IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14/1998, Seite 40 ff.
HEIZUNGSTECHNIK
Heizöl und Additive . . .
Dipl.-Ing. Michael Hornig · Dr. Gabriele Lohmann
Heizöl extra leichtflüssig (HEL), ist eine sichere Wärmequelle und im Vergleich zu anderen Brennstoffen äußerst kostengünstig. Heizöl EL ist seit Jahren ein bedeutender Primärenergieträger. Bei den Mineralölprodukten bildet es mengenmäßig einen Anteil von ca. 50%.
1. Das Brennmaterial Heizöl extra leichtflüssig (HEL)
Die Anforderungen an die Heizöl EL-Qualität wurden im Laufe der Jahre erheblich verschärft. Tabelle 1 zeigt die in der neuen DIN 51603 Teil 1 (März 1995) festgelegten Mindestanforderungen für HEL. Die Neufassung der DIN ist im März 1998 in Kraft getreten.
Im Mittelpunkt der beschlossenen Verbesserung der Norm steht das Kälteverhalten. Der bisher in der DIN-Norm vorgeschriebenen Pour Point, der sich für die Praxis als zu wenig aussagefähig erwiesen hat, entfällt. Zukünftig werden die Kälteeigenschaften durch eine Kombination von Cloud Point (CP) und Cold Filter Plugging Point (CFPP) beschrieben. Die bislang in der Norm nicht enthaltene, aber in der Praxis übliche Unterscheidung zwischen Sommer- und Winter-Heizöl wird durch die neue Norm entfallen. Heizöl wird künftig ganzjährig mit "Wintereigenschaften" vorgeschrieben.
Der Grenzwert für die Gesamtverschmutzung wurde von 30 auf 24 mg/kg reduziert. Damit entspricht Heizöl künftig der aktuellen Norm für Dieselkraftstoff (DIN EN 590).
Der Grenzwert für den Koksrückstand nach Conradson wurde zudem von 0,5 auf 0,33 Mass.% reduziert. Eine Absenkung des Schwefelgehaltes entfällt.
Ein Grenzwert für die Lager- und thermische Stabilität wurde mangels eines geeigneten Prüfverfahrens nicht aufgenommen. Der Stickstoffgehalt wurde ebenfalls nicht in die Norm aufgenommen.
2. Die Additive
Additive sind chemische Wirkstoffe, die in geringster Beimengung die Eigenschaften eines Grundproduktes verbessern. Sie haben in Mineralölprodukten eine lange Tradition und sind dort aufgrund der extremen Anforderungen unverzichtbar. Auf dem Heizölsektor werden hauptsächlich zwei Arten von Additiven angeboten: Fließverbesserer und Verbrennungsverbesserer, letztere teilweise kombiniert mit Alterungsstabilisatoren.
Cloudpoint (CP)
Von engl.: cloud = Wolke, Trübung abgeleitete Bezeichnung für diejenige Temperatur, bei der eine Mineralölprobe beim Abkühlen beginnt Paraffinkristalle auszuscheiden und trübe wird (DIN EN 23015). CP = Beginn der Paraffinausscheidung.
2.1 Fließverbesserer
Anlagen, in denen z.B. entgegen der DIN 4755 eine frostgeschützte Lagerung des Öls nicht regelmäßig einzuhalten ist, sind prädestiniert für den Einsatz von Fließverbesserern. Heizöl enthält Paraffine, die beim Abkühlen als Kristalle ausgeschieden werden. Werden die Kristalle zu groß, ist das Heizöl nicht mehr filtrierbar, so daß Leitungen und Filter verstopfen. Aus diesem Grunde wird Heizöl, vor allem um einen reibungslosen Transport zu gewährleisten, in der kalten Jahreszeit noch in der Raffinerie mit einem Fließverbesserer geschützt. Dieser reicht aber für die Langzeit-Lagerung bei tieferen Temperaturen nicht aus. Bei niedrigen Außentemperaturen kann es dann bei der Lagerung von Heizöl zu Paraffinausscheidungen kommen (z.B. bei Lagertanks im Freien, zu niedrigen Kellertemperaturen oder schlecht isolierten Leitungen). Dieser natürliche Schwachpunkt des Heizöls kann auf technisch-konstruktivem Wege nur mit großem Aufwand durch Beheizung gelöst werden. Im Vergleich dazu ist der Einsatz eines Fließverbesserers äußerst wirtschaftlich.
Diese Additive bestehen aus aschefreien Polymeren, die sich im Öl lösen und als "Crystal Modifier" wirken. Ihre Wirkung beruht darauf, daß sie das Wachstum der Paraffine begrenzen und sie somit filtergängig halten. Deshalb ist es wichtig, daß die Zugabe zum Heizöl erfolgt, bevor die Paraffinausscheidung eingesetzt hat. So bleibt auch durch feinkristalline Paraffine eingetrübtes Öl über einen längeren Zeitraum filtrierfähig und kann zum Heizen genutzt werden.
Jedoch sind auch den Fließverbesserern Grenzen gesetzt, da deren Wirkung durch die Herkunft des Rohöls und die Art der Verarbeitung in der Raffinerie bestimmt wird.
Der Grenzwert der Filtrierbarkeit (CFPP) kann jedoch noch deutlich, durch zusätzliche Fließverbesserer, gegenüber dem von der Raffinerie eingestellten Wert abgesenkt werden. Da die Wirksamkeit des Fließverbesserers stark von der Herkunft des Heizöls abhängt, ist eine verbindliche Aussage über die zu erwartende Verbesserung der Tieftemperatureigenschaften nicht möglich.
Grundsätzlich können einmal zusammengeballte Paraffinkristalle nur mit Wärme wieder aufgelöst werden. Um die Paraffinkristalle kurzfristig wieder aufzulösen, müßte die Temperatur 40°C bis 60°C betragen, was in der Praxis aber so gut wie undurchführbar ist. Zusätze, die Paraffinkristalle chemisch wieder auflösen, gibt es nicht.
CFPP (Cold Filter Pugging Point)
Temperatur, bei der im Labor eine unter genormten Bedingungen abgekühlte Mineralölprobe nicht mehr in ausreichender Menge durch ein Sieb mit definierter Maschenweite gesaugt werden kann (DIN EN 116). Dieser Temperaturwert kann in etwa als Grenzwert für die Betriebssicherheit einer Heizungsanlage bei niedrigen Außentemperaturen angesehen werden. CFPP = Grenze der Filtrierbarkeit.
2.2 Verbrennungsverbesserer
Bei der Verbrennung von Heizöl EL entstehen im Idealfall nur gasförmige Verbrennungsprodukte, die durch den Schornstein entweichen. Durch die kontinuierliche Entwicklung der Feuerungstechnik, gekennzeichnet durch die Verringerung der Rußzahl von RZ 5 auf RZ 0,2, Anhebung des CO2-Gehaltes von 7,5 Vol. % auf 13,5 Vol % sowie der Verringerung von Schadstoffkomponenten, konnten beachtliche Erfolge erzielt werden, so daß Neuanlagen nahezu "rußfrei" arbeiten.
Dennoch erreichen auch moderne Feuerungsanlagen und ihr Umfeld (Brenner, Düse, Regelung, Schornstein ...) diesen Idealfall nur bedingt. Witterungseinflüsse, insbesondere Inversionswetterlagen, aber auch drastische Temperaturschwankungen, führen zu veränderten Zugverhältnissen im Schornstein. Hieraus ergeben sich für den Brenner veränderte Betriebsbedingungen, d.h. die Einstellungen des Brenners sind nicht mehr optimal den veränderten Gegebenheiten angepaßt, es entsteht Ruß (Bild 1).
Bild 1: Luftdruck-Rußzahl-Diagramm.
Die Ergebnisse der jährlich wiederkehrenden Schornsteinfegermessungen nach der 1. BImSchV aus dem Jahre 1994, belegen eindrucksvoll, daß Anlagen die mit Ölzerstäuber- und Ölverdampfungsbrennern arbeiten, nicht nur Ruß erzeugen, sondern daß 13,9% (262300 Anlagen) der gemessenen Heizungen den zulässigen Grenzwert überschritten haben.
Anzeichen für eine nicht optimal eingestellte Anlage sind folgerichtig höhere Rußzahlen, niedrige CO2-Werte und geringere Wirkungsgrade. Auch neue Heizanlagen haben im Anfahrzustand Schwierigkeiten mit der Ölvorwärmung oder haben bei bestimmten Witterungsverhältnissen eine schlechtere Verbrennung (Bild 2), so daß sich während der Heizperiode zunehmend Rußablagerungen im Feuerraum bilden können.
Bild 2: Startverhalten eines Gelbbrenners mit und ohne Verbrennungskatalysator. Es ist erkennbar, daß das Additiv unmittelbar nach dem Start des Brenners zu einer Verringerung der Rußzahl führt. Dies gilt insbesondere auch für die Einstellung des Brenners mit kaum nachweisbaren Rußzahlen im Dauerbetrieb.
Der Einsatz von Verbrennungsverbesserern führt, wie zahlreiche Messungen auf Prüfständen sowie Feldversuchen zeigen, zu einer deutlich rußärmeren, umweltfreundlicheren und wirtschaftlicheren Verbrennung. Als Wirkstoffe für HEL-Additive werden überwiegend eisenhaltige Komponenten auf Basis von Ferrocen eingesetzt. Ferrocen besitzt als einzige eisenorganische Substanz neben guter Öllöslichkeit den Anwendungsvorteil, sich gegenüber allen im Heizöltank befindlichen Komponenten neutral zu verhalten.
Die ferrocenhaltigen Additive vermischen sich leicht und vollkommen mit dem HEL, so daß die Wirkkomponente - Ferrocen - direkt an den Ort der Verbrennung gebracht wird. Bei der Verbrennung des Heizöls zerfällt das darin gelöste Ferrocen, wobei die organischen Bestandteile ebenfalls verbrannt werden. Das Eisen wird frei und kann so seine katalytische Wirkung entfalten.
Die Rußbildung wird bei Zusatz eines Verbrennungsförderers wie Ferrocen deutlich zurückgedrängt. Das hat zur Folge, daß nach Zugabe des Additives der Ruß im Abgas reduziert wird und zusätzlich selbst vorhandene, rußhaltige Ablagerungen im Kessel abgebaut werden. Es kann ein ungehinderter Wärmeübergang im Wärmeaustauscher stattfinden (Bilder 3 und 4).
Bild 3: Heizflächen nach 750 Betriebsstunden mit Heizöl EL und Verbrennungskatalysator. |
Bild 4: Heizflächen nach 750 Betriebsstunden mit Heizöl EL ohne Verbrennungskatalysator. |
Die positive Wirkung vieler ferrocenhaltiger Markenadditive wird halbjährlich durch neutrale Untersuchungen des RWTÜV Essen bestätigt. Schon 1986 führte die Stiftung Warentest eine Untersuchung von Heizöladditiven durch. Alle ferrocenhaltigen Produkte wurden in ihrer verbrennungsfördernden Wirkung mit "GUT" beurteilt.
Für die Additivierung von HEL mit Ferrocen ergeben sich somit drei gute Gründe:
- Brennstoffersparnis durch bessere Energieausbeute
- vereinfachte Wartung durch Reinigungseffekte
- geringere Umweltbelastung durch erhebliche Rußreduzierung
Hier liegt auch heute ein direkter wirtschaftlicher Vorteil für den Verbraucher und eine Entlastung der Umwelt.
3. Heizöl-Additive lösen Heizöl-, Tank- und Verbrennungsprobleme
Heizöl-Additive bewähren sich dort, wo Anforderungen, die an das Heizöl gestellt werden müssen, durch konstruktive Maßnahmen nicht zu erreichen sind.
Moderne Brenner erreichen hervorragende Verbrennungsergebnisse, was nicht zuletzt die Auszeichnung mit dem RAL-Zeichen "Blauer Engel" belegt. Sie bezieht sich jedoch auf das Brenn- und Abgasverhalten bei konstanten Betriebsbedingungen und vernachlässigt die aus technischen, konstruktiven Gründen problematische An- und Abschaltphase. Es ist erwiesen, daß ein herkömmlicher Brenner bei jedem Zünd- und Abschaltvorgang so viel Schadstoffe produziert, wie sonst während einer halben Stunde Betriebszeit. Pro Jahr zündet ein Brenner 20000 bis 30000 mal; die sich daraus ergebende Umweltbelastung entspricht derjenigen von 10000 bis 15000 Betriebsstunden. Tatsächlich ist der Brenner aber nur rund 2000 Stunden in Betrieb. Das Ergebnis: 80 bis 90% der Schadstoffe entstehen durch die Zünd- und Abschaltvorgänge.
Tabelle 1: Anforderungen und Prüfungen von Heizöl EL. Vergleich DIN 51603 Teil 1 / neue Normung.
Eigenschaft | Anforderung | Prüfung nach | Geändert Norm |
Dichte bei 15°C [kg/m3] | < 860,0 | DIN 51757 | unverändert |
Heizwert [MJ/kg] | > 42,6 | DIN 51 900 - 1 und DIN 51 900 - 2 oder DIN 51 900 - 3 oder Berechnung | unverändert |
Flammpunkt im geschlossenen Tiegel nach Penske - Martens [°C] | > 55 | DIN EN 22719 | unverändert |
Kinematische Viskosität bei 20°C [mm2/s] | < 6,00 | DIN 51562-1 | unverändert |
Destillationsverlauf Insgesamt verdampfbare Volumenanteile bis 250°C [%] bis 350°C [%] |
< 65 > 85 | DIN 51751 oder ASTM D 86 | unverändert |
Pourpoint [°C] | < - 9 | DIN ISO 3016 | entfällt |
NEU |
|
DIN EN 23015 | Neu: Kombination von CP und CFPP CP = + 2°C / CFPP = max. -10°C |
Koksrückstand nach Conradson (von 10% Destillationsrückstand) [Mass.] | < 0,5 | DIN 51551 oder DIN EN ISO 10370 | 0,3 |
Schwefelgehalt [Mass. %] | < 0,2 | DIN EN 24260 DIN 51400-1 DIN EN ISO 8754 oder DIN EN ISO 14596 | unverändert |
Wassergehalt [mg/kg] | < 200 | DIN 51777-1 oder ISO/DIS 12937 | unverändert |
Gesamtverschmutzung [mg/kg] | < 30 | DIN EN 12662 | 24 |
Asche [Mass. %] | < 0,01 | DIN EN ISO 6245 | unverändert |
Der Einsatz eines Verbrennungsverbesserers ist deshalb auch bei modernen Brennern sinnvoll. Durch die katalytische Funktion des Additivs werden Ruß und andere Schadstoffe deutlich reduziert. Besonders groß ist der Einsatzvorteil von Heizöl-Additiven natürlich bei älteren Anlagen. Noch immer sind knapp 60% der Ölheizungen älter als 15 Jahre!
Jeder Brenner verändert mit der Zeit seinen anfangs vom Heizungsfachmann optimal eingestellten Zustand. Wäre das nicht so, wäre die empfohlene jährliche Wartung und wie die Abgasmessung des Schornsteinfegers überflüssig.
Ferrocenhaltige Additive können den Anstieg der Rußzahl und die Beläge an den Kesselwänden unterdrücken und außerdem Veränderungen in der Umwelt (Schornsteinzug) ausgleichen.
Durch additiviertes Heizöl kann der ursprünglich optimale Zustand der Anlage über einen deutlich längeren Zeitraum gehalten werden.
In den letzten Jahren haben Maßnahmen des Gesetzgebers in Deutschland (Bundes-Immissionsschutzgesetz, Wärmeschutzverordnung, Heizanlagenverordnung) und verbesserte Brennertechnologie (modernere Kessel, neue Heizungsregelung) im Hausbrandbereich eine bessere Effizienz der Heizungsanlagen und eine Verbrauchsreduzierung von bis zu 40% HEL bewirkt. Verbrauchsentwicklung und Verbrauchsverhalten sowie auch das Auftreten milder Winter mit geringerem Brennstoffverbrauch führten bei gleichbleibender Tankkapazität zu längeren Lagerzeiten und damit zu erhöhten Anforderungen an die Lagerstabilität von HEL. Unter ungünstigen Umständen ist aber die Lagerstabilität des Heizöls begrenzt, d.h. die Gebrauchsfähigkeit wird unter folgenden Bedingungen eingeschränkt:
- Erwärmung des Heizöls
- Einfall von Licht
- Zufuhr von Sauerstoff über Luft
Ein typisches Zeichen der Alterung von Heizölen ist die Änderung der Farbe, sie dunkeln nach. Bilden sich darüber hinaus auch noch lösliche Polymere und/oder Sedimente, wird der Betrieb von Brennern durch Filterverstopfung und Koksbildung an heißen Oberflächen, wie z. B. an Düsen, Vorwärmern u.ä. gestört.
Neben den vorgenannten Alterungsbeschleunigern kann es außerdem über den Kontakt mit Kupferrohren zu weiterer Sedimentbildung kommen. Dies erfolgt erfahrungsgemäß besonders in Neuanlagen oder nach Austausch alter gegen neue Kupferleitungen im Ölversorgungsbereich. Insbesondere in sogenannten Zweistranganlagen wird die Sedimentbildung dabei gefördert, was am Ende zu Störungen des Heizungsbetriebes führen kann. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung haben sich Elektrolyt-Lösungen als Bestandteil von Anodenschutzsystemen sowie wäßrige Korrosionsschutzmittel auch als alterungsfördernd erwiesen.
Ein Maß für den Alterungszustand des Heizöls ist der Sedimentgehalt, der mit verschiedenen, anerkannten Meßverfahren bestimmt wird. Sedimente entstehen durch chemische Reaktionen im Heizöl, sie können in Verbindung mit Wasser schlammartige Rückstände bilden, die im Betrieb Filter und Düsen verstopfen. Generell ist die Alterung ein unvermeidlicher Prozeß, dem alle natürlichen Stoffe unterliegen.
Hochwertige HEL-Additive enthalten deshalb auch Alterungsstabilisatoren. Ihre Zugabe führt daher auf einfachem und kostengünstigem Wege zu einer erheblichen Verlangsamung des Alterungsprozesses.
3.1 Die Verbrennung des Heizöls
Der eigentliche Zweck des Heizöls EL besteht in der Wärmeerzeugung durch Verbrennung. Die innerhalb der DIN 51603 (Heizöl EL) zulässigen Schwankungen der genormten Parameter führen dazu, daß die Eigenschaften der auf dem Markt angebotenen Heizöle voneinander abweichen. Hinzu kommen individuelle Anforderungen des Verwenders. Heizöl wird in über 5 Millionen Zentralheizungsanlagen mit den unterschiedlichsten Brenner- und Kesselkombinationen bei Leistungen von 15 kW bis weit über 100 kW eingesetzt. Additive können hierbei als Problemlöser eine wirksame Rolle spielen und das Heizöl entsprechend den jeweiligen Anforderungen
- längere, problemlose Lagerung
- einwandfreie Ölversorgung des Brenners
- vollständige Verbrennung / Energieausnutzung des Heizöls
- geringere Abgasemissionen
gezielt optimieren.
Die optimale Zerstäubung des Heizöls in einer Zerstäuberdüse erfolgt heute nach der Vorwärmung des Heizöls EL auf ca. 40°C bis 80°C im Düsenstock. Die Mischung des zerstäubten Heizöls mit der Verbrennungsluft und die anschließende sauberere Verbrennung hängen primär von der Konstruktion des Brennkopfes ab. Die Auszeichnung vieler Brenner und Brenner-Kesselanlagen mit dem RAL-Zeichen "Blauer Engel", weil emissionsarm und energiesparend, ist ein Kennzeichen für die Beurteilung des Momentverhaltens unter konstanten Betriebsbedingungen. Sie bedeutet jedoch nicht, daß die Anlagen im intermittierenden Langzeitbetrieb bei der Vielzahl der Anforderungen stets zufriedenstellend arbeiten. Dies ergibt sich aus der großen Zahl variabler Einflußgrößen bei der Luft-Brennstoff-Mischung und dem sich anschließenden Abbrand, wie z.B. Verweilzeit, Wärmeabstrahlung der Flamme, Temperatur der Kesselwandungen, Feuerraumgeometrie, Schornsteinzug ... Hier kann es auch bei modernen Anlagen von Vorteil sein, wenn die Verbrennung katalytisch, im Sinne der Unterdrückung von Schadstoffen, beeinflußt und unterstützt wird.
Durch den Einsatz eines Verbrennungsverbesserers auf Basis von Ferrocen wird die Verbrennung in jeder Einzelanlage optimiert. Durch die Wirkung des Additivs wird eine Verringerung der Rußzahl erzielt und dadurch die Kohlenstoffemission, gemessen am Kesselausgang, um über 90% vermindert (RWTÜV).
Langfristig bedeutet das, daß sich nur sehr geringe, lockere Ablagerungen auf den Stauscheiben und den Kesselheizflächen bilden, d.h. sauberer Flammenausbrand mit gleichbleibend hohem Wärmeübergang und niedrigen Abgasverlusten.
Durch Zufuhr eines Luftüberschusses ist mit ziemlich jedem Brenner eine weitgehend rußfreie Verbrennung zu erzielen; ein zu hoher Luftstrom hat jedoch den unangenehmen Nebeneffekt, überschüssige Luft im Brennraum mit zu erhitzen und mit dem Abgas entweichen zu lassen, wodurch Wärme verlorengeht und der Wirkungsgrad sinkt. Je mehr Luft mitströmt, um so geringer wird die CO2-Konzentration im Abgas. Mit dem CO2-Gehalt läßt sich direkt ein Zusammenhang zum Wirkungsgrad und somit zur Wirtschaftlichkeit herstellen. Aus der Abgastemperatur und dem CO2-Gehalt läßt sich mit Hilfe der Siegert-Formel der Wirkungsgrad in Prozent berechnen. Als Faustregel gilt: 1% weniger CO2-Gehalt im Abgas bedeutet 1,1% höherer Abgasverlust und einen Brennstoffmehrverbrauch von 1,3%. Für den Heizungsbetreiber ist dies bares Geld, das nicht durch den Schornstein geht, für die Umwelt bringt es eine deutliche Schadstoffentlastung. Ferrocen bewirkt nicht nur einen verminderten Rußausstoß sondern auch eine Steigerung des feuerungstechnischen Wirkungsgrades.
Für moderne und modernste Heizungsanlagen, die in der Lage sind noch näher am stöchiometrischen Brennstoff-Luft-Verhältnis zu fahren, bewirkt der Einsatz eines ferrocenhaltigen Additives die Erhöhung der Betriebssicherheit.
In der Praxis ist es jedoch nicht möglich, einen Brenner so nahstöchiometrisch einzustellen, wie die Anlage es eigentlich zulassen würde. Ein "scharf" eingestellter Brenner neigt zum sogenannten Umkippen und Rußen. Das heißt, in der Praxis stellt der Heizungsfachmann die Anlage ein und gibt noch einen - wenn auch kleinen - Sicherheitszuschlag an Luft, damit der Brenner nicht umkippt und rußt. Das heißt auch bei den Heizungsanlagen heutiger Fertigung kann ein ferrocenhaltiges Additiv seinen Nutzen zeigen.
Für die moderne Ölfeuerung kann festgestellt werden:
- Die konstruktiven Komponenten der Ölfeuerung bilden das Gerüst für eine auf hohen Heizkomfort ausgerichtete Heizungsanlage.
- Der Brennstoff Heizöl EL ermöglicht, in Verbindung mit der Feuerungsanlage, die emissionsarme, langfristig zuverlässige und wirtschaftliche Wärmefreisetzung und Betriebsweise der Heizungsanlage.
- Additive sorgen zusätzlich für eine individuelle Anpassung der Betriebsweise im Hinblick auf die besonderen Ansprüche des Anlagenbetreibers.
4. Störungen an Heizungsanlagen
Störungen an Heizungsanlagen sind äußerst selten. Berücksichtigt man die Einsatzdauer von Heizungsanlagen (bei gleichzeitiger Warmwasserversorgung meist über das ganze Jahr) und die Zahl der vielen Ein- und Abschaltvorgänge, so kann Heiztechnik generell als sehr zuverlässig bezeichnet werden. Insgesamt liegt die Zahl der brennstoffbedingten Störungen unter 0,05% pro Jahr.
Die Erfahrungen der Branche zeigen, daß die Störungsursachen bis auf wenige Ausnahmen auf ungenügende Heizungs- oder Tankwartungen, auf eine vorschriftswidrige, nicht frostsichere Installation der Anlage, aber auch auf Alterungsprodukte des Heizöls zurückzuführen sind.
Mögliche Störungsursachen: Lagerbehälter
1. Heizölalterung bei Lagerzeiten von 2 bis 3 Jahren in Kontakt mit Alterungskatalysatoren wie
- Buntmetall
- Sauerstoff
- Wasser
- UV-Licht (DIN 4755 Teil 2)
- Nur kleine Mengen Heizöl nachgetankt, nie den gesamten Tankinhalt verbraucht.
2. Nach der Betankung die empfohlene Mindestwartezeit von 2 h nicht eingehalten. Dadurch werden Sedimente dem Brenner zugeführt.
3. Mindestabstand der Saugeleitung zum Tankboden nicht eingehalten. Wird sehr häufig bei Batterietanks nicht beachtet.
4. Öllagerbehälter sind so zu installieren, daß Heizöl EL frostgeschützt gelagert wird (DIN 4755 Teil 2).
Brenner
Mangelnde Wartung. Empfohlen wird einmal jährlich die Anlage warten zu lassen. Eine Wartung sollte folgende Punkte beinhalten:
- Kesselreinigung
- Brennerreinigung, Zündelektroden überprüfen, ggf. einstellen bzw. austauschen. Düse prinzipiell erneuern, auf keinen Fall reinigen. Vorfilter erneuern. Pumpenfilter kontrollieren, ggf. erneuern.
- Bei Raketenbrennern unbedingt auf richtigen Sitz des Flammrohres achten. Neue Dichtung nicht vergessen.
- Abgaswege kontrollieren.
- Anlage messen und einstellen.
Haupt- und Pumpenfilter
Belegung und Verstopfung durch:
- verschmutztes HEL
- gealtertes HEL
- Paraffinkristalle
- Verengung des Filterquerschnitts mit Wassertröpfchen
Pumpentriebwerk
Verklebung der Zahnräder bei längerem Stillstand
- verschmutztes HEL
- harzige Alterungsprodukte
- Nachtropfen beim Abschalten der Anlage
Vorwärmer
Belegung mit öligen und festen Bestandteilen. Zu hohe Vorwärmtemperaturen.
Düse/Düsenfilter
Belegung mit Sedimenten und Wasser/HEL-Emulsion durch
- HEL-Verschmutzung
- Tankverschmutzung
- wäßrige Bodenphase
- Strahlungswärme
Kessel
Belegung der Heizflächen mit Feststoffteilchen beim Start- und Abschaltprozeß durch
- Fehlfunktion der Düse
- unvollkommene Gemischaufbereitung
Paraffinausscheidung
Grundsätzlich können einmal zusammengeballte Paraffinkristalle nur mit Wärme wieder aufgelöst werden. Um die Paraffinkristalle kurzfristig wieder aufzulösen, müßte die Temperatur 40° bis 60°C betragen, was in der Praxis aber so gut wie undurchführbar ist. Realistischer sind folgende Vorschläge:
1. Ansaugleitung höher ziehen, um aus dem untenliegenden "Paraffinsumpf" zu kommen.
2. Freiliegende Leitungen erwärmen und isolieren.
3. Tankinhalt umpumpen, evtl. über den TW. Bewegung zerreißt Paraffine.
4. Heizschlange in den Tank legen.
5. Nachträglich warme Ware einfüllen. Achtung: Mischen von Ware mit einem CFPP von +5°C und -15°C ergibt leider nicht -5°C. Meist setzt sich der schlechtere CFPP durch.
6. Aus einem Faß frische warme Ware verwenden.
Und für die Zukunft:
Bei frostgefährdeten Tankstandorten mit einem Markenfließverbesserer additivierte Winterware verwenden, Leitungen isolieren.
5. Zusammenfassung
Heizöl-Additive sind für den Verbraucher zuverlässige und wirtschaftliche Problemlöser, die das Heizöl anforderungsgerecht optimieren. Additive verringern die Gefahr von Heizungs-Betriebsstörungen und vereinfachen die Wartung.
Die Verwendung ferrocenhaltiger HEL-Additive ist in ökonomischer wie ökologischer Hinsicht für den Verbraucher interessant.
B i l d e r : SAT Chemie GmbH, Herne
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