeit ab. Die technischen Umwälzungen, die sich daraus ergeben, haben weitreichende Konsequenzen: Auf die Ausgestaltung der beruflichen Tätigkeit, aber auch auf die zugrundeliegenden Berufsausbildungen. Dabei gehören die Sanitär- und Heizungshandwerke zu den Gewerben, die durch Vorgaben des Umweltschutzes besonders tangiert sind. Ihnen weist der Gesetzgeber im Umweltschutz eine besondere Rolle zu. So werden etwa durch die Bestimmungen der Wärmeschutzverordnung oder des Bundesimmissionsschutzgesetzes technische Innovationen erforderlich, die die SHK-Handwerke dann entsprechend umsetzen müssen.
"Bei der Berücksichtigung kurzfristiger und langfristiger Aspekte hat sich gezeigt, ... |
Herausforderung Umweltschutz
Das veränderte Umweltbewußtsein in Deutschland hat seinen Niederschlag bereits vor zehn Jahren in den Ausbildungsverordnungen der Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie der Gas- und Wasserinstallateure gefunden. Seit 1989 geht die Vermittlung von Kenntnissen im Umwelt- und Gewässerschutz sowie zur Planung und Ausführung von Anlagen zur Energieeinsparung und zur alternativen Energienutzung in die jeweiligen Ausbildungsordnungen ein. Anwendungsbeispiele sind die Niedertemperaturtechnik, die Solartechnik und die Abwärmetechnik. Die Herausforderungen an die Sanitär- und Heizungshandwerker steigen, sei es im Bereich der Haustechnik, im Bezug auf Energieeinsparung, Komfort, oder die vom Kunden zunehmend geforderten Komplettlösungen. Diese Entwicklung hat den SHK-Unternehmen eine rasante technologische Entwicklung beschert. Es handelt sich um eine echte Zukunftsbranche. Die heute geltenden Ausbildungsordnungen für den SHK-Bereich sind 1989 bewußt offen formuliert: Sie sollten eine flexible Handhabung erlauben und Raum für innovative Technologien und den Einsatz neuer Techniken lassen.
Neue Berufe - neue Ausbildung
Durch die Änderung der Anlage A zur Handwerksordnung wurden die beiden Handwerke Zentralheizungs- und Lüftungsbauer sowie Gas- und Wasserinstallateur zu einem neuen Gewerbe, dem Installateur und Heizungsbauer, zusammengelegt. Der Grund liegt auf der Hand: Die Zusammenfassung der Handwerke, die auf dem gleichen Markt (Gas, Wasser, Wärme) tätig sind, trägt den Bedürfnissen des Marktes nach Leistungen "aus einer Hand" im Heizungs- und Sanitärbereich Rechnung. Dies kommt auch durch den hohen Grad an Überschneidungen und die große Zahl von erteilten Ausübungsberechtigungen nach § 7a der Handwerksordnung zum Ausdruck.
Über die Konsequenzen dieser Zusammenführung für die Erstausbildung (und natürlich auch für die Meisterprüfung) müssen nun alle Beteiligten gemeinsam nachdenken. Es stellt sich die Frage, ob weiterhin unter einem Gewerbe mehrere Ausbildungsberufe existieren sollen, oder ob der Gedanke der Leistung aus einer Hand im Zuge des Zusammenwachsens dieser Handwerke auch Konsequenzen für die Erstausbildung haben soll. Konkret ist zu entscheiden, ob auch für die Erstausbildung ein neuer, zusammengefaßter Beruf für den Bereich Zentralheizungs- und Lüftungsbau sowie Gas- und Wasserinstallation geschaffen werden soll. Dabei gilt es neben fachlichen Fragen auch zu bedenken, ob eine so umfassende Ausbildung innerhalb eines Erstausbildungsberufes leistbar ist.
... daß ausbildende Betriebe im Vergleich zu Unternehmen, die nicht ausbilden, ... |
Arbeitswelt im Wandel
Sollten sich die Sozialpartner nach Abstimmung der Bundesregierung zu einer Überarbeitung der beiden Ausbildungsberufe entschließen, so müssen dabei die im "Reformprojekt Berufliche Bildung" der Bundesregierung niedergelegten Strukturvorstellungen für moderne Ausbildungsberufe eingehen. Diese Strukturvorstellungen zielen auf die Entwicklung dynamischer und gestaltungsoffener Ausbildungsordnungen für eine Arbeitswelt im Wandel, die: für technische und organisatorische Entwicklungen offen und auf den Umfang begrenzt sind, der für den ersten Einstieg in eine qualifizierte berufliche Tätigkeit sinnvoll ist, neben dem berufsnotwendigen Kern von Fachinhalten und Schlüsselqualifikationen ein breites und differenziertes Angebot für unterschiedliche betriebliche Umsetzungsmöglichkeiten enthalten, neue Formen der Arbeitsteilung zwischen Betrieb und Berufsschule aufgreifen und schließlich in den Prüfungen die betriebliche Praxis mit handlungsorientierten Aufgabenstellungen besser ausbilden als bisher.
Ausbildung lohnt sich
Untersuchungen zu Kosten und Nutzen in der Lehrlingsausbildung zeigen, daß die betriebliche Ausbildung auch für die Betriebe grundsätzlich eine lohnende Investition ist. Bei einer betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung rechnet sich, wenn neben den kurzfristigen auch langfristige Aspekte mit einbezogen werden. Im Bereich des Handwerks stellt sich diese Relation noch günstiger dar. Hier, wo die Ausbildung überwiegend am Arbeitsplatz erfolgt, erbringen die Lehrlinge schon sehr früh produktive Leistungen. Im dritten Lehrjahr beträgt dieser Anteil immerhin bereits rund 80 Prozent, damit rechnet sich speziell im Handwerk die Ausbildung häufig bereits während der Lehrzeit. Eine von mir geförderte Studie des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes hat diese Aussage bestätigt. Noch wichtiger ist für mich aber die Tatsache, daß diese Untersuchung klar erwiesen hat: Zwischen Ausbildungsqualität und Markterfolg eines Betriebes besteht ein Zusammenhang. Ausbildende Betriebe haben im Gegensatz zu nicht ausbildenden Unternehmen im Durchschnitt einen höheren Umsatz je Mitarbeiter und sind am Markt erfolgreicher.
... im Durchschnitt einen höheren Umsatz je Mitarbeiter haben und am Markt erfolgreicher sind." |
Bessere Rahmenbedingungen
Die Rahmenbedingungen für ausbildende Betriebe wurden erheblich verbessert. Dazu gehören beispielsweise die Änderung des Jugendschutzgesetzes. So können erwachsene Lehrlinge nach dem Besuch der Berufsschule unmittelbar zurück in den Betrieb. Die Modernisierung der beruflichen Bildung ist in vollem Gange. Als weiterer Baustein einer Grundrenovierung des Dualen Ausbildungssystems steht jetzt die Weiterentwicklung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten auf der Tagesordnung. Weil uns ein Handwerker ebenso wichtig und wertvoll wie ein Student ist, hat die Bundesregierung dem weiteren Ausbau und der Modernisierung der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten, die für das Handwerk eine zentrale Bedeutung hat, im Rahmen ihres beschäftigungspolitischen Aktionsplans hohe Priorität eingeräumt. Bereits in diesem Jahr stelle ich zusätzlich 25 Millionen Mark für Investitionen in die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten bereit. Damit stehen in diesem Jahr insgesamt 150 Millionen Mark für deren Ausbau und Modernisierung zur Verfügung. In den kommenden Jahren planen wir eine weitere Aufstockung der entsprechenden Ansätze um jeweils mehr als 50 Millionen Mark. So können wir auch neue Konzeptionen umsetzen und die notwendigen Modernisierungen kraftvoll vorantreiben. Im übrigen habe ich nachhaltig an die Kammern appelliert, die berufsbildungsbezogenen Kosten für ausbildende Betriebe zu senken. In der Regel werden, je nach Berufsgruppe, inzwischen 50 Prozent dieser Kosten über die allgemeine Kammerzulage abgedeckt. Ich trete sehr dafür ein, daß die Kammern diesen Weg der Kostensenkung für die Ausbildungsbetriebe weitergehen. Es bleibt bei der gesellschaftlichen und ich sage auch ausdrücklich unternehmerischen Verpflichtung, den jungen Menschen in unserem Land eine ausreichende Anzahl von Ausbildungsangeboten zu machen. Das Handwerk hat in den vergangenen Jahren hierzu immer einen vorbildlichen Beitrag geleistet. Ich bin überzeugt davon, daß es auch in diesem Jahr wieder gelingen wird, jedem ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen eine Lehrstelle anzubieten.
* Dr. jur. Jürgen Rüttgers ist seit 1994 Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
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