125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/1997, Seite 12 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


Unternehmensführung im SHK-Handwerk

Mallorca-Seminar: Wegweiser und Kompaß

Wer als Unternehmer im Handwerk hoch hinaus will, kommt um ein solides betriebswirtschaftliches Wissen nicht herum, zumal der unternehmerische Erfolg des Betriebes in der Zukunft aus Geist und Bildung bestehen wird.

Das Mallorca-Seminar des Fachverbandes mit 40 Teilnehmern war für die Teilnehmer Kompaß und Wegweiser auf ihrem schwierigen Weg in die Zukunft. Praktiker beschrieben Methoden und Instrumente der Unternehmensführung und zeigten an einer Fülle von Beispielen, daß gerade auch kleinere und mittlere Unternehmen ihre Entscheidungen technisch, rechtlich und betriebswirtschaftlich absichern müssen.

Die Unternehmen wissen, daß bewegte Zeiten ein bewegliches Management erfordern. Ständig neue Anforderungen im Bereich des Umweltschutzes, wachsende Ansprüche der Kunden an die Qualität handwerklicher Leistungen, neue Technologien, eine Vielzahl von Gesetzen, Vorschriften und Normen, völlig neue Möglichkeiten der Kommunikationstechnik, all das stellt Betriebsinhaber vor äußerst komplexe Aufgaben. Ihr Beratungs- und Informationsbedarf wächst, und der Fachverband SHK NRW wird auch weiterhin alles daran setzen, das Vertrauen seiner Mitglieder mit einem aktuellen, umfassenden Serviceangebot zu rechtfertigen.

Und so stürzten sich die Unternehmer eine Woche lang in die Fortbildungsarbeit.

Gesetzgeber zieht Unternehmen stärker zur Verantwortung

Rechtsanwalt Friedrich-W. Stohlmann, Geschäftsführer der Abteilung Recht, brachte das Thema auf den Punkt:

"Handwerksunternehmer geraten immer in Schwierigkeiten, weil sie im Alltag zu stark mit technischen und betriebswirtschaftlichen Problemen belastet sind, um sich mit wichtigen Rechtsfragen auseinandersetzen zu können. Häufige Konsequenz: Mangelnde baurechtliche Absicherung, ungeklärte erb- und güterrechtliche Fragen, Kollisionen mit dem Wettbewerbs- und Kartellrecht usw.

RA Friedrich-Wilhelm Stohlmann, Geschäftsführer der Abteilung Recht des Fachverbandes.

Die Gefahr, so Stohlmann, sich im Netzwerk von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften zu verfangen, wächst; allein die Lektüre der VOB ist ein tagesfüllendes Programm. Hinzu kommt, daß der Gesetzgeber die Unternehmen immer mehr in die Pflicht nimmt (Beispiel Umweltschutz) bzw. in Schadensfällen immer stärker zur Verantwortung zieht (Beispiel Produkthaftung). Unser Ziel ist es, den Unternehmen in Problemfällen mit kompetentem Rat zur Seite zu stehen. Wichtige Aufgabe der Rechtsabteilung ist aber auch die Durchsetzung unternehmerischer Interessen in Fragen des Wirtschafts-, Arbeits- und Tarifrechts."

Rechtsanwalt Stohlmann referierte schwerpunktartig zu den Themenbereichen:

Gewinnen Sie mit Dienst am Kunden

So lautete das Thema von Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Hauptgeschäftsführer Fachverband SHK NRW.

Marktforscher fanden heraus, daß Dreiviertel der Kunden, die zur Konkurrenz abwandern, dies tun, weil sie mit dem Service unzufrieden sind! Service ist also der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit auch des Handwerksunternehmens, denn jeder enttäuschte Kunde schwärzt sich im Durchschnitt bei einem Dutzend anderen an.

Kundenorientierung meint, so Geißdörfer, die bewußte Ausrichtung aller betrieblichen Tätigkeiten auf die Bedürfnisse des Kunden.

Letztlich verfolgt Kundenorientierung folgende Ziele:

Der Kunde ist die Schlüsselfigur in jedem Unternehmen, denn ohne Kunden - und je nach Standort und Wettbewerbssituation - ohne Stammkunden, hat der Handwerksbetrieb selbstredend keine Existenzgrundlage. Es ist also nicht mehr als recht und billig, dieser Schlüsselfigur des unternehmerischen Tuns die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie verdient.

SHK-Betriebe sind im Handwerk hochspezialisierte Dienstleister. Sie betreiben bewußte Markenpolitik und haben ein ausgeprägtes Servicedenken. Im Servicebereich liegt nach Ansicht der Marketingexperten der Königsweg zum kritischen Kunden. Es sollte für Handwerksbetriebe der Grundsatz gelten: Verkaufen heißt Probleme lösen!

Der Verkäufer sollte

  1. im Gespräch mit dem Kunden so weit kommen, daß er Freude hat, mit dem Unternehmen zu verhandeln.
  2. Vertrauen schaffen, Nutzen und Vorteile bieten.
  3. Klare, sachbezogene Aussagen machen.
  4. den Kunden erkennen lassen, daß man seine Probleme versteht und ihm helfen will.
  5. das Vertrauen zum Produkt und zu der dahinterstehenden Firma schaffen.

Perspektiven der Haustechnik

Ing. Norbert Kröschel, Geschäftsführer der Abteilung Technik im Fachverband SHK NRW, betonte, daß sich in den SHK-Handwerken Produkte, Materialien und Arbeitsverfahren während der letzten Jahre mit atemberaubender Geschwindigkeit entwickelt hätten. Ständig kämen Neuheiten und Verbesserungen dazu. Als Geschäftsführer der Abteilung Technik halte er intensiven Kontakt zu den Gesprächspartnern aus Wissenschaft und Forschung, der Industrie, den zuständigen Ministerien, technisch wissenschaftlichen Vereinen und technisch orientierten Einrichtungen der Handwerksorganisation, denn der regelmäßige Austausch von Informationen und Erfahrungen komme unseren Betrieben zugute.

 

Ing. Norbert Kröschel, Geschäftsführer der Abteilung Technik des Fachverbandes.

Auswirkungen der Vorwand-Installation auf den Bauablauf

Die Trennung von Baukonstruktion und haustechnischer Installation macht sich nicht nur in technischer, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht bezahlt.

Dr. Hans-Peter Wohlschlegel, Fachanwalt für Steuerrecht, referierte zu den Themenbereichen

 

Dr. Hans-Georg Geißdörfer, rechts, sowie RA F.-W. Stohlmann, vorne links, mit Teilnehmern des Seminars "Unternehmensführung", auf Mallorca.

Die Zukunft heißt Wettbewerb mehr denn je

Gerade der Wettbewerb hat das SHK-Handwerk voll erfaßt. Die Betriebe haben es im Wettbewerb mit aggressiv gepreisten Dienstleistungen zu tun, wie Konzernen, öffentlich scheinprivatisierten Unternehmen, Großunternehmen, Generalunternehmen, Baumarktgiganten, um nur einige zu nennen.

Fast immer sind es sehr große Unternehmen mit hoher Eigenkapitalquote, die sich in unserem Markt bewegen.

Die Unternehmer erwarten vom Verband, daß er auch weiterhin ein vertrauenswürdiger Lotse und Helfer ist, der sortiert, bewertet, analysiert, verdichtet und auch in der Lage ist, Risiken zu erkennen und zu managen.

Und das wurde in dem Seminar deutlich: In diesen turbulenten Zeiten heißt es, daß es kaum Dinge geben wird, die bleiben, wie sie sind. Und nur wenn sich der Verband ändert, ohne Wurzeln und Orientierung zu verlieren, kann der Verband auch bleiben, der er ist. 


Seminar

Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk

Der Fachverband Sanitär, Heizung, Klima Nordrhein-Westfalen bietet in Zusammenarbeit mit der Technischen Akademie Wuppertal e.V. für seine Mitglieder Seminare zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten im SHK-Handwerk an.

Das Ausbildungskonzept umfaßt eine zusammenhängende ganztägige Unterrichtung mit insgesamt sechs Lehrgangstagen und schließt mit einer Kenntnisprüfung ab. Ein vorgeschalteter (freiwilliger) Fernlehrgang (295,- DM) mit Lehrbriefen bietet die Möglichkeit, den eigenen Wissensstand zu überprüfen und an das Eingangsniveau des Lehrgangs anzupassen.

Anmeldungen nimmt die Technische Akademie Wuppertal e.V., Dipl.-Kfm. M. Muschietti, Hubertusallee 18, 42117 Wuppertal, Tel.: 0202-7495232, Fax: 0202-7495228 entgegen.

 

Seminartermine

Termine

Kosten

Veranstaltungsort

12. - 17. 1. 1998

780,- DM

Technische Akademie Wuppertal e.V.

9. - 14. 2. 1998

(Mehrwertsteuerfrei)

Weiterbildungszentrum Bochum

9. - 14. 3. 1998

Gem. § 4 Abs. 22 UstG)

Kortumstraße 19-21

44787 Bochum

 


Energieberater im Sanitär-Heizungs-Klima-Handwerk

Erster durchgeführter Fernstudienlehrgang

Mit Bravour haben vor wenigen Tagen die ersten Teilnehmer den vom Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf in Kooperation mit dem Fachverband Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen konzipierten und durchgeführten Fernstudienlehrgang Energieberater im Sanitär-Heizungs-Klima-Handwerk erfolgreich abgeschlossen. Sie dürfen sich somit zertifizierter "Energieberater im SHK-Handwerk" nennen und haben zusätzlich die Qualifikationsvoraussetzungen für die vom Land geförderten Initialberatungen im Rahmen der NRW-Aktion "Gebäude-Check Energie" erworben. Der Fernstudienlehrgang wurde von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) geprüft und unter der Nr. 649997v registriert.

Der speziell für das SHK-Handwerk entwickelte Lehrgang bietet seinen Absolventen die Chance,

Die Teilnahme an diesem Fernstudienlehrgang, dessen Kurse erneut im Januar und März 1998 beginnen und etwa 7 Monate dauern, stellt sich wie folgt dar: In 180 Fernunterrichts- und 60 Präsenzstunden (4 Wochenenden zu je 15 Stunden pro Phase) werden den Teilnehmern Kenntnisse zu folgenden Themenbereichen (Modulen) vermittelt:

Erster durchgeführter Fernstudienlehrgang.

Wir gratulieren an dieser Stelle nochmals den erfolgreichen Absolventen und freuen uns über weitere Interessenten, die sich bitte an das Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf, Frau Poth oder Herrn Waxweiler,
Handwerkszentrum Ruhr,
Mülheimer Straße 6,
46049 Oberhausen,
Tel.: 0208/82055-76,
Fax: 0208/82055-99,
wenden.

Grundlagen

Ökologische Grundlagen
Energiewirtschaftliche
Grundlagen
Wärme- und Feuchte-
bilanzierung
Behaglichkeit und
Energie
"Energie" verstehen
"Energiesparfragen"

Notwendigkeit der Energieeinsparung

Grundlegende Begriffe
Energieträger und
-quellen
Warum überhaupt sparen?
Möglichkeiten zur
Energieeinsparung
Einsparpotentiale in
Gebäuden
Konsequenzen aus den
Verordnungen
Umsetzung der
Einsparpotentiale

Energiesparende Systeme

Heizung
Trinkwassererwärmung
Lüftungsanlagen
Kraft-Wärme-Kopplung

Überblick über
regenerative Energien

Regenerative
Energiequellen
Thermische Solaranlagen
Photovoltaik
Wärmepumpe
Fördermöglichkeiten

Grundlagen

Einführung in die
Rechenmodelle
Kurzverfahren
Heizlastberechnung
Kurzverfahren
Heizwärmebedarf
Gradtagzahlen
Abgleich mit dem
realen Verbrauch
Berechnung einer
EFH-Solaranlage
Wirtschaftlichkeit
Erarbeitung von
Energiesparkonzepten
Ziele des Energie-
sparkonzeptes
Konzepterarbeitung
Beispiel

Kundenberatung

Einführung
Wo stehen wir?
Wo wollen wir hin?
Welchen Weg gehen wir?
Welche Maßnahmen
werden wir ergreifen?
Sind wir noch auf dem
richtigen Weg?
Womit fangen wir an?
Erarbeitung von Wett-
bewerbsvorteilen
Energiesparende
Maßnahmen und ihr
Nutzen für den Kunden
Kommunikation
Corporate
Identity

 


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