125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/1997, Seite 3
EDITORIAL
Ohne Not - Dienst für den KundenVolkmar Runte |
Vorboten des Winters haben das Land bereits überzogen. Nach den ersten starken Frösten suchten die Autofahrer nach Scheibenkratzern, standen beim Reifenwechsel an und einige machten die unangenehme Bekanntschaft eines Eiscrashs. Solcherlei Anzeichen sind für die SHK-Branche letzte Hinweise, in Sachen Rohrbruch und Stördienst aktiv zu werden.
Genaue Vorhersagen für die Wetterentwicklung sind noch nicht zu bekommen. Dauerfrost und Schnee werden aber in weiten Teilen der Republik für Ungemach sorgen.
Noch bleibt Zeit sich gegen "Väterchen Frost" zu rüsten. In der Zeit der Rohrbrüche und Heizungsstörungen haben Service, Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Kompetenz einen besonderen Stellenwert. Die Leistungsfähigkeit in solch außergewönlichen Situationen haben viele SHK-Betriebe bereits im letzten dauerfrostreichen Winter bewiesen (siehe IKZ-HAUSTECHNIK-Editorial 4/97).
Jetzt ist es höchste Zeit nochmals "Gas oder Öl" zu geben und die Haustechnik winterfest zu machen. Informieren Sie Ihre Kunden über die Möglichkeiten, frostgefährdete Bereiche zu schützen, Außenzapfstellen abzusperren und zu entleeren und Begleitheizsysteme einzusetzen, wo Frostsicherheit nicht zu gewährleisten ist.
Weisen Sie auf die Wartung der Dachablaufsysteme hin, um sie vom herbstlichen Laub zu befreien. Aktualisieren Sie Ihre Wartungsverträge, um noch vor der Frostperiode die Reinigung, Überprüfung und Einstellung der Heizungsanlage als auch der sonstigen durch Wintereinflüsse gefährdeten Bereiche durchführen zu können.
Bei dieser Überprüfung wird sicherlich der ein oder andere Auftrag anfallen, der in Vergessenheit geraten ist oder noch der Auftragserteilung bedarf. Ferner sollten die Kundendienstmonteure entsprechend geschult und angewiesen werden, den Kunden die möglichen Schwachstellen in der Haustechnik zu benennen und präventive Lösungen vorzuschlagen. Diese aktive "Kundennähe" zeigt Auftraggebern Ihr Bemühen in seinem Sinne fachlich zu handeln und vorausschauend zu agieren.
Mit der 1. BImSchV (Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung), die seit dem 1. November 1996 in Kraft ist und zum 1. Januar 1998 mit neuen verschärften Grenzwerten Gültigkeit besitzen wird, haben Sie gute Argumente, die Hauseigentümer auf die Notwendigkeit hinzuweisen, Heizungskessel oder Brenner auszutauschen. Laut Aussage der Heizungsindustrie rechnet man mit etwa 1,8 Mio. Anlagen, die den Anforderungen dieser Verordnung nicht mehr entsprechen werden. Hinzu kommt, daß Sie dem Betreiber der Anlage eine umweltgerechte, schadstoffarme und energieeffiziente Lösung anbieten können.
Diese Rahmenbedingungen sind für SHK-Betriebe Herausforderung und Chance zugleich. Beispielhafte Wege beschreitet die SHK-Innung Leipzig, indem rechtzeitig zur Frostperiode der kundenfreundliche Notdienst-Service vom Wochenenddienst auf die ganze Woche ausgedehnt wird. Über spezielle Notdienst-Handynummern (für Sanitär 0172/3491135 und Heizung 0172/3491134) sind die jeweiligen Notdienste ständig erreichbar. In wöchentlichen Anzeigenschaltungen in der Regionalpresse werden diese "SHK-Notrufnummern" veröffentlicht. Jeweils montags findet in der Geschäftsstelle der Innung die Übergabe der Handys an die nächst folgende Innungsfirma statt, die den Notdienst übernimmt. Ein Beispiel, welches auch für Industrie und Handel Signal sein könnte, Ersatzteile vorzuhalten und über einen Sofort-Lieferservice das Handwerk zu unterstützen. So wird es heißen können: "In der Not ist immer ein Innungsbetrieb bereit zu helfen". Und den Kunden wird so bewiesen, daß er beim SHK-Handwerk in "Besten Händen" ist.
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