125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 17/1997, Seite 35 ff.
SANITÄRTECHNIK
Grundelemente moduliert
Die neuen Bausteine für den Installateur |
Bloße Vorwände? Nein, keineswegs, denn es handelt sich um eine Verbesserung für den Installateur. Dreidimensional in Richtung perfektere Raumgestaltung, schnellere Montage, größerer Nutzen. Die zur ISH '97 vorgestellte "Viegaswift M"-Bausteintechnik für Vorwände und Ständerwände in Küche, Bad, WC mit anpaßbaren Grundelementen und Modulen perfektioniert das Prinzip der schnellen Schiene, wie Viega, Attendorn, es entwickelt hat. Der Sanitärfachmann bekommt die Qualität eines Baumeisters.
Jetzt können Vorwand-Installationen und Ständerwände bis unter die Decke oder diagonal in den Raum ragend, als Ecklösungen oder mit 45- bzw. 135-Gradwinkel in Neu- und Altbauten einfacher, schneller und innenarchitektonisch anspruchsvoller vom Installateur montiert werden. Bei Leichtbau- und Trennwänden ist sogar In-Wandmontage möglich.
Zu diesen Grundelementen hat der Hersteller jetzt die genau passenden Module herausgebracht mit sämtlichen Anschlüssen für WC, Waschtisch, Bidet, Urinal vieler Bauarten, Ausguß, Dusch- und Badewannen.
Basis des Systems sind die 3 m Montageschienen, die je nach den örtlichen Anforderungen zu kürzen oder verlängerbar sind. Sie bestehen aus robusten U-Profilen. Hierin werden die selbsttragenden, mit Fußstützen versehenen Grundelemente einfach eingehängt und millimetergenau senkrecht und waagerecht justiert. Diese Grundelemente sind Vierkant-Rohrrahmengestelle mit Traversen aus verzinktem Stahl von hoher Tragkraft. Mühsame Einzelaufstellung jedes separaten Bauteiles kann man sich also sparen. Wenn sie als Boden- und Deckenschiene montiert werden, lassen sich mit ihrer Hilfe Trennwände bauen. Bauhöhen von 830, 930, 1130, 1370 mm sind im Programm.
Die unterschiedlichen Kombinationen werden zur gewünschten Einheit. |
Zu den Grundelementen gehören Standelemente, Wand- und Trennwandkonsolen sowie Einbaurahmen in Schweiß- oder Biegekonstruktion für separate Einzelaufstellungen von Sanitärteilen. Dabei sind Lagerplatzeinsparungen im Vergleich zu bisherigen Konstruktionen erreichbar, - also ein logistischer Vorteil.
Die Elemente nehmen die PEXc-Rohr-in-Rohr-Installation für Trinkwasser, Abwasser, ggf. auch für Heizung und Lüftung auf. Klemm-Preßverbinder für das PEXc-Rohr gehören mit zur Ausstattung der Grundelemente, aber auch Armaturen, Entwässerungs- und Ausstattungsanschlüsse lassen sich daran befestigen. Abschließend werden sie mit feuchtraumfester GKFI-Verkleidung beplankt. Die einzelnen Platten sind serienmäßig mit den nötigen Durchbrüchen ausgerüstet, so daß sich objektbezogene Einzelbestellung durchweg vermeiden läßt.
Klemm-, Schraub- oder Preßfittinge verbinden das PEXc-Rohr im Schutzrohr, welches rationell von der Rolle zu verlegen ist. Die in die Grundelemente integrierten, werkseitig vorgefertigten Module in 12 Versionen für die verschiedensten sanitären Bauteile hängen wie Bausteine an der Montage-Schiene. Diese wiederum sind über das Rohrsystem mit T-Stücken oder einer Verteilerstation bis zum Wassermesser verbunden, während die Entwässerungsleitungen in umgekehrter Richtung schließlich in die Kanalisation führen. Es handelt sich also um einen kompletten Systemverbund.
Swiften statt Schlitzen
Gelernt ist gelernt. Aber genau wie an einem Computer kommt heute kein Fachmann mehr daran vorbei, auch bei seinen Installationsaufträgen neue, früher unbekannte Methoden anzuwenden. Allein schon, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die traditionelle Schlitzmontage bei der Rohrverlegung wird jetzt immer stärker vom "Swiften" mit der Vor- und Ständerwandmontage abgelöst. Warum? Das Beispiel Modul beweist es. Die moderne Installationstechnik als Verbundsystem bringt folgende Vorteile:
- mehr Gestaltungsfreiheit für Neubau und Sanierung, gewerbliche und private Aufträge sowie Einzel- und Reihenmontage an Wänden entlang oder postmodern mit 45° Eckmontage oder 350° für zwei Elemente, auch diagonal oder als Dreieck in den Raum hineinragend, auf Wunsch mit treppenförmig gestuften Bauhöhen;
- mehr Präzision bei waagerechter und senkrechter Ausrichtung jedes Elementes, bei Zulauf und Ablauf;
- mehr Materialeinsatz;
- mehr Produktivität je Monteurstunde;
- mehr Ertrag;
- mehr Sicherheit;
- mehr Gewährleistung des Vorlieferanten;
- mehr Körper-, Tritt- und Luftschallschutz, mehr Brandschutz;
Wandkonsolen, raumhoch, kombiniert mit Waschtischelement, Bauhöhe 1130 mm. Trennwandkonsolen mit Armaturenträger für Dusche. |
Das neue Installationssystem ist für alle Beteiligten sparsamer durch:
- weniger Planungsarbeit;
- weniger Bauzeit;
- weniger Betriebsunterbrechung beim Kunden bzw. Mietausfall bei Wohnungen;
- weniger Demontagearbeiten, denn alte Leitungen und Anschlüsse brauchen nicht unbedingt entfernt, alte Fliesen nicht abgeschlagen zu werden;
- weniger Stemmarbeiten, Schmutz, Staub, Lärm;
- weniger Entsorgungskosten;
- weniger Einkaufs-, Bauaufsichts-, Abrechnungsarbeiten;
- weniger Probleme bei der Planung mit der passenden CAD-Software inkl. 3 D-Badgestaltung; der Fachmann arbeitet dabei mit jeweils nur einer kompletten, in sich abgeschlossenen Liefer- und Montageeinheit;
- weniger Abweichungen zwischen Voranschlag und Nachkalkulation von Kosten und Zeit;
- weniger Fremdgewerke am Bau: jeder Handwerker braucht nur einmal zu kommen;
- weniger Terminschwierigkeiten;
- weniger Lohnkosten:
- weniger Lagerhaltung, einfachere Logistik.
- Alles wird aus einer Hand geliefert.
- Keine Wartezeit zwischen Verrohren, Verputzen und Verfliesen.
- Der Mehrbedarf an Grundfläche für die Installationselemente wird durch zusätzliche Ablageflächen und geringere Wandabstände der Sanitärteile völlig ausgeglichen.
- Reinigungsfreundliche, wandhängende Montage ist installierbar.
Mögliche Variante bei der Rohrverlegung, daß sanfix-PEXc-Rohr mit Klemm- oder Preßverbinder. |
- Ausmauern des Innenbereichs der Grundelemente entfällt.
- Bautoleranzen und Wandunebenheiten bis 30 mm, aber auch Befestigungsschwachpunkte können ausgeglichen werden.
- Befestigungslücken, Nischen, Resträume sind überbrückbar.
- Zwischenträger ermöglichen individuelle Verlängerungen aller Flächen.
- Sanitärteile unterschiedlicher Hersteller passen in das Grundelement-Raster hinein. Auch müssen sie bei Altbaumodernisierung nicht an derselben Stelle wie das Vorgängermodell montiert werden.
- Heizungssteigestränge, Lüftungs- und Entwässerungsleitungen, Kommunikationskabel, sogar Gasrohre, können in raumhohen, mit Wandkonsolen gebauten Schächten verschwinden.
- Schweiß-, Löt- und Gewindeschneidarbeiten sind überflüssig.
- Die verwindungssteifen, selbsttragenden Grundelemente und Module sind durch Pulverbeschichtung dauerhaft gegen Korrosion geschützt.
- Die Gipskarton-Beplankung (GFKI) wird mit Lochungen für notwendige Rohrdurchbrüche und Bohrungen für die Befestigungen versehen.
- Wandkonsollasten bis 30 kp können statisch sicher aufgenommen werden.
- Die umweltfreundlichen GFKI-Platten der Verkleidung sind atmungsaktiv und sofort verfliesbar.
- Eine normale Badinstallation kann von einem Fachmonteur und einem Helfer innerhalb von acht Stunden soweit abgeschlossen sein, daß das WC am Abend schon wieder benutzbar ist.
- Jeder Modul besitzt gegenüber dem Baukörper, gegen Montagewände, Fußboden, Rahmen, Rohrschellen und Armaturenanschlüsse eine besondere Schalldämmung. Benutzergeräusche können nicht auf andere Bauteile übertragen werden.
- Einhaltung wie DIN 1053 Teil 1 Rezeptmauerwerk und das Verbot, Schlitze zu stemmen; DIN 4109 Schallschutz im Hochbau und DIN 4108 Teil 2 Wärmeschutz; VDI-Richtlinie 4100 . . .; DIN 1986 und DIN1988 für Trinkwasser und Entwässerung usw.
Für das neue Viegaswift-M-Programm gelten die Gewährleistungsvereinbarungen zugunsten aller ZVSHK- und BHKS-Mitglieder. Streitfragen über Nachforderungen, Nachbesserungen oder Regreßansprüche wegen fehlerhaften Materials sind damit juristisch abgeklärt. Der Verarbeiter kann evtl. Haftungsfragen in diesem Rahmen auf den Vorlieferanten abwälzen.
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