125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 19/1997, Seite 28 ff.


SANITÄRTECHNIK


Praktisch und schön

Spender für Lotions, Seifencreme und Geschirrspülmittel

Die Idee ist nicht neu. Seit vielen Jahren werden diese überauspraktischen Helfer dem Sanitärmarkt angeboten. Anfangs vor allem fürden Einbau in Küchenspülen. Doch das Interesse bei den Sanitärinstallateurenan diesem Zubehör war verhalten, gelinde ausgedrückt. Die Küchenspezialistenhingegen nahmen diese Armatur nicht zur Kenntnis, gehörte sie dochzum Angebotsumfeld der Sanitärinstallateure. Erst als die Ausstattungsarmaturen-Industriediesen praktischen Helfer zum schmückenden Element weiterentwickelte,blühte das Mauerblümchen Lotion-Spender auf. Seit einiger Zeitverschönt er auf Fachmessen für die SHK-Branche bereits so manchenAusstellungsstand. Diese Spender für flüssige Geschirrspülmittel,Seifencreme, Shampoos, pflegende Lotions etc. geben auf Fingerdruck wohldosiertPortion für Portion ab.

Zwei herausragende Einsatzgebiete

Beispiel Küche

Wo ein solcher Spender fehlt, muß die Hausfrau bzw. der Hausmannauch in einer bis ins letzte Detail ausgeklügelt eingerichteten Küchebeim Geschirrspülen von Hand wie eh und je jedesmal den Spülenunterschranköffnen, sich bücken, die Spülmittelflasche ergreifen, sichaufrichten und einen oder zwei Spritzer in das Spülbecken geben -und dann die gleichen Handgriffe noch einmal, nur in umgekehrter Reihenfolge.Und das mehrmals an jedem Tag.

Bringt man das bei passender Gelegenheit ins Gespräch, so bekommtman meist zu hören: Wer spült denn noch von Hand? Das klingtzwar schön, ist aber unlogisch, denn wer spült scharfe Messer,Büchsenöffner, Korkenzieher, Kunststoffschüsseln, Siebe,Eierkocher und andere Elektrokleingeräte usw. im Geschirrspüler?Und es gibt noch viele Leute, die kein "Fleißiges Lieschen"besitzen. Wofür sonst gibt es das Riesenangebot an Handspülmitteln?

Die in Bild 1 gezeigten "Dispenser" sind die derzeit aktuellenModelle einer Entwicklung, die vor 16 Jahren begann.

Bild 1: Spender für Spülmittel bzw. Handlotions, mit oderohne diebstahlgesichertem Geberteil, mit verschieden weit ausladenden Ausläufen.
(Bilder: Damixa) 

Bei Auflagespülen ist es leicht, für den Spülmittelspenderauf dem rückseitigen Rand eine passende Stelle zu finden und dorteinen Durchlaß einzubringen. Natürlich muß dort unterhalbder Spüle Platz für den Spülmittelbehälter sein (Bild2). Allerdings braucht er nicht gut zugänglich zu sein, denn eingefülltwird von oben.

Bild 2: Schnitt zu dem Bild 1.
Der Behälter faßt 250 ml.
(Bilder: Damixa) 

Bei Becken für den integrierten Ein- oder Unterbau mit ihren schmalenRändern findet sich für ihn vielleicht auch beim besten Willenweder im Spülenrand noch in unmittelbarer Nähe in der Arbeitsplatte(wo man ihn möglicherweise schon aus optischen Gründen nichthaben will) kein geeigneter Platz. Aber auch hierfür gibt es eineLösung: Die Spültischarmatur, der ein Armaturensockel mit Spülmittelspenderuntergesetzt werden kann (Bilder 3 und 4). Hiermit erspart man sich sogarein zusätzliches Loch in der Spüle.

Bild 3: Spültischarmatur mit schwenkbarem Auslauf und herausziehbarerGeschirrbrause. Als Funktionsteil ist ein Spülmittelspender untergebaut.
(Bild: Damixa) 

 

Bild 4: Schnitt des Spülmittelspenders von Bild 3. Der Behälterfaßt 750 ml und muß an zugänglicher Stelle, wenn auchentfernt (Schlauchlänge 1700 mm), montiert werden.
(Bild: Damixa) 

 

Beispiel Bad und WC

Bei den für diesen Bereich angebotenen Spendern gibt es etliche,die in der Form und den Abmessungen auf bestimmte Accessoires-Serien abgestimmtsind (Bild 5). Dadurch kann der Glashalter, der ja auch die Seifenablageund den Aschenbecher tragen kann, auch den Spender aufnehmen. Hierdurchist das Nachrüsten mit diesen Spendern sehr einfach.

- Als Lotion-Spender macht er die auf dem Badewannenrand oft auch schonvom Aussehen her so garnicht in das Umfeld passende Kunststoffflasche überflüssig.Das im Nachfüllpack gekaufte Pflegemittel ist zudem meist auch nochbilliger.

- In der Dusche an der Wand angebracht, wird er als Duschgel-Spenderbald unentbehrlich.

- Und wer des glitschigen Seifenstücks auf dem Waschtisch oderdem Handwaschbecken überdrüssig ist, sich aber nicht zu einemSeifenspender, wie er in Toiletten von Gaststätten etc. selbstverständlichist, durchringen konnte, hat die Möglichkeit, den Spender mittelsWaschlotion oder Flüssigseife dahingehend umzufunktionieren. Vor allemin Haushalten mit Kindern kann damit ein Ärgernis bei der Sauberhaltungdes Waschbeckens aus dem Weg geräumt werden.

 

Bild 5: Sechs von einer Vielzahl unterschiedlicher Formen allein beieinem Hersteller. Die umfangreichen Möglichkeiten, die sich hierdurchfür die Gestaltung ergeben, werden noch dadurch erweitert, daßeinige der Lotionspender auch in unterschiedlichen Farben erhältlichsind. Welch eine Auswahl!
(Bilder: KEUCO) 
 

Funktion

Sie ist bei den hier gezeigten Spendern im Prinzip gleich. Die Mechanik,mit einer Kolbenpumpe vergleichbar, sitzt im Oberteil, die Saugleitungreicht bis auf den Boden der Flasche.

In dem mit einem Einlaßventil versehenen Zylinder ist der mitdem Spenderkopf verbundene, auf-und-ab-bewegliche Kolben mit Auslaßventilangeordnet. Wird zur Entnahme von z.B. Lotion auf den Spenderkopf ein leichterDruck mit einem Finger ausgeübt, so führt das zu einer Abwärtsbewegungdes Kolbens, wobei der in dem Zylinder befindliche Inhalt durch das Auslaßventilin den Spenderkopf und weiter durch den Auslauf ins Freie - in die Handdes Benutzers - gedrängt wird, sodann geht das Auslaßventilin die Ausgangslage zurück. Sobald der Finger von dem Spenderkopfgenommen wird, hebt sich der Kolben und saugt dabei eine Portion durchdas sich dabei öffnende Saugventil via Saugleitung aus dem Behälteran. Wird der Spenderkopf erneut betätigt, wiederholt sich der Ablauf,usw.

Der Zylinder ist so dimensioniert, daß er eine in Tests als diegeeignetste Abgabemenge ermittelte, faßt. Die unkompliziert aufgebauteMechanik funktioniert viele Jahre ohne Wartung beim Einsatz von Spül-und Pflegemitteln in flüssiger bis cremiger Konsistenz. Bei aufsteigendemAuslauf tropft nichts nach.

Ihr Einsatz, bitte ...

Diese Art von Lotion-, Seifencreme-, Shampoo- und Geschirrspülmittel-Spenderbietet sich für den Privatbereich geradezu an. Aber auch Sanitärräumevon Hotels der gehobenen Klasse, Bürogebäuden, Banken usw. könnenhiermit verschönt werden und gleichzeitig dem Benutzer mehr Komfortbieten.

Ob es so kommt, oder ob auch diese Kosmetika-Spender (wie schon so manchegute Entwicklung) ein Mauerblümchendasein fristen müssen, wirdnicht zuletzt davon abhängen, ob es dem Sanitärfachmann vor Ortgelingt, seine Kunden hierfür zu begeistern. Der besondere Vorteildieses Accessoires ist, daß es hierfür zusätzlich zu allemanderen vorhandenen bzw. zu planenden Badezimmerzubehör einen Bedarfgibt oder zu wecken gilt. Es tritt kein Verdrängungswettbewerb zuanderen Teilen ein! LSB


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