125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/1997, Seite 16 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Zentralverband
Kurz und bündig
Wettbewerb
Deutsches Team für St. Gallen
Die deutschen Teilnehmer am Internationalen Berufswettbewerb des SHK-Nachwuchses vom 3. bis 7. Juli in St. Gallen, Schweiz, stehen fest. Als Vertreter des Klempnerhandwerks nimmt Erik Feibert aus Ludwigshafen teil. Für die Sanitärbranche tritt Marco Fricke aus Hamburg gegen die Konkurrenz an. Auch in der Jury sind zwei deutsche Experten vertreten: Wolfgang Lenz, Siebeldingen, wird erstmals als Sachverständiger die Klempnerarbeiten begutachten. Für den Bereich Sanitär ist - wie bereits im Vorjahr - Peter Werner aus Ludwigshafen als Sachverständiger nominiert.
Foto des Posters zur Berufsolympiade zur Nachricht "Deutsches Team für St. Gallen". |
CO2-Minderung
Förderprogramm für Energiesparer
Die Einsparung von Energie und damit die Verminderung des Ausstoßes von Kohlendioxid bei der Verbrennung fossiler Energieträger ist das Ziel eines Förderprogrammes der Kreditanstalt für Wiederaufbau - KfW. Privatpersonen und Unternehmen können im Rahmen dieses Programms zinsgünstige Kredite für die Erneuerung oder Modernisierung ihrer Heizungsanlagen, den Einbau von solarthermischen Anlagen oder Wärmepumpen aber auch für Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes am Gebäude selbst erhalten.
Das Programm ist auf das Gebiet der alten Bundesrepublik einschließlich Berlin-West beschränkt. Kreditanträge müssen über eine Geschäftsbank gestellt werden. Die maximale Kreditlaufzeit beträgt 15 Jahre, in den ersten 10 Jahren beläuft sich der Effektivzinssatz auf 5,1 Prozent, danach gelten die Konditionen des Kapitalmarktes.
Heizkessel
Forschung für die Entsorgung
Täglich müssen in der Bundesrepublik rund 4000 alte Heizkessel entsorgt werden. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie fördert deshalb im Rahmen des Forschungsvorhabens "Wirtschaften in Kreisläufen" Pilotvorhaben für das Recycling von Heizungsanlagen. Ziel ist es, Aspekte der Kreislaufwirtschaft bereits bei der Entwicklung und Herstellung von Heizkesseln zu berücksichtigen. Beteiligt sind Gießereien, Anlagenbauer, Recyclingunternehmen und der Handel. Da das Handwerk bei der Demontage und Sortierung von Altanlagen eine Schlüsselfunktion hat, sollen auch Handwerksbetriebe in das Vorhaben einbezogen werden.
Nachwuchswerbung
Overheadfolien zu SHK-Berufen
Der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit und Werbung des ZVSHK hat einen Overheadfoliensatz für Vorträge zur Werbung von Berufsnachwuchs für das SHK-Handwerk entwickelt. Diese Folien können zum Beispiel von Meistern für Vorträge in Schulen oder bei anderen berufskundlichen Veranstaltungen eingesetzt werden. Bestellungen nehmen die Landesinnungs- und Fachverbände sowie die ZVSHK-Geschäftsstelle Potsdam entgegen.
Overheadfolien zu SHK-Berufen |
Ausbildung
Unterlage für Gas- und Wasserinstallateure
Im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat die SHK-Innung Berlin eine neue Ausbildungsunterlage für den Beruf des Gas- und Wasserinstallateurs erarbeitet. Hintergrund sind die gestiegenen Anforderungen an die Berufsausbildung und Berufspraxis, die sich nicht nur auf reine Montagetätigkeiten beschränken, sondern auch zunehmend Wissen um Details und Folgen zu Fragen typischer Handlungsweisen im Beruf erfordern.
Praxistips zu regelmäßig auftauchenden Problemen wurden ergänzt mit Aufgaben und Checklisten mit Musterlösungen zur Selbstkontrolle. Behandelt wird die gesamte Palette der Arbeiten in diesem Handwerk, im Anhang finden sich unter anderem, neben einer Zusammenstellung der wesentlichen Gesetze, Verordnungen, Normen und Richtlinien der SHK-Branche im Bereich der Technik, auch Hinweise zum Umwelt- und Arbeitsschutz.
ZVSHK-Terminkalender | |
1997 | |
Datum | Veranstaltung |
17. September 1997 | ZVSHK-Bundestagung, Bonn |
18. September 1997 | ZVSHK-Mitgliederversammlung, Bonn |
25. September 1997 | Sachverständigen-Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow |
26./27. September 1997 | 6. Brandenburger Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow |
1998 | |
Datum | Veranstaltung |
21. bis 28. Februar 1998 | 7. Internationales Fortbildungsseminar für das |
15./16. Mai 1998 | Deutscher Kachelofenbauertag, Heidelberg |
11./12. Juni 1998 | 11. Erdgasforum, Berlin |
2./3. Oktober 1998 | 23. Deutscher Kupferschmiedetag, Würzburg |
12./13. November 1998 | 9. Deutscher Klempnertag, Kassel |
Kreislaufwirtschaftsgesetz:
Das System kommt in Schwung
SHK-Betriebe in Bayern und in Berlin erhielten im Mai Post aus Köln. Absender war die INTERSEROH AG, die den Unternehmen in den beiden Bundesländern ihr System für die Rücknahme von Altstoffen vorstellte. Es ist der erste Schritt beim Aufbau eines bundesweiten Netzes von Abhol- und Anlieferungsstationen, das die Anforderungen des Anfang Oktober 1996 in Kraft getretenen Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes erfüllt.
Vorausgegangen war ein umfangreiches Testprogramm. In 13 über ganz Deutschland verteilten Regionen konnten SHK-Handwerker seit dem 1. September 1995 ihre Altstoffe, gebrauchte Waschbecken, Rohre und Durchlauferhitzer beispielsweise, an Sammelstellen abgeben. Die dabei gewonnenen Daten und Informationen über Art und Menge der anfallenden Materialien, über Transport- und Sortierkosten sowie die Kosten für deren Entsorgung, aber auch der Erlöse bei der Verwertung, dienen nun dem Aufbau eines flächendeckenden Netzes.
Bringen bevorzugt
Ein Ergebnis des über zwölf Monate laufenden Feldversuches: 98,5 Prozent der Betriebe ziehen es vor, ihre Altprodukte selbst an Sammelstellen abzuliefern. Ein Grund dafür ist der in der Regel fehlende Platz für die Aufstellung von Sammelbehältern. Nur 1,5 Prozent wünschten die Abholung. Gleichzeitig ergaben die insgesamt 3600 Anlieferungen des Feldversuches auch eine erste Übersicht über die anfallenden Mengen: 470 Tonnen Fe-Schrott, 244 Tonnen Keramik, 132 Tonnen Kunststoffe, 76 Tonnen Holz, 52 Tonnen Altgeräte und 17 Tonnen Buntmetalle wurden erfaßt.
Der Modellversuch lieferte INTERSEROH die Daten für den Aufbau eines flächendeckenden Systems. |
Diese Zahlen bieten auch eine erste Grundlage für eine Kosten-Nutzen-Kalkulation. Denn vieles, was auf den Baustellen als Abfall gilt, erzielt bei entsprechender Sortierung und Verwertung durchaus nennenswerte Erlöse. Im Rahmen des Systems erhalten die Betriebe folglich marktübliche Vergütungen für Altprodukte und Verarbeitungsreste aus Stahl und Buntmetall. Für Materialien, deren Entsorgung Kosten verursacht, erhalten die Anlieferer dagegen eine entsprechende Rechnung. Gebühren für die Containergestellung und die Abholung werden zwischen den von INTERSEROH beauftragten Entsorgern und den Betrieben individuell ausgehandelt. Erklärtes Ziel ist es jedenfalls, die Entsorgung von Altstoffen für die Betriebe kostenneutral zu machen. Durch die Teilnahme an diesem Rückführungs- und Verwertungssystem sind laut INTERSEROH die Pflichten aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz erfüllt. Die zentrale Systemsteuerung ermöglicht es, alle Materialströme lückenlos zu dokumentieren. Der Anlieferer wäre damit der gesetzlichen Nachweispflicht für die ordnungsgemäße Entsorgung seiner Abfälle enthoben.
Noch offene Fragen
Für den ZVSHK ist diese Lösung jedoch noch nicht der Weisheit letzter Schluß. Die Verantwortung und gegebenenfalls auch die Kosten, so argumentiert der Zentralverband, verbleiben bei diesem System bei den Handwerksbetrieben. Aus diesem Grund strebt der ZVSHK auch die Einbindung der Hersteller von Erzeugnissen an, die das SHK-Handwerk verarbeitet. Langfristig sollen beispielsweise die Produzenten von Heizkesseln, Badewannen, Sanitärkeramik und Kunststoffrohren an einem branchenweiten Entsorgungskonzept beteiligt werden. Diskutiert wird deshalb ein kombiniertes Rücknahme- und Entsorgungssystem, an dem sich auch Handwerksbetriebe als zertifizierte Entsorgungsfirmen beteiligen können. Bei der Menge der anfallenden Materialien könnte das Abfall- und Kreislaufwirtschaftsgesetz so auch für zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten im Handwerk sorgen. SRa
ZVSHK-Ausschüsse:
Im Dienst der Betriebe
Ein guter Handwerker zu sein, reicht für die Führung eines eigenen Unternehmens schon längst nicht mehr aus. Die wuchernde Steuerbürokratie, Fragen des Vertrags- und Arbeitsrechtes, des Umwelt- und Arbeitsschutzes beispielsweise, die immer rasanter fortschreitende Entwicklung der Technik und dazu noch ganz neue Technologien, erfordern meist mehr Zeit, als dem Inhaber eines Handwerksbetriebes für wirklich produktive Tätigkeiten zur Verfügung steht.
Diesen klassischen Verbandsdienstleistungen widmen sich beim ZVSHK vier Ausschüsse, die im Rahmen der Mitgliederversammlung in Leipzig teils bestätigt, teils neu ins Leben gerufen wurden. Die Organisation der Arbeit und bei übergreifenden Themen die Kooperation mit anderen Ausschüssen, wird von den jeweiligen Fachreferaten beim ZVSHK durchgeführt.
Arbeit und Soziales
Die Unterstützung der Unternehmen bei Arbeits- und sozialpolitischen Themen sowie in Fragen der Tarifpolitik ist ein klassisches Aufgabengebiet von Verbänden. Tatsächlich ist der Inhaber eines Handwerksbetriebes kaum noch in der Lage, die Fülle von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften des Arbeitsrechtes zu durchschauen.
Hier wird der Ausschuß Arbeit und Soziales des ZVSHK tätig. Er beobachtet auch die Entwicklung der Gesetzgebung bezüglich Arbeitsrecht und Arbeitsschutz und begleitet die Vorbereitung entsprechender Gesetze und Verordnungen durch intensive Kontakte mit den parlamentarischen Institutionen, denen er auch eigene Vorschläge macht. Der Ausschuß ist ebenfalls Ansprechpartner für die Berufsgenossenschaften in Fragen der Arbeitssicherheit und Gesundheit. Eine weitere Aufgabe ist die Koordination der Tarifpolitik der Mitgliedsorganisationen.
Berufsbildung
Seine Hauptaufgaben lassen sich in folgenden Stichpunkten zusammenfassen:
1. Überarbeitung der Rechtsverordnungen über die Prüfungsanforderungen in den Meisterprüfungen nach § 25 HwO für alle SHK-Berufe.
2. Analog dazu die Überprüfung der Ausbildungsverordnungen und gegebenenfalls deren Überarbeitung.
3. Erarbeitung einer neuen Ausbildungsverordnung für den neuen Beruf, der sich aus der zu erwartenden Zusammenlegung der Berufe Gas- und Wasserinstallateur mit dem des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers ergibt.
4. Definition der Anforderungen an die Meisterprüfungsausschüsse und Erarbeitung von Schulungskonzepten für diese.
5. Erarbeitung von Weiterbildungskonzepten, beispielsweise bei der Einführung neuer Technologien.
Betriebswirtschaft
Ein Aufgabengebiet dieses Ausschusses ist die Einführung und Verbesserung von Möglichkeiten der Datenverarbeitung. Als besonders erfolgreich ist hier die Entwicklung des Programms "Deckungsbeitragsrechnung" zu nennen. Der Verbesserung der Material- und Lagerwirtschaft soll das noch im Versuchsstadium befindliche System "Edifact" dienen, das Handwerksbetriebe und Großhandel unmittelbar verbindet.
In Zukunft wird sich der Ausschuß vorrangig mit klassischen Themen der Betriebswirtschaft beschäftigen. Beispiele hierfür sind: Unternehmenssicherung, Marktentwicklungen und Möglichkeiten für deren Wahrnehmung durch das SHK-Handwerk bis hin zur Nachfolgeregelung.
Energie und Umwelt
Die Verschärfung der Gesetzgebung im Bereich Umweltschutz und Energieeinsparung, dazu die Entwicklung neuer Technologien auf diesen Gebieten betrifft das SHK-Handwerk in besonderem Maße. All diese Tendenzen werden vom Ausschuß Energie und Umwelt in enger Zusammenarbeit mit den anderen bereits genannten Ausschüssen verfolgt und begleitet. Er erarbeitet Grundsatzpapiere und Grundlagen im Rahmen der sachbezogenen Gesetzgebung und deren Folgen. Die Lösung technischer Detailprobleme ist dagegen Aufgabe der jeweiligen Fachreferate, die der Ausschuß beratend begleitet. SRa
Handbuch Haustechnischer Service:
Service als Chance
Mit der 5. überarbeiteten Auflage des Handbuches "Haustechnischer Service" bietet der ZVSHK SHK-Betrieben einen Leitfaden für den systematischen Aufbau des Servicegeschäftes. Das Handbuch umfaßt 202 Seiten, kostet 80,- DM, für Innungsmitglieder 50,- DM und ist beim ZVSHK in St. Augustin unter der Bestell-Nr. BW01 zu beziehen.
Das neu überarbeitete Handbuch "Haustechnischer Service". |
Werbung, Beratung und der Abschluß von Wartungsverträgen werden unter dem Stichwort "Akquisition" behandelt. Der zweite Schritt "Organisation" beschäftigt sich mit der Schulung und Motivation der Mitarbeiter, der Ausrüstung spezieller Kundendienstfahrzeuge, Kommunikations- und Organisationssystemen sowie Planungsmitteln. Der dritte Teil erläutert unter dem Aspekt "Kalkulation" die Ermittlung der Stundenverrechnungssätze und Fahrtkosten, der Preise für den Geräteeinsatz sowie für den Aufbau eines Notdienstes.
Enthalten ist auch eine Übersicht über die aktuellen Rechtsvorschriften. Im Anhang finden sich schließlich Vorschläge für Angebote und Wartungsverträge, Abrechnungsformulare sowie ein Auszug aus der VOB für den Bereich handwerklicher Leistungen.
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