125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/1997, Seite 16 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Zentralverband
Kurz und bündig
Architektenfehler
Bauherrn über Bedenken informieren
Macht ein Auftragnehmer Bedenken gegen die vom Architekten geplante Bauausführung geltend, dieser verschließt sich aber den berechtigten Einwänden und besteht auf der geplanten Ausführung, so muß der Auftragnehmer, um von einer Mitverantwortung befreit zu sein, seine Bedenken auch gegenüber dem Bauherrn äußern. (BGH-Urteil vom 19. 12. 1996 - VII ZR 309/95 -, in BauR 1997, Seite 301).
Grenzwerte
Auftragspotential für Heizungsbauer
Am 1. November 1996 ist die Novelle zur "Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes", besser bekannt unter der Bezeichnung "Kleinfeuerungsanlagenverordnung", in Kraft getreten. Schätzungsweise 1,2 bis zwei Millionen Heizanlagen müssen bundesweit nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Für das Heizungsbau-Handwerk ergibt sich damit ein erhebliches Auftragspotential. Obwohl für Altanlagen, je nach Höhe der Grenzwertüberschreitungen, Übergangsfristen zwischen drei und acht Jahren bestehen, sollte der Kunde bei einer Beratung darauf aufmerksam gemacht werden, daß sich eine sofortige Renovierung aus Umweltschutz- und Energiespargründen auch dann schon lohnen kann, wenn die maximalen Grenzwerte noch nicht überschritten werden.
Für Neuanlagen gelten ab dem 1. Januar 1998 neue Grenzwerte für Abgasverluste. Gegebenenfalls ist zu prüfen, ob im Falle einer Vergrößerung einer Heizungsanlage, beim Ausbau eines Dachgeschosses beispielsweise, diese als Neuanlage eingestuft wird.
Regenwassernutzung
Vorsicht bei WC-Spülkästen
Als Beispiel für die sinnvolle Nutzung von Regenwasser als Brauchwasser wird immer wieder die WC-Spülung genannt. Entgegen anderslautenden Veröffentlichungen ist es jedoch nicht zulässig, Trinkwasser- und Regenwasserzuläufe mit jeweils einem Schwimmer an WC-Spülkästen nach DIN 1988-4 anzuschließen. Diese Aussage ist bereits in dem ZVSHK-Merkblatt "Regenwassernutzungsanlagen - Planung, Bau, Betrieb und Wartung" vom März 1993 enthalten, das aufgrund der damaligen Beschlüsse des zuständigen DVGW-Fachausschusses erstellt wurde. Aufgrund vermehrter Anfragen hat sich der Fachausschuß erneut mit diesem Thema beschäftigt und die Ablehnung bestätigt.
Überwachungsgemeinschaft
Merkblätter Heizöllagerung und Eigenschaften
Die Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen (ÜWG) des ZVSHK hat ihrer Merkblattreihe zwei weitere Ausgaben hinzugefügt: Das Merkblatt Nr. 19 "Rechtsgrundlagen, die bei Anlagen zur Lagerung von Heizöl EL relevant sind" gibt einen Überblick über die Rechtsgebiete, die bei der Aufstellung von Lagerbehältern für Heizöl zu beachten sind.
Merkblatt Nr. 20 "Heizöl EL - Eigenschaften, Anforderungen und Einstufung" beschreibt die verbrennungstechnischen Eigenschaften von Heizöl EL und erläutert in zusammengefaßter Form die Anforderungen der DIN 51603 Teil 1. Außerdem faßt dieses Merkblatt die verschiedenen Einstufungen der relevanten Rechtsgebiete kurz zusammen.
ZVSHK-Terminkalender | |
1998 | |
Datum | Veranstaltung |
3. Februar 1998 | 7. Hamburger Abwassertag, 1998, Hamburg |
21. bis 28. Februar 1998 | 7. Internationales Fortbildungsseminar für das |
15./16. Mai 1998 | Deutscher Kachelofenbauertag, Heidelberg |
11./12. Juni 1998 | 11. Erdgasforum, Berlin |
25./26. September 1998 | 8. Brandenburger Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow |
2./3. Oktober 1998 | 23. Deutscher Kupferschmiedetag, Würzburg |
12./13. November 1998 | 9. Deutscher Klempnertag, mit Verleihung des Architekturpreises des Klempnerhandwerks, Kassel |
Heizungsbau und Heizölhandel machen mobil:
Monopolgelüste in die Schranken weisen
Die Abwehr der Begehrlichkeiten von kommunalen Unternehmen ist eine ganz neue Herausforderung für die SHK-Verbände und die ihnen nahestehenden Organisationen. Ein Pilotprojekt, initiiert vom Institut für wirtschaftliche Ölheizung (IWO), Hamburg, der Überwachungsgemeinschaft technische Anlagen für die SHK-Handwerke (ÜWG), St. Augustin und aus aktuellem Anlaß von der Innung SHK-Bremen organisiert, könnte sich als wirksame Waffe gegen diese Gefahr für das Handwerk erweisen.
Vor gut einem Jahr brannte in Bremen die Luft: Die Stadtwerke Bremen AG planten, gemeinsam mit einem holländischen Energieversorgungskonzern, das gesamte Heizungsgeschäft, einschließlich Verkauf der Geräte, Montage, Wartung und Notdienst, dazu selbstverständlich die Energielieferung, komplett an sich zu reißen. Dem SHK-Handwerk war dabei nur die Rolle eines Handlangers zugedacht.
Doch nun sollte sich der Vorstand der bremischen Stadtwerke schnell nach warmen Socken umsehen, sonst drohen eiskalte Füße. Bereits mit der Gründung eines eigenen "Service-Center der Meisterbetriebe Sanitär-Heizung-Klima" hat die Innung SHK Bremen die Möchtegerne-Monopolisten ausgebremst. Und nun erwartet die kommunalen Energieversorger neues Ungemach: Eine gemeinsame Werbe- und Marketingkampagne der Bremer Heizungsbauer und Heizölhändler soll dem Gas den Hahn abdrehen - zumindest teilweise.
Die Initiatoren der Kooperations-Tagung am Podium der Veranstaltung in Bremen. |
Mehr Wettbewerb
Die Fakten: Mit rund 75 Prozent Marktanteil bei Heizenergie ist Erdgas in Bremen die Nr. 1. Entsprechend groß ist die Marktmacht der Stadtwerke, und den Vorgeschmack davon bekam das Heizungs-Handwerk der Hansestadt im vergangenen Jahr zu spüren. Kein Wunder, daß das SHK-Handwerk einer solchen bösen Überraschung für die Zukunft vorbeugen will. Den Auftakt für gemeinsame zukünftige Marketing-Aktionen bildete ein Kooperationstreffen von über 60 Bremer Heizungsbauern und Heizöllieferanten.
Noch, so scheint es, hat das Tochterunternehmen der Stadtwerke alle Trümpfe in der Hand. Geworben wird vor allem mit einem praktisch flächendeckenden Versorgungsnetz, dem Rundum-Serviceangebot und nicht zuletzt mit dem Ruf der Umweltfreundlichkeit von Erdgas. Doch dem hat, so betonte Landesinnungsmeister Karl Schlüter, das Handwerk gute Argumente entgegenzusetzen: "Mit einer zentralen Rufnummer, unserem 24 Stunden Notfall-Service, Verkauf, Montage und Service aus einer Hand sowie Hilfe bei der Finanzierung einer neuen Heizungsanlage sind wir mindestens ebenso gut wie die Tochterfirma der Stadtwerke Bremen."
Engagierte Diskussionen entwickelten sich um das Thema Kooperation zwischen Heizungshandwerk und Mineralölhandel. |
Auf Heller und Pfennig
Auch bei den Kosten für die Verbraucher muß, so Dr. Jürgen Schmid vom Institut für wirtschaftliche Ölheizung in Hamburg, das Heizöl den Vergleich mit Erdgas nicht scheuen. Mit dem eigenen Tank im Keller kann der Kunde zusätzlich sparen, wenn er seinen Brennstoff dann kauft, wenn der Preis günstig ist. Und neu entwickelte Brennertechnologien halten, was den Verbrauch sowie die Abgaswerte angeht, ebenfalls jedem Vergleich mit Erdgas stand. Diese Kernaussagen sollen dem Verbraucher, der vor der Entscheidung für eine neue Heizung und die Energieart steht, durch die Gemeinschaftswerbung von Heizungsbauhandwerk und Heizölhandel in Bremen vermittelt werden.
Die Vertreter der Veranstaltung des Kooperationstreffens (v.l.n.r.): Karl Schlüter, Innung SHK Bremen, Manfred Thienes, ÜWG und Dr. Jürgen Schmidt, IWO. |
Eine starke Allianz
Ein leichtes Spiel dürften die mittelständischen Betriebe - Heizungsbau-Handwerk und Heizölhandel - bei ihrem Kampf gegen die schier übermächtigen Bremer Stadtwerke nicht haben. Trotzdem ist Dirk Arne Kuhrt, Geschäftsführer der Überwachungsgemeinschaft technische Anlagen der SHK-Handwerke, St. Augustin, optimistisch: "Unsere Mitgliedsbetriebe haben mit Sicherheit die fachliche Kompetenz, sich in diesem Wettbewerb durchzusetzen. Unser Ziel ist es natürlich, das gesamte Heizungsbau-Handwerk und den Heizölhandel zu einer schlagkräftigen Aktionsgemeinschaft zusammenzuschweißen. In Bremen haben wir dabei als starke Allianzpartner das Service-Center der SHK-Meisterbetriebe und das Hamburger Institut für wirtschaftliche Ölheizung. Damit könnte Bremen ein Modellfall werden, der in der ganzen Bundesrepublik Schule macht."
Vorteil für Verbraucher
Wenn zwei sich streiten, dann freut sich der Dritte, dieses alte Sprichwort verspricht nun in Bremen eine ganz neue Aktualität zu gewinnen. Diese Dritten sollen, so die Initiatoren der Aktion, die Verbraucher sein. Denn mehr Wettbewerb heißt auch: Bessere Leistung zu günstigeren Preisen, frei nach dem Motto: "Einige geben Gas, wir geben alles!". "Die ersten Erfolge", so Karl Schlüter, "können wir schon verbuchen. Die Bremer Stadtwerke haben offensichtlich inzwischen gemerkt, daß ohne aktive Mitwirkung des Handwerks auf dem Heizungsmarkt nichts geht!" SRa
Marketing-Seminar für das SHK-Handwerk:
Lizenz für den Erfolg
Gewußt wie - das ist noch immer das Erfolgsrezept für eine erfolgreiche handwerkliche Arbeit. Wenn es um das Thema Marketing geht, speziell um das systematische Anbieten der eigenen Leistungen, dann erlebt man beim Handwerk allerdings meist hilfloses Achselzucken. Der ZVSHK bietet deshalb seinen Mitgliedern eine speziell auf die SHK-Branche zugeschnittene Seminar-Reihe "Ganzheitliches Marketing" an.
Als Veranstaltungsort für die zehn Wochenend-Veranstaltungen, von denen die erste am 24. und 25. Januar 1998 stattfindet, wurde das zentral gelegene Hotel "Prinz von Hessen" nahe der Stadt Bad Hersfeld gewählt. Dank zweier Sponsoren, der Ruhrgas AG und der Cordes & Graefe Gruppe kann das gesamte Schulungspaket, einschließlich Kost und Logis in einem Fünf-Sterne-Hotel, zum Sonderfestpreis von 3500 DM angeboten werden. Um die Effizienz dieser Maßnahme zu gewährleisten, ist die Teilnehmerzahl auf höchstens 20 Personen begrenzt. Eine Anmeldung zu einzelnen Modulen der Reihe ist nicht möglich.
Marketinggrundlagen
Am ersten Wochenende dreht sich alles um die Grundlagen erfolgreicher Marketingarbeit. Der Mangel an schlüssigen Konzepten macht es dem Handwerk schwer, sich gegen Baumärkte und industrielle Anbieter handwerklicher Leistungen zu behaupten. Welche Möglichkeiten aktiver Marktbearbeitung es speziell für SHK-Betriebe gibt, wird an konkreten Beispielen dargestellt. Dabei werden wesentliche Inhalte unterschiedlicher Marketingansätze vermittelt.
Systematisches Arbeiten
Um sich von Mitwettbewerbern mit gleichem Produkt- und Leistungsangebot abzusetzen, ist Kreativität gefragt. Im zweiten Seminar-Modul werden deshalb Methoden zur Ideenfindung sowie Möglichkeiten zu deren Umsetzung und Bewertung vorgestellt. Unterschiedliche Formen des Kreativitätstrainings wie Brainstorming beispielsweise, sollen hier erprobt werden.
Marketing-Kommunikation
Die Außendarstellung von SHK-Betrieben, von den Anforderungen an ein ganzheitliches Erscheinungsbild über die Auswahl der Werbeträger entsprechend den geplanten Aktionen, bis hin zu Fallbeispielen von Internet-Kommunikation des SHK-Handwerks, das sind die Schwerpunkte des dritten Wochenendes.
Schloßhotel "Prinz von Hessen" in Friedewald. |
Innen-Marketing
Ein ehernes Gesetz im Handwerk lautet: Beim Kunden steht jeder Mitarbeiter für das ganze Unternehmen. Die Vermittlung des Weiterbildungsbedarfes in Abstimmung mit den Unternehmenszielen und der Motivation der Beschäftigten ist deshalb Thema des vierten Seminar-Moduls. Den Teilnehmern sollen Entscheidungskriterien für innerbetriebliche oder externe Weiterbildungskonzepte an die Hand gegeben werden. Gleichzeitig erfolgt die Vorstellung von Möglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung und des Einsatzes der Mitarbeiter als Werbeträger.
Marketing-Management
Im fünften Modul werden die wichtigsten Management-Theorien und Möglichkeiten von deren Umsetzung entsprechend der jeweiligen Firmenphilosophie aufgezeigt, dazu die Vorteile von Qualitätsmanagement- und Zeitplansystemen im SHK-Handwerk.
Marketingstrategien
Das sechste Wochenende steht im Zeichen der Vorstellung von Erfolgsmodellen, zum Beispiel Franchise-Konzepten. Dazu erfolgt die Demonstration strategischer Vorgehensweisen zur Besetzung bestimmter Marktfelder. Dabei wird die Abhängigkeit von Marktsegment und Zielgruppe verdeutlicht.
Angelika Brüßel, Marketingreferentin im ZVSHK und Petra Westpfahl vom Referat Berufsbildung diskutieren die einzelnen Schulungsmodule. |
Erfolgsfaktor Kundenzufriedenheit
Die zunehmende Nachfrage der Kunden nach mehr Information, Beratung und Leistung aus einer Hand verlangt vom Handwerk eine konsequente Kundenorientierung. Das siebte Seminar-Modul zeigt deshalb Wege auf, die von der systematischen Reklamationsbearbeitung über Kooperationsmodelle und Kundenklubs reichen und die dieser angestrebten Kundenorientierung dienen.
Rhetorik und Präsentation
Eine Unternehmerpersönlichkeit steht in vielen Situationen im Licht der Öffentlichkeit. Am achten Wochenende wird deshalb das erforderliche Rüstzeug zur erfolgreichen Argumentation in Kundengesprächen sowie zur Unterstützung der persönlichen Präsentation bei Reden und Fachvorträgen beispielsweise durch modellhaften Argumentationsaufbau und gezielte Rhetorik vermittelt.
Emotionales Marketing
Das beste Außenmarketing bleibt wirkungslos, wenn es nicht glaubwürdig durchgesetzt wird oder "Sand im innerbetrieblichen Getriebe ist". Anhand der Darstellung von Erfahrungsberichten werden am neunten Wochenende die Bedeutung innerbetrieblicher Rollenverteilung im Team, die Aufgaben der Meisterfrau im Handwerksbetrieb sowie das Spannungsfeld Beruf, Familie und Freizeit thematisiert.
Zukunftsfähigkeit des Handwerks
Die zukünftige Entwicklung der SHK-Gewerke wird durch Dienstleistungs- und Handelsorientierung geprägt sein. Damit wird auch ein neues "Meisterleitbild" erforderlich. Welche Trends, Marktnischen und alternativen Modelle der Betriebsführung erfolgversprechend sind, ist Gegenstand des zehnten und letzten Seminar-Moduls.
Terminänderungen vorbehalten. Die Anreise erfolgt jeweils freitags abends, die Abreise sonntags nachmittags, die genannten Daten sind reine Seminartage. Das Schloßhotel "Prinz von Hessen" in Friedewald ist über die Autobahn A 4 (Hersfeld-Eisenach) erreichbar. Anmeldungen sind an das Berufsförderungswerk des SHK-Handwerks e.V., St. Augustin, zu richten. SRa
Zehn Wochenenden also, die ein hochinteressantes und für aktive SHK-Unternehmen ausgesprochen nützliches Programm beinhalten, und das in einem Hotel, das keine Wünsche offen läßt. Die Seminartermine:
24./25. Januar 1998
31. Januar/1. Februar 1998
14./15. Februar 1998
28. Februar/1. März 1998
14./15. März 1998
28./29. März 1998
4./5. April 1998
25./26. April 1998
16./17. Mai 1998
6./7. Juni 1998
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