IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/1998, Seite 3


EDITORIAL


Treffpunkt Kunde

Thomas Dietrich

Gilt es, ein Bad zu modernisieren oder neu einzurichten, sind immer noch viele Hände im Spiel. Der Kunde gibt zwar den Trend vor, daß man mehr und mehr eine "Lösung aus einer Hand" erwartet, doch damit der Fachhandwerker diesem Anspruch gerecht werden kann, muß die Logistik stimmen.

Eine Lösung kann so aussehen, wie es der sogenannte Kombi-Betrieb praktiziert: Die Abteilung SHK plant ihr Gewerk und verzahnt sich mit der angegliederten Elektro-Abteilung, um sich für die erforderlichen Kabel-, Schalter- und Licht-Installationen abzustimmen. Das Know-how für die investitionsträchtige Versorgungstechnik ist hier unter einem Dach, man kann dem Kunden als Generalunternehmer gegenübertreten, wobei sich artfremde Arbeiten wie Estrich- oder Fliesenlegen an bewährte Subunternehmer vergeben lassen.

Eine andere "Lösung" wird noch viel häufiger praktiziert. Der Kunde sucht sich für sein neues Bad selbst seine Unternehmen zusammen und beauftragt für jedes Gewerk eine andere Firma. Nicht selten steigt dann der Leidensdruck auf beiden Seiten: bei den Fachhandwerkern wie beim Kunden.

Ist es nicht an der Zeit, auch hier nach Lösungen zu suchen? Machen Sie dem Kunden klar, welche Probleme aus Ihrer täglichen Erfahrung heraus auftreten, wenn Sanitär, Heizung und Elektro nicht aufeinander abgestimmt sind. Statt sich auf der Baustelle nie gesehen zu haben, weil jeder seinen Job abarbeitet, sollte man als Kleinbetrieb versuchen, zu den gleichen Praktiken wie der Kombi-Betrieb zu kommen: den Schulterschluß zwischen SHK und Elektro einschließlich Licht suchen.

Dazu gehört es auch, daß der eine über die Problematik weiß, die der andere zu beherrschen hat. Da bietet sich etwa die Möglichkeit an, sich als SHK-Profi in Richtung Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk weiterzubilden.

Etwa, um dann auch noch die Strippen zu ziehen? Das Gegenteil wird der Fall sein: Je mehr einem Gefahren im Umgang mit elektrischem Strom - vor allem im Badbereich - bekannt sind, desto weniger wird man bereit sein, mit Teilkenntnissen Installationen zu übernehmen, für die man im Schadensfall zur Verantwortung gezogen wird. Im Special "Licht im Bad" (ab Seite 67) werden einige grundsätzliche Regeln im Umgang mit elektrischen Leitungswegen, Sicherheitszonen, Netz- und Niedervoltspannung erläutert - Kenntnisse, über die Sie als Sanitär-Installateur oder Badplaner unbedingt verfügen sollten.

Wenn nämlich jeder ein alltagstaugliches Teilwissen vom anderen Gewerk hat und selber seine Fachkenntnisse in eine gemeinsame Planung einbringen kann und will, läßt sich z.B. eine Bad-Planung bewerkstelligen, die dem Nutzer eine Erlebniswelt erschließt - für die Planungsrunde kommt dann das gleiche Ergebnis wie für den Kunden heraus: Zufriedenheit.


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