IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 5/1998, Seite 50


 


Essen - Die Ruhrstadt

Essen nimmt mit rund 611000 Einwohnern den sechsten Platz in der Reihe deutscher Großstädte ein. Bekannt wurde die Ruhrstadt im letzten Jahrhundert durch die größte Montanindustrie des europäischen Kontinents. Zu dieser Zeit blickte sie bereits auf eine tausendjährige Geschichte zurück.

Fördergerüste, Kühltürme und Schornsteine sind inzwischen modernen Büro-Hochhäusern gewichen. Sie dokumentieren den Wandel Essens vom Kohle- und Stahlproduzenten zum Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort. Der Ruf als "Einkaufsstadt" hat für Essen bereits Tradition. In der City findet man auf nur einem Quadratkilometer mehr als 600 Einzelhandelsgeschäfte.

Eins der herausragenden Produkte des erfolgreichen Strukturwandels in der Ruhrstadt ist der hoch gelobte Umbau einer ehemaligen Krupp-Fabrikhalle. Inzwischen bekam sie den Namen "Colosseum" und 1550 weich gepolsterte Sitze. Denn hier geht als großer Publikumserfolg "Joseph", das bekannte Musical von Andrew Lloyd Webber, über die Bühne.

Auch die letzte Essener Zeche bleibt der Stadt als Industriedenkmal erhalten. In den im Bauhaus-Stil errichteten Gebäuden hat unter anderem das renommierte Design-Zentrum Nordrhein-Westfalen sein adäquates Domizil gefunden. Unter den Exponaten bestechen auch Produkte aus dem Sanitär- und Heizungsbereich durch ihr herausragendes Design.

In der regionalen Musikkultur gibt das Aalto-Theater den Ton an. Die spektakulären Operninszenierungen passen vortrefflich in den Rahmen, den der weltberühmte finnische Baumeister Alvar Alto geschaffen hat. Goethe & Co sind im historischen Grillo-Theater beheimatet, dessen Bühne für das Schauspiel aufwendig modernisiert worden ist.

Der größte Veranstaltungsort in Essen ist jedoch die Grugahalle. Der "Schmetterling aus Beton" - so genannt wegen seiner markanten Form - faßt bis zu 10000 Fans der Stars aus Sport und Showbusineß, die sich dort die Klinke in die Hand geben.

"Beschaulicher" geht es derweil in den Essener Museen und Galerien zu, von denen das Kunst-Museum Folkwang und das Deutsche Plakatmuseum zu Recht die renommiertesten, keineswegs aber die einzig erwähnenswerten sind. In der noblen Villa Hügel ist zwar nur alle zwei Jahre eine Ausstellung zu sehen - aber die kann sich dann auch sehen lassen!

Erholungssuchende schätzen besonders die "Gruga", den zweitgrößten Stadtpark, der gartenarchitektonisch zu den reizvollsten im Lande zählt. Botanik und Big Busineß gedeihen hier in enger Nachbarschaft. Denn vor den Toren des Grugaparks befindet sich die Messe Essen, seit 1966 alle zwei Jahre Treffpunkt des Sanitär-, Heizung-, Klima-Handwerks.


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