IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 10/1997, Seite 9 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Zentralverband
Kurz und bündig
DIN 4807-5
Ausdehnungsgefäße für Trinkwasser
Die neue DIN 4807-5 "Ausdehnungsgefäße - Geschlossene Ausdehnungsgefäße mit Membrane für Trinkwasser-Installationen; Anforderungen, Prüfung, Auslegung und Kennzeichnung; Technische Regeln des DVGW" ist mit Ausgabedatum März 1997 erschienen. Die neue Norm, an deren Entstehung der ZVSHK maßgeblich beteiligt war, beendet die jahrelange Auseinandersetzung um die Zulässigkeit von Druckausdehnungsgefäßen (MAG-W) mit Membrane in Trinkwasserinstallationen. Bisher hatte der DVGW den Einbau solcher Anlagen aus technischen und hygienischen Gründen abgelehnt.
Gleichzeitig mit der Erarbeitung der neuen Norm haben die Hersteller entsprechender Gefäße, ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem ZVSHK, bereits Anlagen entwickelt, die dieser Norm entsprechen. Die überarbeitete Fassung der DIN 4807-5 ist ab sofort beim Beuth-Verlag erhältlich.
Leitfaden
Qualitätsmanagement für SHK-Betriebe
Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in Handwerksbetrieben wird längst nicht mehr als überflüssiger Luxus bewertet. Dies belegen die zahlreichen Anfragen von Fachbesuchern am Stand des ZVSHK auf der ISH `97. Für Interessenten hat die SHK-ZERT des Zentralverbandes einen QM-Leitfaden für das SHK-Handwerk zusammengestellt.
Der Leitfaden besteht aus vier Teilen: Normenforderung und Erläuterung der QM-Elemente, Einführung und Analyse eines QM-Systems, Muster-QM-Handbuch für SHK-Unternehmen und Interne Auditierung und Zertifizierung eines QM-Systems. Außerdem bietet der ZVSHK Seminare an, in deren Rahmen die Grundlagen der Einführung eines solchen Systems nach DIN EN ISO 9000 ff vermittelt werden.
Zum Leistungsangebot der SHK-ZERT gehört auch die Beratung bei der Einführung. Sie reicht von der Mitarbeiterschulung über die Erstellung eines internen Qualitätssicherungshandbuches, der Betreuung und Unterstützung während der Zertifizierung bis hin zur Vorbereitung auf Überwachungs- und Wiederholungsaudits.
Energieberater
Weiterbildung für SHK-Unternehmer
Qualifizierte Energieberatung ist eine Voraussetzung für die Umsetzung der Bundesimmissionsschutzverordnung. In einem vom ZVSHK und dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes gemeinsam konzipierten Fortbildungslehrgang sollen qualifizierte Handwerksmeister auf die Anforderungen der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes vorbereitet werden. Der Kursumfang umfaßt insgesamt 200 Stunden und schließt mit einer Kenntnisprüfung (Kammerprüfung) ab.
Durch diese Qualifizierung erschließen sich, speziell den SHK-Unternehmen, neue Marktfelder und die Möglichkeit, über den eigenen handwerklichen Beruf hinaus beratend tätig zu werden. Für die SHK-Handwerke gilt als Zulassungsvoraussetzung die Meisterprüfung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, Kachelofen und Luftheizungsbauer sowie Gas- und Wasserinstallateur. Anfragen beantwortet das Referat Berufsbildung beim ZVSHK.
ZVSHK-Terminkalender | |
1997 | |
Datum | Veranstaltung |
14./15. Mai 1997 | Seminar "Qualitätsmanagement und Zertifizierung", Winterscheid/Hennef |
17. September 1997 | ZVSHK-Bundestagung, Bonn. |
18. September 1997 | ZVSHK-Mitgliederversammlung, Bonn. |
25. September 1997 | Sachverständigen-Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow. |
26./27. September 1997 | 6. Brandenburger Seminar für Kachelofen- und Luftheizungsbauer, Kleinmachnow. |
1998 | |
Datum | Veranstaltung |
21. bis 28. Februar 1998 | 7. Internationales Fortbildungsseminar für das |
15./16. Mai 1998 | Deutscher Kachelofenbauertag, Heidelberg. |
11./12. Juni 1998 | 11. Erdgasforum, Berlin. |
2./3. Oktober 1998 | 23. Deutscher Kupferschmiedetag, Würzburg. |
12./13. November 1998 | 9. Deutscher Klempnertag, Kassel. |
Mitgliederversammlung in Leipzig:
Mit Schwung ins Jahr 2000
An brisanten Themen hatte es im Vorfeld der Mitgliederversammlung des ZVSHK am 17. April in Leipzig nicht gefehlt. Vor allem die Überarbeitung der Anlage A zur Handwerksordnung hielt den Verband monatelang in Atem. Jetzt stand allerdings wieder Sacharbeit auf der Tagesordnung: Vorstandswahlen, die Umsetzung und Fortschreibung der Strukturreform sowie zukünftige Perspektiven der Verbandsarbeit bescherten den Delegierten ein volles Programm.
Mit einem kurzen Rechenschaftsbericht eröffnete Heinz-Dieter Heidemann die Sitzung. "Vor drei Jahren sind wir angetreten", so der ZVSHK-Präsident, "unseren Verband zu reformieren. Die
Ziele der Strukturreform waren und sind auch heute noch: Mehr Effizienz durch kleinere Arbeitseinheiten, weniger Bürokratie, schnellere Entscheidungen ohne Verlust von Mitwirkungsmöglichkeiten der Ehrenamtsträger sowie Kostenentlastung beim Verband und seinen Mitgliedern."
Gruppenbild mit Hauptgeschäftsführer. Der Vorstand des ZVSHK nach seiner Wahl, (von links) HGf. Michael von Bock und Polach, Karl Schlüter (Bremen), Bruno Schliefke (Sachsen), Vizepräsident Werner Obermeier (Bayern), Präsident Heinz-Dieter Heidemann (NRW), Erwin Weller (Baden-Württemberg) und Manfred Pelzer (NRW). |
Vorbildliche Satzung
Ein entscheidender Schritt auf diesem Weg war die Überarbeitung der Satzung des ZVSHK und deren Anpassung an eine dynamische Entwicklung des Verbandes. Daß dies gelungen sei, konnte Heidemann den Delegierten nicht ohne Stolz berichten: "Der Bundeswirtschaftsminister hat uns ausdrücklich bescheinigt, daß wir mit unserer Satzung ein Musterbeispiel für Satzungen im Bereich der Verbände vorgelegt haben!"
Die neue Satzung mit Leben füllen:Das künftige Informations- und Kommunikationskonzept des Verbandes wird die Verbandsorgane in Form eines Netzwerkes miteinander verbinden und im Interesse der Mitgliedsbetriebe einen schnelleren Zugriff auf die Ergebnisse der Sacharbeit der gesamten Organisation ermöglichen. |
Dienstleistung bieten
Daß sich der ZVSHK als Dienstleister für die Fachverbände und deren Mitglieder versteht, belegen die bereits durchgeführten und noch geplanten Projekte. So trug die erfolgreiche Meisterkampagne dazu bei, das Image des deutschen Meistertitels in Deutschland und in Europa nachhaltig zu stärken. Qualifikationsangebote wie die zur "Elektrofachkraft für das SHK-Handwerk", zum "Kundendiensttechniker" und dem "Betriebswirt des Handwerks" verzeichnen zunehmende Nachfrage.
Gastgeber der ersten ZVSHK-Mitgliederversammlung in den neuen Ländern war der Landesverband Sachsen. Einhelliges Lob für die perfekte Organisation konnte Bruno Schliefke (Mitte) entgegennehmen. |
Ausgezeichnete Arbeit leiste auch die SHK-ZERT mit ihrem Angebot zur Zertifizierung von Herstellern oder der Vorbereitung zur Einführung eines zertifizierten Qualitätsmanagementsystems für Handwerksbetriebe. Eine Stärkung des Handwerks soll außerdem die Entwicklung eines ganzheitlichen Marketingkonzeptes für das SHK-Handwerk bringen, das noch in diesem Sommer vorgestellt wird.
Gefahren abwehren
Diese erfreuliche Bilanz verband Heidemann jedoch auch mit der Aufforderung zur Wachsamkeit und Geschlossenheit bei der Abwehr drohender Gefahren, wie der "Bäderwelt" oder den Vorgängen in Bremen, bei denen sich staatliche oder halbstaatliche Organisationen zu direkten Konkurrenten des Handwerks entwickeln.
Auch die Sitzungspausen wurden zu intensiven Gesprächen genutzt. |
Einhalt müsse auch jedem Versuch geboten werden, Handwerksbelange von außen zu bestimmen. Ein aktuelles Beispiel dafür sei die vorgesehene Veränderung des Berufes Gas- und Wasserinstallateur und dem des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers. "Lassen Sie es mich noch einmal betonen", so Heidemann, "die Initiative dazu ging nicht von uns aus, ebensowenig wie das unsinnige Vorhaben, den Beruf des Klempners zu streichen. Wir mußten handeln, wir haben gehandelt und wir haben das im Interesse unserer Handwerke erfolgreich getan!"
Effektive Sacharbeit
Ein entscheidender Punkt der im vergangenen September in Königswinter beschlossenen Satzungsänderung betrifft die Arbeit der Gremien des Verbandes. Effektiver arbeiten und Kosten senken, so lautet auch hier die Vorgabe. Dies gilt selbstverständlich auch für die Arbeit der Bundesfachgruppen, Ausschüsse und Fachausschüsse.
Neue Geschäftsordnung für Bufas:Die Bundesfachgruppen werden einmal jährlich am Sitz des ZVSHK tagen. Sie setzen sich aus den Landesinnungsmeistern zusammen und beschäftigen sich ausschließlich mit den Grundsatzfragen der jeweiligen Gewerke. Daneben haben sie ein Vorschlagsrecht für die Besetzung der neu einzurichtenden Fachausschüsse sowie für die Themen, mit denen sich diese beschäftigen. |
ZVSHK-Präsident Heinz-Dieter Heidemann legte einen eindrucksvollen Rechenschaftsbericht vor. |
Für die Bearbeitung technischer Fragen sind in Zukunft Fachausschüsse zuständig, für die in Leipzig die überarbeitete Verfahrensordnung beschlossen wurde. Danach werden diese Ausschüsse, in denen das Ehrenamt die Majorität hat, aus höchstens fünf Mitgliedern bestehen. Die Organisation deren Arbeit und der Termine übernimmt der zuständige Fachreferent beim ZVSHK, die Information der Bufas erfolgt durch die Geschäftsstelle des Zentralverbandes. Termin für die Einreichung von Vorschlägen für die Fachausschüsse ist die Bundesversammlung im September in Bonn, auf der diese dann besetzt werden.
Zehn Fachausschüsse bearbeiten in Zukunft die technischen Fragen des SHK-Handwerks, dessen Regelwerk und Normen:1. Fachausschuß Gasversorgungsanlagen 2. Fachausschuß Wasserversorgungs- und Entwässerungsanlagen 3. Fachausschuß Heizungsanlagen 4. Fachausschuß Lüftungs- und Klimaanlagen 5. Fachausschuß Gebäudeautomation und Energiedienstleistungen 6. Fachausschuß Neue Technologien 7. Fachausschuß Kachelofen-, Kamin- und Luftheizungsbau 8. Fachausschuß Klempnertechnik 9. Fachausschuß Kupferschmiede und Apparatebau 10. Fachausschuß Werkstoffe und Verbindungstechnik |
Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach zog eine Zwischenbilanz über den Stand der Strukturreform. |
Vorstandswahlen
Drei Jahre steuerte der bisherige Vorstand unter Vorsitz von Heinz-Dieter Heidemann das SHK-Schiff durch teilweise turbulentes Fahrwasser. In Leipzig stand nun auch die Wahl des neuen Vorstandes an, der die Geschicke des ZVSHK bis ins Jahr 2000 leiten soll.
Zunächst lief alles wie erwartet: Ohne Gegenkandidaten stellten sich Heinz-Dieter Heidemann als Präsident und Werner Obermeier als Vizepräsident zur Wiederwahl, die sie auch mit überwältigender Zustimmung gewannen. Doch dann wurde es spannend: Sechs Bewerber präsentierten sich den Delegierten zur Auswahl, vier Positionen waren zu besetzen.
Die Mehrheit der Stimmen entfiel schließlich auf Karl Schlüter, Bremen, Erwin Weller, Baden-Württemberg, Bruno Schliefke, Sachsen und auf Manfred Pelzer, NRW, als neues Vorstandsmitglied. Nicht durchsetzen konnten sich Wilfried Frohberg, Brandenburg und Werner Scharf, Hessen.
ZVSHK-Geschäftsführer Josef Kulla berichtete über den aktuellen Stand der Überarbeitung der Anlage A der Handwerksordnung. |
Bilanz und Ausblick
Daß in den kommenden Monaten und Jahren große Herausforderungen und viel Arbeit auf den ZVSHK und seinen Vorstand warten, erläuterte schließlich Hauptgeschäftsführer von Bock und Polach in einem Überblick über die aktuelle Situation und die kommenden Aufgaben. "Unsere Mitgliedsbetriebe erwarten Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Probleme. Eines davon ist die Markt- und Preispolitik der Hersteller. Wir müssen deutlich machen, daß sie nur durch das Handwerk stark geworden sind und entsprechende Gegenleistungen verlangen. Es geht nicht an, daß deutsche Markenprodukte im Ausland um bis zu 30 Prozent billiger verkauft werden, als hierzulande im Großhandel.
Michael von Bock und Polach:"In Zeitschriften, in denen Handwerker pauschal als ,Räuber in Latzhosen‘ diffamiert werden, werden wir in Zukunft keine Anzeigen mehr schalten." |
Ein anderes Problem ist die geplante Aufweichung der VOB, die den Handwerker zum Lohnschrauber für Generalunternehmer degradiert. Dies wollen und können wir nicht akzeptieren. Auch die Überarbeitung der Anlage A zur Handwerksordnung hat gezeigt, daß wir mit unserer Strukturreform auf dem richtigen Weg sind. Lassen Sie und diese Arbeit gemeinsam fortsetzen."
Die Geschäftsstellen des ZVSHK | |
ZVSHK | ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam |
[Zurück] [Übersicht] [www.ikz.de]