IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/1998, Seite 82 f.



Trafos und Elektronische Vorschaltgeräte (EVG)

Leistung kann ansteckend sein

Niedervolt-Lichtsysteme bieten sich wegen ihrer Schutzkleinspannung für die Verwendung im Bad an. Bei den erforderlichen Trafos oder elektronischen Vorschaltgeräten muß man aber unbedingt auf Qualitätsprodukte mit entsprechenden Sicherheitseinrichtungen gegen Überlastung achten (Brandgefahr!).

Es wird zwischen drei verschiedenen Arten von Transformatoren in der Niedervolttechnik unterschieden:

Überlasteter Trafo (Quelle: Osram).

Konventionell aufgebaute Blocktrafos

Diese Transformatorart ist die am häufigsten verwendete Variante, wobei üblicherweise die geschichteten Bleche des Kerns und die Kupferwicklung in einem Kunststoffgehäuse unter Vakuum vergossen werden. Verwendung findet diese preiswerte Trafo-Art überall dort, wo eine nicht sichtbare Montage möglich ist. Bei dieser Bauart auf Sicherheitszeichen achten, da Billigimporte nicht zuletzt durch eine Veröffentlichung der Stiftung Warentest ins Gerede gekommen sind, weil sie unter bestimmten Voraussetzungen zu Brandstiftern werden können. Hinzu kann auch eine Geräuschentwicklung kommen, die im Bad genauso wie im Wohnbereich unerwünscht ist.

Ringkerntrafos

Diese Bauart ist leicht daran zu erkennen, daß der Kern als Ring aufgebaut ist, auf dem die Kupferwicklung mittels einer Spezialwickelmaschine aufgetragen wird. Durch seine kompakte Bauform und sein geringes Volumen läßt sich der Ringkerntrafo in modern gestaltete Gehäuse unterbringen. Die Geräuschentwicklung im ungestörten Netzbetrieb (Betrieb ohne Dimmer) ist nur minimal.

Elektr. Trafos im Deckeneinbau (Bild: Merten).

Elektronische Trafos

Sie werden als sogenannte Schaltnetzteile aufgebaut, deren Hauptmerkmale niedriges Gewicht, kleine Bauform und relativ hohe Herstellungskosten sind. Als Vorteile sind die lastunabhängige Sekundärspannung, der Softstart sowie der Überlastschutz zu nennen. Die Anwendung ist auf Leistungen <200 VA begrenzt, begründet durch den hohen Funkschutzaufwand, der bei größeren Leistungen und bei der Betriebsfrequenz von 30 - 40 kHz notwendig ist.

Vorschalttrafo (Bild: Osram).

Die Sekundärleitungslänge ist allerdings auf 2 m beschränkt, so daß sich selbst bei Mitteleinspeisung nur ein Aktionsradius von max. 4 m ergibt. Die Geräuschentwicklung im Normalbetrieb ist - je nach verwendeter Funkschutzdrossel - minimal.

Für die aufgezählten Bauformen gilt gleichermaßen, daß der Einbauort gut belüftet sein muß. Zulässige Umgebungstemperaturen sind sehr schnell überschritten, wenn keine ausreichende Zirkulation möglich ist. Trafos sollten nicht unmittelbar auf Resonanzböden wie Gipskarton oder Spanplatten montiert sein. Ist die Montagefläche brennbar, nur Bauformen mit MM-Zeichen verwenden.

Blocktrafo (Bild: Oligo).

Kann die Leerlaufspannung eines leistungsstarken Trafos durchaus 14 statt der angegebenen 12 Volt betragen, so sinkt die Betriebsspannung kontinuierlich mit der Anzahl der Verbraucher. Bleibt die Spannung stets unter 12 Volt - das ist bei Nennbelastung allemal der Fall - so kann sich die angegebene Lebensdauer der angeschlossenen Halogenlampen beträchtlich verlängern.

Die maximale Lampenleistung eines Niedervolt-Stromkreises sollte auf 300 Watt (25 A) beschränkt sein.

Ringkerntrafo

Dem Querschnitt der Sekundärleitung (12 Volt) und seinen Anschlüssen muß eine besondere Beachtung zukommen, denn die hohen Ströme benötigen dicke Kabel und quittieren lose Kontakte mit einem Schweißeffekt, der in der Vergangenheit schon manchen Brand ausgelöst hat.

Beim Einsatz nichtisolierter Stromleiter sollte aus Gründen des Brandschutzes nach den neuesten Erkenntnissen der VDE-Vorschriften 0711-Teil 500 und VDE 0100-Teil 559 A 1 eine lastunabhängige Niedervolt-Sicherung (Stromwächter) verwendet werden.

Achtung: Im Bad sind innerhalb der Schutzbereiche 0 bis 3 blanke Leitungen auch bei Schutzkleinspannungen nicht zulässig.


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