125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/1997, Seite 75 ff.
REPORT
Mecklenburg-Vorpommern
SOS
Die letzte Delegiertenversammlung in Sachsen (siehe IKZ-HAUSTECHNIK,Ausgabe 11/97, Seite 24 ff) und die Landesverbandstage in Thüringen(siehe IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/97, Seite 18 ff) sowie Brandenburg (sieheIKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14/97, Seite 30 ff) brachten es an den Tag: DieSHK-Betriebe in den Neuen Bundesländern haben mit großen Problemenzu kämpfen. Mit welchen Schwierigkeiten die SHK-Fachunternehmen inMecklenburg-Vorpommern sich derzeit auseinandersetzen müssen, erfuhrIKZ-HAUSTECHNIK-Redakteur Günther Klauke in Gesprächen mit Betriebsinhabernin Crivitz (bei Schwerin), Rostock, Bergen (auf Rügen), Greifswaldund Hintersee (bei Ueckermünde).
Daß sich die meisten deutschen Spitzenpolitiker und -manager beider Wiedervereinigung eine kapitale Fehleinschätzung leisteten istmittlerweile unbestritten. "In fünf Jahren gibt es keine Unterschiedemehr" hieß es damals. Doch nach nunmehr acht Jahren präsentiertsich eine gänzlich andere Welt.
Zunächst lief es für die Fachhandwerker nahezu nach Wunsch.Riesiger Renovierungsbedarf und die in den ostdeutschen Ländern massivvorangetriebene Umstellung von Stadt- auf Erdgas sowie die fortlaufendeNeuerschließung auf der Erdgasseite, sorgte rasch für volleAuftragsbücher. So gerieten vor allem die Jahre 1991 bis 1993 fürviele Handwerksunternehmer zum Traumstart in die freie Marktwirtschaft.Im Zuge dieses großen Auftragspolsters und der Auflösung vielergroßer Produktionsgenossenschaften kam es in diesem Zeitraum zu einerregelrechten Firmenneugründungswelle. Trotz der teilweise mächtigenKonkurrenz aus Nord-, West- und Süddeutschland expandierten zahlreicheUnternehmen sehr stark, wandelten sich in kürzester Zeit vom 2-Mann-Betriebzum Mittelständler mit teilweise sogar 60, 80 oder gar 100 Mitarbeiternund mehr. Eine Entwicklung, für die so manches Unternehmen, z.B. inNordrhein-Westfalen, 30 und mehr Jahre benötigte.
Skeptiker unter den Branchenkennern hoben schon damals mahnend den Zeigefingerund verwiesen auf die turnusgemäße Berg- und Talbahn der Wirtschaft.Diese Erstürmung eines 8000ers im Laufschritt könne leicht aucheinen freien Fall nach sich ziehen, war zu hören.
Daß die Zweifler mit ihrer Einschätzung richtig lagen, zeigtsich heute. Schnelles Wachstum allein ist eben nicht alles. Einer Sturm-und Drangphase folgt leider oft auch eine Ruheperiode. Für so manchesUnternehmen wurde daraus bereits eine Kapitulation. Nicht umsonst verzeichneteman 1996 in Thüringen rund doppelt so viele Insolvenzen wie in Nordrhein-Westfalen!
Entspannung ist kaum in Sicht. So verfügt Mecklenburg-Vorpommernmit einem SHK-Fachbetrieb je ca. 1050 Einwohner bundesweit über diehöchste Betriebsdichte der Branche. Nicht wenigen Unternehmen steht"das Wasser bereits bis zum Hals".
Gute alte Handwerkertradition gepaart mit Innovation weist den Wegin die Zukunft
Landesinnungsmeister Paul Freitag zieht bei der Ursachenforschung nüchternBilanz: "Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sindnicht dazu angetan frohlockend in die Zukunft zu schauen. Vor allem dieviel zu hohen Lohnnebenkosten, der zögerliche Zahlungseingang öffentlicherund privater Auftraggeber sowie das Vergabewesen mit großen Losen,verursachen Sorgenfalten. Erschwerend kommen die geringe Kaufkraft derBevölkerung (Arbeitslosigkeit im Landesmittel ca. 20%, in einigenRegionen bis nahe 40%) sowie die Schwarzarbeit hinzu".
"Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind keinAnlaß um zu frohlocken," ist die Meinung von LIM Paul Freitag. |
Folgerichtig strebt Freitag, gemeinsam mit FVSHK-GeschäftsführerHans Müller, eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit an. "DieFachbetriebe müssen agieren, nicht reagieren und sich auf allen Ebenenals leistungsstarke, hochqualifizierte Partner darstellen", fordertMüller. So könnte z.B. durch Werbegemeinschaften auf Innungsebene(wie sie bereits von einigen Innungen mit oder ohne Handel praktiziertwerden), ein Einzelhandel der auch den DIY-Markt bedient oder durch (bereitsgeplante) Wärmelieferungskonzepte verlorenes Terrain zurückgewonnenwerden.
Agieren statt reagieren, ist für den Obermeister Joachim Kobrow,Rostock, die richtige Grundeinstellung. |
Gute alte Tradition, gepaart mit innovativen neuen Wegen, weist dieRichtung in eine stabile Zukunft, glauben nicht nur Freitag und Müller.In seinem 30-Mann-Betrieb setzt der Landesinnungsmeister dieses Konzeptderzeit in die Tat um. Neben einer Ausstellung mit Badvarianten entstehtauf dem Firmengelände auch ein gut sortierter, zunächst 85 m2großer, erweiterbarer Abholmarkt.
Basisarbeit in Crivitz, durch Geschäftsführer Hans Müller. |
Aktives Innungsleben
Agieren statt reagieren ist auch für Joachim Kobrow, Obermeisterder Rostocker SHK-Innung, die richtige Grundeinstellung. "Eine starkeÖffentlichkeitsarbeit, die innovatives, hochqualifiziertes Fachhandwerkin einem positiven Licht zeigt, ist der Schlüssel zum Erfolg",so Kobrow. Wie ernst man in der Rostocker Innung diese Philosophie nimmt,zeigen einige Beispiele.
So gründeten ca. 60 SHK-Fachbetriebe bereits vor Jahren eine GmbH,eigens zu dem Zweck, die Erdgasumstellung im Innungsbezirk übernehmenzu können. Mit Erfolg! Während in zahlreichen anderen Versorgungsgebietendie heimischen SHK-Fachhandwerker bei der Erdgasumstellung mehr oder wenigeraußen vor blieben, erhielt die angesprochene GmbH Aufträge ingroßem Umfang. Dabei gelang es den Rostockern sogar die örtlichenFachgroßhändler in das gemeinsame Boot zu holen. Auf diese Weisepartizipierten alle ortsansässigen SHK-Fachunternehmen an dem Auftragsvolumen.
"Der Verdrängungswettbewerb hat eingesetzt" meint MarkHouben, Obermeister der Innung Rügen. |
Zusammenarbeit wird auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit großgeschrieben. So haben sich mittlerweile 44 Innungsbetriebe mit regionalenFachgroßhändlern, die eine Badausstellung besitzen, zu einerWerbegemeinschaft zusammengeschlossen. In regelmäßig wiederkehrendenhalbseitigen Anzeigen wird für die Inanspruchnahme des regionalenHandwerks und der Badausstellungen der Fachgroßhändler geworben.So erfolgt an den Sonnabenden die Kundenberatung in den Badausstellungendurch Handwerksmeister der Innung.
Starkes, qualifiziertes Handwerk präsentieren die Rostocker nachwie vor. So hat man mit 40 SHK-Fachbetrieben und 25 Elektro-Fachbetriebeneine Notdienstgemeinschaft gegründet. Wochenweise ist jeweils einSHK- und ein Elektro-Fachbetrieb an 365 Tagen im Jahr als Notdienst 24h erreichbar. Analog zu Ärzten und Apotheken werden die Bereitschaftsbetrieberegelmäßig in der Tagespresse veröffentlicht. Laut Kobrowläuft die Aktion nicht nur überaus erfolgreich, sie wird auchvon der Bevölkerung ausgesprochen positiv bewertet.
Da man auch in diesem Fall auf die Unterstützung des Fachgroßhandelszurückgreifen kann, gibt es kaum nennenswerte Probleme. Evtl. Schwierigkeitender Kundendienstmonteure (Ersatzteile unterschiedlicher Marken, Großanlagen,Sonderanlagen wie in Bäckereien usw.) habe man bisher allesamt aufdem "kleinen Dienstweg" bewältigen können.
Natürlich ist auch an der Ostseeküste nicht immer eitel Sonnenschein.Derzeit bereiten u.a. eine erhöhte Zahl von Insolvenzen, das Auftragsvergabewesensowie die "Zahlungsmoral" Sorgen. Ungemach könnte mittelfristigauch durch die Stadtwerke Rostock AG drohen. Immerhin gab das Versorgungsunternehmenkürzlich eine Broschüre für Bauherren und Hauseigentümerheraus, in der unter anderem folgendes festgestellt wurde:
"Mit dem Wärmepreis sind alle Kosten für die Investitionund Planung der Wärmeerzeugungsanlage, den Energieeinsatz mit Erdgas,die Betriebsführung, Wartung, Reparatur und die Meßgebührenabgegolten."
Starker Tobak, der an die Bremer Verhältnisse erinnert. Kobrowist allerdings davon überzeugt, das Problem meistern zu können.Gegebenenfalls plant man ein Wärmelieferungskonzept nach dem Musterder Düsseldorfer Innung.
Derzeit denkt Kobrow über die Zertifizierungsnotwendigkeit seines20-Mann-Unternehmens nach. Dieser Schritt erscheint notwendig, weil einigegrößere Auftraggeber zukünftig nur noch zertifizierte Betriebebei der Auftragsvergabe berücksichtigen wollen.
Kritik übt Kobrow an den verbandseigenen Zertifizierungsangeboten.Frei auf dem Markt tätige Zertifizierungsanbieter sind weitaus kostengünstiger!
Inselbonus
Diesen Schritt hat Karl-Heinz Ratzke, Geschäftsführer derRügen Haustechnik in Bergen bereits hinter sich. Der aus einer PGHin ein Privatunternehmen gewandelte Betrieb beschäftigt derzeit 140Mitarbeiter und ist bundesweit tätig. Ratzke, der wie alle seine Kollegendas derzeitige Preisgefüge bemängelt, führt sein Unternehmenzukunftsorientiert.
Von Gewerbe- und Industriemontagen über Heizung und Bad, Kundendienstbis hin zur Wärmeversorgung bietet Ratzke mit seinen fünf KG'sdie gesamte technische Dienstleistung in industriellen und privaten Bauvorhabenan.
Karl-Heinz Ratzke beschäftigt 140 Mitarbeiter und ist bundesweitin Aktion. |
Besonderen Wert legt der ehemalige Obermeister der Innung Rügenauf Stammkunden. "In absehbarer Zeit ist der Bedarf an Neubauten gedeckt.Zur Sicherung der Arbeitsplätze verstärken wir daher den Wartungs-und Instandhaltungssektor und streben ca. 5000 Wartungsverträge (derzeitca. 2000) an. Darüber hinaus wird das Wärmeversorgungskonzeptausgebaut und die DDC-Leittechnik im Bereich der Service KG forciert."
Allesamt Aktivitäten, die kleinere Betriebe nur gemeinsam realisierenkönnen. Darauf setzt denn auch Mark Houben, Obermeister der InnungRügen, mit seinem 12-Mann-Betrieb. Im Alleingang kann der Mitdreißigerkaum einen 24-h-Notdienst an 365 Tagen im Jahr oder ein Wärmelieferungskonzeptauf die Beine stellen. Houben bestätigt einen gewissen "Inselbonus",von dem auch die ortsansässigen SHK-Betriebe durch die Investitionenin den Tourismus profitieren
Die Zukunftsaussichten bewertet Houben so: "Da der Modernisierungsprozeßnahezu abgeschlossen ist, hat der Verdrängungswettbewerb eingesetzt.Weiterer Stellenabbau und eine zunehmende Zahl an Insolvenzen werden dieFolgen sein."
Uwe Grüttmöller hält die private als auch öffentlicheZahlungsmoral für äußerst bedenklich. |
Einerseits ist für Ratzke und Houben dieser "Gesundschrumpfungsprozeß"nicht von Nachteil. Andererseits machten sie jedoch die fehlende Kaufkraft(bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit), das zu geringe Eigenkapitalmancher Betriebe sowie unternehmerische Fehlentscheidungen als Gründefür Insolvenzen aus, was beide Unternehmer natürlich nicht begrüßen.
Als mangelhaft bezeichneten die Rügener die Handwerkerlobby. "DasHandwerk exportiert keine Arbeitsplätze ins Ausland und bildet bundesweitdie meisten Nachwuchskräfte aus, spielt bei wirtschafts- und beschäftigungspolitischenFragen aber bestenfalls die zweite Geige", so Houben. Das bestätigtauch Ratzke, der seit einiger Zeit, ebenso wie Houben, kommunalpolitischaktiv ist und auf dieser Ebene erheblich bessere Möglichkeiten zurpositiven Selbstdarstellung des Handwerks sieht.
Stadtleben
Das sieht auch Dipl.-Ing. Uwe Grüttmöller so, Chef des gleichnamigenHaustechnik-Unternehmens in Greifswald. Grüttmöller ist Verbandsmitglied,beschäftigt derzeit 24 Mitarbeiter und installiert unter anderem auchDDC und DFÜ-Überwachungsanlagen in Gebäuden. Er bemängeltnicht nur die fehlende Handwerkerlobby sondern auch die Negativdarstellungder Handwerkerleistungen in der öffentlichen Meinung. "Was beinahetäglich über die Handwerkerschaft zu lesen ist, grenzt schonan Rufschädigung", so Grüttmöller. Dabei meint derUnternehmer nicht nur die "Sensationspresse" sondern durchausauch renommierte Magazine.
Gemeinsam mit dem FVSHK Mecklenburg-Vorpommern konnte die Innung derHansestadt erst kürzlich eine Entwurfsfassung der Fernwärmesatzungvereiteln, die für das gesamte Stadtgebiet einen Anschlußzwangvorsah.
Sicherheitshalber legt der dreifache Handwerksmeister Martin Böckernoch einen drauf, denn er hat sich zum Meisterlehrgang im Dachdeckerhandwerkangemeldet. Überhaupt nichts hält er von der "einseitigenVerwandtschaftserklärung" Dachdecker/Klempner. |
Für besonders bedenklich hält der junge Betriebsinhaber dieZahlungsmoral privater und öffentlicher Auftraggeber. Nach seinenAusführungen zögern öffentliche VerwaltungseinrichtungenZahlungen bewußt hinaus und so auch Wohnungsbaugesellschaften, sielegen z.B. Gelder langfristig fest, um Zinsgewinne zu erzielen, schiebenaber die Bezahlung von Handwerkerrechnungen aus eben diesem Grund auf dielange Bank.
Auch in Polen tätig
Von Zahlungsmoral mag Martin Böcker schon nicht mehr reden: "Mankommt sich manchmal vor wie ein Bettler" schildert der in der UeckermünderHeide beheimatete SHK-Unternehmer die Situation. Seine 73 Mitarbeiter sindebenfalls bundesweit tätig. "Auftragsseitig gibt's keine Probleme,wohl aber beim Preisgefüge. Wir könnten viel mehr machen, wennes nur genügend gute Klempner gäbe" so Böcker, derseit 1980 bereits über 90 Türme(!) mit Metallbedachungen versehenhat. Dabei zahlt der Hinterseer seinen Klempnergesellen mit 26,50 DM einenSpitzenlohn. Zusätzliche Aktivitäten bei der Zukunftssicherungder eigenen Firma sind die Herstellung von Gestaltungs- und Gebrauchsgegenständenaus Baumetallen. Statt nur auf Aufträge des einzelnen Kunden zu warten,müßte man auch auf neue Kundengruppen zugehen.
Die Diskussion um das Berufsbild des Klempners hält der agile Unternehmerschlichtweg für Hohn. Vor allem die von den Dachdeckern angestrebte"einseitige Verwandtschaftserklärung" kann er nicht nachvollziehenund wünscht sich eine Überarbeitung des Berufsbildes, um gesteigerteQualitätskriterien zu etablieren. Sicherheitshalber belegt Böckerderzeit einen Meisterlehrgang im "Dachdecker"-Handwerk.
Enttäuscht zeigte sich Böcker nicht nur von dem Geschäftsgebarenmancher Auftraggeber sondern vor allem von den gesetzlichen Begleitumständen."Es müssen Grundlagen geschaffen werden, die dem Handwerker inkürzester Zeit sein Geld garantieren. Immerhin sichern Handwerksbetriebeviele Arbeitsplätze, bilden die meisten jungen Menschen aus und zahlenhohe Steuern. Wollen wir aber an unser wohlverdientes Geld, stehen nichtselten langjährige Rechtsstreitigkeiten bevor. Ich kann doch meinenMitarbeitern auch nicht sagen ‚für den letzten Monat bekommt ihr nurdie Hälfte des normalen Gehalts'." In einem Satz brachte Böckerschließlich seinen Frust auf den Punkt: "Hätte ich 1989gewußt, was ich heute weiß, ich hätte den Handwerksbetriebnicht ausgebaut, sondern voll auf die jetzt nebenher betriebene Landwirtschaftgesetzt."
Fazit
Die Enttäuschung sitzt tief bei so manchem SHK-Unternehmer in Mecklenburg-Vorpommern.Wirtschaftspolitische Bedingungen, Preiskampf, Vergabewesen in großenLosen, Verhalten der Auftraggeber, fehlende Lobby und rechtliche (Un)Möglichkeitenverursachen Verdruß. Diese Begleitumstände unterscheiden sichnicht von den Problemen der Kollegen z.B. in NRW. Allein die Dichte derBetriebe (pro Kopf der Bevölkerung) setzt andere Maßstäbe.Alle unsere Gesprächspartner glauben denn auch: "Es mußnoch viele Insolvenzen geben, damit gesunde Betriebe überleben können!"
Die Politiker jedenfalls sollten gewarnt sein. Das sich in den letztenMonaten abzeichnende Stimmungsbild nimmt immer mehr die Form einer tickendenZeitbombe an und läßt bei gleichbleibend bescheidener Konjunkturkein weiteres "Aussitzen" der schwierigen Lage zu.
Es besteht akuter Handlungsbedarf nicht nur bei den wirtschaftlichenRahmenbedingungen sondern auch bei der Rechtsprechung. Es kann nicht angehen,daß Handwerksunternehmern von Richtern empfohlen wird, ein Vergleichsangebotvon 11000,- DM (Restschuld 28000,- DM) anzunehmen, mit dem Hinweis, daßder ansonsten anhängige Rechtsstreit noch mindestens zwei Jahre inAnspruch nehmen wird (kürzlich im Großraum Zwickau so geschehen)!Wenn 17000,- DM für Staatsdiener kein Streitobjekt mehr sind, verdienendiese offenbar zuviel Geld.
Und wenn für solche Verfahren mindestens zwei Jahre in Anspruchgenommen werden, muß nicht der Handwerksunternehmer zurücksteckensondern ganz schnell und ernsthaft über die Rechtslage nachgedachtwerden."
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