125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/1997, Seite 21


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


AJU diskutierte mit Junkers

Für Ende April lud die Robert Bosch GmbH Thermotechnik, besser bekannt unter dem Namen Junkers, die Arbeitsgemeinschaft Junger Unternehmer (AJU) nach Marl ein. Ziel dieser Zusammenkunft waren Vorträge zu den aktuellen Branchenthemen BImschV/TRGI, EDV, Marktgefahren.

Rund 15 AJU-Vertreter reisten an, um sich über technische und marktspezifische Eckpunkte zu informieren. Schon kurz nach Vortragsbeginn zeichnete sich ab, daß sich der Informationsaustausch in Form einer lebhaften Diskussion entwickelte, von der beide Seiten, Junkers und AJU, profitierten.

Die Junkers-Vertreter Joseph Eßer, Hans-Jürgen Omlor, Andreas Schmaderer und Heinz Günter Büscher nahmen etliche Anregungen aus den Reihen der Versammelten als konstruktive Kritik auf, während sie selbst wichtige Hintergrundinformationen aus der Branche weitergaben. Beispielsweise zum Thema Wartungsverträge: Der Kunde kann von einer regelmäßigen Wartung überzeugt werden, indem mit Hilfe von Argumenten der Sinn eines solchen Vertrages dargelegt wird. Ansatzpunkt bietet hier die Heizungsanlagenverordnung, die eine Wartung von Kesselanlagen mit mehr als 11 kW vorschreibt.

Informationsaustausch ohne Konkurrenzdenken - in der AJU selbstverständlich.

Ein großes Thema mit viel Zündstoff war die Diskussion über elektronische Medien. AJU’ler und Junkers-Vertreter erörterten mit viel Eifer das Für und Wider elektronischer Aufrüstung. Allzu oft treten Probleme auf, deren Ursachen in der Software oder in der Übermittlung von Daten von einem Rechner auf den anderen oder von einem Programm ins andere zu suchen sind. Aber auch menschliche Unzulänglichkeiten spielen eine Rolle. Einig war man sich in der Feststellung, daß eine EDV-Anlage die Grundvoraussetzung für die tägliche Arbeitserleichterung schafft.

Das vieldiskutierte Thema der Marktgefahren durch Quereinsteiger war Diskussionsgrundlage des letzten Tagesordnungspunktes. Besondere Aufmerksamkeit ist den Baumärkten zu widmen, meint Junkers. Der noch schlechte Service und die unvollständige Angebotspalette seien kein Ruhekissen für das Handwerk. Denn es gibt fähige, engagierte Ex-Mitarbeiter aus dem Handwerk, dem Handel und der Industrie, die - und das zeichnet sich ab - durch den massiven und endverbraucherorientierten Ausbau des Heizungsangebotes Umsätze dem Handwerker entziehen möchten. Aber die mehr oder weniger handwerksgefährdenden Aktivitäten sind nicht nur bei den Baumärkten zu beobachten. Auch die Energieversorgungsunternehmen (EVUs) bearbeiten den Markt mitunter sehr aggressiv. Wärmelieferung und Wartung, gar die Übernahme von Planung, Ausschreibung und Vergabe von Aufträgen sind Segmente, in denen die EVUs versuchen, Endkunden an sich zu binden. Denn hinter jedem EVU steckt sehr viel Kapital und ebensoviel Know-how.

Mit der Dikussionsveranstaltung hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig der Informationsaustausch zwischen Industrie und Handwerk ist. Die "Arbeitsgemeinschaft Junger Unternehmer" bietet hierfür eine ausgezeichnete Plattform.


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