IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/1998, Seite 74 f.



FI-Schalter

Schlimmes verhüten

Zeitungen berichten immer noch häufig von tödlichen Unfällen durch Stromschlag. Weil der Badbereich zu den Unfallschwerpunkten gehört, ist seit Mitte der 80er Jahre eine Absicherung von Steckdosen im zulässigen Bereich 3 durch FI-Schalter zwingend vorgeschrieben.

Der spezielle Sicherungsautomat mit der Bezeichnung "FI" hat zwei wichtige Funktionen:

1. Die FI-Sicherheitsfunktion wird dann aktiviert, wenn etwa ein Fön in die gefüllte Wanne fällt. Binnen Millisekunden wird die Zuleitung allpolig abgeschaltet, wobei der Badende zwar noch immer einen beträchtlichen Stromschlag erleidet, der jedoch nicht mehr lebensbedrohlich wirkt.

Der FI-Schalter tritt auch dann in Aktion, wenn man an eine schadhafte Zuleitung geraten sollte, die besonders im Bad gefährlich wird. Anders als im Wohnbereich reduziert sich der Hautwiderstand in der feuchten Luft des Bades erheblich und fehlende Kleidung oder Schuhwerk begünstigen obendrein die Durchleitung elektrischer Ströme.

2. Treten innerhalb eines Gerätes Isolationsschäden auf, die durch Kriechströme möglicherweise sogar zum Brand führen würden, lassen sie sich durch einen FI-Schalter sofort erkennen und durch Abschalten beseitigen.

Zentraler und dezentraler FI-Schalter (Bild: Schupa).

Übrigens: Herkömmliche Sicherungsautomaten im Verteilerkasten können nur auf einen Kurzschluß reagieren, nicht aber auf Kriechströme, die durch schadhafte Motoren oder Kontakte hervorgerufen werden.

Für den Einbau eines FI-Schalters bieten sich grundsätzlich zwei Möglichkeiten an: zentral oder dezentral.

Bietet die Hutschiene in der Unterverteilung noch Platz und läßt sich ermitteln, daß die Spannungsversorgung im Bad über eine dreiadrige Zuleitung erfolgt (Installation ab ca. 1960), so kann meist ein Fehlerstrom-Schutzschalter in die vorhandene Verteilung nachträglich eingebaut werden. Sollen auch andere Wohnbereiche geschützt werden (z.B. Kinderzimmer, Küche), so ist es ratsam, mehrere FI-Automaten zu installieren.

Steckdosen-Austausch (Grafik: Schupa).

Eine dezentrale FI-Absicherung bietet sich dann an, wenn keine Veränderungen im Verteilerkasten vorgenommen werden sollen oder können. Auch ist diese dezentrale Lösung angezeigt, wenn die Leitungen im Bad zweiadrig sind (Installation vor 1960). Dann nämlich läßt sich eine alte Aufputz-Steckdose (evtl. sogar mit Rasierer-Anschluß) gegen eine S1-Aufputz-Kombination problemlos tauschen. Auch für eine Unterputz-Steckdose gibt es eine FI-Variante. Über vorhandene zusätzliche Abgangsklemmen an dieser dezentralen Sicherheitseinrichtung lassen sich auch weitere herkömmliche Steckdosen anschließen, die dann ebenfalls FI-gesichert sind. Natürlich kann man auf diese Weise auch Steckdosen in Kabelkanälen austauschen bzw. nachrüsten (siehe nebenstehende Darstellung).

Rasierer auf dem Waschtisch (Bild: Merten).

In bezug auf den FI-Schutz gibt es zudem regionale Sonderfälle, die in den Neuen Ländern auch noch mit Übergangsfristen verbunden sind. Da es hier ohnehin um klassische Elektroarbeiten für den Fachmann geht, sollte man Details dem Elektroplaner überlassen.


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