IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/1998, Seite 25 f.
VERBÄNDE AKTUELL |
Mecklenburg-Vorpommern
1. Ölfachtagung Mecklenburg-Vorpommern
Große Resonanz beim Fachhandwerk
Am 16. Januar 1998 fand in Mecklenburg-Vorpommern die 1. Ölfachtagung des dortigen Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik statt. Veranstalter waren gemeinsam mit dem Verband, das Institut für Wirtschaftliche Ölheizung e.V. (IWO), der Gesamtverband des Deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels Region Nord e.V. Im Mittelpunkt standen Fragen der fachgerechten Heizöllagerung, der aktuelle Stand der Ölheiztechnik und der kundenorientierten Marktpartnerschaft.
Rund 120 Fachleute aus Handwerk und Mineralölhandel nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort über den "aktuellen Stand der Technik" und über Zukunftsperspektiven des Energieträgers Öl auf dem Wärmemarkt zu informieren.
Begrüßung der Teilnehmer durch Lothar Bierkandt, Vorstandsmitglied des SHK Fachverbandes Mecklenburg-Vorpommern. |
Nach der Begrüßung durch Lothar Bierkandt, Vorstandsmitglied des SHK Fachverbandes Mecklenburg-Vorpommern, erläuterte IWO-Geschäftsführer Dr. Christian Küchen, Möglichkeiten der Solarnutzung als Ergänzung zu einer modernen Ölheizung. Nach dem Motto "Die Sonne hilft sparen" informierte er über die verschiedenen Solarkomponenten und gab Tips zur Planung einer Solaranlage. Er wies besonders auf das CO2-Einsparpotential durch die Modernisierung von alten Wärmeerzeugern in Verbindung mit einer Solaranlage hin.
"Marktpartnerschaft zwischen Heizungsbauerhandwerk und Mineralölhandel", das war Kernaussage und Zukunftswunsch von IWO-Geschäftsführer Dr. Jürgen Schmid. Er beschrieb Entwicklungstendenzen im Wärmemarkt, die daraus entstehenden Konsequenzen für den Energieversorger und Konzepte, um auch in Zukunft mit dem Energieträger Öl wettbewerbsfähig zu bleiben.
Gut besucht war die |
Dr. Knut Matzen (DEA Mineralöl AG) referierte über Eigenschaften, Lagerfähigkeit und thermischer Stabilität von Heizöl. Im Laufe dieses Vortrages kam es immer wieder zu Diskussionen, weil Handwerker ihren Unmut über die ihrer Meinung nach schlechte Ölqualität in den neuen Bundesländern äußerten. Die Erklärung des Referenten, die Heizölqualität würde durch unsachgemäßen Transport in der Kälteperiode stark verschlechtert, wurde von den anwesenden Fachleuten nicht akzeptiert, ebenso die Aussage, daß das Heizöl künftig ganzjährig Winterqualität besitzt und Anlagenstörungen durch Paraffinausscheidungen nicht mehr zu erwarten seien.
Hans Müller, Geschäftsführer des SHK Fachverbandes Mecklenburg-Vorpommern, überraschte daraufhin mit dem Vorschlag einer einseitigen Verpflichtung der Öllieferanten, in Zukunft eine deutlich bessere Ölqualität, als es die DIN bisher fordert, zu liefern. Der Fachverband selbst werde sich für die Umsetzung dieser Verpflichtung einsetzen.
Neue Entwicklungen in der Gerätetechnik, das war das Thema zu dem Dr. Frank Haase von der deutschen Shell AG referierte. Neben dem aktuellen Stand der Brennertechnik erläuterte er zukünftige Brennerkonstruktionen mit Leistungen unter 10 kW und die Möglichkeit der Brennwertnutzung mit Heizöl.
Hinweise und technische Regeln für die Planung und Installation von Ölverbraucheranlagen vermittelte Peter Gömmer vom SHK Fachverband Hessen. Daneben gab er Ratschläge zu Verhaltensweise im Schadensfall und zu versicherungstechnischen Fragen.
"Gemeinsam sind wir stärker", so könnte man die Vorschläge von Dirk A. Kurt, Geschäftsführer der Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK Handwerke e.V., interpretieren. Die Profilierung des Handwerkers und des Mineralölhandels beim Verbraucher und die Vorteile der Gemeinschaftswerbung standen dabei im Vordergrund.
Beendet wurde die Veranstaltung mit dem Schlußwort von Rolf Kopsicker, Vorstandsmitglied Gesamtverband des Deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels Region Nord e.V., der noch einmal unterstrich, daß Kundenorientierung, Anpassungsfähigkeit und Anpassungsbereitschaft über den künftigen Markterfolg entscheidet. Durch die Kooperation von SHK-Handwerk und Mineralölhandel werde eine Basis geschaffen, mit der auch in Zukunft die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Wärmemarkt erhalten bleibt.
Parallel zur Fachtagung fand ein Begleitprogramm für die mitgereisten Ehefrauen statt. Farb- und Stilberatung sowie die Gestaltung von Blumenarrangements waren die Inhalte, die von den Teilnehmerinnen begeistert aufgenommen wurden. Am Abend fand ein auf derartigen Veranstaltungen üblicher Festabend statt. Durch die Begleitung einer sehr gut aufgelegten Tanzkapelle konnten die Teilnehmer bis in die frühen Morgenstunden das Tanzbein schwingen. So blieb vielen Teilnehmern nur eine kurze Ruhepause bis zum Beginn der Fachbetriebsschulung nach § 19 1 WHG (am 17. 2. 98). Diese war mit ca. 130 Teilnehmern über alle Erwartungen gut besetzt. Die anerkannten Schulungsinhalte wurden durch die Herren Kurth (ÜWG, St. Augustin), Gömmer (FV SHK Hessen) und Reiss (TÜV-Nord, Rostock) vermittelt.
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