IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 9/1998, Seite 19 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Kurz und bündig


Partnerschaft

Zertifizierung und Gewährleistung

Die SHK-Messe ‘98 in Essen wurde für Correcta, Europas größtem Produzenten von Wannenträgern, zum Podium, sich als engagierter Partner des Handwerks zu präsentieren. Anlaß dazu waren die Übergabe der Zertifizierungsurkunde der SHK-ZERT an das Unternehmen sowie die Bekanntgabe des Abschlusses einer Haftungsübernahmevereinbarung mit dem ZVSHK.

Während die Zertifizierung durch SHK-ZERT den Produkten von Correcta ausgezeichnete Qualitäts- und Verarbeitungseigenschaften sowie ein komplettes und schlüssiges Dienstleistungsangebot bescheinigt, garantiert die Haftungsübernahmevereinbarung dem verarbeitenden Handwerk eine umfassende Gewährleistung. So gewährt Correcta seinen Kunden in Zukunft eine Qualitätsgarantie von fünf Jahren sowie die Übernahme der Haftung für Schäden, die, trotz einwandfreier Montage, aufgrund eines eventuellen Produktmangels entstanden sind. Diese Zeitspanne entspricht auch der Frist, in der ein Handwerksunternehmen seinem Auftraggeber für erbrachte Leistungen gewährleistungspflichtig ist.

Publikationen

Unterlagen für SHK-Betriebe

Die komplette Liste der Fachpublikationen des ZVSHK liegt jetzt in einer aktualisierten Fassung vor. Von der Handbuch-Reihe über die aktuellen technischen Fachregeln und Richtlinien über Musterwartungsverträge mit Beiblättern, Merkblättern, einem für das SHK-Handwerk gültigen Auszug aus der VOB Teil B und den Zertifizierungs-Leitfäden der SHK-ZERT bis hin zur Computer-Software "Dekkungsbeitragsrechnung für Windows", führt die Publikationsliste 1998 alle für den erfolgreichen SHK-Betrieb notwendigen Unterlagen und Formulare. Enthalten ist außerdem eine Auflistung von Unterlagen für die Nachwuchswerbung sowie die Kundenansprache.

Alle Publikationen sind mit Preisen sowie den Sonderpreisen für Innungsmitglieder ausgezeichnet, enthalten ist zudem ein Bestellformular. Die Publikationsliste 1998 des ZVSHK kann beim Zentralverband in St. Augustin oder den Landesfachverbänden angefordert werden. Bestellungen sind - mit Ausnahme der SHK-ZERT QM-Informationen - an die Landesinnungs- bzw. Landesfachverbände zu richten.

VDS-Kampagne

Werbung zum Mitmachen

Nach einer Pause von eineinhalb Jahren setzt die Vereinigung der deutschen Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) ihre Gemeinschaftswerbung fort. In Publikumszeitschriften präsentieren sich die drei Partner der Gemeinschaftswerbung, Hersteller, Fachgroßhandel und Handwerk mit dem Absender: "Die deutschen Bad-Profis - Meister, Marke, Fachausstellung".

Den Badspezialisten unter den SHK-Handwerkern, die Mitglied einer SHK-Innung sind, wird die Möglichkeit einer direkten Beteiligung angeboten. Für 100,- DM kann sich der Fachbetrieb in die Infoline-Datenbank der VDS eintragen lassen. Er wird dann den Interessenten, die sich bei der Telefonnummer, die in den Anzeigen der Werbekampagne genannt wird, anrufen, als Fachbetrieb in der Nähe genannt. Die Auswahl erfolgt nach Postleitzahlen. Außerdem erhält der Anrufer eine Ratgeberbroschüre zur Badmodernisierung sowie auf Wunsch die Anschriften der Fachausstellungen und Herstellerinformationen.

ZVSHK-Terminkalender 1998

Datum

Veranstaltung

15./16. Mai 1998

Deutscher Kachelofenbauertag, Mannheim

11./12. Juni 1998

11. Erdgasforum, Berlin

25./26. September 1998

8. Brandenburger Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow

2./3. Oktober 1998

23. Deutscher Kupferschmiedetag, Karlstadt

12./13. November 1998

9. Deutscher Klempnertag, mit Verleihung des Architekturpreises des Klempnerhandwerks, Kassel


Sachverständigenseminar der ÜWG-SHK:

Unfälle vermeiden - Schäden verhindern

Information und Weiterbildung, dies ist ein Schwerpunkt der Arbeit der Überwachungsgemeinschaft der SHK-Handwerke - ÜWG SHK. 42 von den Handwerkskammern öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige sowie Mitglieder der Überwachungsausschüsse der ÜWG trafen sich im März zu einem 2tägigen Weiterbildungsseminar in St. Augustin.

Aufgabe des Handwerkes ist es, neben dem Bau und der Wartung von Heizungsanlagen, auch für den verantwortungsvollen Umgang mit dem jeweiligen Energieträger zu sorgen. Das Gefährdungspotential eines Energieträgers äußert sich durch dessen Einstufungen im jeweiligen Rechtsgebiet. Für den Bereich des Heizöls stellt der Gesetzgeber deshalb nicht nur Anforderungen an die Anlagen und technischen Komponenten zum Umgang mit Heizöl EL, sondern auch an die an der Installation und am Betrieb einer Anlage beteiligten Personen. Die ÜWG-SHK ist als anerkannte Institution berechtigt, die Fachbetriebsqualifikation nach § 19 l des Wasserhaushaltsgesetzes auszusprechen. Das Leistungsspektrum der ÜWG-SHK beschränkt sich aber nicht nur auf die Beratung und Überwachung der Fachbetriebe.

Einen hohen Stellenwert nehmen auch die regelmäßig stattfindenden Weiterbildungsseminare für die Sachverständigen und Mitglieder der Überwachungsausschüsse ein. Der Stand der Normung für Kunststofftanks, Fragen der Beschichtung von Tanks und Auffangwannen sowie das Verhalten von Mineralöl im Untergrund unter Berücksichtigung geologischer und hydrogeologischer Gegebenheiten, das waren einige der Themen, die während des zweitägigen Seminars vorgetragen und diskutiert wurden.

Die Renaissance der Ölheizung

Lange Jahre schien die klassische Ölheizung ein Auslaufmodell zu sein. Doch nun hat sich das Blatt gewendet. Sparsame und umweltfreundliche Brennertechnologien, gemeinsam mit dem Vorteil der flexiblen Vorratshaltung im eigenen Tank, veranlassen wieder mehr Hausbesitzer dazu, sich für eine Ölheizung zu entscheiden. "Obwohl das Handwerk, was den Brennstoff betrifft, selbstverständlich ein energieneutraler Berater ist", so ÜWG-Geschäftsführer Dirk Arne Kuhrt, "ist der Wettbewerb der Energieträger auch im Interesse der Verbraucher und des Fachhandwerkes zu begrüßen. Die Erfahrung zeigt, daß sich eine Monopolisierung der Endenergien nachteilig sowohl für den Endverbraucher als auch auf das Handwerk auswirken kann."

Die Existenz von hunderttausenden Öltanks in Privathäusern oder auf Privatgrundstücken bedeutet allerdings ein gewisses Risiko für die Umwelt und erfordert deshalb ein Höchstmaß an Betriebssicherheit. Dies gewährleisten beispielsweise moderne Kunststofftanks. Grundlage für deren Einsatz ist jedoch, daß ihre Verwendbarkeit in Form einer allgemeinen bauaufsichtlichen Anerkennung nachgewiesen wird. Darüber und über den Sachstand der diesbezüglichen Normungsarbeit berichtete Thomas Roth, Qualitätssicherungsbeauftragter der Werit Kunststoffwerke.

In die Geheimnisse der Erdölchemie wurden die Seminarteilnehmer in der Raffinerie Godorf der Deutschen Shell AG eingeführt.

Neben ihrer Korrosionsbeständigkeit bieten einige dieser Tanks die Möglichkeit, Geruchsemissionen weitgehend einzuschränken oder sogar ganz auszuschließen. Wurde früher bei transparenten Tanks mit dem Vorteil der optischen Füllstandsprüfung geworben, so ist heute ein Füllstandsanzeiger Standard und auch die Nachrüstung mit einem solchen Kontrollinstrument ist in der Regel unproblematisch.

Im Fall eines Falles

Bereits ein einziger Tropfen Heizöl, der ins Grundwasser gelangt, kann hunderte Liter Trinkwasser ungenießbar machen. Menschliches Versagen bei der Befüllung eines Tanks oder auch Korrosionsschäden in älteren Tankanlagen führen immer wieder dazu, daß begrenzte Mengen an Mineralöl in den Boden gelangen und damit auch das Grundwasser gefährden. Hintergrundinformationen zu Einflußgrößen auf die Versickerung und Ausbreitung von Mineralöl im Untergrund nach einem Unfall und Maßnahmen zur Schadensverhinderung lieferte deshalb Christian Vorreyer vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Ist ein solcher Schaden entstanden, so alarmiert der Betreiber meist zunächst seinen Heizungsfachbetrieb. Für Ulrich Borchardt, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Bonn, ergibt sich für den Heizungsbauer damit jedoch ein Risiko: "Die Beurteilung des Schadens und eine gegebenenfalls erforderliche Sanierung ist prinzipiell Aufgabe des dafür bestellten Sachverständigen oder der Feuerwehr. Pflicht des Heizungsbauers ist es jedoch, erste Maßnahmen zur Schadensbegrenzung zu ergreifen, falls er als erster am Ort des Unfalles eintrifft. Grundsätzlich muß er aber die jeweiligen örtlichen Behörden, vor allem die Feuerwehr, bei jedem Ölunfall benachrichtigen."

Notbremse Auffangwanne

Mit der Sicherung von Auffangwannen für Öltanks beschäftigte sich schließlich Dr. Ulf Guse vom Institut für Massivbau und Baustofftechnologie der Universität Karlsruhe. Ein entscheidender Faktor dabei sind die Beschichtungsstoffe, die neben mechanischen, thermischen und biologischen Beanspruchungen auch beständig gegenüber Alterung sein müssen, um im Bedarfsfall die erforderliche Dichtigkeit nachhaltig zu sichern. Auch für diese Materialien gelten genau definierte Anforderungen und Normen, die sowohl dem Wasserrecht als auch dem Baurecht entsprechen müssen. Entscheidend ist außerdem die Art der Aufbringung auf den jeweiligen Untergrund, Beton beispielsweise, wobei speziell Fugen und Risse dauerhaft abgedichtet und überbrückt werden müssen. Zu beachten sind auch für solche Arbeiten die Regelungen der Fachbetriebspflicht.

Die Teilnehmer des Seminars vor einem der gewaltigen Öfen, in denen das Erdöl in seine Bestandteile zerlegt wird.

Heizöl unter der Lupe

Der zweite Seminartag stand ganz im Zeichen des Energieträgers Heizöl selbst. Meldungen über Brennerstörungen, festgefressene Pumpen und Ausflockungen hatten in den vergangenen Jahren für Unruhe in der Branche gesorgt und dem Ruf von Heizöl geschadet. Fragen der Lagerfähigkeit, der Einwirkungen von Licht und Spuren von Wasser im Heizöl, der Paraffinbildung bei niedrigen Temperaturen und selbst die Möglichkeit der Veränderung der Ölqualität durch Bakterien wurden in Fachkreisen heftig diskutiert.

Im Institut für wirtschaftliche Ölheizung IWO in Hamburg, einer Gemeinschaftseinrichtung der Mineralölindustrie, so berichtete Dr. Christian Küchen, wurde deshalb ein Konzept für ein kooperatives Vorgehen von Heizölhandel und Handwerk bei Brennerstörungen und mögliche Analyseverfahren erarbeitet. Das IWO habe selbst das größte Interesse daran, Fehlerquellen zu beseitigen und - gemeinsam mit dem Handwerk - Schäden zu vermeiden. Bedingung dafür sei allerdings, daß Störfälle sorgfältig untersucht und deren Ursachen festgestellt würden. Dabei sei es jedoch auf die Zusammenarbeit mit dem Handwerk angewiesen - und auch bereit dazu. Reagiert haben bereits auch die Heizölhersteller selbst, wie Udo Kohlmeyer vom IWO ergänzte. So entspreche das Heizöl heute bereits einer neuen DIN-Norm, die eine erhebliche Verbesserung der Qualität bedeute.

An der Quelle nachgefragt

Den Abschluß und Höhepunkt des ÜWG-Seminars bildete schließlich ein Besuch in der Erdöl-Raffinerie der Deutschen Shell AG in Godorf bei Bonn, von wo aus der gesamte Großraum Köln/Bonn mit Heizöl und Treibstoffen für Kraftfahrzeuge versorgt wird. Hier erhielten die Besucher zunächst einen kleinen Einblick in die Chemie des Erdöls und seiner, je nach Herkunft, höchst unterschiedlichen Varianten vermittelt. Ein weiteres Referat gab Auskunft über die Möglichkeiten einer modernen Raffinerie, die unterschiedlichen Fraktionen des Erdöls an die Nachfrage und das Angebot - zumindest in bestimmten Grenzen - anzugleichen.

Welcher gewaltige technische Aufwand dazu erforderlich ist, das zeigte denn die Rundfahrt durch das Gelände der Raffinerie. Gewaltige Öfen zum kontrollierten Erhitzen des Rohöls und zur Trennung der einzelnen Fraktionen, turmhohe Steamcracker in denen langkettige Moleküle unter Zugabe von Wasserstoff zerlegt werden, Dutzende von riesigen Tanks in Auffangbecken, so groß wie ein Schwimmbad und schließlich die computerbestückte Meßwarte, von der aus der gesamte komplizierte Prozeß gesteuert wird, nötigten den Besuchern gehörigen Respekt ab. SRa


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]