125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 18/1997, Seite 50 ff.
SANITÄR-/HEIZUNGSTECHNIK
Trittschallmängel und Estrichschäden
Mängel durch fußbodenverlegte Rohrleitungen
Dr. Bernd Hanel, Dipl.-Ing. Hans-Joachim Mai
Im Fußbodenaufbau sind gedämmte Rohrleitungen, die in der Breite den geringsten Platz benötigen, notwendige Bedingung um Baukosten zu reduzieren und Trittschallmängel und Estrichschäden auszuschließen.
Wodurch entstehen Trittschallmängel und Estrichschäden bei der Verlegung von Rohrleitungen im Fußbodenaufbau?
Bild 1: Durch eine große Anzahl oftmals kreuz und quer auf der Rohdecke verlegter Rohrleitungen wird die Unterbrechung der tragenden Ausgleichs- und/oder Trittschalldämmschicht so groß, daß Estrichschäden und Trittschallmängel vorprogrammiert sind. Eine über der Rohrdämmung angeordnete Trittschalldämmschicht würde an diesen Mängeln nichts ändern. |
Auf der Rohdecke verlegte, gedämmte Rohrleitungen erfordern eine Unterbrechung der tragenden Ausgleichs- und/oder Trittschalldämmschicht. Dabei können Schaumstoff-Hohlprofile, die zur Estrichseite hin rund und zudem noch breit und hoch sind, in mehrfacher Hinsicht nachteilig und problematisch sein. Nachteile sind vor allem:
Stark reduzierte Anzahl gedämmter Rohrleitungen innerhalb der auf etwa 120 mm begrenzten Unterbrechung der Trittschalldämmschicht
Um eine rissefreie Estrichplatte bei statischer und dynamischer Belastung zu gewährleisten, muß die maximale Unterbrechung der Trittschalldämmung durch gedämmte Rohrleitungen ohne zusätzlichen statischen Nachweis für die Estrichplatte auf etwa 120 mm begrenzt werden. Je breiter Schaumstoff-Hohlprofile sind, um so eingeschränkter ist die Anzahl der Rohrleitungen, die innerhalb der begrenzten Unterbrechung von 120 mm untergebracht werden können. Dies führt besonders im Bereich des Verteilers, der fast immer in beengten Fluren oder Nebenräumen angeordnet ist, zu erheblichen Problemen (Bild 1).
Überschreitung der etwa 120 mm begrenzten Unterbrechung der Trittschalldämmschicht bei einer größeren Anzahl verlegter Rohrleitungen
Schaumstoff-Hohlprofile, die zur Estrichseite hin rund und zudem noch breit und hoch sind, können zu riskant großen Unterbrechungen der tragenden Trittschalldämmschicht führen (Bilder 2a und 2b). Besonders dann, wenn viele Rohrleitungen kreuz und quer auf der Rohdecke verlegt werden (Bild 1), wird die Unterbrechung der tragenden Trittschalldämmschicht so groß, daß Trittschallmängel und Estrichschäden geradezu vorprogrammiert sind. Eine über der Rohrdämmung angeordnete Trittschalldämmschicht würde an dieser Mangelhaftigkeit nichts ändern (Bild 2b).
Bild 2 a: |
Ein besonders niedriger und wirtschaftlicher Fußbodenaufbau wird durch die Verwendung der schlanken, reißfesten und rechteckigen Kompakt-Dämmhülse erreicht. Die homogene Ausgleichs- und Trittschalldämmschicht wird in der Breite geringstmöglich unterbrochen. Auf eine zusätzliche Trittschalldämmschicht über der Missel-Kompakt-Dämmhülse kann verzichtet werden. Auf lediglich 120 mm Breite können sechs gedämmte Rohrleitungen mit 12 mm Durchmesser untergebracht werden.
Große Unterbrechungen durch mehrere, nebeneinanderliegende und mit breiten, nach oben hin rund ausgeformten Schaumstoff-Hohlprofilen gedämmte Rohrleitungen können sich außerordentlich negativ auf die statische und dynamische Belastbarkeit des schwimmenden Estrichs auswirken. Bereits bei üblichen Verkehrs- und Punktlasten können erhöhte Biegespannungen, Estrichrisse, Absenkungen und Verformungen der Estrichplatte die Folge sein. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die aus der Statik und Festigkeitslehre bekannte Tatsache, daß die Verdoppelung der Unterbrechung von Trittschalldämmschichten zu einer vierfach höheren Biegespannung in der Estrichplatte führt.
Trittschallmängel durch Schaumstoff-Hohlprofile, die schon in der Bauphase beschädigt und zerstört werden
Der Wettbewerb auf den Baustellen nimmt ständig zu. Die Folge ist häufig eine Reduzierung der ursprünglichen Materialanforderungen der Ausschreibung bis hin zu ungeeigneten Produkten und mangelhaften Lösungen. Dämmstoffe für auf Rohdecken verlegte Rohrleitungen müssen für den Verwendungszweck geeignet sein (BGB § 633 und VOB/C DIN 18299 Abs. 2.1.3). Ungeschützte Schaumstoffe mit und ohne Folie sind den rauhen Anforderungen des Baustellenbetriebs nicht gewachsen und oft schon zerfetzt und zerrissen, ehe der Estrichleger mit seiner Arbeit beginnt. Körperschallbrücken und die Verschlechterung der Trittschalldämmung sind die Folgen. Durch eine einzige Körperschallbrücke in der Estrichfläche kann sich der Trittschallpegel um 11 dB erhöhen (Bild 3).
Bild 3: Typische Rißbildung bei Schaumstoff-Hohlprofilen. |
Warum die schlanke, reißfeste und rechteckige Missel Kompakt-Dämmhülse für fußbodenverlegte Rohrleitungen den werkvertraglichen Erfolg gewährleistet
Der Kostendruck auf den Baustellen insbesondere bei den Lohnkosten erfordert gerade jetzt wirtschaftliche und mangelfreie Lösungen. Dazu gehört der Fußbodenaufbau
einschließlich der gedämmten Rohrleitungen. Der niedrigstmögliche Fußbodenaufbau und die kleinstmögliche Aussparung der lastaufnehmenden Trittschalldämmschicht bieten die optimale Lösung. Folgende Eigenschaften der schlanken, reißfesten und rechteckigen Kompakt-Dämmhülse garantieren Planern und Verarbeitern absolute werkvertragliche Sicherheit:
Höchstmögliche Anzahl gedämmter Rohrleitungen im Fußbodenaufbau
Mit der Kompakt-Dämmhülse können sechs vorschriftsmäßig gedämmte Rohrleitungen mit 12 mm Durchmesser auf lediglich 120 mm Breite untergebracht werden (Bild2c).
Geringste Aussparung der Trittschalldämmschicht
Die Aussparung der Trittschalldämmschicht von lediglich 120 mm ist ein unschätzbares Plus an Sicherheit für Planer und Verarbeiter. Eine rissefreie Estrichplatte ist sowohl bei allen normalen statischen und dynamischen Belastungen als auch bei großen Punktlasten gewährleistet, wie sie von Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen ausgehen.
Bild 4: Fachgerechte Verlegung von Rohrleitungen, die mit der Kompakt-Dämmhülse gedämmt sind. |
Wirtschaftlicher Fußbodenaufbau bei gleichbleibender Trittschallqualität
Die Kompakt-Dämmhülse verhindert zuverlässig Schallbrücken zwischen Estrichplatte und Rohdecke. Auf diese Weise ist es ohne jedes Risiko möglich, die Trittschalldämmschicht über den gedämmten Rohrleitungen wegzulassen. Damit gewinnt man einen besonders niedrigen und wirtschaftlichen Fußbodenaufbau (Bild 2 c). Wichtig ist, daß die Befestigung und Fixierung der Dämmhülse auf der Rohdecke mit der körperschallentkoppelten Systembefestigung erfolgt.
Die Dämmhülse garantiert akustisch, statisch und dynamisch sichere Lösungen bei der Verlegung von gedämmten Rohrleitungen im Fußbodenaufbau (Bild 4).
B i l d e r : Missel, wenn nicht anders angegeben.
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