125 Jahre IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/1997, Seite 3


EDITORIAL


Gerangel um SHK-Ausstellungen

Michael von Bock und Polach
ZVSHK-Hauptgeschäftsführer

SHK Ost im Wechsel Berlin und Leipzig

Während der ISH 1997 Bestnoten als Weltleitmesse für Haustechnik und Gebäudemanagement bescheinigt werden, hat sich das Gerangel um die regionalen SHK-Ausstellungen noch immer nicht gelegt. Dabei sprechen die Tatsachen eine klare Sprache und sollten die Spekulationen, Boykotthandlungen sowie das völlig überflüssige Powerplay in Verbänden und Organisationen schleunigst beenden.

Tatsache ist, daß sich die Haustechnikbranche in ihren Spitzenverbänden auf die Messeformel 1 + 4 geeinigt hat, wobei die 1 für die ISH und die 4 für die maßgeblich von der Handwerksorganisation getragenen regionalen Ausstellungen steht. Tatsache ist auch, daß neben den regionalen Standorten Essen, Hamburg, Nürnberg sich die Trägerverbände der SHK Berlin für einen alternierenden Wechsel der Messestandorte Berlin und Leipzig im Zweijahresrhythmus entschieden haben. Damit soll den Besonderheiten des Haustechnikmarktes in den neuen Bundesländern und den angrenzenden Nachbarstaaten entsprochen werden. Tatsache ist schließlich, daß die im Wege der Kontrolle durch die AUMA ermittelten Besucherzahlen für die SHK Berlin jeweils ungefähr das doppelte ergeben haben, was an Besuchern bei der TGA gezählt wurde. Umstritten war zuletzt allein nur noch die Terminfrage für die erste SHK in Leipzig, für die sich bei Beibehaltung des bisherigen Zweijahresrhythmus eigentlich nur ein Termin im Oktober bzw. November 1999 anbietet. Nach dem Willen und den Vorstellungen der Trägerverbände der SHK Berlin könnte damit die nächste geplante Veranstaltung im Oktober dieses Jahres in der Bundeshauptstadt stattfinden.

Was die boykottähnlichen Handlungen und darauf erfolgte Reaktionen angeht, kann man nur feststellen, daß sie überflüssig sind, wie ein Kropf. Der Zeitzeuge wird anmerken, daß die damit verbundenen Belastungen dem Wirtschaftskreis mehr schaden als nutzen, ganz abgesehen von den Langzeitfolgen, die sich aus einem gestörten Vertrauensverhältnis zwischen den beteiligten Verbänden und ihren Mitgliedsgruppierungen schon heute abzeichnen. Was der Haustechnikbranche in der gegenwärtigen konjunkturellen Lage am wenigsten bringt, ist ein unsinniges Powerplay, an dessen Ende es mit Sicherheit keinen Gewinner, sondern nur Verlierer gibt. Deshalb muß eine von Verbändestreitereien und Boykottabsprachen ungestörte SHK Berlin im Oktober 1997 möglich sein, die im Wechsel mit Leipzig auch in der weiteren Zukunft den Besonderheiten des Ost-Marktes Rechnung trägt, wobei die dynamische Entwicklung der angrenzenden Nachbarstaaten im Osten konzeptionell bei Ausstellern und Fachbesuchern ausdrücklich berücksichtigt werden sollte.


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